DE2334314A1 - Verfahren zur herstellung von polynucleotiden auf mikrobiologischem weg - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polynucleotiden auf mikrobiologischem wegInfo
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Description
11 Verfahren zur Herstellung von Polynuoleotiden auf mikrobiologischem
Weg w
Priorität: 21. Juli 1972, Japan, Nr. 72 471/72
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polynucleotiden aus Nucleosiddiphosphaten unter der Einwirkung
der Polynucleotid-Phosphorylase (Nucleosiddiphosphat: Polynucleotidyl-Transferase) eines Mikroorganismus der Gattung
Achromobacter.
Polynucleotide wurden 1955 von S. Ochoa und M. Grunberg-Manago
( Fed. Prov. 1_4 (1955)Sf221) hergestellt. Seitdem
wurden verschiedene biochemische Wirkungen dieser Verbindungen beobachtet. Insbesondere lässt die Interferon induzierende
als Aktivität dieser Verbindungen eine Verwendbarkelt/Arzneistoffe
erwarten. Die wirtschaftliche Herstellung von Polynucleotiden
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in grossem Maßstab war jedoch recht schwierig, da die Polynucleotide
wegen ihrer komplizierten Struktur nicht auf chemischem Weg synthetisiert werden können. Obwohl es bekannt ist,
dass Polynucleotide aus Nucleosiddiphosphaten unter der Einwirkung gereinigter Polynucleotid-Phosphorylase hergestellt
werdeji können und dieses Enzym in vielen Mikroorganismen
vorkommt, war bisher dieses Verfahren zur Herstellung von Polynucleotiden in grossem Maßstab nicht geeignet.
Die bekannten Polynucleotid-Phosphorylasen sind intracelluläre
Enzyme. Bisher konnten sie jedoch in grossem Maßstab wirtschaftlich nicht aus den Zellen extrahiert werden. Ausserdem
konnten verunreinigte Polynucleotid-Phosphorylase-Lösungen ohne weitere Reinigung nicht zur Herstellung von Polynucleotiden
verwendet werden, da diese Rohenzymlösungen verschiedene
andere Enzyme enthalten, die Nucleosiddiphosphate und/oder Polynucleotide abbauen. So enthalten z.B. Extrakte aus
Escherichia coli, Micrococcus lysodeikticus und Azotobacter
vinelardii,* die als Quelle für Polynucleotid-Phosphorylase
bekannt sind, grosse Mengen an Nucleasen und an Nucleosiddiphosphat
abbauenden Enzymen. Zur Herstellung eines Polynucleotide in guter Ausbeute müssen diese Extrakte daher
vorher intensiv gereinigt werden.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wurde ein Screening auf Mikroorganismen durchgeführt, die zur Herstellung von
Polynucleotiden in grossem Maßstab geeignet sind. Ferner wurden die für die Herstellung von Polynucleotid günstigen Be-
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dingungen untersucht. Diese Untersuchungen ergaben, dass Mikroorganismen der Gattungen Pseudoinonas, Aerobacter, Proteus,
Bacillus, Serratia, Xanthomonas und Brevibacterium eine hohe Polynucleotid-Phosphorylase-Aktivität aufweisen und dass
dieses Enzym leicht aus den Zellen extrahiert werden kann. Ausserdem enthalten solche Extrakte nur wenig Nucleasen und
Nucleosiddiphosphat abbauende Enzyme. Bei der Fermentation von Stämmen dieser Mikroorganismen, bei der Inkubation von
Zellsuspensionen und von aus den aufgebrochenen Zellen hergestellten Präparationen können ohne weitere Reinigung aus mindestens
einem Nucleosiddiphosphat wirtschaftlich Polynucleotide hergestellt werden ( . OS 2 107 U8- ).
Ferner wurde überraschenderweise festgestellt, dass Mikroorganismen
der Gattung Achromobacter besonders viel PoIynucleotid-Phosphorylase
enthalten. Dieses Enzym kann aue den Zellen leicht extrahiert werden und ist weitgehend stabil.
