DE2333634B1 - Verfahren zur Herstellung von alkoholfreien Alkali-und Erdalkalimetallalkoholaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von alkoholfreien Alkali-und Erdalkalimetallalkoholaten

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Description

Zur Herstellung von Metallalkoholaten ist es bekannt, die freien Metalle auf einwertige Alkohole einwirken zu lassen. Die Umsetzung erfolgt je nach dem Zerteilungsgrad der Metalle, insbesondere bei der Verwendung von Kalium und Natrium, mehr oder weniger stürmisch. Mit zunehmender Kettenlänge der Alkohole erfolgt die Reaktion weniger heftig. Primäre Alkohole reagieren am schnellsten, tertiäre am langsamsten. Es ist auch bekannt, durch inerte Verdünnungsmittel, wie z. B. Äther oder Benzol, die Reaktionsgeschwindigkeit herabzusetzen (Houben-Weyl VIII, [1963], Seite 7). Die auf diese Weise hergestellten Alkalimetallalkoholate enthalten vielfach 1 bis 3 Mol Kristallalkohol. Dieser kann durch Erhitzen im Wasserstoff- oder Stickstoffstrom oder durch azeotrope Destillation entfernt werden.
Es ist auch bekannt, ein kristallalkoholfreies Natriumäthylat durch Überschichten von Natriumdraht mit möglichst wenig Äther und Zutropfen der berechneten Menge absoluten Alkohols herzustellen. Nach etwa 24 Stunden ist die Wasserstoffentwicklung beendet. In ähnlicher Weise kann das Kaliumäthylat hergestellt werden.
Es ist weiter bekannt, kristallalkoholfreie Alkalimetallalkoholate herzustellen, indem man zuvor das Alkalimetall in siedendem Xylol durch starkes Rühren fein zerstäubt und nach dem Erkalten die berechnete Menge Alkohol, vermischt mit dem doppelten Volumen Xylol, unter Rühren langsam zutropfen läßt. Dabei arbeitet man in einem mit Rührer, Rückflußkühler und Tropftrichter versehenen starkwandigen Gefäß. Die bei der Reaktion auftretende Reaktionswärme muß laufend abgeführt werden, damit die Reaktion nicht durchgeht (Houben-Weyl VI/2, [1963], Seite 8).
Diese bekannten Verfahren sind, insbesondere dann, wenn man in großtechnischem Maßstab arbeitet, schwer zu beherrschen. Nachteilig ist auch, daß das eingesetzte Metall zunächst'in einen fein zerstäubten Zustand überführt werden muß, wozu ein weiterer Verfahrensschritt erforderlich ist.
Auf diese Weise lassen sich zwar die Alkoholate mancher primärer niederer oder höherer einwertiger Alkohole, z. B. von Methyl-, Äthyl-, n-Propylalkohol oder Butanol-(l), kristallalkoholfrei herstellen. Es gelingt jedoch nach dieser Verfahrensweise nicht, iso-Alkohole bzw. -Carbinole, sekundäre oder tertiäre niedere oder höhere Alkohole, z. B. Isopropylalkohol, Butanol-(2), 2-Methyl-propanol-(l), 2-Methyl-propanol-(2), oder die isomeren Amylalkohole wie Pentanol-(2), Pentanol-(3), 2-Methyl-butanol-(3),2-Methyl-butanol-(2),2-Methyl-butanol-(l), 2,2-Dimethyl-propanol-(l), in großtechnischem Maßstab innerhalb wirtschaftlich vertretbarer Reaktionszeiten und ohne aufwendige zusätzliche Verfahrensschritte mit den Metallen umzusetzen.
Es ist bekannt, Kaliumtertiärbutylat durch Umsetzung von Kaliumstaub mit überschüssigen Mengen von tertiären Butylalkohol bei einer Reaktionsdauer von etwa 8 Stunden und anschließender Abdestillation des Alkohols herzustellen. Dabei entsteht aber ein kristall-alkoholhaltiges Produkt (vgl. Houben-Weyl VI/2, [1963], Seite 9). Zur Entfernung des Kristallalkohols wird der trockene Rückstand im Ölbad auf 200 bis 220° C erhitzt. Es resultiert ein alkoholfreies Kaliumtertiärbutylat in Form eines weißen körnig-kristallinen Sublimats.
