DE2538712C3 - Gasentladungsschaltröhre mit gekreuzten Feldern - Google Patents
Gasentladungsschaltröhre mit gekreuzten FeldernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gasentladungs-Schaltröhrc mit gekreuzten Feldern, die drei konzentrisch
zueinander angeordnete, zylindrische Elektroden, die paarweise jeweils einen zylindrischen Entladungsraum
begrenzen, und einen Elektromagneten zum Erzeugen eines wahlweise ein- und ausschaltbaren, die beiden
Entladungsräume in einem Winkel zum elektrischen Feld durchsetzenden und in Achsrichtung der Elektroden
gekrümmten Magnetfeldes aufweist.
Eine solche Schaltröhre ist aus der US-PS 36 41 384 bekannt. Diese bekannte Gasentladungsschaltröhre ist
für die Anwendung in GleichstromSystemen bestimmt und ergibt bei Serienschaltung der von den drei
Elektroden begrenzten beiden Entladungsräume eine erhöhte Spannungsfestigkeit, während die Parallelschaltung
der beiden Entladungsräume zu einem erhöhten Stromleitvermögen führt. Bei jeder Art der Anwendung
sind beide Entladungsstrecken der bekannten Gasentladungsschaltröhre gleichzeitig leitend oder nichtleitend.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gasentladungsschaltröhre der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, daß sie bei bipolaren Anwendungen einen minimalen Spannungsabfall zwischen
ihren Elektroden aufweist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die innere und die äußere Elektrode zur
Bildung eines Anschlusses der Schaltröhre elektrisch leitend miteinander verbunden sind, während die
mittlere Elektrode den anderen Anschluß der Schaltröhre bildet.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltröhre ist, im Gegensatz zum Stand der Technik, in Abhängigkeit von
der Richtung des Strornflusscs stets nur einer der beiden Entladungsräume in Betrieb. Infolgedessen können die
beiden Entladungsräiimc in Verbindung mit einen
Magnetfeld geeigneter Form so ausgebildet sein, daß sit im leitenden Zustand jeweils einen minimalen Span
iHingsabfall über die Enlladiingsstrecke ergeben. Dar
über hinaus läßt sich eine solche Gaseniladungs.Schall
röhre so aufbauen, daß sie ein Minimum an Kostet verursacht, einen minimalen Platzbedarf hat und and
besonders wartungsfreundlich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in dei Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden nähei
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 das schematische Schaltbild eines Wechsel strom-Hochspannungssystems mit einer Gasentladungsschaltröhre,
F i g. 2 die schematische Darstellung der wesentlichen Teile einer Schaltröhre im Längsschnitt,
Fig. 3 teilweise in Seitenansicht und teilweise im
Schnitt eine Aiisführiingsl'orm einer Gasentladungsschaltröhre
und
Fig. 4 eine Darstellung ähnlich F i g. 2 in größerem
Maßstab.
Zunächst sei der körperliche Aulbau der in Fig. 3
dargestellten Gasentladungsschaltröhre 10 betrachtet. Füße 12 tragen eine Bodenscheibe 14, an der eine
ä'jßere Elektrode 16 befestigt ist, die auch zugleich einen
Teil des gasdichten Gehäuses der Schaltröhre bildet. Die Bodenscheibe 14 weist einen Pumpstutzen 18 auf,
der es ermöglicht, einen reduzierten Innendruck und eine bestimmte Zusammensetzung des in der Schaltröhre
enthaltenen Gases aufrechtzuerhalten. Auf der Bodenseheibc 14 sitzt eine Scheibe 20 auf, die einen
Kragen 22 trägt. An diesem Kragen ist eine innere Elektrode 24 befestigt. Öffnungen in der Scheibe 20 und
dem Kragen 22 stellen eine Verbindung zwischen dem Inneren der Anordnung und dem Pumpstutzen 18 her.
Die Bodenscheibe 14, die Scheibe 20 und der Kragen 22 bestehen aus Metall und sind miteinander verbunden, so
daß die äußere Elektrode 16 und die innere Elektrode 24 auch elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Die
Verwendung einer getrennten Scheibe 20 auf der Bodenscheibe 14 dient zur Erleichterung der Herstellung
und Montage der inneren Elektrode 24.
Zwischen der äußeren Elektrode 16 und der inneren Elektrode 24 ist eine Zwischenelektrode 26 angeordnet.
