DE2327900B2 - Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz - Google Patents
Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem ChloreinsatzInfo
- Publication number
- DE2327900B2 DE2327900B2 DE2327900A DE2327900A DE2327900B2 DE 2327900 B2 DE2327900 B2 DE 2327900B2 DE 2327900 A DE2327900 A DE 2327900A DE 2327900 A DE2327900 A DE 2327900A DE 2327900 B2 DE2327900 B2 DE 2327900B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- stage
- bleaching
- chlorine
- chlorination
- consistency
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/1057—Multistage, with compounds cited in more than one sub-group D21C9/10, D21C9/12, D21C9/16
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Paper (AREA)
Description
die Erfindung betrifft ein mehrstufiges Verfahren zur chlorarmen Vollbleiche von Zellstoffen durch Behandlung
mit alkalischer Peroxidlösung, der gegebenenfalls eine Chlorbehandlung vorgeschaltet ist, und gegebenenfalls
nachfolgender Bleiche mit Hypochlorit.
Zellstoffe, wie sie nach vielfältigen Aufschlußmethoden alkalischer oder saurer Art gewonnen werden,
enthalten noch beachtliche Mengen an Lignin, Hemicellulosen und sonstigen accessorischen Bestandteilen, die
durch nachfolgende Bleichprozesse entfernt werden müssen, um Produkte höherer Weiße, Weißestabilität
und spezifischer Weiterverarbeitungsfähigkeit, wie z. B. Viskosierfähigkeit, zu erhalten. Im allgemeinen werden
heute Bleichchemikalien, wie Chlor (C)1 Chlordioxid (D),
Natrium- oder Calziumhypochlorit (H) in einer Vielfalt von Stufen mit nachgeschalteten alkalischen Extraktionen
(E) eingesetzt. Weiterhin ist bekannt, H2O2, Na2O2
und organische Perverbindungen zur Bleiche von Zellstoffen einzusetzen, sei es in Form der einstufigen
Bleiche oder als Endstufe in einer Mehrstufenbleiche, um insbesondere eine gute Weißestabilität zu erzielen
(Vergilbungsresistenz).
Aus der DT-PS 7 53 531 ist es bekannt, Zellstoff in einer Bleichsequenz, welche aus einer fakultativen
Vorbehandlung mit Hypochlorit, einer Bleichstufe mit alkalischer Peroxidlösung, einer fakultativen Waschung
und einer Bleichstufe mit alkalischer Hypochlorit-Lösung besteht, zu behandeln. Dabei wird der Zellstoff in
der ersten Stufe bei Temperaturen von 35 bis 55° C und Stoffdichten von 6 bis 7% für etwa 1 bis 2 Stunden mit
einer bis zu 5% Alkali und 03% Natriumperoxic enthaltenden Bleichflotte behandelt.
Eine derartige Bleichsequenz ist aber zur Vollbleicht von Zellstoff nicht geeignet
Zur Vollbleiche von Zellstoffen (Weißgrad 88% MgO besser noch 90% MgO) werden eine oder mehren
Chlorierungsstufen sowie zusätzliche Hypochlorit- unc wahlweise auch Chlordioxidstufen benötigt. Durch diesf
Prozesse gelangen beachtliche Mengen an Salzsäure ίο oder wenn neutralisiert wird an Natriumchlorid in die
Abwässer und somit in den Vorfluter und die Gewässer die die Abwässer aufnehmen müssen. Als Beispiel für die
heute angewandten Bleichverfahren seien die Stufenfol gen
is C/E/H,
is C/E/H,
C/E/H/H,
C/E/D/E/D,
C/E/H/D/P,
C/E/H/D/E/D und
C/E/H/D/H
C/E/D/E/D,
C/E/H/D/P,
C/E/H/D/E/D und
C/E/H/D/H
angeführt. Alle diese Prozesse beginnen also mit einei
Chlorierung und nachfolgenden Extraktionsstufe.
Im Zusammenhang mit den obenerwähnten Abwasserproblemen und den Belastungen des Vorfluters ar
Salzen und gelösten organischen Substanzen wurden ir jüngster Zeit auch Bleichsequenzen wie P/D/P/D/F
oder auch P/PES/P/PES/P vorgeschlagen, die ei erlauben, die Bleichereiabwässer zum überwiegender
Teil in Kocherlaugen-Regenerierungsverfahren einzuschleusen, siehe die nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen
P 22 19 504.6-45 und P 22 19 505.7-45 (angemeldet am 21.4.1972 und Patent erteilt 25.6.1974 bzw
15.7.1974).