Gegenstand .der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
von Polynucleotiden auf mikrobiologischem Weg, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man einen Mirkoorganismus der
Gattung Achromobacter entweder
a) in Gegenwart mindestens eines Nucleosiddiphosphats und zweiwertiger Metallkationen fermentiert oder
b) in üblicher Weise fermentiert, die Zellmasse von der
Kulturbrühe abtrennt, in einer Inkubationslösung suspendiert und in Gegenwart zweiwertiger Metallkationen und
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mindestens eines Nucleosiddiphosphats inkubiert oder
c) in üblicher Weise fermentiert, die Zellmasse von der Kulturbrühe
abtrennt, die Zellen aufbricht, in einer Inkubationslösung
suspendiert und in Gegenwart zweiwertiger Metallkationen und mindestens eines Nucleosiddiphosphats
inkubiert.
Als zweiwertige.Metallkationen werden im erfindungsgemässen
bevorzugt
Verfahren/Magnesium- oder Mangan(II)- I&tionen verwendet.
Verfahren/Magnesium- oder Mangan(II)- I&tionen verwendet.
Bisher war nicht bekannt, dass Mikroorganismen der Gattung Achromobacter besonders viel Polynucleotid-Phosphorylase enthalten
und dass sich dieses Enzym für die wirtschaftliche Herstellung in grossem Maßstab von Polynucleotiden eignet.
Es wurde festgestellt, dass alle untersuchten Stämme der Gattung
Achromobacter, sowohl Stammkulturen als auch frisch isolierte Kulturen, besonders viel Polynucleotid-Phosphorylase
enthalten. Das erfindungsgemässe Verfahren kann z.B. mit
Hilfe der folgenden Stämme durchgeführt werden :
Achromobacter cycloclastes (ATCC 21921)
Achromobacter delmarvae, Smart. ' (ATCC 21922)
Achromobacter sp. ΚΕΠ7Ο-4 (ATCC 21942)
Achromobacter parvulus, (Conn) Breed. (ATCC 4335)
Achromobacter parvulus, (Conn) Breed. (NRRL B-2395)
Der Stamm Achromobacter sp. KR17O-4 (ATTC 21942) wurde aus
"Kamaboko" isoliert. Die mikrobiologischen Merkmale dieses
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Stammes sind :
. Mikroskopisches Erscheinungsbild ;
a) Kurze Stäbchen mit einer Länge von 1,5 Mikron und einer Dicke von 0,5 Mikron
b)· nicht beweglich c) gramm-negativ
2. Eigenschaften der Kultur ;
a) Gelatine-Nährböden ;
kreisförmige, aufgewölbte, glänzende, durchsichtige
und bläulich-weisse Kolonien; die Gelatine wird nicht verflüssigt
b) Agar-Schrägröhrchen :
dichtes Wachstum, faserförmige, konvexe, glänzende, weiche, durchsichtige und bläulich-weisse Kolonien
c) flüssiges Nährmedium :
trüb, dünnes Häutchen auf der Oberfläche, reichliches Sediment, weiss; die Farbe des Mediums ist unverändert
d) Gelatine-Stichkultur :
schwaches Wachstum, die Gelatine wird nicht verflüssigt,
e) Kartoffel-Nährböden :
dichtes Wachstum, gräulich-weisse, glänzende, weiche und aufgewölbte Kolonien; die Farbe des Mediums ändert
sich von weiss auf rauch-grau
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3· Physiologische Eigenschaften :
• a) Lackmus-Milch : alkalisch, keine Veränderung
• a) Lackmus-Milch : alkalisch, keine Veränderung
b) Indolbildung : keine
c) Nitrat-Reduktion : Nitrat wird zu Nitrit reduziert
d) Sauerstoffbedarf : aerob
e) Temperaturoptimum: 250G
gutes Wachstum bis 300G schwaches Wachstum bei O0C
f) Zuckerverwertung : Säure-, jedoch keine Gasbildung aus
Glukose, Fruktose, Galaktose, Mannose und Xylose -
alkalische Reaktion, jedoch keine Gasbildung, aus Saccharose, Lactose
und Arabinose-
Die meisten der angeführten Merkmale ähneln sehr den Merkmalen
von Achromobacter delmarvae (vgl. Bergey's Manual of Determinative
Bacteriology, 7.Auflage, (1957), S. 308). Der oben beschriebene Stamm unterscheidet sich jedoch von der
bekannten Art Achromobacter delmarvae dadurch, dass er aus Lactose keine Säure bildet; er erhält daher den Namen
Achromobacter sp. KR170-4·
Im erfindungsgemässen Verfahren können Polynucleotide, z.B.
