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Vorrichtung zum Umsetzen von getrockneten keramischen Formlingen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umsetzen von getrockneten Formlingen
aus keramischer Masse, insbesondere von Dachziegel formlingen, von ihren Auflagen
wie Trockenrähmchen, Tragrahmen etc., mit einer Abhebe-Einrichtung zum Erfassen
der Formlinge, Trennen der Formlinge von ihren Auflagen, Fördern der Formlinge zu
einer anderen Auflage und Ablegen der Formlinge auf dieser Auf]age.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art ist mit gesteuerten Greifwerkzeugen
ausgestattet, welche als Abhebe-Einrichtung dienen und die Formlinge an zwei sich
gegenüberliegenden Seitenkanten angreifen und das Umsetzen unter Beibehaltung dieses
Angreifens bewirken.
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Eine andere bekannte Vorrichtung dieser Art weist als Abhebe-Einrichtung
zwei parallel, an zwei sich gegenüberliegenden
Seitenkanten der
Formlinge herangeführte Keilriemen auf, welche die Formlinge einklemmen und mittels
einer Aufwärtsiffhrung diese von ihren Auflagen trennen und mm heben und später
auf einer anderen, vorgesehenen Auflage als Folge ihres Abführens von den Seitenkanten
ablegen.
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Beide Vorrichtungen greifen also die Formlinge unter Zusammendrücken
derselben seitlich an, was häufig zu Beschädigungen und Bruch der Formlinge führt
und die Ausschußquote erhöht, weil die Formlinge nur getrocknet und daher noch relativ
druckempfindlich sind. Dasseitliche Angreifen hat ferner den Nachteil, daß zerbrochene
oder stark gekrwnmte und daher von ihren Seiten her schlecht zu erfassende Formlinge
gegebenenfalls auf ihren Auflagern verbleiben, bzw. abgehoben und zerbrochen werden
und dann in Form von Brustücken zwischen die Fördereinrichtungen fallen und Betriebsstörungen
verursachen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen ist, daß oftmals
mehrere Formlinge mit unterschiedlichen Seitenlängen gefördert werden müssen und
die bisher bekannten Vorrichtungen dann jeweils auf die unterschiedliche Seitenlänge
umgestellt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art derart auszubilden, daß sich das Umsetzen der getrockneten Formlinge
ohne Inanspruchnahme der Seitenkanten durchführen läßt, womit die oben angegebenen
Nach--teile beseitigt werden.
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Zur lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung bei der eingangs
angegebenen Vorrichtung vor, daß die Abhebe-Einrichtung einen, wenigstens ein Saugrohr
enthaltenden Sagkopf aufweist, der auf einem Kreisbogen aus einer Abnahmestellung
in eine Ablagestellung und zurück verschwenkbar ist.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Formlinge ohne Ausnahme von
oben her an der Fläche ihrer größten Ausdehnung angegriffen und nach oben abgehoben
werden, wobei verzogene Formlinge genau so sicher wie nicht verzogene umgesetzt
werden und eingesprungene Formlinge nicht durch seitlichen J)nick bis zum Bruch
belastet und daher ebenfalls zuverlässig umgesetzt werden können; desweiteren können
auch Formlinge mit unterschiedlicher Seitenlänge aufgegriffen und umgesetzt werden,
ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung verstellen zu müssen.
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Ein Aussortieren von Ausschußformlingen kann dann nach dem Umsetzen
erfolgen und wird nicht von Zufällen bestimmt, so daß die Vorrichtung zum Umsetzen,
unbeeinflußt durch auszusortierende Formlinge, arbeiten kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist der Saugkopf auf einer von
Schwenkarmen getragenen Schwenkachse gelagert und nach Art einer schwenkbaren Gondel
relativ zu den Schwenkarmen verdrehbar. Mit dieser Ausbildung läßt sich erreichen,
daß der Saugkopf an jeder Stelle seiner Bewegung seine ursprüngliche Ausrichtung
beibehält, so daß ohne zusätzlichen tochnischen Aufwand
die Formlinge
im Bereich des Schwenkbogens aus einer ersten Ebene aufgenommen und in einer zweiten,
gegebenenfalls niveaugemäß von der ersten unterschiedlichen Ebene abgelegt werden
können.
