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VORRICHTUNG ZUM MESSEN VON WINKELABWEICHUNGEN UND FORMF EHL ERN VON
WERKSTÜCKFLÄCHEN Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen von
Winkelabweichungen, Formfehlern von Werkstückflächen und dergleichen, mit einer
ebenen Messplatte und einer zylindrischen Mess-Säule.
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Bisher wurden Überprüfungen hinsichtlich der Winkelabweichungen und
Formfehlem von Werkstückflächen durch das sogenannte Lichtspaltverfahren vorgenommen.
Dabei wurde eine auf einem Sockelunterbau befestigte Meß-Säule verwendet, deren
Aussenfläche senkrecht zur Fläche des Sockelunterbaues angeordnet und fein bearbeitet
ist.
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Neben die Meß-Sdule wurde nun das Werkstück mit der zu messenden Fläche
gestellt und mit der Meß-Säule in Berührung gebracht. Im aneinandergrenzenden Bereich
von Meß-Säule und Werkstück wurde nun mit dem Auge beobachtet, ob und an welchen
Stellen zwischen den beiden Flächen ein Spalt besteht.
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Der große Nachteil bei dieser Überprüfung von Werkstückflächen besteht
darin, daß diese Überprüfung keine exakte Messung , sondern lediglich eine Schätzung
ist. Es ist also nicht einmal der absolute Betrag der Abweichung bei diesem Verfahren
festzustellen. Darüberhinaus ist es äusserst schwierig, irgendwelche Unebenheiten
am Werkstück flächenmäßig abzugrenzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der Winkelabweichungen, Formfehler von Werkstückflächen
und dergleichen exakt gemessen werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Meßring
vorgesehen ist, der spielfrei an der Meß-Säule geführt ist und daß am Meß-Ring eine
handelsübliche Meßuhr befestigt ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt also Winkelabweichungen und
Formfehler der zu prüfenden Werkstückflächen ablesbar an. Durch die Direktübertragung
von der versuchsfreien Meß-Säule zum Meß-Ring sind sehrgenaue Meßergebnisse gegeben.
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Darüberhinaus kann der Meßring in einfacher Weise an der Meß-Säule
auf- und ab gleiten, wobei nur eine Hand erforderlich ist. An jedem beliebigen Punkt
kann die absolute Abweichung vom Vorgegebenen normal direkt abgelesen werden.
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Damit der Meß-Ring leicht gleitet, ist der Meßring mit am Umfang verteilt
und an der Innenfläche angeordneten Gleitflächen versehen. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die Gleitflächen im Bereich
des oberen und des unteren Meßringes angeordnet. Auf diese Weise ist eine gute Führung,
die überall anliegt, und ein gutes'Anpassen des Meßringes an die Meß-Sdule gewährleistet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Meß-Säule mit einer Index-Leiste versehen und der Meßring weist eine die Index-Leiste
übergreifende Klernm-Vorrichtung auf. Auf diese Weise ist eire hochgenaue Vertikale
in der Meßrichtung gegeben. Der Meßring kann durch einfaches Lösen der Klemmvorrichtung
sehr schnell von der Meß-Säule entfernt und auch wieder aufgeschoben werden.
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Trotzdem ist durch diese Maßnahme eine vollkommen spiel freie Zylinderfuhrung
gegeben.
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Damit sich die Meß-Säule nicht verziehen kann oder sonstwie verändern
kann, ist die Index-Leiste mittels einer kalthbrtenden Verbindung an der Meß-Säule
befestigt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Index-Leiste an der
Meß-Säule aufgeklebt, erstreckt sich Uber die gesamte Höhe der Meß-Säule und ist
fein bearbeitet.
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Auf diese Weise erheilt man, insbeonsdere durch die nachträgliche
Feinbearbeitung, eine exakte Führung an der Säule. Darüberhinaus ist nahezu die
gesamte Höhe der Meß-Säule zur Messung ausnutzbar.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Klemm-Vorrichtung mindestens bis zur
Selbsthemmung des Eigengewichts des kompletten Meßringes einstellbar ist. Dadurch
ist es möglich, den Meßring an jeder beliebigen Stelle der Meß-Säule zu halten ,
eine genaue Ablesung
vorzunehmen und gegebenenfalls Notizen zu
machen, ohne daß sich der Meßpunkt verändert. Darüberhinaus ist das Einstellen des
Meßringes auf einen ganz bestimmten Punkt ohne Schwierigkeiten und in einfacher
Weise möglich.
