DE2340744C3 - Zentriergerät - Google Patents
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein in eine Werkzeugmaschinenspindel einsetzbares Zentriergerät mit einem von
einem Taster über mindestens ein Übertragungsglied beaufschlagten Feinanzeigegerät, wobei der Taster
gegenüber dem Übertragungsglied justierbar ist, und mit einer die Anpreßrichtung des Tasters umkehrenden,
auf das Übertragungsglied wirkenden, abschaltbare 11 Zusatzfeder.
Zentriergeräte dieser Art sind vor allem durch die DE-PS 841 677 und 931 320 bekannt. Diese weisen
insbesondere auch eine die Anpreßrichtung des Tasters umkehrende, auf ein Übertragungsglied wirkende,
abschaltbare Zusatzfeder auf, welche das Gerät zum wahlweisen Zentrieren von Wellen und
Bohrungen geeignet macht.
Die Justierbarkeit des Tasters dient dazu, dem Taster die für den jeweiligen Anwendungsfall zweckmäßige
Ausgangsstellung zu geben, die so sein soll, daß die Ausschläge des Anzeigegerätes nach beiden Seiten
innerhalb seines Bewegungsbereiches liegen. Als eine solche Ausgangsstellung ist die Mittelstellung des Anzeigegerätes
am geeignetsten. Das bedeutet -bei richtiger Montage des (häufig auswechselbar ausgebildeten)
Anzeigegerätes in dem Zentriergerät - auch für den spielfrei mit dem Anzeigegerät verbundenen
Übertragungsmechanismus die Mitte seines Bewegungsbereiches, weil dann am besten gesichert ist, daß
die beidseiligen Zeigerausschläge die Endpunkte des Anzeigebereiches nicht erreichen und so/11 it stets ein
Anpreßdruck zwischen Taster und Prüfling (Vorspan llung) besteht.
Die bekannten Zentriergerätc gestatten eine solche Justierung auf die Mittelstellung nicht. Verschwenkt
man bei diesen den Taster bis zur Anlage am Prüfling, so folgt das Anzeigegerät zunächst mit; erst nach Erreichen
seiner Bewegungsgrenze kann eine Justierung, d. h. eine Stellungsveränderung zwischen Taster
und Übertragungsglied erfolgen. Dann aber fehlt für den Taster immer noch die erforderliche Vorspannung.
Um diese zu erreichen, wird vielfach der Prüfling oder das Zentriergerät entfernt und getrennt vom
Prüfling sozusagen freihändig noch ein weiteres Stück justiert. Bei einfachen Geräten (z. B. DE-Gbm
1 713 051) ist bisweilen der Ubertragungsmechanismus
von außen zugänglich; dann kann dieser von Hand festgehalten und der Taster durch Schwenken
oder Verschieben justiert werden.
In allen diesen Fällen ist es aber reine Glückssache,
eine solche Justierung des Tasters zu erreichen, daß die Ausschläge des Anzeigegerätes halbwegs symmetrisch
zur Mittelstellung und nicht mehr oder weniger nahe an einem Ende des Bewegungsbereiches liegen.
Wird beim Zcntriervorgangcin Ende des Anzeigebereiches
erreicht oder überschritten, so entfällt die Möglichkeil, die Größe des derzeit bestehenden Zentrierfehlers
maßlich zu ermitteln. Zudem wird bei dieser Art von Justierung das hochempfindliche Anzeigegerät
in seinen Endstellungen und das oder die Übertragungsglieder mit den Kräften belastet, die
beim Justieren des Tasters auftreten und die sehr viel größer sind als die bei den Zentrieranzeigen.
Demzufolge weist das erfindungsgemäße Zentriergerät zunächst einen Stift auf, der in eine /ur Bewegungsrichtung
des Übertragungsgliedes etwa rechtwinklig verlaufende Bohrung im Übertragungsglied
mit einem ilen zulässigen Bewegungsbereich des
Übcrtragungsgliedes festlegenden Durchmesser hineinragt.