Die Herstellung eines in einem Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoffgemisch gelösten alkoholfreien Alkali- oder Erdalkalialkoholats, z. B. auf Basis der obengenannten iso-Alkohole bzw. -Carbinole, oder der sekundären oder tertiären Alkohole in direkter Synthese war bisher nicht möglich. Zur Herstellung solcher Lösungen war man bisher gezwungen, zunächst ein nach den oben geschilderten Verfahren hergestelltes alkoholhaltiges Alkoholat oder ein durch Umalkoholisierung eines Alkalimetallalkoholate eines niederen, primären Alkohols mit einem höheren iso-Alkohol bzw. -Carbinol, oder einem sekundären oder tertiären Alkohol hergestelltes alkoholhaltiges Alkoholat, durch thermische Behandlung von Kristallalkohol zu befreien und das nunmehr alkoholfreie Alkoholat in dem indifferenten Lösungsmittel zu lösen.
Alkali- und Erdalkalialkoholate werden vielseitig in der chemischen Industrie verwendet. Insbesondere findet das reine kristall-alkoholfreie Alkali- oder Erdalkali-tertiär-Butylat als Kondensationsmittel steigende Verwendung, da das tertiär-Butylat-Anion infolge der sehr geringen Acidität des tertiären Butylalkohols ein besonders starker Protonenakzeptor ist und der freiwerdende sterisch behinderte tertiäre Butylalkohol meist keine Nebenreaktionen bewirkt.
Aus Gründen erhöhter Handhabungssicherheit und exakter Reaktionssteuerung werden mit Vorteil in indifferenten Lösungsmitteln gelöste alkoholfreie Alkali- und Erdalkalialkoholate, eingesetzt.
Bevorzugtes Anliegen der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zu schaffen, nach welchem es auf direktem Wege möglich ist, in indifferenten Lösungsmitteln gelöste alkoholfreie Alkali- und Erdalkalimetallalkoholate herzustellen, unter Vermeidung der Nachteile der bisher bekannten Verfahren. Ge-
genstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von in indifferenten Lösungsmitteln löslichen alkoholfreien Alkali- und Erdalkalimetallalkoholaten durch Umsetzung von Alkali- oder Erdalkalimetallen mit Alkoholen in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, wobei das eingesetzte Metall in äquimolaren Mengen, vorzugsweise im Überschuß, bezogen auf die eingesetzte Menge Alkohol verwendet wird, welches die Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermeidet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkali- oder Erdalkalimetall mit einem in einem indifferenten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch vorliegenden Alkohol unter erhöhtem Druck bei Temperaturen, bei oder oberhalb deren sich unter Normaldruck Kristallalkohol abspalten würde und unterhalb der Temperaturen, bei welcher sich das gebildete Alkali- oder Erdalkalimetallalkoholat unter den bei der Reaktion herrschenden Druckbedingungen zersetzt, in Kontakt bringt. Das erfindungsgemäße Verfahren kommt bevorzugt zur Herstellung von bisher nur schwer zugänglichen Alkali- und Erdalkalimetallalkoholaten auf der Basis von iso-Alkoholen bzw. -Carbinolen, von sekundären oder tertiären niederen oder höheren einwertigen Alkoholen, insbesondere tertiärer Butylalkohol oder tertiärer Amylalkohol (2-Methyl-butanol-[2]), zur Anwendung.
Grundsätzlich können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aber auch solche Alkoholate von primären Alkoholen hergestellt werden, welche in indifferenten Lösungsmitteln löslich sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden als indifferente Lösungsmittel Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoffgemische eingesetzt, in welchen das gebildete Alkoholat löslich ist. So wird bei der Herstellung des Natriumtertiärbutylats z. B. ein Gemisch, bestehend aus Cyclohexan und Toluol, z. B. in einem Verhältnis von 10 : 1 eingesetzt. Bei der Herstellung des Kaliumtertiärbutylats kann z. B. p-Xylol eingesetzt werden. Man kann auch höher siedende Benzine, z. B. solche mit einem Siedepunkt von 120 bis 140° C einsetzen. Im allgemeinen sind solche Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische geeignet, welche keine gegenüber Alkalimetallen bzw. Erdalkalimetallen oder deren Alkoholaten funktionelle Gruppen aufweisen. Geeignet sind z. B. Aromaten wie Xylol, Toluol u. dgl. oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclohexan oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Hexan, Benzine u. dgl. sowie deren Gemische.
Die Konzentration des gebildeten Alkoholate in der Lösung bzw. in dem Lösungsmittelgemisch ist von der maximalen Löslichkeit der Alkohlate in den Lösungsmitteln abhängig. Es ist daher zweckmäßig, die Löslichkeit zunächst festzustellen und das Mengenverhältnis des eingesetzten Alkohols zum indifferenten Lösungsmittel entsprechend einzustellen.
