DE2327957A1 - Anorganische peroxide enthaltende pvc-plastisole - Google Patents
Anorganische peroxide enthaltende pvc-plastisoleInfo
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Description
Henkel & Cie GmbH &η. 2 xur Pat„ammMme D 1J 710
Die vorliegende Erfindung betrifft Piastisole auf Basis
von verpastbarera Polyvinylchlorid bzw. Mischpolymerisaten
des VInylehlorids und Weichmachern sowie polymerisierbaren Estern voncC-0 -ungesättigten Carbonsäuren von mehrwertigen
Alkoholen, die zur Herstellung von gut haftenden überzügen und Klebstoffen eingesetzt werden können.
Piastisole auf Basis von PVC und Weichmachern für PVC werden
In großem.Umfange als Beschichtungsmittel für Metalle und andere Substrate sowie als Klebstoffe verwendet. Eine
Schwierigkeit bei der Anwendung dieser Plastisole besteht darin, daß die Metalle oder sonstigen Unterlagen für die
Beschichtung bzw. Verklebung durch bestimmte Reinigungsvorgänge durchlaufen müssen. Man ist daher bestrebt gewesen,
durch Zusätze zu den Piastisolen selbst die Haftung auch auf ungereinigten bzw. nicht vorbehandelten Unterlagen zu
verbessern. Als Zusätze zur Haftverbesserung eignen sich beispielsweise Kthylenglycoldimethaerylester oder auch die
Meth( acryl) säureester von mehr viert igen Alkoholen wie beispielsweise Trimethylolpropanpenterythrit oder Sorbit. Damit
die genannten Zusätze v/Irksam v/erden, Ist es aber erforderlich, organische Peroxide oder Hydroperoxide wie
Comolhydroperoxld, t-Butylhydroperoxid, Diisoprypolbenzolhydroperoxid
oder t-Butylpermaleinat, Cyclohexanonperoxid
oder dergleichen mehr zuzusetzen.
Ein Nachteil der Kombination von Meth(acryl)-säureester von mehrwertigen Alkoholen mit anorganischen Peroxiden besteht
darin, daß die Polymerisation bereits bei leicht über Zimmertemperatur liegenden Temperaturen ausgelöst werden
kann. Damit werden die Zusätze wirkungslos und unter Umständen wird das Plastisol auch so hochviskos, daß es sich
nicht mehr verarbeiten läßt.
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Die geschilderten Nachteile können dadurch vermieden werden, daß man den Plastisolen anstelle der üblicherweise
verwendeten organischen Hydroperoxide und/oder Peroxide feste anorganische Perverbindungen zusetzt.
Als feste anorganische Perverbindungen kommen In erster
Linie die Peroxide von Barium und Calcium in Präge. Weiterhin
sind geeignet Perhydrate wie die verschiedenen Natriumperborate, z.B. das Natriumperborattetrahydrat oder das
Monohydrat (WaBO2. H3O2. 3 H3O und NaBO2. H3O2), der Perborax
(Na2B11OiJ. ί H2O2) oder aber auch Säuerst of ft rager wie
Peroxycarbonate (z.B. Na2CO,. 1,5 H2O2). Schließlich kommen
auch in Frage Peroxypyrophosphate oder die Salze der Caro1
sehen Säure, z. B. Kaliumpersulfat (KASO1-), Der Gehalt an
anorganischen Perverbindungen soll bei 0,1 bis 6 Gew.-SS, insbesondere 0,2 bis 1I Gew.-%' der Gesamtmenge des Plastlsols
liegen.
Die Lagerzeiten der mit den genannten Peroxiden hergestellten Plastisolen sind hervorragend und betragen meist mehr
als ein Jahr unter normalen Lagerbedingungen. Es kann unter Umständen aber auch zweckmäßig sein, um einerseits die
Lagerbeständigkeit noch zu verbessern und andererseits die Aktivität der Perverbindungen zu erhalten, Stabilisatoren
für Perverbindungen mitzuverwenden. Bei diesen Stabilisatoren
handelt es sich beispielsweise um Magnesiumsilikate oder
Cadmium- oder Zinnsilikate. Derartige Stabilisatoren wie das Magnesiumsilikat können gleichzeitig als Füllstoff eingesetzt
werden.