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In weitererAusgestaltung der Erfindung bestehen sämtliche Gleitflächen
aus einem Kunststoff, vorzugsweise Delrin der Firma Du Pont. Der wesentliche Vorteil
an Kunststoff, insbesondere am Kunststoff Delrin ist, daß er gute Gleiteigenschaften
aufweist.
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Der spezielle Kunststoff Delrin weist darüberhinaus nahezu die Festigkeit
von Aluminium auf und ist gegen mechanische und chemische Angriffe in weiten Temperaturbereichen
beständig und weist nahezu keine Wasseraufnahmefähigkeit auf. Auf diese Weise bleibt
stets eine ebene und glatte Gleitfläche vorhanden, die auch durch Schmutzpartikel
nicht so leicht zerstört werden kann. Zur Selbstreinigung weisen die Gleitflächen
sich quer zur Gleitrichtung erstreckende Schmutzrillen auf.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine der Gleitflächen
der Klemmvorrichtung diametral gegenüberstehend angeordnet und es sind die beiden
anderen Gleitflächen zu beiden Seiten der ersten Gleitfläche winkelmäßig, vorzugsweise
600 versetzt angeordnet. Auf diese Weise ist eine allseits anliegende und exakte
Führung des Meßringes an der Meß-Säule nach dem Anziehen der Klemm-Vorrichtung gegeben.
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Es ist hierbei nicht möglich, daß die eine oder andere oder auch nur
ein Teil einer Gleitfläche an der Meß-Säule nicht anliegt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Klemmvorrichtung
zwei Zentrierleisten auf, die am Meßring beweglich geführt sind. Dabei weisen die
Zentrierleisten an ihrer
der Meß-Säule zugewandten Seite einen etwa
dreieckförmigen Einschnitt auf, der die Index-Leiste aufnimmt und an dessen Schrägseiten
die Gleitflächen vorgesehen sind. Erst durch die Teilung der Zentrierleisten ist
gewährleistet, daß eine Seibsthemmung des Eigengewichts des Meß-Ringes erreicht
werden kann.
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Femer legen sich die Zentrierleisten auf diese Weise gleichmäßig an
die Index-Leiste an.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Zentrierleisten in einem am Aussenumfang
des Meßringes befestigten Gehäuse angeordnet sind und wenn am Gehäuse eine Stellschraube
angeordnet ist. Auf diese Weise braucht der Meßring einen nur wenig grösseren Durchmesser
aufzuweisen wie die Meß-Säule. Darüberhinaus kann die Klemmung bequem ein- und verstellt
werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Zentrierleiste zwei
Backen auf, die durch einen Steg miteinander verbunden sind, wobei die Backen den
Meßring im Bereich des oberen und unteren Randes durchdringen. Dadurch ist eine
gute Auflage der Zentrierleiste im Bereich der beiden Backenpaare gewährleistet.
Damit nun die Anpresskraft auch gleichmäßig auf die oberen und unteren Backen und
nicht etwa in die Mitte zwischen den Backen von der Stellschraube übertragen wird,
ist zwischen Stelischraube und Zentrierleisten eine verschiebbare Platte angeordnet,
die im Bereich zwischen den Auflageflächen mit Ausfräsungen versehen ist.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die Meß-Säule ein hohes Eigengewicht, ein optimales Verhältnis von Grundfläche zu
Höhe und eine
fein bearbeitete Grund- und Zylinderfläche auf. Auf
diese Weise kann auf einen Sockelunterbau verzichtet werden, d.h. , die Meß-Säule
kann auf jede beliebige, auf Ebenheit kontrollierte Meßplatte aufgesetzt werden
Die Meßsäule ist standfest und braucht bei der Messung nicht gehalten zu werden.
Dadurch kann auch das zu messende Werkstück direkt in die Nähe der Meß-Säule gestellt
werden, sodaß ein verhältnismäßig kleiner Ausleger zur Anbringung der Meßuhr genügt.