Polyinosinsäure, Polyguanylsäure, Polycytidylsäure, PoIyadenylsäure
und Polyuridylsäure.(im folgenden als Poly I1
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Poly G, Poly C, Poly A und Poly U bezeichnet) hergestellt werden. Als Nucleosiddiphosphate können im erfindungsgemässen
Verfahren z.B. Inosindiphosphat, Guanosindiphosphat, Qytidindiphosphat,
Adenosindiphosphat und Uridindiphosphat (im folgenden
rait IDP, GDP, CDP, ADP und UDP bezeichnet) verwendet werden. Wird im erfindungsgemässen Verfahren ein Gemisch mehrerer Nucleosiddiphosphate eingesetzt, so entstehen gemischte
Polynucleotide. Setzt man z.B. als Ausgangsverbindung IDP ein,
so entsteht Poly I; wird ein Gemisch aus GDP und CDP eingesetzt, so entsteht das gemischte Poly G-C In letzterem Fall
werden die als Ausgangsverbindungen verwendeten Nucleosiddiphosphate so vermischt, dass das Verhältnis der Nucleosiddiphosphate
dem gewünschten Verhältnis der Basen im PoIynucleotid
entspricht.
Im erfindungsgemässen Verfahren kann jeder Mikroorganismus der Gattung Achromobacter, der eine hohe und leicht extrahierbare
Polynucleotid-Phosphorylase-Aktivität aufweist, verwendet werden, unabhängig von seiner taxonomischen Stellung.
Die Fermentation der Mikroorganismen wird in üblicher Weise in einem Kohlenstoff- und Stickstoffquellen, anorganische
Bestandteile und Spuren wichtiger Nährstoffe enthaltenden Nährmedium durchgeführt. Die pH-, Belüftungs- und Temperaturoptima
werden für jeden Stamm entsprechend gewählt.
Werden die Polynucleotide bei der Fermentation eines Mikroorganismus
hergestellt, so wird der wachsenden Kultur mindestens ein Nucleosiddiphosphat und gegebenenfalls mindestens
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ein zweiwertiges Metallkation zugesetzt. Bei der weiteren Fermentation wird das bzw. die zugesetzten Nucleosiddiphosphat
(e)in ein entsprechendes Polynucleotid umgewandelt. Gewöhnlich wird die wachsende Kultur zu einem bestimmten Zeitpunkt
mit der gesamten Menge des bzw. der Nucleosiddiphosphat(e) versetzt; die portionsweise Zugabe der Nucleosiddiphosphate
ergibt ebenfalls zufriedenstellende Ergebnisse.
Bei der Herstellung der Polynucleotide durch Inkubation der Zellmasse eines Mikroorganismus isoliert man die Zellen einer
Kultur durch Zentrifugieren, wenn die Polynueleotid-Phosphorylase-Aktivität
der Zellen das Maximum erreicht hat. Das Maximum wird im allgemeinen in der spaten Log-Phase beobachtet.
in Die abzentrifugierte Zellmasse wird / einem Inkubationsmedium,
das mindestens ein Nucleosiddiphosphat, mindestens ein zweiwertiges Metallkation und einen Puffer oder Natriumchlorid
enthält, suspendiert. Die Suspension wird dann unter für die Herstellung von Polynucleotid en günstigen Bedingungen inkubiert.