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Um das Aiisbalancieren großer Massen zu vermeiden, nämlich der Schwenkarme
mit der daran befindlichen Gondel, sind gemäß einer vorseilhaften Lösung Gewichtsausgleich-Federn
worgesehen.
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Neben einem Direktantrieb mittels eines Antriebsaggregates als eine
Alternative für den Antrieb der Vorrichtung, kann als andere Alternative vorgesehen
werden, daß die Schwenkarme an einer Schwenkwelle befestigt sind und daß zur Bewegung
der Schwenkarme ein auf die Schwenkwelle wirkender Kurbeltrieb vorhanden ist.
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Zum weichen Anfahren kann zwischen dem Kurbeltrieb und der Schwenkwelle
eine Zahnriementransmission vorhanden sein, wobei sich der beschränkt elastische
Zahnriemen beim Anfahren der Schw karme in gewissem Umfange streckt und eine weiche
Beschleunigung bewirkt.
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Als wichtiger Effekt der Zahnriementransmission, die auch als Kettentransmission
ausgebildet werden kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Übersetzung vorzugsweise
1:2 beträgt. Hierdurch wird erreicht, daß der Kurbeltrieb den kritischen Winkel
von 1800 nicht überschreitet, sondern bei einem Ubersetzungsverhältnis von 1:2 nur
jeweils 900 überstreift, während die durch die Transmission angetriebene Gondel
einen Bereich von l800überstreift.
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Um ein Pendeln des schwenkgondelartig aufgehängten Saugkopfes und
damit ein ungenaues Heranführen desselben an die aufzunehmenden Formlinge bzw. an
die andere Ablage zu vermeiden, kann der Saugkopf derart auf seiner Schwenkachse
angeordnet sein, daß er an jeder Stelle seiner Se,hwenkbewegung in seiner vorzugsweisen
horizontalen Ausrichtung verbleibt. Zweckmäßigerweise kann dafür eine Zwangssteuereinrichtung
vorgesehen werden.
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Eine solche läßt sich auf einfachc weise aus je einem drehfest am
Saugkopf und an einem ortsfesten Teil der Vorrichtung angebrachtenKettenrad gleicher
Teilung sowie aus einer diese beiden Kettenräder straff umschlingenden Kette hier
erstellen, welche die Beibehaltung der Winkelstellung der Kettenräder zueinander
während der Bewegung des Saugkopfes gewährleistet. Um bei langen Schwenkwellen Verwindungen
entgegenzuwirken, kann eine Zwangssteuerungseinrichtung an jeder der beiden Stirnseiten
des Saugkopfes vorgesehen sein. Um bei geteilter Schwenkwelle oder Schwenkachse
für die Schwenkarme bzw. den Saugkopf beide Ketten annähernd gleichmäßig zu belasten,
kann in einer der beiden Ketten der Zwangssteuereinrichtung eine Spannfeder angeordnet
sein.
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Eine bevorzugte Ausführung für den schwenkgondelartigen Saugkopf sieht
vor, daß dieser einen ein Saugrohr tragenden und auf der Schwenkachse aufgehängten
luftdichten Hohlprofilrahmen aufweist, dessen Innenraum als Vakuumkammer ausgebildet
ist. Durch diese geschickte Ausbildung und Zuordnung der Vakuumkammer sind nur kurze
Luftleitungen zwischen den Ansaugteilen und der Vakuumkammer erforderlich, was neben
zweckmäßig einfacher Beitungsverlegung auch
geringe Stromungswidera-tände
zur Folge hat, die sich vorteilhaft auf die Auswahl der Größe des zu verwendenden
Vakuumaggregates auswirkt. Die Halterung des Saugkopfes und der Anschluß der Vakuumkammer
an ein Vakuumaggregat lassen sich mit Hilfe des Hohlprofilrahmens dadurch einfach
ausbilden, daß der Hohlprofilrahmen über einen hohlen, von zwei, die Schwenkachse
definierenden Lagerzapfen mit einem Vakuumaggregat in Verbindung steht und daß das
Saugrohr mit dem Innenraum des EIshlprofilrahmens in Verbindung steht.