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Die Standfestigkeit der Meß-Säule ist derart, daß bei Aufwendung einer
Kraft, um den Meßring aus dem Bereich der Selbsthemmung des Eigengewichts heraus
an der Meß-Seite zu bewegen, die Abweichung aus der Vertikalen maximal 1 vü m ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Meßring einen Tragarm für die Meßuhr
aufweist, der der Klemmvorrichtung diametral gegenüberliegend angeordnet ist. Dies
ist für die Meßgenauigkeit besonders vorteilhaft, da in diesem Bereich die starren
Führungsflächen angeordnet sind In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der
Meßnng zwei Handgriffe auf, die um 900 versetzt zur Klemmvorrichtung und am oberen
Rand des Meßringes angeordnet sind. Da der Meßring längs der Meß-Säule am besten
von oben nach unten bewegt wird, ist diese Anordnung der Handgriffe besonders günstig,
da hierbei so gut wie keine die Meßgenauigkeit beeinflussende Hebelwirkung auftritt.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher beschrieben und erläutert wird. Es zeigen Fig. 1 die perspektivische Gesamtansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung einschliesslich eines zu messenden Werkstückes,
Fig. 2 die Draufsicht auf Meß-Säule und Meßring, Fig. 3 einen Schnitt längs der
Linie 111 - III der Figuren 4 und 5, jedoch mit Maß-Säule, Fig. 4 einen Schnitt
längs der Linie IV - IV der Fig. 2, jedoch ohne Maß-Säule, Fig. 5 einen Schnitt
längs der Linie V - V der Fig. 2, ebenfalls ohne Meß-Säule und Fig. 6 drei Einzelheiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In Fig. list die erfindungsgemäße Vorrichtung 11 während eines Meßvorgangs
dargestellt.
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Die erfindungsgernäße Vorrichtung 11 weist eine Meßsäule 12 und einen
Meßring 13 auf, an den über einen Tragarm 14 eine handelsübliche Meßuhr 16 befestigt
ist, die Abweichungen von einem Sollwert im ,gr-Bereich mißt. Die Meßsäule 12 steht
auf einer auf Ebenheit kontrollierten Meßplatte 17,'die beispielsweise aus Granit
sein kann. Neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 steht das zu messende Werkstück
18. Das Werkstück 18 ist in diesem Falte, lediglich der Demonstration halber, ebenfalls
eine Säule. Das Werkstück 18 wird ebenfalls auf die Meßplatte 17 gesetzt und solange
an die erfindungsgemäße Vorrichtung 11 herangerückt, bis der Tastkopf 19 der Meßuhr
16 an der zu messenden Fläche des Werksttickes 18 anliegt bzw. etwas eingedrückt
ist, so daß der Zeiger der Meßuhr 16
auf Null steht. Dies kann an
einer beliebigen Stelle der zu messenden Fläche des Werkstücks 18 erfolgen. Danach
wird der Meßring 13 an der Meßsäule 12 auf- und ab bewegt, wobei der Ausschlag der
Meßuhr zur positiven oder negativen Seite hin beobachtet und evtl.
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punktweise notiert wird. Die Genauigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11 liegt im Bereich zwischen 1 und 2 /um .
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Die Meßsäule, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zum leichten
Transport einen Handgriff 2' an ihrem oberen Ende besitzt, ist zylindrisch ausgebildet
und massiv. Die Meßsäule ist hinsichtlich ihrer unteren Fläche, die auf der Meßplatte
17 aufliegt, und hinsichtlich ihrer zylindrischen Fläche auf Ebenheit genauestens
bearbeitet und kontrolliert. Ferner ist die Rechtwinkligkeit von Aufstandsfläche
und Zylinderfläche gegeben. Derartige Säulen sind ansich handelsüblich, sie werden
jedoch, um als Meßsäule zu dienen, nachbearbeitet.
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Die Meßsäule besitzt ein sehr hoh es Eigengewicht und das Verhältnis
von Aufstandsfläche zu Höhe ist optimal gehalten. Auf diese Weise ergibt sich für
die Meßsäule 12 eine hohe Standfestigkeit, so daß die oben erwähnte Genauigkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 beim Auf- und Abbewegen des Meßringes 13 längs
der Säule 12 an jedem Punkt der Säule gewährleistet isf. Die Abweichung aus der
Vertikalen beträgt maximal 1 /um. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist
die Meßsäule einen Durchmesser von etwa 120 mm und eine Höhe von etwa 500 mm auf,
wobei sie ein Eigengewicht von etwa 21 kg besitzt.
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Die Höhe des Meßringes beträgt dabei etwa 80 mm.