Unter dem Begriff »Alkali- oder Erdalkalimetalle« sollen auch deren Hydride verstanden werden.
Die Reaktionskomponenten können z. B. in einem Rührautoklaven durch Rühren oder z. B. in einem Rohr- bzw. Umlauf reaktor durch Umpumpen in Kontakt gebracht werden. Die eingesetzten Druckgefäße sollten mit einer Kühl- und Heizvorrichtung versehen sein.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann zu Beginn der Reaktion, insbesondere bei primären niederen Alkoholen, wie z. B. Methyl- oder Äthylalkohol, unter Normaldruck durchgeführt werden. In einem solchen Falle ist es zweckmäßig, den Reaktor mit einem Rückflußkühler od. dgl. auszurüsten. Es ist auch zweckmäßig, in einem solchen Falle, d. h. bei stürmisch reagierenden Reaktionskomponenten, das Metall portionsweise einzuführen. Zu dem Zeitpunkt, bei welchem sich in dem indifferenten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch unlösliche Alkohol-Alkoholat-Addukte gebildet haben, wird die Reaktion merklich langsamer, da die Oberfläche der eingesetzten Metalle durch die entstandenen unlöslichen Produkte inaktiviert werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte das Reaktionsgefäß verschlossen und die Reaktionstemperatur auf den erfindungsgemäßen Temperaturbereich erhöht werden.
Bei der Umsetzung von reaktionsträgeren Reaktionsteilnehmern, z. B. beim Einsatz von längerkettigen primären oder von iso-Alkoholen bzw. -Carbinolen oder sekundären oder tertiären Alkoholen mit mehr als 2 C-Atomen am Molekül, ist es zweckmäßig, gleich zu Beginn der Reaktion das Gemisch auf die erforderliche Temperatur unter Druck aufzuheizen. Bei der Herstellung von z. B. tertiär-Butylaten und tertiär-Amylaten ist es nicht erforderlich, das eingesetzte Metall portionsweise einzuführen oder in einem gesonderten Verfahrensschritt das eingesetzte Metall in einen feinverteilten Zustand zu überführen, bevor man es mit den Alkoholen in Kontakt bringt.
Bei der Herstellung von Natrium- oder Kalium-tertiär-Butylat wird z. B. das Reaktionsgemisch in dem geschlossenen Druckgefäß auf eine Temperatur von wenigstens 160° C - der Abspalttemperatur des Kristallalkohols bei Normaldruck - erwärmt. Vorzugsweise erhitzt man das Gemisch auf eine Temperatur von etwa 165 bis ca. 170° C. Beim Arbeiten bei 165° stellt sich für den Fall, daß man in einem Cyclohexan/ Toluol-Gemisch (Gewichtsverhältnis 10 : 1) arbeitet, ein Druck von 10 kp/cm2 ein, wenn die Konzentration des Alkohols in dem Lösungsmittelgemisch 10 Gewichtsprozent beträgt. Bei Weiterführung der Reaktion erhöht sich durch den freiwerdenden Wasserstoff der Druck. Dieser Druck kann während der Reaktionsdauer aufrechterhalten werden, indem man kontinuierlich den entstandenen Wasserstoff abläßt. Man kann aber auch in der Weise verfahren, daß man den Wasserstoff bis zum Ende der Reaktion in dem Reaktionsgefäß ansammelt und ihn erst dann abläßt. Bei Natrium- oder Kalium-tertiär-Amylat beträgt die Abspalttemperatur des Kristallalkohols (bei Normaldruck) 165° C. Beim Arbeiten in p-Xylol stellt sich ein Druck von 3 kp/cm2 ein bei einer Konzentration des Alkohols in dem Lösungsmittel von 10 Gewichtsprozent.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet man vorzugsweise beim Temperaturen von etwa 5 bis etwa 10° C oberhalb der Temperatur, bei welcher sich unter Normaldruck der Kristallalkohol abscheiden würde.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden, indem man z. B. die Reaktionslösung durch mehrere mit den Alkali- oder Erdalkalimetallen beschickte, hintereinandergeschaltete Reaktoren schickt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat u. a. den Vorteil, daß die Reaktionszeiten im Vergleich mit den bisher bekannten Verfahren, bei denen relativ träge reagierende Alkohole eingesetzt werden, wesentlich