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Um die Vorrichtung als selbständige Einheit auszubilden, kann das
Vakuumaggregat ohne, an der Vorrichtung angebrachte Saugpumpe sein.
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Flexible, gegen Korrosion empSindliche Saugluftleitungen lassen sich
weitgehend vermeiden, wenn die Verbindung zwischen dem hohlen Lagerzapfen und dem
Vakuumaggregat durch eine, ein nur auf Biegung beanspruchtes, flexibles Schlauchstück
enthaltende starre Rohrleitung hergestellt ist.
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Zum automatischen Steuern der Vorrichtung kamin dieser eine Schalteinrichtung
zugeordnet sein, welche durch eine Auflage, von der ein Formling abzuheben ist,
beim Eintreffen derselben an der Abhebestellung für den Formling ausgelöst wird.
Gemäß dieser einfachen Ausbildung, kann diese Schaltvorrichtung eine Lichtschranke
um fassen, welche das Eintreffen der Auflage abtastet.
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Erfindungsgemäß kann jeder Formlingstyp von dem Saugkopf erfaßt werden,
wenn das Saugrohr an diesem in allen Richtungen verstellbar ist, so daß dieses an
der günstigsten Angliffssteile der abzuhebenden und umzusetzenden Formlinge angeordnet
werden kann.
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Um einerseits durch zu hartes Aufsetzen des Saugrohres auf den Formlingen
Beschidigungen derselben und andererseits ein ruckartige Abheben der Formlinge von
ihren Auflagen zu vermeiden, wobei das letztere evtl. zum Abfallen der Formlinge
fiihren könnte, ist in weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung das
Saugrohr in beiden Richtungen gogell Federkraft axial verschiebbar angeordnet. Genuß
einer bevorzugten Ausbildung des Saugrohres ist vorgesehen, daß der Mittelbereich
des Saugrohrs in einer Außengewindebuchse verschiebbar angeordnet ist, daß die Außengewindebuchse
und das Saugrohr an jedem ihrer Enden ein Federstützlager tragen, zwischen denen
je eine Fcder angeordnet ist, daß die Außengewindebuchse eine Traverse durchsetzt
und zwei Stellmuttern trägt, die zueinander gegen die Traverse anliegend verschraubbar
sind, und daß die Traverse mit ihren beiden Enden an Stellschienen verstellbar befestigt
ist, die sich mit der Traverse schneidend am Saugkopf erstrecken. Mit dieser Ausbildung
wird auf einfache Weise sowohl der Ver-und Feststellbarkeit in allen Richtungen
als auch der Vermeidung der eingangs dieses Absatzes angegebenen Nacllteile entsprochen.
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Wenn Formlinge umgesetzt werden, die nach dem Abheben infolge ungünstiger
Gewichtsverteilung zum Schräghängen neigen, kann dem Saugrohr wenigstens ein bis
etwa in die Ebene des unteren Endes des Saugrohres reichender Stabilisierungsstab
zugeordnet sein, der einen vom Saugrohr aufgenommenen und durch Ungleichgewicht
zur Schräglage tendierenden Formling abstützt. Der Stabilisierungsstab kann in gleicher
Weise wie das Saugrohr in allen
Richtungen ver- und feststellbar
am Saugkopf angebracht sein.
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Zweckmäßigerweise kann der Stabilisierungsstab, wie das Saugrohr am
Saugkopf angebracht sein, wie oben bereits erläutert worden ist, also unter anderem
auch federnd wie diese.
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Die Kapazität der Vorrichtung läßt sich erhöhen, wenn der Saugkopf
ür das gleichzeitige Handhaben mehrerer Formlinge ausgcstattet ist. Dabei ist es
zweckmäßig, daß beim Zuführen der Auflagen längs der Schwenkachse des Saugkopfes
mt, von diesen zu trennenden Formlingen, die Schalteinrichtung durch die führende
Auflage be ihrem Vorhandensein unter dem ihr zugeoraneten 5aug rohr ausgelöst If
ird.