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Die Meßsäule 12, an der der Meßring 13 spielfrei geführt ist, weist
ferner eine Führunqsleiste 22 auf, die auf die Meßsäule 12 an einer beliebigen Stelle
aufgeklebt ist. Die
Führungsleiste 22 erstreckt sich über die gesamte
Höhe der Meßsäule 12 und weist etwa trapezförmigen Querschnitt auf. Dabei ist selbstverständlich
die größere Grundfläche der Meßsäule 12 zugewandt und entsprechend dieser konkav
ausgebildet. Nach der Befestigung der Führungsleiste 22 mittels einer kalthärtenden
Verbindung an der Meßsäule 12 wird die Führungsleiste 22 nachträglich fe;n bearbeitet.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Führungsleiste 22 genau senkrecht zur
Aufstandsfläche verläuft.
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Der Meßring 13 ist an vier. Stellen seines Umfanges an der Meßsäule
12 geführt. Die eine Führung wird durch eine Klemmvorrichtung 23 bewirkt, die die
Führungsleiste 22 umgreift.
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Die zweite Führung 24 ist genau diametral gegenüber, also um 1800
versetzt zur Klemmvorrichtung 23 bzw. Fütrungsleiste 22 angeordnet. Die dritte Führung
26 und die vierte Führung 27 sind unter einem Winkel von etwa 60° zu beiden Seiten
versetzt zur zweiten Führung 24 angeoranet. Die Führungen 24, 26, 27 verlaufen nicht
über die ganze Höhe des Meßringes 13, sondern sind geteilt. Die Führungen 24, 26,
27 weisen je zwei kleine Träger 28, 29 auf, die etwa eine quadratische Grundfläche
und eine nach innen offene, etwa halbzylindrische Ausnehmung 311 aufweisen. Die
Träger 28 sind nahe dem oberen und die Träger 29 nahe dem unteren Rand des Meßringes
13 angeordnet. Die Träger 28, 29 weisen Voqzrunge 32 auf und sind über diese Vorsprünge
32 mittels Preßsitz am Meßring 13 befestigt. In die'Ausnehmungen 31 sind Gleifkörper
33 fest eingelegt. Die Gleitkörper 33 weisen an ihrer aus den Ausnehmungen 31 herausragenden
Längsseiten Gleitflächen 34 auf, die dem Umfang der Meßsäule 12 angepasst sind,
also konkave Gestalt aufweisen, und die im Verhältnis zum Träger 28, 29 etwas vorstehend
angeordnet sind. Die Gleitflächen 34
sind mit Schmutzrillen 36
versehen, von denen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils zwei verteilt
über die Länge der Gleitkörper 33 angeordnet sind. Die Schmutzrillen 36 verlaufen
quer zur Längsrichtung der Gleitkörper 33 über die ganze Breite der Gleitflächen
34 hinweg.
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Die Gleitkörper 33 weisen ursprünglich die Form von Stiften auf und
sind auf diese Form abgeschliffen. Die Gleitkörper 33 bestehen aus Kunststoff, und
zwar aus dem Kunststoff Delrin der Firma Du Pont. Der Kunststoff Delrin ist hier
besonders geeignet, da er eine hohe Festigkeit aufweist, die an die von Aluminium
oder Zinn heranreicht. Darüber hinaus weist dieser spezielle Kunststoff besonders
gute Gleiteigenschaften auf und es besteht keine Gefahr, daß die Meßsäule 12 beschädigt
werden könnte. Darüberhinaus ändert sich die Genauigkeit und Güte der Gleitfläche,
beispielsweise durch Schmutzpartikel, überhaupt nicht. Dieser Kunststoff zeigt ferner
keine Wasseraufnahmefähigkeit.
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Es sei darauf hingewiesen, daß Delrin ein eingetragenes Warenzeichen
der Firma Du Pont ist.
