DE2324834C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen selektiven Bandgalvanisieren - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum kontinuierlichen, selektiven Bandgalvanisieren, bei der das Band einem Umfangsabschnitt eines Isolierstoffrades auf einem Dichtungsring in einer Vertiefung im Umfang des Rades aufliegt und die Elektrolytflüssigkeit aus einem als Anode geschalteten, perforierten Blech, welches über den vom Band belegten Teil des Umfangs des Rads dem Band umfangsparallel gegenüberliegt, auf das Band aufspritzbar ist

Diese aus der DE-OS 22 25 391 bekannte Vorrichtung weist eine Reihe von Nachteilen auf. Von wesentlicher Bedeutung für das selektive Galvanisieren ist die Möglichkeit, jene Flächen des Substrates, die nicht beschichtet werden sollen, abzudecken, damit sie nicht mit dem Elektrolyten in Berührung kommen. Dies ist bei der bekannten Vorrichtung nur auf umständliche Weise möglich, weil durch die zwei Scheiben des Isolierstoffrades und das am Umfang aufliegende Band eine innenliegende Galvanisierkammer gebildet wird, in welcher die zu beschichtende Fläche schwer zugänglich angeordnet ist. Die Vorrichtung ist wenig anpassungsfähig, wenn es darum geht, das Galvanisiermuster abzuändern. Um die Breite des zu galvanisierenden Streifens zu ändern, müssen zwischen die Scheiben des Isolierstoffrades jeweils passende Distanzhülsen eingesetzt werden, was jeweils einen zeitraubenden Umbau des Rades bedingt.

Schließlich bedingt der Aufbau der aus der DE-OS 22 25 391 bekannten Vorrichtung mit der innenliegenden Galvanisierkammer, deren äußere Begrenzung das zu ealvanisierende Band selbst bildet, daß das Band nur

im Bereich der seitlichen O-Ringe unterstützt ist, den

dazwischenliegenden Bereich aber frei überspannt Um die Galvanisierkammer abzudichten, muß das Band mit einem gewissen Mindestdruck auf den O-Ringen auf liegen. Die dazu erforderliche Zugspannung im Band, die bei schnellem Durchlauf des Bandes zwangsläufig noch erhöht wird, muß insbesondere bei dünnen Eän dern zu einem Verziehen führen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der

ίο Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum selektiven Bandgalvanisieren zu schaffen, in der die nicht zu beschichtenden Flächen des Bandes einfach und problemlos veränderlich abgedeckt werden können, zugleich aber auch bei schnellem Durchlauf des Bandes keine Gefahr des Verziehens des Bandes besteht

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen das Band mit voller Fläche dem Dichtungsring aufliegt

ao und das Blech auf einem das Rad umgebenden Rohr angeordnet ist

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Nachteile der aus der DE-OS 22 25 391 bekannten Vorrichtung im wesentlichen aus der Konzeption mit innen-

is liegender, durch das zu galvanisierende Band abgeschlossener Galvanisierkammer herrühren. Erfindungsgemäß wird diese Konzeption ersetzt durch eine solche, bei der die Außenseite des auf einem Rad aufliegenden Bandes galvanisch selektiv beschichtet wird. Die Erfin dung löst damit nicht nur die gestellte Aufgabe, sondern führt zugleich zu einer konstruktiven Vereinfachung der Vorrichtung. Außerdem bietet das nun außen das Rad umgebende Anodenblech die Möglichkeit, die Anodenfläche zu vergrößern und die Anode noch dich ter vor dem zu beschichtenden Band anzuordnen als vorher, was sich vorteilhaft auf die Abscheidegeschwindigkeit und die Duktilität der abgeschiedenen Schichten auswirkt Weil erfindungsgemäß das Band mit voller Fläche auf der Umfangsfläche des Isolierstoffrades, welches zusätzlich durch einen breitflächigen Dichtungsring abgepolstert ist, aufliegt, besteht die Gefahr des Verziehens des Bandes nicht Bereits die bloße Auflage des Bandes auf diesem Dichtungsring verhindert, daß Elektrolyt flüssigkeit die Rückseite des Bandes benetzt

Weil erfindungsgemäß die leicht zugängliche Außenseite des Bandes galvanisiert wird, ist eine Änderung der Schichtbreite viel einfacher als bei der vorbekannten Vorrichtung und kann vor allem ohne Umbau des Isolierstoffrades vorgenommen werden, mit Vorteil durch das Mitlaufen von mindestens einem Schablonenband aus flexiblem Isolierstoff, das gesondert geführt während des Galvanisiervorgangs dem Band außen aufliegt

Während bei der aus der DE-OS 22 25 391 bekannten Vorrichtung zunächst nur ein Streifen pro Arbeitsgang galvanisiert werden kann, können beim Anmeldungsgegenstand — bedingt durch seinen erfindungsgemäßen Aufbau — zugleich mehrere Abdeckbänder mitlaufen und so komplizierte Streifenmuster auf bequeme Weise erzeugen.

Zur Erzeugung von beliebigen Mustern auf dem laufenden Band müssen bei der Vorrichtung gemäß der DE-OS 22 25 391 dichte Formen in das Isolierstoffrad

6j eingesetzt (vgl. S. 14 Abs. 4 der DE-OS) oder ein Aufbau des Isolierrades aus besonders geformten Ringen gewählt werden (vgl. S. \7 Abs. 2 der DE-OS). Beim Anmeldungsgegenstand genügt es dagegen, außen auf dem

zu galvanisierenden Band ein Schablonenband mitlaufen zu lassen, welches ebenso leicht gewechselt werden Vann wie die Abdeckbänder bei der Streifengalvanisierung.