Alle Elektroden haben eine zylindrische Gestalt und begrenzen demgemäß ringförmige F.ntladungsräume 28
und 30. Die Zwischenelektrode 26 ist an einer Tragscheibe 32 befestigt, die von einer Deckplatte 36
getragen wird. Eine Leitung 38 ist mit der Deckplatte 36 verbunden und führt durch einen Coronaschirm 40 nach
außen. Die Deckplatte 36 befindet sich auf dem Potential der Zwischenelektrode 26, das von dem
Potential eines Flansches 42 verschieden ist, der am oberen Ende der äußeren Elektrode 16 befestigt ist und
von dem die Deckplatte 36 durch einen Isolator 44 getrennt ist. Der Isolator 44 ist rohrförmig und weist an
seinem unteren Ende einen Flansch 46 auf. Durch Trennen der Flansche 42 und 46 kann die obere
Baugruppe entfernt und dabei die Zwischenelektrode 26 zwischen den beiden anderen Elektroden herausgezogen
werden. Darauf kann die Scheibe 20 von der Bodenscheibe 14 getrennt werden, so daß die innere
Elektrode 24 zusammen mit der sie tragenden Struktur nach oben durch die Öffnung im Flansch 42 herausgezogen
werden kann. Die Flansche und die Struktur, die auf dem gleichen Potential wie die Bodenscheibe liegt, sind
von einem Coronaschirm 48 umgeben. Innerhalb des rohrförmigen Isolators 44 sind Abschirmungen 50 und
52 angeordnet, die ilen Verlauf des elektrischen leide,
innerhalb der Abschirmung bestimmen. Wie bekannt, ist
es im Hinblick auf den I'aschen-Durchbruch erforderlich,
die Länge des Elektronenweges /u begrenzen, um einen Durchbruch unter ungünstigen Bedingungen /.u s
verhindern.
Die Schallröhre IO macht von gck eu/ten Feldern
Gebrauch. Wenn an die Elektroden eine Spannung angelegt wird, erstreckt sich das elektrische Feld radial
/u den Entladungsräumen. Das andere Feld ist tin von m
einem Magnet 54 geliefertes Magnetfeld, l'.ei dem
Magneten 54 kann es sich entweder um eine KumbinniAin von Permanent- und Elektromagnet oder
nur um einen Elektromagnet handeln. Hei !eilender
Schaltröhre sind beide Felder vorhanden, /um Abschalten
der Röhre, also zur Stromunterbrechunu, muli das
Magnetfeld abgeschaltet werden. Das Abschalten eines Permanentmagneten kann mit Hilfe eines Kompensations-Elektromagneien
erfolgen. Das Abschalten eines Elektromagneten kann durch Abschalten der Magnetspule
selbst, durch Kompensation öler auch beide Maßnahmen erfolgen.
Bekannte Schallröhren mit gekreuzten Feldern benutzen die äußere F.lektrode als Kathode, weil die
Glimmentladung eher durch die Kathodenfläche als durch die Anodenfläche begrenzt ist. Da die äußere
Elektrode eine größere Fläche aufweist, war die Verwendung der äußeren Elektrode als Kathode
naheliegend. Zwar konnten auch die bekannten Scbaltröhrcn mit beliebiger Stromrichtung betrieben
werden, jedoch war der Spannungsabfall größer, wenn die in bezug auf den Entladungsraum innere Elektrode
als wenn die äußere Elektrode als Kathode benutzt wurde. Diese Tatsache wurde ursprünglich der oben
angegebenen strombcgrenzenden Wirkung der Kathodenflächc zugeschrieben, jedoch wurde nun festgestellt,
daß der Unterschied im Spannungsabfall in den beiden Richtungen von der Form des Magnetfeldes abhängig
ist. Wenn das Magnetfeld im Entladungsraum genau axial verläuft, dann ist der Spannungsabfall beim
Stromfluß in beiden Richtungen gleich, bis die Stromdichte an der Kathode einen Grenzwert erreicht.