In diesem Zusammenhang ist das Bestreben zu sehen beim Sulfatzellstoffprozeß die Behandlung mit Chloi
durch eine solche mit molekularem Sauerstoff zi ersetzen. Hierbei muß allerdings unter Druck gearbeitei
werden. Weiterhin ist es noch offen, ob in jedem Fall die an sich durch die alkalische Sauerstoffdruckbehandlung
bewirkten Festigkeitsverluste durch die in der Literatui vorgeschlagenen Zusätze wie MgCÜ3 oder MgO odei
andere verhindert werden können (DT-OS 21 09 542 Rowlandson, Tappi54,962-967[1971],Nr.6).
Diese neue Technologie ist aber bisher nur in großtechnischem Versuchsmaßstab eingeführt, wobei
als weitere Einschränkung noch nichts über die Möglichkeiten der Anwendung für Sulfitzellstoffe
bekannt wurde.
Ziel der Erfindung ist ein mehrstufiges Verfahren zur so Vollbleiche von Zellstoffen, das mit wesentlich geringeren
Chlormengen als bisher in den vorhandener technischen Einrichtungen einer Zellstoffbleicherei
durchgeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein mehrstufiges Verfahren wie es im Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
Die stark alkalische Peroxydbleichstufe (P), die gleichzeitig auch aufschließend wirkt, ersetzt die bisher
übliche saure Chlorierung mit nachfolgender alkalischer Extraktionsstufe, also die Stufen C-E der vorstehend
genannten Verfahren. Durch diesen Ersatz kann mil wesentlich geringeren Chlormengen als bisher gearbeitet
werden.
Das Bleichergebnis ist hierbei — ebenso wie bei der
bekannten Bleichverfahren — von der Holzart, d. h
Nadel- oder Laubhölzer bzw. Einjahrspflanzen, sowie von der Durchführung des Kochprozesses und damil
dem Aufschlußgrad abhängig.
Die eventuelle Teilchlorierung ist nur dann überhaupt
nötig, wenn harte, also lignin- und hemizellulosereiche
Zellstoffe Ober Weißgehalte von 90% MgO gebleicht werden sollen Hierbei kann entweder vor Beginn der
eigentlichen Bleiche, also vor der stark alkalischen Peroxidstufe eine Teilchlorierung erfolgen, oder es wird
direkt an die stark alkalische Peroxidstufe eine Teilchlorierungs- und Extraktionsstufe angeschlossen.
Dabei werden etwa ein Fünftel der bisherigen Chlormenge und etwa die Hälfte der bisherigen
Alkalimenge gebraucht
Die in diesen Chlorierungsstufen angewandten Chlormengen sind nur ein kleiner Teil der Mengen, die
normalerweise bei der Chlorierung zum Einsatz gelangen, wie oben gezeigt Die Peroxidstufe wird —
wie oben erwähnt — mit großem Alkaliüberschuß geführt Diese Teilchlorierung kann auch umgangen
werden, wenn die üblichen, der Aufschlußreiche folgenHen Oxydationsbleichstufen, wie Hypochlorit,
Chlordioxid oder Peroxid, verstärkt werden. Selbstverständlich entfällt diese Teilchlorierung, wenn keine
Weißgehalte über 90% MgO gefordert werden, sondern Weißgehalte zwischen 85 und 90% MgO genügen.
Die Bleiche mit Chlor und Alkali (C-Ε-Stufe) bringt
durch das Herauslösen organischer Substanzen sauerstoffzehrende Stoffe und stark chlorhaltige Verbindungen
in das Abwasser der Zellstoffabrik, das nicht mehr in
die Vorfluter abgelassen werden darf.
