DE2323512C3 - Schmelzsicherung - Google Patents
SchmelzsicherungInfo
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
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- H01H85/044—General constructions or structure of low voltage fuses, i.e. below 1000 V, or of fuses where the applicable voltage is not specified
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherung mit einem luftdichten Gehäuse, das
mit einem flüssigen Füllmittel gefüllt ist und Stromzuführungskontakte aufweist, die im Innenraum des
Gehäuses durch einen Schmelzleiter verbunden sind, welcher in einen in das flüssige FCIimitlel eingetauchten
Körper aus einem kapillcr-oorösen Werkstoff mit kommunizierenden Poren eingebe! it ist, wobei ein Teil
der kommunizierenden Poren dieses Körpers unmittelbar mit dem Schmelzleiter in Berührung steht und beim
Nennbetrieb der Sicherung das flüssige Füllmittel der Schmelzleiterzone zuführt. Eine solche Schmelzsicherung
ist aus der deutschen Patentschrift 6 78 945 bekannt.
Bei dieser bekannten Ausbildung wird eine Verbesserung der Wärmeableitung vom Schmelzleiter dadurch
erreicht, daß das flüssige Füllmittel, z. b. flüssige
Kohlenwasserstoffverbindungen, in der Nähe des Schmelzleiters verdampft und die Dämpfe in entfernteren
Bereichen am Gehäuse der Schmelzsicherung kondensieren und dort somit die beim Verdampfen
aufgenommene Wärme abgeben. Außerdem wird eine bessere Löschwirkung eines beim Ansprechen der
Sicherung auftretenden Lichtbogens dadurch erreicht, daß die weggeschlcudertcn Metalltröpfchen und Dämpfe
schnell gekühlt werden, wobei auch die Porosität des den Schmelzleiter umgebenden kapillar-porösen Werkstoffs
eine wesentliche Rolle spielt. Dabei handelt es sich z. B. um Quarzsand.
Bei dieser bekannten Ausbildung ist die Verbesserung der Wärmeabfuhr von dem Schmelzleiter allerdings
begrenzt und auch nur wirksam, wenn bereits eine nicht unerhebliche Erhitzung des Schmelzleiters eingetreten
ist. Dadurch ist die erzielbare Erhöhung der Nennsironv dichte bei der bekannten Schmelzsicherung noch nicht
befriedigend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die weitere Erhöhung der Wärmebelastbarkeit des Schmelzleiters
und damit einhergehend der Nennstromdichte.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen bekannten Schmelzsicherung wird zur Lösung dieser Aufgabe
erfindungsgemSß vorgeschlagen, wenigstens eine zusätzliche Elektrode vorzusehen, die in unmittelbarer
Nähe des Schmelzleiters ein zusätzliches elektrisches Feld erzeugt,
Bei einer solchen Ausbildung kommt es zu einem Transport von Teilchen des flüssigen Füllmittels im
elektrischen Feld, der Elektrokonvektion genannt wird.
Dadurch kommt es bereits zu einer .konvektiven Kühlung des Schmelzleiters, ohne daß diener sich
wesentlich erwärmen muß, und im gesamten Betriebsbereich zu einer Verbesserung der Wärmeabfuhr von
diesem.
Es kann auch zweckmäßig sein, in einer anderen Ausbildungsform der Erfindung die zusätzliche Elektrode
durch eine feste Einlage von dem Füllmittel zu isolieren und zwischen den Schmelzleiter und die
zusätzliche Elektrode eine Wechselspannung zu legen.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen
weiter erläutert Es zeigt
A b b. 1 eine erfindungsgemäße Schmelzsicherung, bei der die zusätzliche Elektrode mit dem Schmelzleiter
über ein schwach leitendes Füllmittel eine galvanische Verbindung hat;
A b b. 2 eine erfindungsgemäße Schmelzsicherung mit einer vom Füllmittel isolierten zusätzlichen Elektrode;
A b b. 3 eine Anschaltung der zusätzlichen Elektrode
bei der Ausbildung gemäß A b b. 1;
Abb.4 eine andere Anschaltung der zusätzlichen
Abb.4 eine andere Anschaltung der zusätzlichen
!0 Elektrode bei der Ausbildung gemäß Abb. 1;
Abb.5 eine Anschaltung der zusätzlichen Elektrode
bei der Ausbildung gemäß A b b. 2;
A b b. 6 den Querschnitt A-A aus A b b. 5;
Abb. 7 Kennlinien der Spannungsverlustc am
A b b. 6 den Querschnitt A-A aus A b b. 5;
Abb. 7 Kennlinien der Spannungsverlustc am
i=l Schmelzleiter als Funktion des ihn durchfließenden
Stroms.
