DE2324427C3 - Polycarbonatmassen - Google Patents
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- H01B3/30—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/34—Silicon-containing compounds
- C08K3/36—Silica
Description
Die Erfindung betrifft Massen, die hochmolekulare aromatische Polycarbonate auf Basis von aromatischen
Bishydroxy-Verbindungen, insbesondere von Dihydroxydiaryl-Verbindungen, bestimmte Quarzmehle und
gegebenenfalls zusätzlich hydrophobe, gegenüber den hochmolekularen aromatischen Polycarbonaten inerte so
Pigmente enthalten.
Diese Massen sind infolge ihrer Kriechstrornfestigkeit sowie der sonstigen guten physikalischen Eigenschaften für verschiedenste Anwendungszwecke, insbesondere jedoch für die Herstellung von elektrisch )5
isolierenden Bauteilen für elektrotechnische Zwecke geeignet.
Der Kriechstromfestigkeit von Chemiewerkstoffen wird immer mehr Aufmerksamkeit und Beachtung
geschenkt. Eine genügende Kriechstromfestigksit wird von solchen Kunststoffen gefordert, die spannungsführende Teile tragen bzw. mit ihnen in Verbindung stehen.
Da die Oberfläche eines Kunststoffes mit Feuchtigkeit und Staub in Berührung kommen kann, können sich u. U.
auf ihr Kriechspuren und als weitere Folge Kriechwege bilden und Kriechströme fließen, die schließlich bei nicht
genügend kriechstromsicheren Materialien zum Durchschlag und ggf. zum Entstehen eines Brandes führen
können. Werkstoffe mit geringer oder nicht genügender Kriechitromfestigkeit sollten deshalb für diese Einsatzgebiete ausreichend kriechstromsicher ausgerüstet
werden.
Bekannt ist, daß die Kriechstromfestigkeit von Chemiewerkstoffen, die überwiegend oder ausschließlich aus aromatischen Polymeren wie Polystyrolen oder
aromatischen Polysulfonen bestehen, nicht befriedigend ist. Zwar haben hochmolekulare aromatische Polycarbonate auf Basis von Dihydroxydiaryl-Verbindungen,
insbesondere solche auf Basis von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A), eine Kriechstromfestig-
keit (gemessen nach dem z. Z. noch üblichen KB-Verfahren mit Prüflösung F, das heißt mit 0,l%iger
wäßriger NmCl-Lösung, nach VDE 0303, Teil 1, vom
9.64) von ca. 300±20, die Kriechstromfesiigkeit von
glasfaserverstärkten hochmolekularen, aromatischen Polycarbonaten liegt jedoch mit 180 ±20 deutlich
niedriger.
keit von Massen auf Basis von hochmolekularen, aromatischen Polycarbonaten gegenüber der Kriechstromfestigkeit von glasfaserverstärkten Polycarbonaten durch den Zusatz von bestimmten Quarzmehlen und
gegebenenfalls zusätzlich von hydrophoben, gegenüber hochmolekularen aromatischen Polycarbonaten auf
Basis von Dihydroxydiaryl-Verbindungen inerten Pigmenten verbessert wüd, und daß außerdem dadurch die
sonstigen guten Eigenschaften von glasfaserverstärkten Polycarbonatformmassen nahezu erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung sind somit Massen, die
hochmolekulare, aromatische Polycarbonate auä Basis
von aromatischen Bis-hydroxyverbindungen, insbesondere von Dihydroxydiaryl-Verbindungen, enthalten, und
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie einen Gehalt an feinteiligem Cristobalit von etwa 10—60, bevorzugt
von etwa 20-40 Gewichtsprozent, und gegebenenfalls zusätzlich an hydrophoben inerten Pigmenten, wie TiO2
oder Ct^Oj, von etwa 2 — 20, bevorzugt von etwa 5—10
Gewichtsprozent haben, wobei die Gewichtsprozente jeweils auf hochmolekulares Polycarbonat bezogen
sind.
