DE2334709C3 - Brennstoffelektrode für die anodische Oxidation von Formaldehyd in elektrochemischen Brennstoffzellen - Google Patents
Brennstoffelektrode für die anodische Oxidation von Formaldehyd in elektrochemischen BrennstoffzellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennstoffelektrode für die anodische Oxidation von Formaldehyd in
sauren Elektrolyten in elektrochemischen Brennstoffzellen.
Die partiellen Oxidationsprodukte von Methan, nämlich Methanol, Formeldehyd und Ameisensäure sind
als Brennstoffe für Niedrigtemperaturbrennstoffzellen mit wäßrigen Elektrolyten besonders gut geeignet, da
diese Brennstoffe im Elektrolyten löslich sind und daher an relativ einfach aufgebauten Immersionselektroden
umgesetzt werden können. Der verwendete Elektrolyt sollte dabei jedoch nicht mit dem Reaktionsprodukt
Kohlendioxid reagieren und dadurch verbraucht werden, wie das z. B. bei Verwendung von Kalilauge als
Elektrolyt der Fall wäre. Vorteilhafter sind daher unter diesem Gesichtpunkt starke Mineralsäuren, vorzugsweise
verdünnte Schwefelsäure, da diese nicht mit Kohlendioxid reagiert und außerdem eine sehr gute
Leitfähigkeit aufweist
Von den genannten löslichen Brennstoffen hat Methanol den größten Energieinhalt von 63 kWh/kg.
Formaldehyd hat noch einen recht hohen Energieinhalt von 4,77 kWh/kg. Als Katalysatoren für die Methanoloxidation
in sauren Elektrolyten sind jedoch bisher nur Platin und Legierungen der Platinmetalle bekannt,
welche nur bei relativ großen Beiegungsdichten der Elektrode eine für praktische Zwecke ausreichende
katalytische Wirkung haben und infolge ihres relativ
geringen Vorkommens und ihres hohen Preises für eine Weiterverbreitung als Katalysatoren kaum in Betracht
kommen. Es ist daher ein besonderes Anliegen der Forschung, edelmetallfreie Katalysatoren für diese aus
wirtschaftlicher Sicht interessanten Brennstoffe zu entwickeln.
Derartige billige Katalysatoren sind für die Oxidation von Formaldehyd, der nächsten Oxidationsstufe nach
dem Methanol, bekannt. Es sind dies die Carbide, Nitride, Silicide und Boride der Übergangsmetalle
(DE-OS 20 27 472). Die größte katalytische Aktivität wurde beim Wolframcarbid (WC) beobachtet.
Bei Verwendung von Wolframcarbidelektroden verläuft
die Oxidation von Formaldehyd jedoch größtenteils unter Abgabe von zwei Elektronen je Formaldehydmolekül
nur bis zur Stufe der Ameisensäure. Das hat einmal den Nachteil, daß der Energieinhalt des
Formaldehyds nur teilweise zur Gewinnung elektrischer Energie genutzt werden kann, und daß andererseits sich
im Elektrolyten Ameisensäure anreichert, die an Wolframcarbid weniger gut umgesetzt werden kann
und somit inhibierend wirkt. Dies wird auch bestätigt in der Zeitschrift »Energy Conversion«, Vol. 10 (1970),
Seiten 25—28, wo auf Seite 28 angegeben ist, daß Wolframcarbid gegenüber Formaldehyd eine sehr viel
höhere Aktivität zeigt als gegenüber Ameisensäure.
eingesetzte Formaldehyd praktisch quantitativ über die
5 oxidiert
gelöst, daß die Elektrode zwei Katalysatoren enthält,
von denen der erste aus Wolframcarbid und der zweite aus dem Kobaltkomplex des 5,14-Dihydro-dibenzo (5,9,
ίο 14,18)-tetraaza (14)-annuIens besteht
Die Möglichkeit, den genannten Kobalt-Komplex, im folgenden mit CoTAA bezeichnet, als Brennstoffkatalysator
in elektrochemischen Brennstoffzellen mit saurem Elektrolyten zu verwenden, ist aus der DE-OS 21 28 842
bekannt, wobei aber hier deutlich wird, daß die Aktivität des CoTAA gegenüber Ameisensäure wesentlich höher
ist als gegenüber Formaldehyd.
(1968) 137—147 ausführlich beschrieben, so daß hier nur
erwähnt werden soll, daß sie aus o-Phenyidendiamin,
acetaten gewonnen werden können. Die Herstellung eines für diese Zwecke besonders geeigneten Wolframcarbids
unter schonenden Bedingungen ist in der DE 20 27 472 beschrieben.