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Dle die Führungsleiste 22 übergreifende Klemmvorrichtung 23 weist
zwei Zentrierleisten 37, 38, einen Steg 39, ein Gehäuse 41 und eine Verstellvorrichtung
42 auf. Das Gehäuse 41 ist etwa U-förmig ausgebildet, erstreckt sich über die ganze
Höhe des Meßringes 13 und liegt mit seinen beiden Längsschenkeln 43 am Meßring 13
an. Dazu ist die Stirnfläche der Schenkel 43 konkav ausgebildet. Der die beiden
Längsschenkel 43 verbindende Querschenkel 44 ist im Bereich seines oberen und seines
unteren Randes mit je zwei Bohrungen 46
versehen, die Schrauben
47 aufnehmen. An der Innenseite des Meßringes 13 sind zwei Leisten 48 über Stifte
mittels Preßsitz am Meßring 13 befestigt. Die Leisten 48 verlaufen ebenfalls über
die ganze Höhe des Meßringes 13 und besitzen an ihrem oberen und unteren Ende Gewindebohrungen
49. Die Leisten 48 liegen in einer Flucht mit den beiden Längsschenkeln 43 des Gehäuses
41. Auch der Meßring 13 weist Durchgangsbohrungen 51 auf, die mit den Durchgangsbohrungen
46 des Gehäuses 41 und mit den Gewindebohrungen 49 der Leisten 48 fluchten. Die
Stirnflächen der beiden Längsschenkel 43 sind zwischen den beiden Durchgangsbohrungen
46 etwas ausgefräst, so daß das Gehäuse lediglich im Bereich der Bohrungen 46 am
Meßring 13 anliegt. Der Querschenkel 44 des Gehäuses 41 weist im Bereich seiner
Mitte ferner eine Gewindebohrung 52 auf, die von einer mit einem Kopf 54 versehenen
Verstellschraube 53 durchdrungen wird. Auf der Verstellschraube 53 ist ferner eine
Kontermutter 56 angeordnet. Zur besseren Führung weist das Gehäuse 41 ferner einen
ebenfalls mit einer Gewindebohrung versehenen zylindrischen Vorsprung 57 auf, den
die Verstellschraube 53 ebenfalls durchdringt. Das dem Kopf 54 gegenüberliegende
Ende der Verstellschraube 53 ist mit einer Platte 58 verdrehbar verbunden. Die Platte
58 ist innerhalb des Gehäuses 41 verschieblich geführt und ist im ganz zurückgezogenen
Zustand in der Innenfläche 59 des Gehäuses 41 versenkt. An der Innenfläche 59 weist
das Gehäuse 41 im Bereich seiner beiden Enden zwei nach innen vorstehende Stifte
61 auf, die den in das Gehäuse 41 eingelegten Steg 39 durchdringen und führen. In
zurückgezogenem Zustand liegt der Steg 39, der sich über die gesamte Höhe des Gehäuses
41 erstreckt, mit seinen beiden Enden auf der Innenfläche 59 auf, wobei die Stifte
ol den Steg 30 nicht ganz durchdringen. Der Steg 39 füllt ebenso die gane lichte
Breite des C-ehiuses 41 aus und ist durch
die beiden Längsschenkel
43 geführt. Der mit den die Stifte 61 durchdringenden Bohrungen 62 versehene Steg
39 weist an seiner der Innenfläche 59 des Gehäuses 41 zugewandten Fläche 63 im Bereich
seiner Mitte eine Ausfräsung auf, de etwas schmäler ist als die Platte 58 breit
ist. Demgegenüber weist der Steg 39 an seiner gegenüberliegenden Fläche 64 eine
breitere Ausfräsung auf, die bis in den Bereich der Bohrungen 62 reicht. Damit liegt
der Steg 39 sowohl an der Platte 58 als auch an den Zentrierleisten 37, 38 lediglich
mit verhältnismäßig kleinen, jedoch definierten Flächen auf. Ferner wird der Druck
definiert von einem zentralen Punkt auf zwei weiter außen liegende Bereiche übertragen.
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Die beiden Zentrierleisten 37, 38, von denen die Zentrierleiste 38
in Fig. 6 dargestellt ist, sind genau gleich ausgebildet. Die beiden Zentrierleisten
sind nur spiegelbildlich zueinander ausgebildet. Die Zentrierleisten 37, 38 erstrecken
sich über die gesamte Höhe des Meßringes 13 und weisen je zwei Backen 66, 67 auf,
die an den beiden Enden der Zentrierleisten 37, 38 angeordnet sind. Die Backen 66,
67 sind durch einen Steg 68 miteinander verbunden. Die Backen 66, 67 sind an derjenigen
Fläche 69 abgeschrägt, die zur anderen Backe dann hingerichtet ist, wenn die beiden
Zentrierleisten 37, 38 aneinanderliegen. Die Abschrägung erstreckt sich etwas über
die Hälfte der Breite der Backen 66, 67.
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Die Form der Backen 66, 67 entspricht a Iso im Querschnitt etwa dem
eines Rechteckes mit einem aufgesetzten unsymmetrischen Trapez, wobei die der Mitte
abgewandte Fläche senkrecht verläuft. In die Schrägfläche 69 ist eine halbzylindrische
Nut 71 eingearbeitet, die sich über die ganze Höhe der Backen 66, 67 erstreckt.