Die- Konzentration des Puffers oder der Natriumchloridlösung liegt zwischen 0,001 m und 0,3 m. Der pH-Wert liegt
zwischen 6 und 12. Die optimalen Bedingungen werden im allgemeinen
bei einer Konzentration von 0,1 m und einem pH-Wert von 9 beobachtet.
Polynucleotide können im erfindungsgemässen Verfahren auch
unter Verwendung aufgebrochener Zellen, Zeilrohextrakten oder daraus hergestellten partiell gereinigten Präparationen erhalten
werden. Di~ Zellen können z.B. durch Ultraschall-
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behandlung, Durchpressen durch eine enge Düse, Verreiben mit Aluminiumoxid oder Quarzsand, durch Behandlung mit einer
lysierenden Verbindung oder einer hochkonzentrierten Natriumchloridlösung aufgebrochen werden.
Die Extraktion der Polynücleotid-Phosphorylase in grossem
Maßstab lässt sich besonders wirksam mit einer hochkonzentrierten Natriumchloridlösung durchführen. Zu diesem Zweck
wird die abzentrifugierte Zellmasse in einer hochkonzentrierten, gewöhnlich gesättigten}Natriumchloridlösung, suspendiert.
Die Suspension wird einige Zeit, im allgemeinen über Nacht, stehen gelassen und dann zentrifugiert. Die abzentrifugierte
Zellmasse wird in einem Puffer oder in Wasser suspendiert, wobei die Polynücleotid-Phosphorylase aus den aufgebrochenen
Zellen extrahiert wird. Die Extraktion wird noch wirksamer, wenn man die aufgebrochenen,mit Natriumchlorid behandelten
Zellen einer Dialyse unterwirft. Die aufgebrochenen Zellen werden mit einer geringen Menge Wasser oder Puffer in einen
Dialysiersohlauch eingebracht, der in viel Pufferlösung oder Wasser eingetaucht wird. Nach der Dialyse wird die im
Dialysierschlauch befindliche Lösung zentrifugiert. Der von
den Zelltrümmern befreite Zeilrohextrakt enthält die PoIynucleotid-Phosphorylase-Aktivität.
Einige Stämme, z.B. Achromobacter parvulus, enthalten beträchtliche
Mengen an Nucleinsäuren und/oder Nucleosiddiphosphat abbauenden Enzymen. Diese Enzyme müssen vor der Herstellung
der Polynucleotide entfernt werden, z.B. durch Be-
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handeln der Extrakte mit Streptomycin zur Entfernung der Nucleinsäuren und durch fraktioniertes Aussalzen mit Ammoniumsulfat.
Die meisten der störenden Enzyme werden durch ,Aussalzen mit zu 50 Prozent gesättigtem Ammoniumsulfat entfernt.
Die Hauptmenge der Polynucleotid-Phosphorylase-Aktivität wird
dann durch fraktionierte Fällung mit zu 50 und 80 Prozent gesättigtem Ammoniumsulfat wiedergewonnen. Auf diese Weise erhält
man leicht eine Enzymlösung, die besonders reich an Polynucleotid-Phosphorylase-Aktivität ist und nur wenig
Nucleinsäure und/oder Nucleosiddiphosphat abbauende Enzyme enthält. Man kann die störenden Enzyme aber auch durch Fraktionieren
mit organischen Lösungsmitteln entfernen. Die von den störenden Enzymen befreite Polynucleotid-Phosphorylase
kann dann ohne weitere Reinigung zur Herstellung von PoIynucleotiden
verwendet werden. Gegebenenfalls kann man das Enzym noch durch Kolonnenchromatographxe mit vernetztem
Dextran mit Ionenaustauschereigenschaften, DEAE-Sephadex,
reinigen. Da die Polynucleotid-Phosphorylase aus Mikroorganismen der Gat*tung Achromobacter weitgehend stabil ist', müssen
bei der Extraktion, Reinigung und Inkubation keine besonderen Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden. Die Mikroorganismen der
Gattung Achromobacter sind deshalb für die Herstellung in grossem Maßstab von Polynucleotiden besonders geeignet.