Die Schmelzsicherung gemäß A b b. 1 besitzt ein luftdichtes Metallgehäuse 22, das oben durch einen
Stromzuführungskontakt 23 abgeschlossen ist. Der untere Stromzuführungskontakt 24 ist luftdicht in einen
Isolator 25 eingebaut. Zwischen den Stromzuführungskontakten 23 und 24 verläuft ein Schmelzleiter 26.
Der Schmelzleiter 26 ist in einer geringen Entfernung von einer zusätzlichen Elektrode 27 umgeben, die als
4^ Schraubenwendel aus dünnem Metalldraht ausgeführt
ist. Im Innenraum 28 des Gehäuses 22 befindet sich ein
kapillar-poröser Stoff, z. B. Quarzsand, und eine dielektrische Flüssigkeit als flüssiges Füllmittel. Zwischen
einem Puffer/aum 29 und dem Hauptraum 28 ist
w ein festes Gitter 30 eingebaut, das den kapillar-porösen
Stoff festhält. Die schwache Leitfähigkeit des Füllmittel bewirkt eine galvanische Verbindung der zusätzlichen
Elektrode 27 mit dem Schmelzleiter 26.
Beim Nennbetrieb der Sicherung ist zwischen den unteren Stromzuführungskontakt 24 und die zusätzliche
Elektrode eine Spannung U gelegt, die zu einem elektrischen Feld in der Füllmittelschicht zwischen dem
Schmelzleiter 26 und der zusätzlichen Elektrode führt. Dadurch kommt es zu elektrokonvektiven Flüssigkeitsbewegungen,
die eine Verbesserung der Wärmeabfuhr vom Schmelzleiter zur Folge haben. Bei genügend
hoher Feldstärke beeinflußt dieses Feld auch das Sieden der flüssigen Füllmittelphase, so daß für den Schmelzleiter
eine größere Nennstromdichte als bei ähnlichen Sicherungen ohne zusätzliche Elektrode gewählt werden
kann.
In Abb.3 ist gezeigt, wie die Spannung U an der
zusätzlichen Elektrode dadurch zustandekommt, daß
diese über einen hochohmigen Widerstand R an die
andere Klemme der Spannungsquelle Qt gelegt ist,
welche einen als Widerstand angedeuteten Verbraucher über die betrachtete Sicherung speist.
In Abb.4 ist gezeigt, wie der Potentialunterschied
zwischen Schmelzleiter 26 und zusätzlicher Elektrode 27 durch eine zusätzliche Spannungsquelle Q2 erzeugt
wird,
. Die in A b b. 2 gezeigte Sicherung weist Stromzuführungskontakte
31 auf, zwischen denen sich eine aus bis wenigstens etwa 3000C wärmebeständigem Isolierstoff,
z. B. Quarzglas oder Teflon hergestellte feste Einlage 32
befindet. Diese ist umfaßt von Schmelzleitarn 33, die als Halbzylinder geformt und an die Stromzuführungskontakte
31 angeschweißt sind. Im Inneren der festen is Einlage 32 ist eine zusätzliche Metallelektrode 34
angeordnet
Das Gehäuse 35 der Sicherung besteht aus einem widerstandsfähigen Isolierstoff. Der Hauptinnenraum
36 der Sicherung ist in der beschriebenen Weise von Quarzsand und einer dielektrischen Flüssigkeit ausgefüllt
Bei einer Wärmeausdehnung dringt ein. Teil der Flüssigkeit aus dem Raum 36 durch einen schmalen
Spalt37 in den Pufferraum 38 ein.
Beim Nennbetrieb liegt zwischen einem der Stromzuführungskontakte31
und der zusätzlichen Elektrode 34 eine Hochspannung U. Da die zusätzliche Elektrode
isoliert angeordnet ist, wird eine Wechselspannung verwendet.
Auch bei dieser Ausbildungsform der Sicherungen kommt es zu einer verbesserten Kühlung des Schmelzleiters
aufgrund des Einflusses des elektrischen Feldes auf das Sieden der dielektrischen Flüssigkeit. Dieser
physikalische Effekt hat eine bedeutende Intensivierung
der Verdunstungskühlung des Schmelzleiter zur Folge. J5
In Abb.5 ist zu sehen, wie in einer möglichen
Schaltungsanordnung als Spciscquclle, von der ein als Widerstand dargestellter Verbraucher über die Sicherung
gespeist wird, die Sekundärwicklung eines Transformators Tdient und die zusätzliche Elektrode 34
über einen Kondensator C geringer Kapazität an den Zweig des Speisekreises gelegt ist, in dein die Sicherung
bzw.die Schmelzleiter nicht liegen.