In die Nut ist ein Gleitkörper 72 fest eingelegt, der mit einer schrägen Gleitfläche
73, die der Schrägfläche der Zentrierleiste
22 entspricht, versehen.
Die Gleitkörper 72 sind ebenfalls, wie die Gleitkörper 33, ursprünglich zylindrische
Stifte und sind nachträglich mit der Gleitfläche 73 versehen.
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Ebenso wie die Gleitflächen34 sind die Gleitflächen 73 mit Schmutzrillen
74 versehen, und zwar in gleicher Anzahl und Form wie bei den Gleitflächen 34. Die
Gleitkörper 72 sind aus demselben Kunststoff wie die Gleitkörper 33 und weisen deshalb
dieselben Eigenschaften auf.
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Backen 66,67 und Steg 68 sind gleich breit, weisen jedoch eine unteechiedl
iche Tiefe auf, so daß die Zentrierleisten37, 38 etwa U-förmig ausgebildet sind.
Die Breite zweier nebeneinander liegender Zentrierleisten 37, 38 einschließlich
eines kleinen Luftspaltes ist etwa gleich der lichten Innenweite des Gehäuses 41.
Die Tiefe eines Steges 68 plus der Dicke des Steges 39 plus der Größe der Verstellmöglichkeit
entspricht der lichten Weite zwischen Außenfläche des Meßringes 13 und der Innenfläche
59 des Gehäuses 41. Die Zentrierleisten 37, 38 sind also innerhalb des Gehäuses
41 verschieblich geführt. Im Gehäuse 41 selbst finden jedoch lediglich die Stege
68 der Zentrierleisten 37, 38 Platz. Die Backen 66, 67 der Zentrierleisten 37, 38
durchdringen demgegenüber die Wandung des Meßringes 13.
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Dazu weist der Meßring 13 zwischen den beiden Längsschenkeln 43 des
Gehäuses 41 im Bereich seines oberen und seines unteren Randes je eine U-förmige
Aussparung 76, 77 auf.
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Die Aussparungen 76, 77 entsprechen der lichten Innenweite des Gehäuses
41, sind also so breit, daß die beiden aneinanderliegenden Zentrierleisten 37, 38
längsverschieblich sind. Ferner sind die Aussparungen 76, 77 so tief wie die Backen
66, 67 hoch sind. Der Meßring 13 bleibt also in wesentlichen Bereichen seiner Höhe
als geschlossener Ring erhalten.
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Die beiden Zentrierleisten 37, 38 begrenzen mit ihren Schrägflächen
69 also eine etwa dreieckförmige Aussparung 78, in die die Führungsleiste 22 der
Meßsäule 12 eingreift.
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Ist die Verstellschraube 53 soweit herausgeschraubt, daß die Platte
58 im Querschenkel 44 des Gehäuses 41 versenkt ist, so können die Zentrierleisten
37, 38 ond mit ihnen der Steg 39 in die Ausgangsstellung zurückgeschoben werden.
Dabei liegt der Steg 39 ganz an der Innenfläche 59 des Gehäuses 41 an und die Stirnflächen
79, 81 der Zentrierleisten 37, 38 sind in ihrer zurückgezogenen Stellung, so wie
es in Fig. 3 dargestellt ist. Die Stirnflächen 79, 81 befinden sich hinter den entsprechenden
Stirnflächen der Leisten 48. Zwischen den Zentrierleisten 37, 38 und der Führungsleiste
22 besteht ein verhältnismäßig großer Zwischenraum, so daß in dieser Ausgangsstellung
der Meßring 13 ohne Schwierigkeiten über die Meßsäule 12 geschoben werden kann.
Wird nun die Verstellschraube 53 gedreht, so bewegt sich die Platte 58 nach innen.