Chlorhaltige oder chloridionenhaltige Bleichereiabwässer führen bekanntlich zu starken Korrosionen in
den Regenerierungseinrichtungen. Der beschriebene stark alkalische Bleichaufschluß gestattet die Eindampfung
und Konzentrierung der herausgelösten Stoffe, ihre Verbrennung und die Alkaliregenerierung in
üblichen Apparaturen. Die stark alkalische Peroxidbehandlung hat weiterhin überraschenderweise gezeigt,
daß 85—90% der die Abwasser belastenden Stoffe in dieser Stufe herausgelöst und somit nicht dem Vorfluter
zugeführt werden.
Als Perverbindungen kommen Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid und andere anorganische oder organisehe
Peroxide bzw. Hydroperoxide in Frage, vorzugsweise Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid oder t-Butylhydroperoxid
bzw. Mischungen der genannten Komponenten in wäßrigen Lösungen. Ganz besonders geeignet sind Wasserstoffperoxid und Natriumperoxid.
Die eingesetzten Mengen können zwischen 0,2 und 10 Gewichtsprozent liegen; vorzugsweise werden 0,6—6
Gewichtsprozent, berechnet als 100%iges Wasserstoffperoxid und bezogen auf atro Zellstoff, verwendet, (atro
= absolut trocken.)
Als für den beschriebenen stark alkalischen, peroxydischen Bleichaufschluß benötigten Alkalien, d. h. Alkalioder
Erdalkalihydroxide, werden vorzugsweise Natriumhydroxide oder auch Calziumhydroxid bzw. Ammoniumhydroxid
(N H3 oder NH4OH) eingesetzt, und zwar zwischen 2—15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 4—8
Gewichtsprozent, berechnet als 100% ige Substanz und
bezogen auf atro Zellstoff.
Der alkalisch peroxydische Bleichaufschluß wird in bekannter Weise bei Temperaturen von 2O0C bis zum
Siedepunkt der Bleichflotte durchgeführt. An und für sich könnte natürlich unter Druck gebleicht werden,
aber der Vorteil beim Einsetzen der Perverbindungen und der genannten Sequenz liegt gerade in der
Drucklosigkeit des Verfahrens, d. h. ohne Anwendung von zusätzlichem Druck und Apparaturen.
Das Bleichverfahren wird wie oben erwähnt in bestehenden Bleichereien durchgeführt, wobei vorzugsweise
Stoffdichten zwischen 10 und 20% üblich sind. Unter Stoffdichte werden dabei Gewichtsprozent
Zellstoff in der Stoffsuspension verstanden.
Ein weiterer Vorteil ist es, daß kein Wasserglas wie sonst bei peroxydischen Bleichstufen zum Einsatz
kommt
In der Bleichflotte können übliche anorganische Komplexbildner bzw. Stabilisatoren, wie z. B. Magnesiumsulfat
oder organische N- oder P-haltige Komplexbildner, wie z. B. Äthylendiamintetraessigsäure, Diäthylentriaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, eingesetzt werden. Es ist ebenfalls möglich, N- und P-freie
Komplexbildner wie ζ Β. Polyoxycarbonsäuren entsprechend (Patentanmeldungen P 19 04 940.2, P 19 04 9413
und P 19 42 556.0) anzuwenden.
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt einmal darin, eine Vollbleiche von
Zellstoffen, also auch von harten, durchzuführen, und zwar in den bestehenden Apparaturen der Zellstoffbleichereien.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der Gewinnung von Abwässern, bei denen den Vorfluter
belastende Substanzen bereits in der ersten Stufe herausgelöst werden. Die anfallenden Abwässer lassen
sich korrosionsfrei eindampfen und regenerieren, auch die bei der Vollbleiche von harten Zellstoffen
anfallenden Abwässer.
Zur Veranschaulichung mögen die folgenden Beispiele dienen, bei denen die Prozentangaben immer als
Gewichtsprozent, bezogen auf ungebleichten trockenen Zellstoff, zu verstehen sind. Bei allen Versuchen wurde
mit Leitungswasser von 5°dH mit Ansätzen von 100 g bis 500 g Zellstoff (Trockengewicht) in emaillierten
Behältern gearbeitet, die pH-Werte wurden zu Beginn der Bleiche gemessen. Nach jeder Stufe wurde der
Zellstoff mit Leitungswasser gewaschen, nach der letzten Stufe wurde mit SO2 abgesäuert. Die angegebenen
Weißgrade (Remissionsgrade) wurden nach den deutschen Einheitsmethoden (Zellcheming-Merkblätter)
mit Zeiss-Elrepho-Weißgradmesser, Filter R 46, bestimmt.