Um stets saubere Schablonenbänder auf dem zu galvanisierenden Band aufliegen zu haben, empfiehlt es sich, die Schablonenbänder nacheinander durch zwei getrennte Waschbäder zu führen, zwischen denen eine Spannrolle angeordnet ist

Die selektiv auf das Band aufgalvanisierten Schichten haben besonders scharfe Konturen, wenn man bei der Bearbeitung von Stromzuführungsrahmcnbändern Fangstifte für das Stromzuführungsrahmen- bzw. Schablonenband vorsieht, die in Aussparungen eingreifen.

Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung, und zwar ist

F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,

F i g. 2 ein Schnitt nach Linie I-I der F i g. 1,

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Anoden-Kathoden-Raums aus F i g. 2 und

F i g. 4 eine Anordnung zum Punktgalvanisieren.

Nach dieser Zeichnung umschlingt das Band 1 zwischen zwei metallischen Umlenkwalzen 2, 2' das Rad 3, das in einer Vertiefung eine Dichtungseiniage 4 trägt, über etwa 200°. Nach F i g. 1 und 2 ist das kreisrunde und auf der Welle 5 mittels einer Mutter 6 angeflanschte Rad 3 in der Lagerhalterung 7 gelagert.

Die unendlichen Schablonenbänder 8 laufen über die Umlenkwalzen 9, 9', umschlingen dann das Rad 3, das das zu galvanisierende Band I auf der Dichtungseinlage 4 trägt, werden in den Waschbädern 10, 10' mit den Umlenkrollen 11 gespült, in der Vorrichtung 12 trocken geblasen und durch die Umlenkrolle 1Γ so fest gespannt, daß sie von dem Rad 3 angetrieben werden können.

Die Elektrolytflüssigkeit befindet sich im Vorratsbehälter 13. aus dem sie mit der Pumpe 14 in das Rohr 15 gepumpt wird, das in der Anode 16 mündet- Der Elektrolyt fließt durch die Hauptbohrung 17 der Anode 16 zu den Bohrungen 18 und durch das perforierte Platinband 19 in den eigentlichen Galvanisierraum 20. Von dort fließt der Elektrolyt etwas verarmt an Edelmetall zwischen Anode 16 und Schablonenbänder 8 zur Seite in die Elektrolytwanne 21, steigt dort auf und läuft über den Auslauf 22 zurück zum Vorratsbehälter 33.
ίο Die Pole der Batterie 23 sind an die Anode 16 und über eine Bürste 24 an die Führungsrollen 2 bzw. 2' angeschlossen.

Der regelbare Abstand zwischen den Schablonenbändern 8 bestimmt die Breite des galvanischen Niederschlags auf dem Band 1, dessen Ränder von den Schablonenbändern 8 abgedeckt sind.

Selbstverständlich kann auch mit nur einem Schablonenband gearbeitet werden. Das zu galvanisierende Band wird dann mit nur einem Streifen, der bis zu ίο einem Rand geht, belegt. Damit kein Elektrolyt die Rückseite des Bandes 1 und die Dichtungseinlage 4 benetzen kann, wird nach erfolgter Galvanisierung überflüssiger Elektrolyt an der Vorrichtung 25 zurück ins Bad geblasen. Nach beendeter Galvanisierung kann der »5 restliche Elektrolyt durch öffnen des Ventils 26 in den Vorratsbehälter 13 zurückfließen. Die gesamte Vorrichtung ist so angelegt, daß für jedes Band ein eigenes Rad 3 benutzt werden muß, da das zu galvanisierende Band 1 an der Dichtungseinlage 4 so aufliegt, daß es mit dem Rad bündig ist. F i g. 4 zeigt eine Vorrichtung, mit der gestanzte Stromzuführungsrahmen-Bänder mit einer Fleckenveredelung versehen werden können. Die Fangstifte 27 führen dabei das Stromzuführungsrahmenband 1 und das Schablonenband 28, in dem die Fangstifte in die Aussparungen 29 greifen. Das Schablonenband 28 besteht aus einem Edelstahlband, das nach dem Stanzen von allen Seiten rrit Gummi beschichtet wird.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen, selektiven Bandgalvanisieren, bei der das Band einem Umfangsabschnitt eines Isolierstoffrades auf einem Dichtungsring in einer Vertiefung im Umfang des Rades aufliegt und die Elektrolytflüssigkeit aus einem als Anode geschalteten, perforierten Blech, welches über den vom Band belegten Teil des Umfanges des Rads dem Band umfangsparallel gegenüberliegt, auf das Band aufspritzbar ist, d a d u r c h gekennzeichnet,daß das Band (1) mit voller Fläche dem Dichtungsring (4) aufliegt und das Blech (19) auf einem das Rad (3) umgebenden Rohr (16) angeordnet ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein Schablonenband (S, 28) aus flexibiem Isolierstoff, das gesondert geführt während des Galvanisiervorgangs dem Band (1) außen aufliegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablonenbänder (8, 28) durch zwei getrennte Waschbäder (10, 11) nacheinander geführt sind, zwischen denen eine Spannrolle (11) angeordnet ist

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Bearbeitung von Stromzuführungsrahmenbändern, gekennzeichnet durch Fangstifte (27) für das Stromzuführungsrahmen- bzw. Schablonenband (28), die in Aussparungen (29) eingreifen.