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Das Vakuumaggregat kann sehr klein ausgelegt sein, wenn die Saugwirkung
nur zum Aufnehrnen und Umsetzen der Formlinge eingeschaltet wird. Voraussetzung
dafür ist, daß zum Ermitteln des Vorhandenseins jedes von seiner Auflage zu trennenden
Formlings eine Tastseinrichtung vorhanden ist, die, mit dem dem abzutastenden Formling
zugeordneten Saugrohr zum Einschalten desselben gekuppelt ist. Damit wird erreicht,
daß bei vorhandener Auflage ohne Formling das betreffende Saugrohr nicht saugt und
sich der in dem Hohlprofilrahmen vorhandene Unterdruck nicht zu schnell verbraucht.
Die Tasteinrichtung kann ebenfalls eine Lichtschranke umfassen und sie kann mit
der Schalteinrichtung integriert sein; damit wird errreicht, daß das Saugrohr auf
Betrieb vorbereitet werden kann, bevor das Signal zum Schwenken des Saugkopfs erfolgt.
Bei mehreren Saugrohren Mir das gleichzeitige -Umsetzen mehrerer Formlinge soll
die Integration derart
sein, daß: a) beim Durchlauf einer vorbestimmten
Anzahl von Auflagen die Tasteinrichtung ein erstes Signal liefert1 b) beim Vorhandensein
der ersten Auflage unter dem ihr zugeordneten Saugrohr die Schalteinrichtung ein
zweites Signal liefert, und daß c) beide Signale gemeinsam die Durchführung der
Sehwenkbewegung des Saugkopfes erlauben.
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Ein Steuern der Saugluft läßt sich auf einfache Weise erreshen, wenn
zwischen jedem Saugrohr und der Vakuumkammer ein Maglletxrentil angeordnet ist,
das nur während des Angriffs, Abhebens und Umsetzens des Saugkopfes geöffnet ist.
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Das Magnetventil wird zweckmäßig mit der Tasteinrichtung gekoppelt.
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Das zwischen Vakuumkammer und Saugrohr geschaltete Magnetventil hat
zudem den Vorteil, daß beim Entlüften nur der geringe Hohlraum des Saugrohres entlüftet
wird und nicht das Vakuum der geseKmten Vakuumkammer. Somit kann mit einem verhältnismäßig
kleinen Vakuumaggregat gearbeitet werden.
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Durch die richtige Dimensionierung des Vakuumquerschnittes innerhalb
des Saugnapfes, der sich an jedem Saugrohr befindet, kann erreicht werden, daß das
Vakuum auch dann voll funktionsfähig bleibt, wenn nur ein Teil der Saugrohre mit
Formlingen besetzt ist.
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Zum Ermitteln des Vorhandenseins einer bestimmten Zahl von Auflagen
unter dem Saugkopf kann eine Zähleinrichtung vorgesehen sein. Jene Zähleinrichtung
kann auch die der Vorrichtung zugeführten Auflage ansprechen. Die Zähleinrichtung
kann ferner mit der Tasteinrichtung gekuppelt sein, derart, daß nur bei gleichzeitigem
Brlai-tteln einer Auflage und eines Formlings das Magnetventil betriebsbereit gehalten
wird, womit die einzelnen Saugrohre der Vorri cb tung vorprogrammiert werden.
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Zur Vermeidung von Betriebsstörungen durch Verschmutzung der in den
Vakuumleitungen befindlichen Elemente kann zwischen dem Saugrohr und der Vakuumkammer,
vorzugsweise zwischen Saugrohr und MagnetveIltil, ein Luftfilter angeordnet sein.