Ein nach dem Calziumbisulfitverfahren hergestellter Buche-Kunstseide-Sulfitzellstoff (Kappazahl 9,6; Weißgrad
ungebleicht 51,0% MgO) wurde in einer vierstufigen Sequenz unter folgenden Bedingungen gebleicht:
1. Stufe
l,3%H2O2 + 8%NaOH
12% Stoff dich te 65° C 2 h
12% Stoff dich te 65° C 2 h
2. Stufe
0,36% NaOCl
12% Stoffdichte 5O0C l'/2h
3. Stufe :
0,13% ClO2
14% Stoffdichte 65°C IV2 h
4. Stufe
0,57% NaOCl
12% Stoffdichte 55° C 2 h
Der Zellstoff hatte nach der vierten Stufe einen Weißgehalt von 93,3% MgO. Ein noch etwas höherer
Weißgehalt von 94,4% MgO konnte noch bei folgender Sequenz erreicht werden:
1. Stufe
1. Stufe
1,3% H2O2-8% NaOH
12% Stoffdichte 65° C 2 h
0,13% ClO2
14% Stoffdichte 65°C l'/2h
3. Stufe
0,36% NaOCl
12% Stoffdichte 50°C l'/2h
4. Stufe
0,57% NaOCl
12% Stoffdichte 55° C 2 h
Die Kappazahl konnte von ca. 9,6 im ungebleichten Stoff auf unter 1 herabgesetzt werden. Der Ligningehalt
verminderte sich dabei von 1,2% auf 0,18%.
Ebenso entsprechen die anderen chemischen Kennzahlen, wie Hemizellulose, «-Zellulose, R-18-Wert,
Asche und Methanol-Benzol-Auszug, herkömmlichen Arbeitsweisen; insbesondere läßt sich der Stoff ausgezeichnet
zu Viskose verarbeiten. Der Substanzverlust durch diesen Bleichprozeß (P-H-D-H) beträgt ca. 7,5%,
bezogen auf ungebleichten Buche-Kunstseidezellstoff.
Ein nach dem Calziumbisulfitverfahren hergestellter Buche-Papier-Sulfitzellstoff (Kappazahl 22,3; Weißgrad
ungebleicht 56,7% MgO) wurde in einer vierstufigen Sequenz unter folgenden Bedingungen gebleicht:
1. Stufe
1,3% H2O2 - 8,0% NaOH
12% Stoffdichte 650C 2 h
12% Stoffdichte 650C 2 h
2. Stufe
0,5% NaOCl
12% Stoffdichte 400C IV2 h
3. Stufe
0,22% ClO2
14% Stoffdichte 650C
4. Stufe
0,17% NaOCl
12% Stoffdichte
12% Stoffdichte
2h
50°C 2 h
Der Endweißgehalt lag hier bei 88,0% MgO.
Wird in der ersten Stufe der Peroxideinsatz auf 2,6% H2O2 gesteigert, kann mit nur insgesamt drei Stufen
(P-D-H) ein Weißgrad von 91,4% erzielt werden.
1. Stufe
2,6% H2O2 - 8,0% NaOH
12%Stofidichte 65° C 2 h
12%Stofidichte 65° C 2 h
2. Stufe
0,22% ClO2
12% Stoff dichte 65° C 2 h
3. Stufe
0,5% NaOCl
14% Stoffdichte 45°C 2 h
Zur Erzielung eines höchsten Bleicheffekts an einem im Beispiel 2 genannten Buche-Calziumbisulfit-Papierzellstoff
wird dem stark alkalisch-peroxydischen Bleichaufschluß eine schwache Chlorierungsstufe vorgeschaltet.
1. Stufe
0,5% Cl2
4% Stoffdichte kalt 1A h
2. Stufe
1,3% H2O2
6,0% NaOH
12% Stoffdichte 65° C 2 h
3. Stufe
0,66% NaOCl
12% Stoff dichte 500C 2 h
4. Stufe
0,23% ClO2
14% Stoffdichte 65°C l'/2h
5. Stufe
0,27% NaOCl
0,2% NaOH
0,2% NaOH
12% Stoffdichte 52° C 2 h
Nach dieser Stufenfolge wurde ein Weißgehalt von 95,4% MgO erreicht, bei einer Stoffausbeute von 93,2%,
bezogen auf den ungebleichten Stoff. In den beiden ersten Stufen (CP) werden 87,1% der die Abwässer
belastenden Stoffe herausgelöst, die dann einem Regenerierungsprozeß zugeführt werden können.