Im allgemeinen wird im erfindungsgemässen Verfahren die Inkubation
bei einer Temperatur von 0 bis 60°C und einem pH-Wert von 6 bis 12 durchgeführt. Die bei der Fermentation bzw. Inkubation
nicht umgesetzten Nucleosiddiphosphate können in
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herkömmlicher Weise aus der Kulturbrühe bzw. aus dem Inkubationsgemisch
leicht zurückgewonnen und bei weiteren Umsetzungen erneut als Ausgangsverbindungen eingesetzt werden.'
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Achromobacter cycloclastes (ATCC 21921) wird 24 Stunden bei
280C in 10 ml Nährmedium, das 10 Prozent pulverisierten
Fleischextrakt enthält, unter Schütteln inkubiert. Mit dieser Kultur wird ein 500 ml Nährmedium enthaltender 3 Liter-Erlenmeyer-Kolben
beimpft. Die Fermentation wird 24 Stunden bei 280C unter Kreisschütteln durchgeführt. Man erhält daraus
8 g feuchte Zellmasse, die in 80 ml gesättigter Natriumchioridlösung
suspendiert und über Nacht stehengelassen wird. Die Suspension wird dann zentrifugiert, der Niederschlag wird
in 16 ml Leitungswasser suspendiert und· 12 Stunden gegen Leitungswasser
dialysiert. Die im Dialysiersehlauch zurückbleibende Suspension wird tropfenweise unter Rühren mit 6 ml einer
lOprozentigen Streptomycinsulfatlösung, pH 7,6, versetzt.
Der sich bildende Niederschlag wird abzentrifugiert. Der Überstand
v/ird gegen 0,02 m Tris-HCl-Pufferlösung, pH 7>6, dialysiert.
Die im Dialysiersehlauch zurückbleibende Lösung, etwa. 25 ml, wird als Rohenzymlösung verwendet.
1,5 g CDP-Natriumsalz und 0,05 g Mangan(II)-Chlorid werden
in 100 ml 0,1 m Natriumchloridlösung, pH 9,2, gelöst und mit
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15 ral der Rohenzymlösung vermischt. Das Reaktionsgemisch wird
6 Stunden bei 37°C inkubiert und dann mit 100 ml Äthanol unter
Rühren versetzt* Aus dem entstandenen Niederschlag wird Poly G in herkömmlicher Weise isoliert und gereinigt. Man erhält
672 mg (45 Prozent) gereinigtes Poly G mit einem Sedimentationskoeffizienten
von 5,2 S.
. Beispiel2
Achromobacter delmarvae (ATGC 21922) wird in 1 Liter des in
Beispiel 1 angegebeneu l\iährmediums 14 Stunden unter den in
Beispiel 1 angegebenen Bedingungen fermentiert. Es wird gemäss Beispiel 1 aufgearbeitet, wobei man 17»5 g feuchte Zellmasse
und schliesslich 30 ml Rohenzymlösung erhält.
1,5 g IDP-Natriumsalz und 50 mg Mangan( II)-Chlorid v/erden in
100 ml 0,1 m Tris-HCl-Puffer, pH 9,2, gelöst und mit 10 ml
der Rohensymlösung versetzt. Das Gemisch wird 6 Stunden bei
370C inkubiert und dann mit 100 ml Äthanol versetzt. Aus dem
gebildeten Niederschlag wird Poly 1 in herkömmlicher Weise isoliert und gereinigt. Man erhält 760 mg (51 Prozent) gereinigtes
Poly I mit einem Sedimentationskoeffizienten von 6,9 S.
Achromobacter delmarvae (ATCC 21922) wird in 10 ml des in
Beispiel 1 angegebenen Nährmediums bei 280C über Nacht
Ein
fermentiert./100 ml Nälirmedium enthaltender Erlenmeyer-Kolben
fermentiert./100 ml Nälirmedium enthaltender Erlenmeyer-Kolben
wird mit 1 ml dieser Kultur beimpft. Die Fermentation wird
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10 Stunden bei 280G durchgeführt. Diese Kultur wird mit 2 g
pulverisiertem CDP-Natriumsalz und 0,15 g Mangan(II)-chiorid
versetzt und weiter inkubiert. Nach 48 Stunden werden die Zellen abzentrifugiert, der Überstand wird mit 200 ml Äthanol
versetzt. Poly C wird in üblicher Weise aus dem gebildeten Niederschlag isoliert und gereinigt. Man erhält 923 mg
(46 Prozent) gereinigtes Poly 0 mit einem Sedimentationskoeffizienten von 6,7 S.