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Anstelle eines einzelnen Saugrohres für jeden umzusetzenden Formling
kann auch eine Saugrohrgruppe vorgesehen werden, die mit Finzelsaugrohren an mehreren
Stellen des Formlings angreift, womit der Angriff an den Formlingen anstelle nur
an einem Punkt an mehreren, über die ganze Fläche des Formlings verteilten Punkte,
ohne Rücksicht auf Niveauunterschiede erfolgen kann.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ai.isführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen: Fig.1 eine Frontansicht
der Vorrichtung mit dem Saugkopf in einer Mittelstellung;
Fig.2
eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig.1 in Richtung des Pfeiles A in Fig.1;
Fig,3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig.1; und Fig.4 eine Ansicht eines
Einzelsaugrohrs und dessen Aufhängung am Saugkopf.
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Die in-der Zeichnung gezeigte Vorrichtng 10 baut sich aus eine Grundgestell
12, einer Schwenkarmanordnung 14 und einem von diesem schweSgondelartig getragenen
Saugkopf 16.
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An einer Stirnwand 18 des Grundgestells 12 ist ein Getriebemotor 20
befestigt, dessen Antriebswelle 22 die Stirnwand 18 durchsetzt und eine Kurbelscheibe
24 trägt. Eine Pleuelstange 26 verbindtt den Kurbelzapfen 28 der Kurbelscheibe 24
mit einem Kurbelzapfen 30 einer weiteren am Grundgestell 12 gelagerten für den Eingriff
mit einem Zahnriemen 34 rundumgezahnten Kurbelscheibe 32. Der Zahnriemen 34 liegt
ferner auf einer ebenfalls rundumgezahnten Antriebsscheibe 36, die fest auf einer
Schwenkwelle 38 angebracht ist.
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Die Schwenkwelle 38 ist in zwei oben auf dem Gxondgestell 12 befestigten
Lagern 40,42 drehbar angeordnet und trägt zwei fest daran angebrachte Schwenkarme
44,46, über die Schwenkwelle 38 hinausragende Hebel 48, 50 aufweisen, an welchen
Gewichtsausgleich-Zugfedern 52,54 angreifen, die andernends an Federkonsolen 56,58
des
Grundgestells 12 angehängt sind Im Grundgestell 12 befindet
sich ferner ein Vakuurnaggrebat 60.
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Die Schwenkarme 44,46 tragen den Saugkopf 16. Dieser besteht aus einem
luftdichten Profilrohrrahmen 62, an dessen den SchweriIarmen 44,4G zugekehrten Schwenkzapfen
je ein in dcn Schwenkarmen 44,46 gelagerter Schwenkzapfen 64,66 vorgesehen ist,
von denen der Schwenkzapfen 64 hohl ist. Der Schwenkzapfen 64 stellt eine Ver bindung
zwischen dem Inneren des Profilrohrrahmens 62 zu einem luftdichten Gelenkkopf 68
einer Vakuumleitung 70 her, die zum Vakuumaggregat 60 führt, so daß der Innenraum
des Profilrohrrahmens 62 als Vakuumkammer 72 genutzt werden kann. Die Vakuumleitung
70 ist an der sich starr und nur durch ein kurzes Schlauchstück 70a flexibel, um
eine Biegestelle zu-schaffen.
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Die Schwenkzapfen 64,66 tragen je ein fest darauf angebrachtes Kettenrad
74,76. Kettenräder 78,80 gleicher Teilung sind fluchtend mit den erstgenannten drehfest
an den Lagern 40,42 angebracht.
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Je eine Kette 82,84 liegt stramm auf den Kettenräderpaaren 78,82 und
80,84. Die Kette 84 ist durch eine Kettenfeder 86 geschlossen, um Toleranzen bei
der Ausrichtung der Schwenkzapfen 64,66 auszugleichen.
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Der Saugkopf 16 ist mit sechs Saugrohrgruppen 88,90,92,94, 96 und
98
ausgestattet, die je drei Einzelsaugrohre 100 umfassen. Jede
Saugrohrgruppe ist über Vakuumschläuche 102, einen Verteiler 104, einen Luftfilter
106 und ein Magnetventil 103 an die Vakuumkammer 72 angeschlossen, wobei jedes Magnetventil
108 diese Verbindung an- und abschalten kann.