Die Erfindung soll im folgenden anhand zweier Beispiele näher erläutert werden:
1.Beispiel
6 mg CoTAA werden mit der vierfachen Menge Acetylenruß in einem Mörser innig verrieben und dann
zwischen zwei etwa 2 mm dicke Graphit-Filzscheiben von 26 mm Durchmesser gebracht. Nach dem Einspannen
in einen Plexiglashalter mit einer Stromableitung aus einer Ti-Pd-Legierung wird die so erhaltene
Elektrode bei 500C in 2 η H2SO4 solange auf einem
Potential von 750 mV, bezogen auf eine H2-Elektrode im gleichen Elektrolyten, gehalten, bis der anfänglich
hohe anodische Strom auf einen kleinen Reststrom abgefallen ist Durch diese anodische Behandlung wird
die Elektrode formiert, d. h. sie erreicht dadurch die für den folgenden Umsatz notwendige Aktivität. Fügt man
nun zu dem aktivierten CoTAA noch 20 mg Wolframcarbid hinzu und bringt dieses Gemisch zwischen die
Graphit-Filzscheiben, dann beträgt der anodische Strom bei einem konstant gehaltenen Potential von
350 mV in einer 2 η H2SO4, die 4 m an CH2O ist, bei
so 700C 12,4 mA. An einer sons? gleich aufgebauten
Elektrode, die nur 20 mg Wolframcarbid als Katalysator enthält wurde dagegen unter gleichen Bedingungen ein
Strom von rur 73 mA gemessen.
2. B e i s ρ i e I
Eine Elektrode, die in der gleichen Weise wie bei Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurde, die aber 12 mg
aktiviertes CoTAA und 20 mg WC enthält, kann bei 350 mV mit 14,4 mA belastet werden. Der Strom ist hier
also doppelt so hoch wie bei einer Elektrode, die als Katalysator nur Wolframcarbid in der gleichen Menge
enthält. Das bedeutet, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Elektrode, die die beiden Katalysatoren
Wolframcarbid und CoTAA enthält, eine praktisch vollständige Oxidation des Formaldehyds bis zum
Kohlendioxid unter Abgabe von vier Elektronen je Formaldehydmolekül erfolgt. Die Bildung des Reaktionsproduktes
CO2 machte sich bei den erfindungsge-
mäßen Elektroden auch durch eine Gasentwicklung bemerkbar, die unter gleichen Bedingungen bei reinen
Wolframcarbid-Elektroden nicht beobachtet wurde.
Die erfindungsgemäße Elektrode ermöglicht einen praktisch vollständigen Umsatz von Formaldehyd in
einer Brennstoffzelle, so daß sich eine hohe Stromausbeute erzielen läßt und das Brennstoff-Elektrolyt-Gemisch
nicht durch die in der ersten Reaktionsstufe anfallende Ameisensäure belastet wird. Ein Ersetzen des
Elektrolyten oder eine Reinigung desselben schon nach kurzer Betriebszeit der Brennstoffzelle ist daher nicht
mehr notwendig. Es muß nur noch in angemessenen Zeitabständen der Brennstoff, Formaldehyd, ergänzt
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Brennstoffelektrode für die anodische Oxidation von Formaldehyd im sauren Elektrolyten in elektrochemischen Brennstoffzellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode zwei Katalysatoren enthält, von denen der erste aus Wolframcarbid und der zweite aus dem Kobaltkomplex des 5,14-Dihydrodibenzo (5, 9, 14, 18)-tetraaza (14)-annulens besteht
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Applications Claiming Priority (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102005024272A1 (de) * | 2005-05-27 | 2006-11-30 | Ilia Dalin | Das Verfahren und die Einrichtung von der direkten Verwandlung des flüssigen anorganischen Energieträgers in die Elektroenergie auf der Basis der Brennstoffzellen |
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JP2560232B2 (ja) * | 1993-05-11 | 1996-12-04 | 工業技術院長 | 固体電解質型燃料電池及び該燃料電池用炭素直接酸化電極 |
AT413496B (de) * | 2003-12-23 | 2006-03-15 | Karl Dipl Ing Dr Gruber | Direkte paraformaldehyd brennstoffzelle |
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- 1973-07-07 DE DE2334709A patent/DE2334709C3/de not_active Expired
-
1974
- 1974-07-05 FR FR7423507A patent/FR2236280A1/fr active Granted
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005024272A1 (de) * | 2005-05-27 | 2006-11-30 | Ilia Dalin | Das Verfahren und die Einrichtung von der direkten Verwandlung des flüssigen anorganischen Energieträgers in die Elektroenergie auf der Basis der Brennstoffzellen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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