Ein nach dem Calziumbisulfitverfahren hergestellter Fichte-Papierzellstoff (Kappazahl 19,55; Weißgrad
ungebleicht 50,2% MgO) wird in einem vierstufigen Verfahren nach folgender Sequenz gebleicht:
1. Stufe
2,6% H2O2
8,0% NaOH
12% Stoffdichte 65° C 2 h
2. Stufe
0,2% ClO2
12% Stoffdichte 45-500C lh
3. Stufe
03% ClO2
14% Stoffdichte 57° C lh
4. Stufe
0,63% NaOCl
12% Stoffdichte 43° C 2 h
Nach diesem Bleichprozeß wird ein Weißgehalt von 87,4% Mgo erreicht.
Dieses Beispiel belegt in eindeutiger Weise, daß zur Erzielung von Weißgehalten zwischen 85 und 90%
MgO selbst bei härteren Fichte-Papierzellstoffen auf eine Chlorierungsstufe verzichtet werden kann. Für
Weißgehalte über 90% eignen sich folgende Sequenzen mit nachgeschalteter Teilchlorierung:
1. Stufe
1,3% H2O2
6,0% NaOH
12% Stoffdichte 65° C 2 h
2. Stufe
1,3% Cl2
4% Stoffdichte kalt 1/2 h
3. Stufe
1,2% NaOH
12% Stoffdichte 60° C lh
4. Stufe
0,62% NaOCI
12% Stoffdichte
12% Stoffdichte
5. Stufe
0,34% ClO2
14% Stoffdichte
14% Stoffdichte
6. Stufe
0,30% NaOCI
12% Stoffdichte
12% Stoffdichte
500C 2 h
7O0C 2 h
500C 2 h
Der Weißgehalt lag hier bei 92,5% MgO. Mit vorgeschalteter Teilchlorierung wird ein Weißgehalt
von 94,1 % MgO erzielt.
1. Stufe
1,0% Cl2
4% Stoffdichte kalt 1A h
2. Stufe
1,3% H2O2
6,0% NaOH
12% Stoffdichte 65°C 2 h
3. Stufe
0,66% NaOCl
12% Stoffdichte 50°C 2 h
4. Stufe
3. Stufe
0,6% NaOCI
12% Stoffdichte 54° C 2 h
4. Stufe
0,30% ClO2
14% Stoffdichte 75°C 1,5 h
5. Stufe
0,3% NaOCl
0,2% NaOH
12% Stoffdichte 50° C 2 h
0,2% NaOH
12% Stoffdichte 50° C 2 h
Wie dieses Beispiel in eindeutiger Weise zeigt, kann auch bei härteren Fichte-Papierzellstoffen der Gehalt
an Chlor wesentlich reduziert werden, und zwar von bisher 5,5-6,5% Cl2 auf 1,1-1,7% Cl2. Die erreichten
Festigkeitseigenschaften liegen in der Größenordnung der Zellstoffe, die nach der klassischen Methode
gebleicht wurden.
Ferner war die Reinheit der Zellstoffe besonders hoch, und die Zellstoffe besaßen einen geringeren
Gehalt an Rinden-, Bast- und Borkennteilen als bisher.
Über 90% der im Abwasser befindlichen organischen Substanz stammt aus den ersten beiden Bleichsequenzen
und kann somit auf einfache Weise einer Eindickung und Verbrennung zugeführt werden.
0,30% CIO2
14% Stoffdichte
14% Stoffdichte
5. Stufe
0,66% NaOCI
0,2% NaOH
12% Stoffdichte
0,2% NaOH
12% Stoffdichte
65°C
53°C 2 h
Die oben angeführten Beispiele beweisen, daß mit Hilfe des neuen Bleichaufschlusses die für eine
Hochbleiche von Zellstoffen erforderlichen Weißgrade erzielt werden. Die Ausbeute entsprach dabei der
Größenordnung, wie sie nach üblichen stark chlorhaltigen Mehrstufenbleichverfahren bekannt ist. Da weiterhin
Vf, der herauslösbaren organischen Substanz beim alkalisch peroxydischen Bieichaufschluß nicht mehr dem
Vorfluter, sondern den Regenerierungseinrichtungen zugeführt werden, wird die Abwasserfracht entscheidend
vermindert.