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Die Einzelsaugrohre umfassen gemäß Fig.4 ein Saugrohr 110 mit einem
Saugnapf 112 am unteren und einer Vakuumschläuche 102 am oberen Ende, wobei an jedem
Ende noch ein Federstützteller 114 befestigt ist. Eine Gleitbuchse 116 nimmt das
Saugrohr 110 axial gleitbar auf.
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Die Gleitbuchse 116 hat ein Außengewinde 118 und Rändelgrif£-scheiben
120 an ihren Enden. Zwischen den Rändelgriffscheiben 120 und den Federstütztellern
114 sind um das Saugrohr 110 herum Druckfedern 122 von unter sich ausgleichender
Federkraft angeordnet, so daß das Saugrohr federnd in einer Mittelstellung gehalten
wird. Ferner sind auf dem Außengewinde 118 der Gleitbuchse 116 Rändelmuttern 124
vorhanden, welche gegeneinander gegen eine Traverse 126 verspannbar sind, die vcnder
Gleitbuchse 116 durchsetzt wird. Die Traverse 126 ist mit ihren Enden auf einer
Klemm-oder Schwalbenschwanzschiee 128 verspannt-, die sich über die gesamte Länge
des Profilrahmens 62 an beiden Seiten desselben erstreckt.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung der Einzelsaugrohre 100 erlaubt
es, dieses in allen Richtungen zu verstellen, nämlich in einer Richtung durch Versetzen
der Traverse 126 auf der Schwalbenschwanzschiene 128, in einer zweiten Richtung
durch Verschieben längs der Traverse 126 hunter Lösen und Anziehen der Rändelmuttern
124 und in einer dritten Richtung, senkrecht zu der Ebene der beiden erstgenannten
Richtungen, durch axiales Verschrauben der Gleitbuchse 116 in den Rändelmuttern
124 relativ zur Höhe der Traverse 125. Dadurch können die Saugnäpfe auf jedes Niveau
der Punkte in irgendeinem Bereich der Oberfläche der Formlinge 136 eingestellt werden,
an denen sie angreifen sollen.
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Im Betrieb steht die Vorrichtung 10, gemäß dem in den Fig.2 und 3
gezeigten Ausführungsbeispiel, zwischen zwei Förderern 130 und 132, von denen der
Förderer 130 ein Zuförderer für auf Trockenrähmchen 134 liegende getrocknete Dachziegel-Formlinge
136 und der Förderer 132 ein Abförderer für die von den Trockenrähmchen 154 abgehobenen
Formlingen 136 ist. Die Vorrichtung 10 setzt die Formlinge dabei auf einer Kreisbogenbahn
um, die mittels der strichpunktierten Linie 138 angezeigt ist.
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Wie aus Fig.2 zu sehen ist, sind dem Förderer 130 zwei Lichtschranken
440a, 140b und 142a, 142b zugeordnet. Die Lichtschranke 142a, 142b liegt in der
Zuführebene für die Trockenrähmchen 134,
zählt diese und liefert
nach dein Durchlauf von sechs Trockenrähmchen 134 ein Signal. Die I.ichtschramke
140a, 140b liegt in der Zuführebene der sich auf den Trockenrähmchen befindlichen
Formlinge 136 und liefert bei jedem ermittolten Formling 136 ein Signal. Diese Signale
werden zum Programmieren der Magnetventile 108 verwendet, indem beim gleichzeitigen
Abgeben dieser beiden Signale ein Magnetventil 108 auf Öffnen vorbereitet wird,
was mittels einer geeigneten nicht näher beschriebenen Speicherschaltung erfolgen
kann. Dabei wird jeweils das Magnetventil der Saugrohrgruppe 88 bis 98 vorbereitet,
der einer von sechs aufeinanderfolgend angeforderten Fornllingen 136 für den Umsetzvorgang
zugeordnet ist, d.h. mit anderen Worten, daß der erste von diesen sechs Formlingen
136 der Saugrohrgruppe 88 zugeordnet wird usw., bis sechs aufeinanderfolgende Formlinge
136 unter den Saugrohrgruppen 88 bis 98 angekommen sind.