Weiterhin wurde festgestellt, daß bei Vorliegen eines Magneten, der ein Magnetfeld erzeugt, wie es durch die
Feldlinien in den Fig. 2 und 4 veranschaulicht ist, der
Spannungsabfall geringer ist, wenn die äußere Elektrode als Kathode geschaltet wird. Wenn die Feldlinien des
Magnetfeldes durch die Elektrode ein- und austreten, die als Kathode dient, wird eine Beschränkung der
Elektronen auf die axiale Länge des Entladungsraumes erzielt. Diese Beschränkung hat einen verminderten
Spannungsabfall zur Folge, wenn die Kathode der konkaven Seite des gekrümmten magnetischen Feldes
zugewandt ist.
Wenn die äußere Elektrode als Kathode dient, liegt der Spannungsabfall über dem Entladungsraum bei
einer Stromdichte an der Kathode von 10 A/cm2 bei etwa 300 bis 500 V. Wenn die Polarität umgekehrt und
die innere Elektrode als Kathode benutzt wird, so liegt der Spannungsabfall bei Verwendung des gleichen
Elektrodenabstandes und bei der gleichen Stromdichte von 10 A/cm2 an der Kathode im Bereich von etwa 1000
bis 2000 V.
Das verbesserte Einfangen von Elektronen, das mit einer wirksameren Plasmaerzeugung gleichbedeutend
ist, ist in Fig.4 für den Fall veranschaulicht, daß die
äußere Elektrode als Kathode dient.
Die Elektronenbewegung ist in Schaltröhren mit gekreuzten leidem kompliziert, weil die Elektronen
inlolge des elektrischen Feldes eine Radialbewegung von der Kathode /ur Anode und zugleich infolge des
Magnetfeldes eine Bewegung in Umlaiigsrichtimg
ausführen. Außerdem findet eine wendell'örmige Lickironenbewegung
längs der magnetischen Feldlinien % und 58 statt. Wenn ein F.leklron von der äußeren
Elektrode 16 emittiert wird und das Magnetfeld die in I i g. 4 dargestellte Krümmung aulweist, driften die
Elektronen axial in Richtung auf das /entrinn des aktiven Plasmabereiches, ind'.-m mc eine Wendelbewegung um die magnetischen Feldlinien 58 ausführen.
Hierdurch wird eine Bewegung von den axialen Luden ties Lntladungsraunies 30 hervorgerufen, welche /u
einem F.infangen Lind konzentrieren der Elektronen führt.
Wenn ein Elektron von der inneren Elektrode 24 emittiert würde, was bei einer Schallröhre mit nur einem
Eniladungsraum bei einer Umkehrung der Polarilät der Fall wäre, so würde die Elekirodendrift axial nach außen
aus dem Entladungsraum 28 auf einem die magnetischen Feldlinien 56 nnigebendt-n, wemlelförmigen Weg nach
außen führen, wodurch die Konzentration vermindert würde. Die Elektronen driften also aus dem Bereich des
aktiven Plasma hinaus. Ils ist klar, daß in diesem [-"alle
die Elektronen nicht so lange in dem aktiven Bereich bleiben wie im ersten Fall. Das Ergebnis ist eine weniger
wirksame Plasmaerzeugung, die einen höheren Spannungsabfall über der Entladungssirecke zur Folge bat.
Bei dieser Situation des .Spannungsabfalles wirkt die
Zwischenelektrode 26 abwechselnd als Anode und als Kathode, wenn die Polarität der an die Schaltröhre
angelegten Spannung wechselt, wie es bei der Anwendung in einem Wechselstromsystem der Fall ist,
wie ihn F i g. 1 zeigt. Wenn die Polarilät wechselt, gehl die Entladung von einem Entladungsraum zum anderen
über, so daß stets die äußere Elektrode des jeweiligen Eniladungsraumes als Kathode dient.
Fig. I veranschaulicht schematisch die Anwendung einer Schaltröhre 10 in einer Strombegrenzerschaltung
60 in einem Weehsclstrom-Hochspannungssysiem, in
dem eine Wechselstromquellc 62 einer Last 64 Wechselstrom zuführt. Die StrombegrcnzcrschalUing
60 ist in Serie /.wischen die Wechselsiromquelle 62 und
die Last 64 eingeschaltet. Außerdem ist in Serie zwischen die Wechseistromquelle 62 und die Slrombegrenzcrschaltung
60 eine Steuereinrichtung 66, die auf Systemgrößen wie Spannung, Strom und/oder deren
Änderungsgeschwindigkeit anspricht, sowie ein Untcrbrechcrschaltcr
68 eingeschaltet. Der Untcrbrecherschalter 68 ist ein üblicher Leistungsschalter, der unter
normalen Betriebsbedingungen das Unterbrechen des Stromkreises beim nächsten Stromnull ermöglicht. Die
Strombegrenzerschaltung dient dagegen dazu, eine Strombegrenzung in der Zeit zwischen dem Auftreten
eines Fehlers und dem nächsten Stromnull zu bewirken. Der Unterbreeherschalter68 hat einen übiichen Aufbau
und eine eigene Steuereinrichtung.