Als Ester vontC-Q-ungesättigten Carbonsäuren mit mehrwertigen
Alkoholen kommen Insbesondere die (Heth-)acrylsäureester
von Äthylenglycol, Diäthylenglycol, Trläthylenglycol
sowie- Trimethylolpropan In Frage. Auch eignen sich Ester
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Henkel & Cie GmbH soim l\ *urPoianionmoUuog
der Maleinsäure, B'umarsäure oder Itaconsäure mit genannten
Alkoholen, wobei im letzteren Fall zweckmäßiger-' weise bei der Veresterung Monoallcohole wie Propanol, Butanol
und dergleichen mitverwendet werden. Auch die sogenannten ungesättigten Polyester sind demnach für die erfindungs
geraäße η Plast isole brauchbar, während die bekannten
(Meth)acrylsäureester jedoch bevorzugt sind. Das Verhältnis
von Plastisol zu den Estern von cC- $-ungesättigten
Carbonsäuren soll so sein, daß im pesamten Plastisol etwa
1 bis 20 Gew.-5 insbesondere 2 bis 10 Ge\i.-% des Esters
vorhanden sind.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Plästisole eignen
sich prinzipiell alle bekannten verpastbaren Typen. Sie sollen einen K-VJert von etwa 50 bis 80 aufweisen. Außer
dem PVC selbst sind geeignet die verpastbaren pulverförmiger!
Mischpolymerisate des Vinylchlorids zum Beispiel mit Vinylidenchlorid oder mit Acrylsäure bzw. Methacrylsäureester^
mit Vinylacetat oder Vinylpropionat oder auch mit VinyIestern höherer Fettsäuren. Ferner können
in geringer Menge ungesättigte Carbonsäuren bzw. deren
Anhydride bei der Herstellung der verpastbaren Mischpolymerisate des Vinylchlorids mitverwendet werden. Geeignete
ungesättigte Carbonsäuren sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Itaconsäure und/
oder Fumarsäure.
Die erfindungsgemäßen Plastisole enthalten übliche Weichmacher. Es kommen beispielsweise in Frage die Ester der
Phthalsäure wie Dibutylphthalat, Cyclohexylphthalat, Dioctylphthalat,
Didecylphthalat oder Mischester der Phthalsäure mit den genannten Alkoholen wie Octyldecylphthalat.
Gut geeignet sind als Weichmacher Sulfonsäuren aromatischer Verbindungen v/ie zum Beispiel der Octadecylsulfensäureester
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Henkel & Cie GmbH
Saite 5 «"· Patentanmeldung D
von KroGol bzw. Phenol, insbesondere aber technische Geinische
von C-ij-C. g-Alkylsulfonsäureestern von Kresolen bzw,
Phenol, Außerdem sind geeignet Phosphorsäureester, Trikrcsylphosphat,
oder auch Adipinsäure oder Sebacinsäureester von Alkoholen mittlerer Kettenlänge wie etwa Butanol,
Octanal und Decanol. In manchen Fällen ist es wünschenswert,
wenn die Plast!sole neben den genannten Weichmachertypen
noch zusätzliche sogenannte polymere VJeichmacher enthalten,
wie sie durch Veresterung von mehrwertigen Alkoholen mit mehrwertigen Carbonsäuren erhalten werden. In vielen Fällen
ist es ratsam, den erfindungsp;emäßen Plastisolen Stabilisatoren gegen Alterung zuzusetzen, Es kommen hier in Frage
Bleicarbonate, Bleisulfat, Bleiphosphlt oder Bleiphthalat.
Bevorzugt ist die Verwendung von Epoxidstabilisatoren wie zum Beispiel epoxidiertem Sojabohnenöl oder epoxidierten
Estern von Ölsäure oder Alkyl-(z.B. A'thylhexyl)ester von
epoxidierter Sojafettsäure.
Heben den genannten Verbindungen sollen die erfindungsgemäßen Piastisole noch zweckmäßigerweise mineralische Pigmente oder
Füllstoffe enthalten. Als Füllstoffe eignen sich beispielsweise Kreide, Bariumsulfat, Talkum, gemahlene Tonerde, Dolomit
und dergleichen mehr. Als mineralische Pigmente sind Titanoxid, Eisenoxid, Kupferphthalocyanin, Ruß und Eisenoxidrot
geeignet.
Die erfindungsgemäßen Plastisole können in bekannter Weise
auf die zu überziehenden bzw. verklebenden Werkstoffe aufgetragen und durch Erhitzen auf Temperaturen auf etwa 150
bis 2000C zum Gelieren gebracht v/erden. Die Zeit des Erwärmens
ist selbstverständlich abhängig von der Objekttemperatur und liegt zwischen etwa 1 Stunde und 5 Minuten.