kürzer sind, obwohl es, im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, nicht erforderlich ist, daß eingesetzte Metall in einem zusätzlichen Verfahrensschritt vor der eigentlichen Umsetzung in einen feinverteilten Zustand zu bringen. Vielmehr kann das eingesetzte Alkali- oder Erdalkalimetall in Form von größeren Brocken ohne weitere Vorzerkleinerung in das Reaktionsgefäß eingeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiter den Vorteil, daß alkoholfreie Lösungen von Alkoholaten auf der Basis von relativ träge reagierenden Alkoholen, insbesondere von iso-Alkoholen bzw. -Carbinolen oder von sekundären oder tertiären Alkoholen, auf direktem Wege hergestellt werden können. Nach Entspannen des Wasserstoffs kann die das Alkoholat enthaltende Lösung durch Dekantieren von dem überschüssigen Metall abgetrennt werden, welches nach Beendigung der Reaktion bzw. nach Abkühlung des Reaktionsgemisches, als mehr oder weniger große agglomerierte Perle vorliegt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Lösungen von alkoholfreien Alkoholaten in indifferenten Lösungsmitteln zeichnen sich durch einen hohen Reinheitsgrad in bezug auf das Alkoholat aus. Sie sind handhabungssicher und eignen sich zur Durchführung der verschiedensten chemischen Reaktionen. Sie können z. B. bei Kondensations- oder Additions- oder Polymerisationsreaktionen oder bei der Herstellung von Alkali- oder Erdalkalimetallderivaten organischer Verbindungen eingesetzt werden. Mit Vorteil werden die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen bei solchen chemischen Reaktionen verwendet, bei welchen eine Lösung eines Alkohols in einem indifferenten Lösungsmittel resultiert (z. B. Freisetzung der Alkoxygruppe des Alkoholates in Form von Alkohol). Eine Aufbereitung dieser alkoholhaltigen Lösungen zu den entsprechenden alkoholathaltigen Lösungen ist auf einfache Weise bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in direkter Synthese möglich.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich mit den bisher bekannten Verfahren ist auch dadurch gegeben, daß es nicht unbedingt erforderlich ist, den zu Reaktion eingesetzten Alkohol in einem vorgeschalteten Verfahrensschritt völlig von Wasser zu befreien. So kann z. B. ein 96 Volumprozentiger Alkohol eingesetzt werden, ohne die Reinheit des gelösten Alkoholates negativ zu beeinflussen, wenn man einen dem Wassergehalt entsprechenden Überschuß an Metall einsetzt. Das entstehende Hydroxid ist in den indifferenten Lösungsmitteln unlöslich und es kann, z. B. durch Filtration, leicht abgetrennt werden. Aber auch bei Einsatz von völlig wasserfreien Reaktionsteilnehmern wird bevorzugtein Metallüberschuß, bezogen auf die eingesetzte Menge an Alkohol, verwendet.
Unerwünschte Nebenreaktionen, wie sie z. B. bei der Umsetzung von Silicium mit Alkoholen beobachtet werden (vgl. Houben-Weyl VIII, [1963], Seite 100), wonach der abgespaltene Wasserstoff mit dem Alkohol bei erhöhten Temperaturen zu Alkanen und Wasser umgesetzt wird, treten überraschenderweise bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise nicht auf.
Bekanntlich sind Alkoholate verhältnismäßig wärmeempfindlich; bei höheren Temperaturen kann es zu Zersetzungserscheinungen kommen.
Auf Grund der bei den erfindungsgemäßen Verfahren angewandten erhöhten Drucke mußte damit gerechnet werden, daß die Temperatur, bei der der Kristallalkohol von dem Alkoholat abgespalten wird, wesentlich höher liegen würde als beim Arbeiten bei
Normaldruck. Überraschenderweise wird jedoch der Kristallalkohol trotz des erhöhten Druckes bei etwa der gleichen Temperatur abgespalten wie bei Normaldruckbedingungen. Das bedeutet, daß die Umsetzung bei Temperaturen durchgeführt werden kann, bei denen eine Zersetzung der entstehenden Alkoholate vermieden wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Alkoholate sind alkoholfrei; sie können mit einem Reinheitsgrad von > 99% hergestellt werden.
1S Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzusehen, die Füllung und Entleerung des Reaktionsgefäßes unter Schutzgasbeschleierung vorzunehmen, um möglichen Verunreinigungen durch Einwirkung atmosphärischer
ao Luft vorzubeugen.
Gegebenenfalls kann die alkoholathaltige Lösung zur Trockne eingedampft werden, beispielsweise unter vermindertem Druck, falls ein sowohl alkoholfreies als auch von indifferenten Lösungsmitteln freies Alkoholat zur Anwendung kommen soll.