Ein nach dem Calcium-Bisulfitverfahren hergestellter
Fichte-Papierzellstoff mit einer Kappazahl von 22, der im ungebleichten Zustand einen Weißgchalt von 51%
MgO aufweist, wird in einem 5stufigcn Bleichprozeß auf eine Weiße über 92"/» MgO gebleicht:
1. Stufe
Teilchlorieriing
mn 1,7% Cl..
4»/.) Sloffdichte 1 h
2. SiufL·
1.5% II..O..
2.H"/n NmOII
Π"/1 Slolldiclitu 75 ( 2 h
Ein nach dem Calcium-Bisulfitverfahren hergestellte!
Buche-Kunstseidezellstoff mit einer Kappazahl von 5,f und einem Weißgehalt von 60,7% MgO im ungebleichten
Zustand wurde in einer 3stufigen Sequenz irr betrieblichen Maßstab unter folgenden Bedingunger
gebleicht:
1. Stufe
1,2-1,5% H2O2
2,6-3,0% NaOH
12% Stoffdichte 85° C 1,5 h
2. Stufe
0,3% ClO2
14% Stoffdichte 650C 4 h
3. Stufe
0,2-0,8% NaOCI
12% Stoffdichte 55°C 2 h
Die Verfahrensbreite in der Zugabemenge von H2O.
und NaOCI ergibt sich aus dem technischen Ablauf zur Einstellung der Viskositätswerte für den Kunstseidezeil·
stoff.
Der erreichte Weißgchalt liegt bei 95,8% MgO. Den1
Charakter des alkalisch peroxydischen Bleichaufschlusses entsprechend sinkt der Hemicellulosegchalt von
13% auf 8,6%. Der gewünschte ix-Cellulosegehalt von
91—92% wird erreicht. Der Zellstoff hat einen hervorragenden Filterwcrl und ein geringeres Geltcilchenvokimen.
Die Laugcnsiciggeschwindigkeit und der Dickcnquellfaktor lagen im Rahmen der für Buchcnzcllstoffe
üblichen Werte.
Claims (3)
1. Mehrstufiges Verfahren zur chlorarmen Vollbleiche von Zellstoff durch Behandlung mit alkalischer
Peroxidlösung und mit einer Nachbleiche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichsequenz,
gegebenenfalls mit einer vor- und nachgeschalteten geringen Teilchlorierung, mit einem stark
alkalischen Peroxidaufschluß, bei welchem die Mengen an Peroxid 0,2 bis 10 Gew.-%, berechnet auf
100%iges Wasserstoffperoxid und bezogen auf atro Zellstoff, und die Mengen an Alkalien 2 bis 15
Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 8 Gew.-%, berechnet auf 100%ige Substanz und bezogen auf atro
Zellstoff, betragen und welcher bei Temperaturen von 200C bis zum Siedepunkt der Bleichflotte, bei
Atmosphärendruck und in Stoffdichten von 10 bis 20% durchgeführt wird, beginnt und daß in üblicher
Weise, gegebenenfalls mehrstufig nachgebleicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei harten Zellstoffen dem stark
alkalischen, peroxydischen Bleichaufschluß eine Teilchlorierung mit etwa ein Fünftel der bisher
verwendeten Chlormenge, bezogen auf die erste Chlorierungsstufe, vorangeht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei harten Zellstoffen an den stark
alkalisch peroxydischen Bleichaufschluß eine schwache Teilchlorierungs- und Extraktionsstufe angeschlossen
wird, bei der nur ca. ein Fünftel der bisher verwendeten Chlormenge und die Hälfte der bisher
verwendeten Alkalimengen, bezogen auf die ChIorierungs-Extraktionsstufe,
verwendet wird.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2327900A DE2327900C3 (de) | 1973-06-01 | 1973-06-01 | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz |
NO740888A NO141317C (no) | 1973-06-01 | 1974-03-13 | Fleretrinns fremgangsmaate til klorfattig fullbleking av cellulose |
FI1326/74A FI62361C (fi) | 1973-06-01 | 1974-04-30 | Blekning av cellulosa med en avsevaert reducerad klormaengd |
AT452974A AT334732B (de) | 1973-06-01 | 1974-05-31 | Mehrstufiges verfahren zur chlorarmen vollbleiche von zellstoff |
CA201,323A CA1055656A (en) | 1973-06-01 | 1974-05-31 | Bleach hydrolysis of cellulose with substantially reduced use of chlorine |