I 'in ein einfaches Justieren bzw. eine mit Sicherheit
ausreichende Vorspannung lies Tasters zu erreichen und dabei die günstigste Mittelstellung des Anzeigegerätes
genau zu treffen, ist lerner erfindungsgemäß eine gegen Federdruck axial verschiebbare Lagerung
des vorgenannten Stiftes vorgesehen, derart, daß er in eine sich an die Bohrung im Übertragungsglied anschließende
konzentrische Paßbohrung mit Zentricrkegcl zur Arretierung des Übertragungsgliedes in der
Mitte seines Bewegungsbereiches einführbar ist.
Schließlich erfolgt auch noch die Betätigung der abschaltbaren Zusatzfeder erfindungsgemäß durch den
vorerwähnten Stift, der damit drei unterschiedliche und voneinander unabhängige Funktionen erhält: und
/war durch die drehbare Lagerung des Stiftes und die Anordnung eines Nockens an dem Stift zum Abheben
der Zusatzfeder von dem Übertragungsglied bei Hinnahme einer vorbestimmten Drchlage des Stiftes.
Einzelne dieser Funktionen sind bereits bei bekannten Geräten gelöst worden. Doch handelt es sich
dabei um andere Kategorien von Meßgeräten und/ oder um andersartige konstruktive Gestaltungen.
Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß in konstruktiv äußerst einfacher Weise eine
fortschrittliche Wirkung erreicht wurde, welche bei bekannten Geräten eine Vielzahl von Konstruklionsclemcnlcn
erforderte. MiI einem einzigen Belätigungsslift.hcidcmdk:
beiden Freiheitsgrade der Si ill bewegung ausgenutzt werden, nämlich die axiale
Verschiebung für die Wegbegrenzung bzw. Arretierung und die Drehbewegung für die Betätigung der
Zusatzfeder, ist cine fur die Schonung des Anzeigegerätes,
die Bedienung des Zentnergerätes und seine I Ierstellkosten überaus günstige Verbesserung erreicht
worden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit der Zeichnung und Jen Ansprüchen. Es zeigt
Fig. 1 ein Zentriergerät in Vorderansicht,
Fig. 2 einen Mittelschnitt durch das Gerät räch Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Einzelheit aus Fig. 2 in größerem Maßstab.
In einem Glaszylinder 10, der einen oberen Deckel 12 und einen unteren Flansch 14 aufweist, ist zentrisch
eine Meßuhr 16 angeordnet. Der obere Deckel 12 bestitzt einen Ansatz 18, mit dem er in einem (nicht
dargestellten) Aufnahmeschaft befestigt werden kann, der seinerseits in die Spindel einer Werkzeugmaschine
einsetzbar ist. Die Meßuhr 16 ist mittels eines Kugellagers 20 in einem Deckel 22 gelagert, der
mit dem unteren Flansch 14 verschraubt ist. Bei Drehung der Werkzeugspindel und des Glaszylinders 10
wird die Meßuhr durch bekannte, stationär außerhalb des Zylinders befindliche magnetische Mittel 24
(Fig. I) festgehalten, so daß sie an der Drehung der Werkzeugspindel nicht teilnimmt; sie kann also während
der Spindeldrehung ständig beobachtet und abgelesen werden. Das Kugellager 20 ist durch eine
Scheibe 25 abgedeckt.
Der Fühler 26 der Meßuhr 16 sitzt auf einer Kugel auf, welche in eine Öffnung des I lebeis 28 eingepreßt
ist. Der Hebel 28 hat Kontakt mit einem /weiten Hebel 30, der um die Achse 32 schwenkbar ist. Die Kontaktstelle
ist durch zwei Walzen 34, 36 (Fig. 4) gebildet, welche rechtwinklig zueinander in die Hebel 28
und 30 eingepreßt sind und sich mit ihren gehärteten Mantelflächen berühren. Durch die I lebel 28, 30 wird
die Federkraft der Meßuhr 16 auf die Achse 32 übertragen und damit auf einen Taster 38, der mittels einer
Klemmschraube 40 auf der Achse 32 festgeklemmt ist, so daß er unter Überwindung der Klemmkraft auf
der Achse einstellbar ist. Diese Teile sind durch eine Kappe 42 nach unten abgedeckt, die auf dem unteren
Flansch 14 aufsitzt und durch Schrauben 44 festgeschraubt ist. (In Fig. 3 ist die Kappe 42 abgenommen.)