An Hand der Beispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren erläutert.
Beispiel 1
In einem Rührwerksautoklaven (2 Liter Fassungsvermögen) werden 23 g metallisches Natrium (1 Mol) in einem Gemisch, bestehend aus 600 g (7,15 Mol) Cyclohexan, 65 g (0,71 Mol) Toluol und 65 g (0,88 Mol) tertiärem Butylalkohol vorgelegt und unter Rührung auf 170° C aufgeheizt, wobei der Druck innerhalb einer Gesamtlaufzeit von 1,5 Stunden auf einen konstanten Wert von 18 kp/cm2 anstieg. Nach Abkühlung verblieb ein Restdruck, hervorgerufen durch den gebildeten Wasserstoff, von 8,5 kp/cm2.
Nach Entspannung von 9,8 Liter Wasserstoff wurde eine klare Lösung von 11,8 Gewichtsprozent Natriumtertiärbutylat in einem Gemisch von Cyclohexan und Toluol erhalten. /
Der Umsatz, bezogen auf den gebildeten'Wasserstoff, betrug 99,7% der Theorie.
Der angewendete Überschuß von metallischem Natrium lag als agglomerierte Perle auf dem Boden des Reaktionsgefäßes.
Beispiel 2
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 werden 30 g (0,77 Mol) metallisches Kalium in einem Gemisch von 800 g (7,55 Mol) p-Xylol und 52 g (0,7 Mol) tertiärem Butylalkohol vorgelegt und unter Rührung auf 170° C aufgeheizt. Innerhalb einer Gesamtlaufzeit von 1,5 Stunden stieg der Druck auf einen konstanten Wert von 11 kp/cm2 an. Nach Abkühlung verblieb ein Restdruck, hervorgerufen durch den gebildeten Wasserstoff, von 8,1 kp/cm2.
Der Umsatz, bezogen auf den gebildeten Wasserstoff, betrug 99,2% der Theorie.
Nach Entspannung von 8 Liter Wasserstoff wurde eine klare Lösung von 9,1 Gewichtsprozent Kaliumtertiärbutylat in Xylol erhalten.
Beispiel 3
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 und 2 werden 22 g (0,96 Mol) metallisches Natrium in einem
Gemisch von 800 g (etwa 7,15 Mol) Benzin (Siedepunkt 120 bis 140° C) und 72 g (0,68 Mol) tertiärem Amylalkohol (2-Methyl-butanol-[2]) vorgelegt und unter Rührung auf 175° C aufgeheizt. Innerhalb einer Gesamtlaufzeit von 1,5 Stunden stieg der Druck auf einen konstanten Wert von 12 kp/cm2 an. Nach Abkühlung verblieb ein Restdruck, hervorgerufen durch den gebildeten Wasserstoff von 9,5 kp/cm2. Nach Entspannen von 9,2 Liter Wasserstoff wurde eine klare Lösung von 10,1 Gewichtsprozent Natriumter- « tiäramylat im Benzin erhalten.
Der Umsatz, bezogen auf den gebildeten Wasserstoff, entsprach 99,5% der Theorie.
Der angewendete Natriumüberschuß lag als agglomerierte Perle auf dem Boden des Reaktionsgefäßes.
Die nach den Beispielen 1 bis 3 hergestellten Alkoholat-Lösungen waren alkoholfrei. Bei Zugabe auch nur eines Tropfen Alkohols zu den klaren Lösungen bildete sich ein in dem Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch unlösliches Addukt Alkohol/AIkoholat.
409542/373

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von in indifferenten Lösungsmitteln löslichen alkoholfreien Alkali- und Erdalkalimetallalkoholaten durch Umsetzung von Alkali- oder Erdalkalimetallen mit Alkoholen in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, wobei das eingesetzte Metall in äquimolaren Mengen, vorzugsweise im Überschuß, bezogen auf die eingesetzte Menge Alkohol, verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkali-oder Erdalkalimetall mit einem in einem indifferenten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch vorliegenden Alkohol unter erhöhtem Druck bei Temperaturen, bei oder oberhalb deren sich unter Normaldruck Kristallalkohol abspalten würde und unterhalb der Temperaturen, bei welchen sich das gebildete Alkali- oder Erdalkalimetallalkoholat unter den bei der Reaktion herrschenden Druckbedingungen zersetzt, in Kontakt bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohole iso-Alkohole bzw. -Carbinole oder sekundäre oder tertiäre Alkohole, insbesondere tertiärer Butylalkohol oder tertiärer Amylalkohol eingesetzt werden.
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