Als geeignete, hochmolekulare Polycarbonate kommen die durch Umsetzung von aromatischen Bishydroxyverbindungen, besonders von Dihydroxydiarylalkanen, mit Phosgen oder Diestem der Kohlensäure
erhältlichen Polykondensate in Betracht, wobei neben den unsubstituierten Dihydroxydiarylalkanen auch solche geeignet sind, deren Arylreste in o- und/oder
m-Stellung zur Hydroxylgruppe Methylreste oder Halogenatome tragen. Ebenso sind verzweigte Polycarbonate geeignet.
Die Polycarbonate haben mittlere Molekulargewichte zwischen 10 000 und 100 000, vorzugsweise zwischen
20 000 und 40 000.
Geeignete aromatische Bishydroxyverbindungen sind z. B. Hydrochinon, Resorcin, 4,4'-Dihydroxybiphenyl,
Bis-(hydroxy-phenyl)-alkane wie beispielsweise Ci -C8-Alkylen- bzw. Cz-Cg-Alkylidenbisphenole, Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane wie beispielsweise Cs-Cis-Cycloalkylen- bzw. Cs-Cis-Cycloalkylidenbisphenole, Bis-(hydroxy-phenyl)-sulfide, -äther, -ketone, -sulfoxide oder
-sulfone. Ferner £XA-Bis-(hydroxypheny!)-diisopropylbenzol sowie die entsprechenden kernalkylierten bzw.
kernhalogenierten Verbindungen. Bevorzugt sind Polycarbonate auf Basis
Bis-(4-hydroxy-phenyl)-propan-2,2
(Bisphenol A),
Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlor-phenyl)-propan-2,2
(Tetrachlorbisphenol A),
Bis-(4-hydroxy-3,5-dibrom-phenyl)-propan-2,2
(Tetrabrombisphenol A),
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethyl-phenyl)-propan-2,2
(Tetramethylbisphenol A),
(Bisphenol Z)
sowie auf Basis von Dreikernbisphenolen wie α,α'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol.
Weitere für die Herstellung von Polycarbonat geeignete aromatische Bishydroxyverbindungen sind in
den US-Patenten 30 28 365, 29 99 835, 3148 172, 32 71368, 29 70137, 29 91273, 32 71367, 32 80 078,
30 14 891, 29 99 846 beschrieben.
Unter feinteiligem Cristobalit im Sinne der Erfindung
werden solche Quarzmehle verstanden, deren Alkalioder Erdalkalioxidgehalt nicht größer als 1 Gew.-% ist,
die außerdem mit Hilfe eines sogenannten Sinterungsverfahrens gewonnen wurden und deren Korngröße
zwischen O und 100 um, vorzugsweise zwischen 0 und
ΙΟμίη liegt Als Sinterungsverfahren eignen sich
Verfahren, nach denen Quarzmaterialien mehrere Stunden auf etwa 14000C bis 16000C erhitzt, abgekühlt
und zerkleinert werden (vgl. FR-PS 12 88 904). (Geeignet
sind z. B. die Grenette Farsil-Typen 44 und 28 der Fa.
S. A. N. S. O. N, Cayeux-sur-Mer/Frankreich.) Eine geringe
Korngröße ist u.a. auch deshalb erforderlich,
damit bei der Härte des Quarzmehles die Schnecken des Extruders oder der Spritzgießmaschine nicht geschädigt ι ο
werden. Nicht geeignet sind beispielsweise Quarzmehl, die nach der Vermahlung 2 Stunden bei 10000C geglüht
wurden.
Als Pigmente eignen sich solche, die hydrophob und gegenüber hochmolekularen, aromatischen Polycarbonaten
inert sind, beispielsweise TiO2 oder Cr2O3 in Form
von Pulver.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Massen auf Basis hochmolekularer aromatischer Polycarbonate
kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. durch die beiden folgenden Verfahren:
1.) Man trägt das Quarzmehl und gegebenenfalls das Pigment, gegebenenfalls als Masterbatch, in die
Polycarbonatschmelze ein, mischt und extrudiert 2r>
oder verspritzt beispielsweise das Gemisch nach bekannten Verfahren.