Als Teil der Strombegrenzerschaltung ist in Serie in
das System ein mechanischer Schalter 70 eingeschaltet.
Der mechanische Schalter 70 ist normalerweise geschlossen, so daß er von Strom durchflossen wird.
Wenn ein Fehler auftritt und die Stromstärke ansteigt, wird die Strombegrenzerschaltung 60 ausgelöst, um die
Stromstärke auf zulässigen Werten zu halten, bis der Fehler beseitigt oder der Stromkreis durch den
normalen Unterbrecherschalter geöffnet worden ist. Wenn ein Fehlen festgestellt wird, wird der Schalter 70
geöffnet und es übernimmt die Schaltröhre 10 die Stromleitung mit dem Entladungsraum, bei dem
aufgrund der gerade herrschenden Polarität die äußere Elektrode die Kathode ist. Die Entladungsräume 38 und
30 sind gegebenenfalls abwechselnd leitend, so daß ein Wechselstrom übertragen wird, bis der Schalter 70
geöffnet und deionisiert ist. Daraufhin wird das magnetische Feld der Schaltröhre 10 abgeschaltet, so
daß die Schaltröhre nichtleitend wird. Auf diese Weise wird ein Kondensator 72 zur Begrenzung von
Überströmen und ein strombegrenzender Widerstand 74 in den Stromkreis eingeschaltet, um den Strom aul
zulässigen Werten zu halten, vorzugsweise im wesentlichen auf dem Wert vollen Lastslrumes. Auf diese Weise
ist die Stromstärke begrenzt, bis der Fehler beseitigt isl oder der Unterbrcchcrschalter den Stromkreis unterbricht.
Die automatische Auswahl zwischen der Entladungsräumen 28 und 30 beim Fließen vor
Wechselstrom erfolgt durch die Unterschiede irr Spannungsabfall an den Entladungsstrecken im leitenden
Zustand, die auf das gekrümmte Magnctfek zurückzuführen isl.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gasentladungsschaltröhre mil gekreuzten
Feldern, die drei konzentrisch zueinander angeordriete, zylindrische Elektroden, die paarweise jeweils
einen zylindrischen Entladungsraum begrenzen, und einen Elektromagneten zum Erzeugen eines wahlweise
ein- und ausschaltbaren, die beiden Entladungsräume in einem Winkel zum elektrischen Feld
durchsetzenden und in Achsrichtung der Elektrode gekrümmten Magnetfeldes aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere und die
äußere Elektrode (16 bzw. 24) zur Bildung eines Anschlusses der Schaltröhre (10) elektrisch leitend
miteinander verbunden sind, während die mittlere Elektrode (26) den anderen Anschluß der Schaltröhre
bildet.
2. Gasentladungsschaltröhre nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Elektrode
(16) zugleich einen Teil eines gasdichten Gehäuses bildet.
3. Gasentladungsschaltröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende der
äußeren Elektrode (16) ein sich daran anschließendes Isolierrohr (44) befestigt und die mittlere
Elektrode (26) an dem Isolicrrohr (44) angebracht ist.
4. Gasentladungsschaltröhre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Elektrode
(24) an dem dem Isolierrohr (44) abgewandten Ende der äußeren Elektrode (16) befestigt ist.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US50709474A | 1974-09-18 | 1974-09-18 | |
US50709474 | 1974-09-18 | ||
US55396575 | 1975-02-28 | ||
US05/553,965 US3963960A (en) | 1974-09-18 | 1975-02-28 | Bipolar crossed-field switch tube and circuit |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2538712A1 DE2538712A1 (de) | 1976-04-01 |
DE2538712B2 DE2538712B2 (de) | 1977-02-10 |
DE2538712C3 true DE2538712C3 (de) | 1977-10-06 |
Family
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