SE7407273A SE415674B (sv) | 1973-06-01 | 1974-05-31 | Flerstegsforfarande for klorfattig helblekning av cellulosamassa |
ZA757622A ZA757622B (en) | 1973-06-01 | 1975-12-04 | Bleaching process for wood pulp with the use of considerably reduced amounts of chlorine |
CH1587875A CH618487A5 (en) | 1973-06-01 | 1975-12-05 | Multiple-stage process for the low-chlorine complete bleaching of wood pulp |
BE6045281A BE836358A (fr) | 1973-06-01 | 1975-12-05 | Procede de decomposition et de blanchiment de cellulose permettant de reduire le chlore mis en oeuvre et produits obtenus par ce procede |
FR7628206A FR2364999A1 (fr) | 1973-06-01 | 1976-09-20 | Procede de desagregation et de blanchiment de pates cellulosiques avec utilisation de chlore fortement reduite |
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2327900A DE2327900C3 (de) | 1973-06-01 | 1973-06-01 | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz |
ZA757622A ZA757622B (en) | 1973-06-01 | 1975-12-04 | Bleaching process for wood pulp with the use of considerably reduced amounts of chlorine |
CH1587875A CH618487A5 (en) | 1973-06-01 | 1975-12-05 | Multiple-stage process for the low-chlorine complete bleaching of wood pulp |
FR7628206A FR2364999A1 (fr) | 1973-06-01 | 1976-09-20 | Procede de desagregation et de blanchiment de pates cellulosiques avec utilisation de chlore fortement reduite |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2327900A1 DE2327900A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2327900B2 true DE2327900B2 (de) | 1978-08-03 |
DE2327900C3 DE2327900C3 (de) | 1985-02-07 |
Family
ID=27429620
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2327900A Expired DE2327900C3 (de) | 1973-06-01 | 1973-06-01 | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT334732B (de) |
BE (1) | BE836358A (de) |
CA (1) | CA1055656A (de) |
CH (1) | CH618487A5 (de) |
DE (1) | DE2327900C3 (de) |
FI (1) | FI62361C (de) |
FR (1) | FR2364999A1 (de) |
SE (1) | SE415674B (de) |
ZA (1) | ZA757622B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2538673A1 (de) * | 1975-08-30 | 1977-03-03 | Degussa | Bleichaufschluss von zellstoff mit erheblich reduziertem chloreinsatz |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2327900C3 (de) * | 1973-06-01 | 1985-02-07 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz |
BE869153A (fr) * | 1977-07-29 | 1979-01-22 | Ugine Kuhlmann | Procede de fabrication de pates papetieres chimiques |
DE2841013C2 (de) * | 1978-09-21 | 1984-06-07 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Vollbleiche von Zellstoff |
US9631316B2 (en) * | 2012-12-31 | 2017-04-25 | Api Intellectual Property Holdings, Llc | Biomass fractionation processes employing sulfur dioxide |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2527563A (en) * | 1947-08-13 | 1950-10-31 | Buffalo Electro Chem Co | Method of bleaching semichemical pulps |
FR1118216A (fr) * | 1954-02-02 | 1956-06-01 | I Ab | Procédé de blanchiment de demi-cellulose |
DE2327900C3 (de) * | 1973-06-01 | 1985-02-07 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz |
-
1973
- 1973-06-01 DE DE2327900A patent/DE2327900C3/de not_active Expired
-
1974
- 1974-04-30 FI FI1326/74A patent/FI62361C/fi active
- 1974-05-31 SE SE7407273A patent/SE415674B/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-05-31 CA CA201,323A patent/CA1055656A/en not_active Expired
- 1974-05-31 AT AT452974A patent/AT334732B/de not_active IP Right Cessation
-
1975
- 1975-12-04 ZA ZA757622A patent/ZA757622B/xx unknown
- 1975-12-05 CH CH1587875A patent/CH618487A5/de not_active IP Right Cessation