Achromobacter parvulus (ATCC 4335) wird unter Schütteln bei
28°C in 10 ml des in Beispiel 1 angegebenen Nährmediums über Nacht fermentiert. Mit dieser Kultur wird ein 3 Liter-Erlenmeyer-Kolben,
der 500 ml eines Nährmediums enthält, das aus 5 Prozent Koji-Sehimmelpilz-Extrakt und 0,8 Prozent
Hefeextrakt, pH 7,0, besteht, beimpft. Die Fermentation wird 14 Stunden unter Kreisschütteln bei 280C durchgeführt. Es wird
gemäss Beispiel 1 aufgearbeitet. Man erhält 11g feuchte Zellmasse
und schliesslich 30 ml Rohenzymlösung. Die eisgekühlte
Rohenzymlösung wird portionsweise mit 10,6 g gepulvertem Ammoniumsulfat unter Rühren versetzt. Der gebildete Niederschlag
wird abzentrifugiert.
Der eisgekühlte Überstand wird unter Rühren portionsweise mit 6)4 g gepulvertem Ammoηiumsulfat versetzt. Der Niederschlag
wird abzentrifugiert und in 0,02 m Tris-HCl-Puffer } pH 7,6 j
gelöst und gegen diesen Puffer über Nacht dialysiert. Die im
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-η- . 233Λ3Η
Dialysierschlauch zurückbleibende Lösung, 3,1 ml, wird als
Enzymlösung verwendet.
1,5 g IDP-Natriurasalζ und 50 mg Mangan(II)-chiorid werden in
100 ml 0,1 m Tris-HCl-Puffer, pH 9,2, gelöst und mit 1,5 ml
der Enzymlösung versetzt. Das Gemisch wird 6 Stunden bei 370C
inkubiert und dann mit 100 ml Äthanol versetzt. Aus dem Riederschlag
wird Poly I in üblicher Weise isoliert und gereinigt. Man erhält 826 mg (55 Prozent) gereinigtes Poly I
mit einem Sedimentationskoeffizienten von 6,5 S.
Achromobacter parvulus (NRRL B-2395) v/ird in 1 Liter des in
Beispiel 4 angegebenen ITährmediums und unter denselben Bedingungen
fermentiert. Man erhält 21 g feuchte Zellmasse und nach fraktioniertem Aussalzen mit Amaoniumsulfat gemäss Beispiel
4 schliesslich 6,5 ml Rohenzymlösung.
1,5 g IDP-Natriumsalζ und 50 mg Mangan(II)-Chlorid werden in
100 ml 0,1 m Natriumchloriglösung, pH 9j2, gelöst, dann mit
0,8 ml Enzymlösung versetzt. Das Gemisch wird 9 Stunden bei 200C inkubiert und mit Äthanol versetzt. Aus dem Niederschlag
wird in herkömmlicher V/eise Poly I isoliert und gereinigt.. Man erhält 584 mg (39 Prozent) gereinigtes Poly I mit einem
Sedimentationskoeffizienten von 8,5 S.
1,5 g ADP-Natriumsalζ und 50 mg Mangan(II)-Chlorid werden in
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100 ml 0,1 m Natriumchloridlösung gelöst und mit einer gemäss Beispiel 5 hergestellten Enzymlösung versetzt. Das Gemisch
wird 4 Stunden bei 37°C inkubiert und dann mit 100 ml 'Äthanol unter Rühren versetzt. Aus dem Niederschlag wird Poly A in
herkömmlicher V/eise isoliert und gereinigt. Man erhält 870 mg (58 Prozent) gereinigtes Poly A mit einem Sedimentationskoeffizienten von 6,2 S.