Um die Richtung der Ausschläge des Tasters umkehren zu können, also zum Zentrieren von Wellen
einwärts zu richten, ist eine Zusatzfeder 46 auf zwei Bolzen 48 des Deckels 22 aufgezogen; sie liegt auf
dem Hebel 30 auf und ist stärker als die Feder der Meßuhr. Sie kann, wie Fig. 4 gestrichelt zeigt, durch
Drehen eines Stiftes 50 mittels eines Knebels 52 abgehoben werden, wozu an dem Stift 50 ein Nocken 54
vorgesehen ist; dann ist allein die Feder der Meßuhr 16 wirksam, so daß Bohrungen zentriert werden können.
Der Nocken 54 weist eine Fläche auf (Fig. 3), so daß der Stift 50 durch die Zusatzfeder 46 in seiner
Drehstellung fixiert wird.
Der Stift 50 ist an seinem inneren Ende als Paßstift 56 ausgebildet, dem eine Paßbohrung 58 in dem Hebel
30 genau gegenübersteht, wenn dieser sich etwa in seiner Mittelstellung befindet. Der Stift kann durch
Druck auf den Knebel 52 unter Verformen einer Druckfeder 60 in die Paßbohrung 58 eingeführt wer-
a5 den. wodurch der Hebel 30 fixiert wird. Dadurch werden
Kräfte, die beim Einstellen durch Schwenken des I'asters 38 um die Achse 32 entstehen, vom Meßgerät
16 ferngehalten. Die so erreichte Mittelstellung der Hebel 28, 30 - demzufolge auch der Meßuhr 16 gibt
Gewähr dafür, daß beiderseits der eingestellten Tasterstellung, in der der Taster das Metiobjekt berührt,
ein ausreichender Meß- oder Anzeigebereich der Meßuhr verfügbar ist.
Der Paßstift 56 ragt in seiner Ruhestellung - wie gezeichnet - in eine weitere Bohrung 62 hinein. Diese
ist größer als die Paßbohrung 58 und gibt dem Hebel 30 so viel Bewegungsspiel, daß die Grenzen des Meßbereiches
der Meßuhr nicht ganz erreicht werden. So sind harte Stöße auf den Taster für die Meßuhr unschädlich
gemacht.
Die wirksamen Hebelarme der Hebel 28 und 30 werden in Anpassung an die Länge des Tasters zweckmäßig
so bemessen, daß die Meßuhr direkt die Tasterausschläge angibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:In eine Werkzeugmaschinenspindel einsetzbares Zentriergerät mit einem von einem Taster über mindestens ein Übertragungsglied beaufschlagten Feinanzeigegerät, wobei der Taster gegenüber dem Übertragungsglied justierbar ist, und mit einer die Anpreßrichtung des Tasters umkehrenden, auf das Übertragungsglied wirkenden, abschaltbaren Zusatzfeder, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale:a) ein Stift (50), der in eine zur Bewegung des Übertragungsgliedes (30) etwa rechtwinklig verlaufende Bohrung (62) im Übertragungs- *5 glied (30) mit einem den zulässigen Bewegungsbereich des Übertragungsgliedes (30) festlegenden Durchmesser hineinragt,b) die gegen Federdruck (60) axial verschiebbare Lagerung des Stiftes (50) derart, daß ao er in eine sich an die Bohrung (62j anschließende konzentrische Paßbohrung (58) mit Zentrierkegel zur Arretierung des Übertragungsgliedes (30) in der Mitte seines Bewegungsbereiches einführbar ist, asc) die drehbare Lagerung des Stiftes (50) und die Anordnung eines Nockens (54) an dom Stift (50) zum Abheben der Zusalzfeder (46) von dem Übertragungsglied (30) bei Einnahme einer vorbestimmten Drchlage des Stiftes (50).
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