- 1975-12-05 BE BE6045281A patent/BE836358A/xx not_active IP Right Cessation
-
1976
- 1976-09-20 FR FR7628206A patent/FR2364999A1/fr active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2538673A1 (de) * | 1975-08-30 | 1977-03-03 | Degussa | Bleichaufschluss von zellstoff mit erheblich reduziertem chloreinsatz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2364999B1 (de) | 1979-01-12 |
BE836358A (fr) | 1976-04-01 |
ZA757622B (en) | 1976-11-24 |
FI132674A (de) | 1974-12-02 |
FI62361C (fi) | 1982-12-10 |
ATA452974A (de) | 1976-05-15 |
DE2327900C3 (de) | 1985-02-07 |
FI62361B (fi) | 1982-08-31 |
CA1055656A (en) | 1979-06-05 |
CH618487A5 (en) | 1980-07-31 |
SE7407273L (de) | 1974-12-02 |
DE2327900A1 (de) | 1975-01-02 |
SE415674B (sv) | 1980-10-20 |
AT334732B (de) | 1976-02-10 |
FR2364999A1 (fr) | 1978-04-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69839097T2 (de) | Bleichen von zellstoff mittels persäure | |
DE2219504C2 (de) | Mehrstufenbleiche von Zellstoffen mit erheblich reduziertem Chloreinsatz | |
DE2936551C1 (de) | Verfahren zum Bleichen und Extrahieren eines Lignocellulose enthaltenden Materials | |
DE3017712C2 (de) | Verfahren zur alkalischen Extraktion von Fasermaterial enthaltenden Cellulosesuspensionen nach Behandlung mit Chlor oder Chlordioxid oder Mischungen davon | |
DE602005001539T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen für die Konvertierung zu Lyocell-Fasern | |
DE2219505C3 (de) | Chlorfreie Mehrstufenbleiche von Zellstoff | |
DE3428352A1 (de) | Verfahren zur delignifizierung und bleiche von zellstoffen | |
EP1753908A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines chemiezellstoffes | |
DE69301285T2 (de) | Verfahren zur Delignifizierung von chemischen Zellstoffen | |
DE1594861C3 (de) | ||
DE602005001484T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen für die Konvertierung zu Lyocell Fasern | |
DE2327900C3 (de) | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz | |
DE2538673C2 (de) | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz | |
DE2841013C2 (de) | Verfahren zur Vollbleiche von Zellstoff | |
DE3343403A1 (de) | Verfahren zum delignifizierenden bleichen eines wasserhaltigen cellulosehalbstoffes | |
DE2061526C3 (de) | Verfahren zur Sauerstoffbleichung von Lignocellufosematerlalien | |
DE2407542A1 (de) | Verfahren zum bleichen von pulpe | |
DE2124324A1 (de) | Verfahren zur Bleichung von Zeil stoffen | |
AT402827B (de) | Celluloseformkörper und verfahren zu seiner herstellung | |
DE1546226B1 (de) | Verfahren zum Bleichen von Zellstoff | |
DE2124325C3 (de) | Verfahren zum Bleichen von chemischen Holzzellstoff | |
DE2911334A1 (de) | Verfahren zum bleichen von cellulosefasermaterial | |
DE599880C (de) | Verfahren zur Herstellung von pentosanreichem Zellstoff aus zellstoffhaltigem Fasergut, insbesondere Graesern | |
DE3118384C1 (de) | Verfahren zum Bleichen von chemisch hergestelltem Zellstoff mit Ozon | |
DE2936551C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BGA | New person/name/address of the applicant | ||
Q176 | The application caused the suspense of an application |
Ref document number: 2538673 Country of ref document: DE |
|
8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: KRUEGER, HORST, DR., 6100 DARMSTADT, DE SCHROETER, HELMUT, DIPL.-ING. DR., 6450 HANAU, DE TRASER, WERNER, 6100 DARMSTADT, DE PFAND, HERBERT, 6451 RODENBACH, DE RATH, HELMUT, 6070 LANGEN, DE |
|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 2538673 Format of ref document f/p: P |