Achromobacter sp. KR17O-4 (ATCC 21942) wird in 2 Liter des
in Beispiel 4 angegebenen Mediums 10 Stunden unter den Bedingungen des Beispiels 4 fermentiert.. Es wird"gemäss Beispiel
1 aufgearbeitet, und man erhält 32 g feuchte Zellmasse und schliesslich 62 ml Rohenzymlösung.
15 g IDP-Natriumsalz und 0,5 g Mangan(II)-chlorid werden in 1 Liter 0,1 m Natriumchloridlösung, pH 8,7, gelöst und mit
30 ml Rohenzymlösung versetzt. Das Gemisch wird 8 Stunden bei
ο mit .
30 C inkubiert und dann/1 Liter Äthanol versetzt. Aus dem
Niederschlag wird nach herkömmlicher Weise Poly I isoliert und gereinigt. Man erhält 6,5 g (43 Prozent) gereinigtes
Poly I mit einem Sedimentationskoeffizienten von 9,2 S«
1,5 g UDP-Natriumsalz und 200 mg Magnesiumchlorid werden in
100 ml 0,1 m Natriumchloridlösung, pH 9,2, gelöst und mit
4 ml gemäss Beispiel 7 hergestellter Rohenzymlösung versetzt.
309886/083A
-ie- 233A3U
Das Gemisch wird 6 Stunden bei 370G inkubiert und dann mit
100 ml Äthanol versetzt. Aus dem Niederschlag wird in herkömmlicher
Weise Poly U isoliert und gereinigt. Man^erhält 620 mg (41 Prozent) gereinigtes Poly U mit einem Sedimentationskoeffizienten
von 5,0 S.
309886/083&
Claims (8)
- PatentansprücheQt Verfahren zur Herstellung von Polynucleotiden atrf mikrobiologischem Weg, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Mikroorganismus der Gattung Achromobacter entwedera) in Gegenwart mindestens eines Nucleosiddiphosphats und zweiwertiger Metallkationen fermentiert oderb) in üblicher V/eise fermentiert, die Zellmasse von der Kulturbrühe abtrennt, in einer Inkubationslösung suspendiert und in Gegenwart zweiwertiger Metallkationen und mindestens eines Nucleosiddiphosphats inkubiert oderc) in üblicher Weise fermentiert, die Zellmasse von der Kulturbrühe abtrennt, die Zellen aufbricht» in einer Inkubationslösung suspendiert und- in Gegenwart zweiwertiger Metallkationen und mindestens eines Nucleosiddiphosphats inkubiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man einen der nachstehenden Stämme fermentiert :Achromobacter cycloclastes (ATCC 21921)Achromobacter delmarvae (ATCC 21922)Achromobacter sp. KR170-4 (ATCC 21942)Achromobacter parvulus (ATCC 4335)Achromobacter parvulus (NRRL B-2395).309886/0834
- 3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als zweiwertige Metallkationen Magnesium- oder Mangan(ll)-Kationen verwendet. · -*
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, dass man das Nucleosiddiphosphat und das zweiwertige Metallkation der wachsenden Kultur des Mikroorganismus zusetzt und weiter fex'mentiert.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zellmasse bei Erreichen des Icl/nucleotid-Phosphorylase-Aktivitätsmaximums von der Kulturbrühe abzentrifugiert.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zellmasse in einer Inkubationslösung, die das zweiwertige Metallkation, das Nucleosiddiphosphat und einen Puffer oder Natriumchlorid enthält, suspendiert und inkubiert.
- 7· Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass man für die Inkubation einen Zellrohextrakt oder eine daraus hergestellte partiell gereinigte Präparation verwendet.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, dass man die Zellen mit einer hochkonz enterten Natriumchloridlösung aufbricht und in Puffer oder Wasser suspendiert.309886/0834233A3H9· Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Inkubation bei einer Temperatur von O bis 600C und einem pH-Wert von 6 bis 12 durchführt.309886/0834
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