Im allgemeinen kommt man bei mittleren Temperaturen von l60 bis 18Ö°C mit einer Gelierdauer von 15 bis 20 Minuten
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aus, um eine gute Haftung an Stahlblechen, phosphatiert ein
Stahlblech und nach dem EIektrocoatIn^ vorbehandelten Metallen
zu erzielen. Außerdem können festhaftende Überzüge auf verschiedenen anderen, insbesondere metallischen Materialien
wie Zink, Aluminium, Chrom, Vanadium, Titan
sowie Legierungen der erwähnten Metalle oder Keramikteilen,
Tiatursteinen, Betonteilen, Mineralfasern und dergleichen
angebracht werden.
Die mit den erfindungsgemä3en Plastisolen herstellbaren
Beschichtungen zeigen eine gute Haftung auf den verschiedensten
Untergründen. Es ist daher in allgemeinen nicht notwendig, vorher eine besonders sorgfältige Reinigung
durchzuführen. Grundsätzlich können alle Materialien mit den erfindungsgemäßen Plastisolen beschichtet bzv/; verklebt
werden, sofern sie die für das Gelieren des Plastisols
erforderliche Temperatur aushalten.
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Henkel & CUs GmbH so,.o 7 «r Paiani«nimeM«ne d 47IO
Bei_sp_iell
In einem Kneter wurde ein Plastisol durch Mischen der
folgenden Bestandteile hergestellt
150 g Polyvinylchlorid (K-Wert 70)
JlOO g Kreide (CaCO-.)
217 g Bariumsulfat
120 χ 2"Kthylhexylester von epoxidierter Sojafettsäure
•30 ζ techn.Genicch von C.j.-C.g-Alkylsulfonsäureester
von Kresoi (handelsüblich)
30 g Trirriethylolpropa.n-trir.iethacrylat
3 κ B'xriumperozcid.
Hit dem erhaltenen Plastisol vmrden Bleche aus Stahl,
phosphatierteni Stahl und nach dem Elektrocoatin^erfahren
vorbchandelter Stahl hergestellt. Dazu wurde das Plastisol
be j 1700C (Objekt temperatur) während 20 Ilinuten geliert.
Es v:uilden fe:;thaftende überzüge erhalten, die sich nur
unter Materialriß voai Blech trennen ließen.
Dan erhaltene Plastisol wurde bei einer durchschnittliehen
Raumtemperatur von etv;a 23° während 6 Monaten gelagert. Es
zeigte keine Yis!:ositäfcserhöhung und Abnahme der Haftfestigkeit.
Außardea vmrde es 72 Stunden bei 4o°G gelagert. Dabei
wurde nur eine Viskositätserhöhung von 185? beobachtet. Das Plastisol zeigte die gleich guten Hafteigenschaften wie die
frisch hergestellte Mischung.
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Henkel & Cie GmbH s·»« 8 iur PatOntanm.idUne d i|
~L 9 i S1 ρ i e 1 2
Gemäß Beispiel 1 wurde in einem Kneter ein Plastisol hergestellt, jedoch mit der Abänderung, daß anstelle von
Bariumperoxid
a) 2 g NaBO2. H3O3 bzw.
b) 2 g Na3CO3. 1,5 H3O2
eingesetzt wurden.
Auch mit diesem Plastisol wurden auf Blechen aus Stahl und phosphatiertem Stahl bei 170°C Objekttemperatur durch
Gelieren während 20 Minuten festhaftende überzüge hergestellt. Das Plastisol zeigte praktisch das gleiche Viskositätsverhalten
wie das in Beispiel 1 beschriebene.
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Claims (5)
1. Plastisol auf Basis von PVC und/oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids und Weichmachern sowie polymerisierbaren
Estern von cL- β -ungesättigten Garbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen gekennzeichnet durch einen zusätzlichen
Gehalt an festen anorganischen Perverbindungen.
2. Plastisol nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,1 bis 6 Gew.-% insbesondere 0,2 bis k Gew.-?
einer festen anorganischen Perverbindung.
3. Plastisol nach Anspruch 1 und 2 gekennzeichnet durch einen Gehalt an Bariumperoxid und/oder Calciumperoxid
und/oder Hatriumpercarbonat und/oder Natriumperborat.
H. Plastisol nach Anspruch 1 bis 3 gekennzeichnet durch
einen Gehalt an 1 bis 20 Gew.-% insbesondere 2 bis . 10 Gew.-% des Esters einercC-P-ungesättigten Carbonsäure.
5. Verwendung der Piastisole nach Anspruch 1 bis *\ zur Herstellung
von überzügen.
AO 98 8 1 /1180
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