2.) Man trägt das Quarzmehl und gegebenenfalls das Pigment in die Polycarbonatlösung ein, dampft das
Lösungsmittel wie üblich ab und trocknet den jo Rückstand.
Die erfindungsgemäßen Massen finden Verwendung auf dem Elektrosektor, besonders zur Herstellung von
solchen Artikeln, die spannungsführende Teile tragen bzw. mit spannungsführenden Teilen in Berührung
kommen.
Die folgenden Beispiele sollen die gute Kriechstromfestigkeit
und das gute physikalisch-technologische Eigenschaftsbild der erfindungsgemäßen Massen belegen
und gleichzeitig zeigen, daß andere Quarzmehle in dieser Hinsicht weniger gut geeignet sind.
Einem hochmolekularen Polycarbonat auf Basis von Bisphenol A, hergestellt nach dem Verfahren der
Phasengrenzflächenkondensation, mit einer relativen Lösungsviskosität von 1320, werden in der Schmelze
mit Hilfe eines Doppelwellenextruders 40 Gew.-% Quarzmehl zugesetzt Die erhaltenen Polycarbonatborsten
werden über eine wasser- und luftgekühlte Wanne abgezogen und sofort granuliert.
Nach dem unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden dem Polycarbonat eine Mischung aus 20
Gew.-% Quarzmehl und 10Gew.-% Pigment zugesetzt.
Einige ausgewählte Werte der physikalisch-technologischen
Eigenschaften in Abhängigkeit von dem verwendeten Quarzmehltyp und gegebenenfalls Pigmentzusatz
sind in der folgenden Tabelle erfaßt:
Prüfungen | Maßeinheit | Prüfvorschrift | Prüfkörper | Zusätze | 40 Gew.-% | 20 Gew.-% |
40 Gew.-% | Sikron" 100 | Farsil 44, | ||||
Farsil* 44 | 10Gew.-% | |||||
Titandioxid | ||||||
1100 | 1100 | |||||
Biegefestigkeit | kp/cm2 | DlN 53 452 | Normkleinstab | 1100 | 25 | 00 |
Schlagzähigkeit | kpcm/cm2 | DlN 53 453 | Normkleinstab | 70 | 157 | 157 |
Formbeständigkeit m | C | DIN 53 460/A | Normkleinstab | 157 | ||
der Wärme nach Vicat | ||||||
(gemessen in Öl) | 600 | 600 | ||||
Streckspannung | kp/cm2 | DIN 53 455 | Schulterstab Nr. 3 | 600 | 550 | 550 |
Reißfestigkeit | kp/cm2 | DIN 53 455 | Schulterstab Nr. 3 | 550 | 5-10 | 5-10 |
Reißdehnung | % | DIN 53 455 | Schulterstab Nr. 3 | 10-20 | 40 000 | 35 000 |
Elastizitätsmodul | kp/cm2 | DIN 53 455 | Schulterstab Nr. 3 | 40 000 | SE II | SE Il |
UL-Test | - | UL, Subj. 94 | 1,6 x 12,7 x 127 mm | SEII | 240 ± 20 | 260 ± 20 |
Kriechstromfestigkeit | - | VDE 0303, | 120X 15 x 4 mm | 260 ± 20 | ||
nach KB,. | Teil 1/9.64 | |||||
Sikron* 100: Quarzmehl, | llandclsprodukt | der Quarzwerke | GmbH, Köln. | |||
Claims (3)
1. Kriechstromfeste thermoplastische Formmassen, die hochmolekulare, aromatische Poly-
carbonate sowie ggf. hydrophobe, gegenüber hochmolekularen, aromatischen Polycarbonaten inerte
Pigmente in Mengen von 2 Gewichtsprozent bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Polycarbonat,
enthalten, gekennzeichnet durch einen Gehalt an feinteiligem Cristobaüt in Mengen von
5 Gewichtsprozent bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf PolycarbonaL
2. Massen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Gehalt von 20 Gewichtspro-
zent bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf Polycarbonat, haben.
3. Verwendung der Massen gemäß Anspruch 1 oder 2 zum Herstellen von elektrisch isolierenden
Bauteilen für elektrotechnische Zwecke
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