Auf diese Weise ist die Spannung ständig an die zusätzliche Elektrode angelegt, also sowohl beim
Nennbetrieb, als auch bei ÜberströTie, bei denen die
Schmelzleiter schmelzen und der an der Schmelzstellc entstehende Lichtbogen zu löschen ist. In keiner der
betrachteten Ausbildungen kann es dabei zu einer Bogenentladung zwischen der zusätzlichen Elektrode 5»
27 bzw. 34 und dem Schmelzleiter kommen, da der hochohmige Widerstand R bzw. die Parameter der
zusätzlichen Spannungsquelle Qi bzw. der Kondensator
C mit geringer Kapazität den Strom im Hochspannungskreis bis auf einen Wert von etwa I μΑ begrenzen.
Ein solcher Strom kann wegen seiner geringen Stärke keine Bogenentladung hervorrufen. Auch hat das
elektrische Transversalfeld mit der entsprechenden Stärke keinen praktischen Einfluß auf den Vorgang der
Bogenlösehung,
Die Höhe der an die Elektrode angelegten Spannung hängt hauptsächlich von der benutzten Flüssigkeit, von
den Eigenschaften des kapillar-porösen Körpers sowie vom gewählten Abstand der zusätzlichen Elektrode
vom Schmelzleiter ab und liegt in der Größenordnung von einigen hundert Volt bis zu einigen Kilovolt.
Bei den betrachteten Sicherungen kommt es auch zu einer Herabsetzung der Stromwärmeverluste, da die
Temperatur des Schmelzleiters infolge der Einwirkung des elektrischen Feldes und deswegen auch sein
Widerstand kleiner bleiben.
In Abb.7 sind die Prüfungsergebnisse für einen einzelnen Zweig des Schmelzleiters als Abhängigkeit
des Spannungsabfalls Δ U am Schmelzleiter vom Strom / dargestellt. Es wurde ein Muster dei Schmelzsicherung
mit isolierter zusätzlicher Elektrode gepcüft Die Kurve
F bezieht sich auf eine Füllung aus Quarzsand mit Tetrachlorkohlenstoff und auf den Fall, wenn die
Spannung an der zusätzlichen Elektrode gleich Null ist, also wenn kein elektrisches Feld erzeugt wird. Die
Ergebnisse der Versuche mit der gleichen Füllung bei einer Spannung von 10 kV mit 50 Hz an der zusätzlichen
Elektrode sind mit der Kurve G dargestellt. Zum Vergleich ist mit der Kurve A/der Fall gezeigt, bei dem
als Füllung nur trockener Quarzsand vorhanden war und die Spannung L/gleich Null war.
Als Referenz ist die Abhängigkeit des Spannungsabfalls vom Strom / bei einer konstanten mittleren
Schmelzleitertemperatur von + 1800C dargestellt, nämlich
durch die Gerade /' Die Schnitipunkte der Geraden ;'
mit den Kurven F. C, Hergeben diejenigen Stromwerte,
bei denen der Schmelzleiter die Temperatur von + 1800C aufweist.
Es ist zu sehen, daß der erwähnte Stromwert bei einer mit nur trockenem Quarzsand gefüllten Sicherung 6,1 A
und bei einer Füllung aus Quarzsand und Tetrachlorkohlenstoff 7,4 A beträgt, während im letzteren Fall bei
Anlegen des elektrischen Feldes der Wer' auf 9,7 A ansteigt.
Die vorliegende Sicherung ist auch noch steuerbar, da ihre Schmelzcharakteristik von der Spannungsgröße U
an der zusätzlichen Elektrode abhängt und diese als Steuergröße eingesetzt werden kann. Wird z. B. der
Nennstrom nahe dem kritischen Siromwert gewählt, so ruft die Abschaltung der Stcucrspannung das Durchbrennen
des Schmelzleiters hervor, wobei die Sicherurg den Stromkreis unterbricht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche;!,Schmelzsicherung mit einem luftdichten Gehäuse, das mit einem flüssigen Füllmittel gefüllt ist und Stromzuführungskontakte aufweint, die im Innenraum des Gehäuses durch einen Schmelzleiter verbunden sind, welcher in einen in das flüssige Füllmittel eingetauchten Körper aus einem kapillarporösen Werkstoff mit kommunizierenden Poren eingebettet ist, wobei ein Teil der kommunizierenden Poren dieses Körpers unmittelbar mit dem Schmelzleiter in Berührung steht und beim Nennbetrieb der Sicherung das flüssige Füllmittel der Schmelzleiterzone zuführt, gekennzeichnet durch wenigstens eine zusätzliche Elektrode (27, 34) die in unmittelbarer Nähedes Schmelzleiters (26, 33) ein zusätzliches elektrisches Feld erzeugt.
- 2. Schmelzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Elektrode (34) durch eine feste Einlage (32) von dem Füllmittel isoliert ist«jad zwischen den Schmelzleiter (33) und die zusätzliche Elektrode (34) eine Wechselspannung gelegt ist.
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