Die Bewegung der Platte 58 wird auf den Steg 39 und damit auf die Zentrierleisten
37, 38 übertragen. Die Zentrierleisten 37, 38 nähern sich der Führungsleiste 22,
wobei sich die Gleitkörper 72 mit ihren Gleitflächen 73 an die Führungsleiste 22
anlegen. Die Verstellschraube 53 wird im allgemeinen soweit gedreht, daß die Selbsthemmung
des Eigengewichtes des kompletten Meßringes 13 erreicht ist. Nun kann der Meßring
auf einfache Weise nach oben oder nach unten bewegt und in jede beliebige Stellung
zum Ablesen der Meßuhr gebracht werden. Während bei einer Aufwärtsbewegung Reibung
und Eigengewicht überwunden werden müssen, braucht bei einer Abwärtsbewegung nur
die Reibung überwunden zu werden. Die Stellung der Zentrierleisten 37, 38 an der
Führungsleiste 32, in der Selbsthemmung erreicht ist, ist in Fig. 2 dargestellt.
In dieser Stellung ragen die Stirnflächen 79, 81 über die entsprechenden Stirn-
Flächen
der Leisten 48 hinaus.
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Der Tragarm 14 besteht gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem horizontalen Arm 82 und einem vertikalen Arm 83, an welchem die Meßuhr
16 befestigt ist. Der horizontale Arm 82 ist zy1iindrisch ausgebildet und diametral
gegenüber der Klemmvorrichtung 23 und in der Mitte, also zwischen den beiden Trägern
28, 29 der zweiten Führung 24 am Meßring 13 befestigt. Dazu weist der horizontale
Arm an seinem dem Meßring 13 zugewandten Ende, dessen Stirnfläche entsprechend dem
Meßring 13 konkav ausgebildet ist, einen Gewindebolzen 84 auf, der eine Bohrung
im Meßring 13 durchdringt.
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An der Innenseite des Meßringes 13 ist auf dem Gewindebolzen 84 eine
Mutter 86 aufgeschraubt, deren Höhe geringer ist als die Dicke der Träger 28, 29.
Der Gewindebolzen 84 überragt die Mutter 86 nicht. Der horizontale Arm 82 weist
ferner drei parallel zur Meßsäule 12 verlaufende Bohrungen 87, 88, 89 auf, die gleichmäßig
über die Länge des Armes 82 verteilt angeordnet sind. Zwischen den Bohrungen 87,
88, 89 erstreckt sich ein Schlitz 91, der parallel zu den Bohrungen und bis zum
freien Ende des Armes 82 verläuft.
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Die Bohrung 89 ist am freien Ende des Armes 82 angeordnet, das einen
geringeren Durchmesser aufweist als der übrige Arm 82. Zwischen den Bohrungen 88
und 89 wird das freie Ende von einer mit der Hand drehbaren Klemmschraube 92 durchdrungen.
Eine weitere Klemmschraube 93 ist zwischen den Bohrungen 87 und 88 angeordnet. In
die Bohrung 89 ist ein vertikaler Arm 83 eingesteckt, der an seinem Ende eine weitere
Bohrung und eine Klemmschraube aufweist, so daß dort die Meßuhr 16 am vertikalen
Arm 83 befestigt werden kann, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Zur Ausnützung des
gesamten Höhenbereichs der
Meßsäule 12 als Meßbereich kann der
vertikale Arm 83 anstatt von unten her, wie in Fig. 1, auch von oben her in den
horizontalen Arm 82 eingesteckt werden. Zur Prüfung der Rechtwinkligkeit von Bohrungen
u. dgl. kann der vertikale Arm 83 auch weggelassen werden und die Meßuhr 16 direkt
am horizontalen Arm 82 befestigt werden, so daß der Tastkopf 19 nach unten zeigt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 11 ist so ausgebildet, daß das Gewicht
des Tragarmes 14 einschließlich der Meßuhr 16 etwa gleich dem Gewicht der Klemmvorrichtung
23 einschließlich Gehäuse 41 ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß an den
Meßring 13 kein durch die Konstruktion bedingtes Kippmoment angreifen kann. Am Gehäuse
41 ist unterhalb der Verstellvorrichtung 42 noch ein Stift 94 vorgesehen, an dem
bei Bedarf zusätzlich eine Meßuhr befestigt werden kann.
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Der Meßring 13 weist ferner zwei etwa kugelförmige Handgriffe 96 auf,
die mittels eines Gewindebolzens 97 am Meßring 13 angeschraubt sind. Der dem Meßring
13 zugewandte Bereich der Handgriffe 96 ist abgeflacht. Die Handgriffe 96 sind nahe
dem oberen Rand des Meßringes 13 angeordnet. Die beiden Handgriffe 96 liegen einander
gegenüber und sind um 900 zum Tragarm 14 bzw. zur Klemmvorrichtung 23 versetzt angeordnet.