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Sobald dies eingetreten ist, wird der Umsetzvorgang eingeleitet.
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Dies erfolgt durch eine weitere Lichtschranke 144a, 144b, wie in Fig.3
zu sehen ist, vom führenden der sechs aufeinanderfolgenden Trockenrähmchen 136 unterbrochen
wird, wenn die Formlinge 136 zum Umsetzen bereit liegen. Ein durch die Unterbrechung
der Lichtschranke 144a,144b ausgelöstes Signal schaltet den Antrieb 20,24,26 32,34,38,44,46
für den Saugkopf 16 ein, der den Saugkopf zucrst
absenkt, bis die
Saugnäpfe 112 in Eingriff mit den Formlingen 136 gelangen, wobei gl eichzeitig die
vorprogrammierten Magnetventile 108 öffnen und die Saugrohre 110 wirksam werden.
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Beim weiteren Betrieb des Antriebs schwenkt der Saugkopf 'i6 durch
den Kreisbogen 138, wobei er die Formlinge 136 mitnimmt und dann auf dem Förderer
132 ablegt. Dieser Vorgang ist in Fig.3 in strichpunktierten Linien angedeutet.
Beim Erreichen der Ablagestellung werden die Magnetventile 108 geschlossen und die
SaErchre 110 durch eine geeignete nicht dargestellte Einrichtung kurz belüftet,
so daß die Formlinge 136 freigegeben werden.
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Der Saugkopf 16 schwenkt dann in seine Ausgangsstellung zurück, worauf
der Antrieb wieder abgeschaltet wird, was ebenfalls automatisch, beispielsweise
durch einen Endlagenschalter erfolgen kann.
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Das Ausbalancieren der Schwenkarme 44,46 und des davon getragenen
Saugkopfes 16 erfolgt in jeder Stellung der Schwenkarme 44,46 durch die Federn 52,
54, womit ein Bewegen von Ausgleichsmassen entfällt, was einen relativ kleinen Motor
20 ermöglicht. Die Ausrichtung des Saugkopfes 16 erfolgt durch die Zwangssteuerung
mittels der Ketten 82,84, die sich auf den drehfesten Kettenrädern 78,80 abrollen
und keine Relativ-Winkelverdrehung der Kettenrader 74,76 zu den erstgenannten zulassen.
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Wenn beim Zuführen der Formlinge 136 eine Lücke entsteht, beispielsweise
durch einen von einem Trockenrahmchen 134 entfernten Formling 136, liefert die Lichtschranke
140a, 140b kein Signal. Damit wird dann das entsprechende Trockenrähmchen 134 der
Speichereinrichtung gemeldet, aber auch das Fehlen des zugehörigen Formlings 136.
In diesem Falle wird das Nagnetventil 108 der betreffenden Saugrohrgruppe nicht
zum Öffnen vorbereitet. Zusammen mit der Vakuumwirkung nur beim Abheben und Umsetzen
der Formlinge 136 und der unmittelbar hinter den Saugrohren 110 befindlichen Vakuumkammern
72 hat diese Maßnahme den Vorteil, daß keines der Saugrohre 110 während des Umsetzvorgangs
leer saugt, was ein relativ kleines Vakuumaggregat 60 ermöglicht. Gleichzeitig wird
das Einsaugen von Staub in die Saugrohre 110 auf ein Minimum gehalten, wobei die
Luftfilter 106vor jedem Magnetventil 108 dazu beitragen, daß die Vorrichtung 10
nicht wegen unkontrollierbaren Verschmutzungen betriebsgestört wird.
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Es ist zu bemerken, daß durch die federnde axiale Verschiebbarkeit
der Einzelsaugrohre 110 beim Aufsetzen der Saugnäpfe auf den Formlingen 136 ein
weiches Aufsetzen und beim Abheben derselben eine weiche Beschleunigung erreicht
wird. Beim Ablegen der Formlinge weichen die Saugnäpfe nach oben aus, falls die
Schwenkbewegung des Saugkopfes etwas über das Notwendige hinausgeht.
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- Patentansprüche -