DE2318115C3 - Katalysator zur Herstellung von U-Dichlor-buten-(2) - Google Patents

Katalysator zur Herstellung von U-Dichlor-buten-(2)

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DE2318115C3 DE19732318115 DE2318115A DE2318115C3 DE 2318115 C3 DE2318115 C3 DE 2318115C3 DE 19732318115 DE19732318115 DE 19732318115 DE 2318115 A DE2318115 A DE 2318115A DE 2318115 C3 DE2318115 C3 DE 2318115C3
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Description

a) ein ein- bis dreifach C-alkylsubstituiertes Pyridin, wobei die Alkylgruppen 1 oder 2 C-Atome enthalten, oder
b) ein Ν,Ν-dialkylsubstituiertes Anilin, wobei die N-substituierten Alkylgnuppen geradkettige Reste mit 1 bis 3 C-Atomen darstellen und gleichzeitig der aromatische Kern mit 1 bis 2 Methylgruppen substituiert sein kann, wobei das C/N-Atomverhältnis im Molekül des substituierten Anilins < 14 ist, oder
c) Diäthylamin oder
d) Triethylamin oder
e) das jeweilige Hydrochloriid der vorgenannten Stickstoffverbindungen
eingesetzt wird.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur Herstellung von l,3-Dichlorbuten-(2) durch Anlagerung von Chlorwasserstoff an Chloropren in der Flüssigphase.
Die vorliegende Anmeldung betrifft einen Katalysator für die Herstellung von l,3-Dichlor-buten-(2) in der Flüssigphase.
Die Synthese von l,3-Dichlor-buten-(2) durch Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren ist bereits beschrieben. So läßt sich gemäß US-PS 2102 611 Chlorwasserstoff in Gegenwart eines Kupfer(I)-halogenid-Salzsäure-Katalysators an Chloropren anlagern. Untersuchungen von Hatch et al., J. Am. Chem. Soc. 71, 1039 (1949) ergaben, daß bei Anwendung eines komplexen Katalysators, hergestellt aus Kupfer(I)-chlorid, wäßriger Salzsäure und Ammoniumchlorid, die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren mit einer mäßigen Ausbeute (58%) gelingt.
Die DT-PS 11 93 936 beschreibt die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren in Gegenwart nichtionischer Emulgiermittel und Ammoniumchlorid (75%).
Die Anwendung von Ultraschall bei der genannten Reaktion ist ebenfalls bekannt (JA-PS 1 58 294, 16. 8. 1943).
Schließlich beschreibt die DT-OS 20 60 378 Kupfer(I)-Komplexsalzlösungen, mit deren Hilfe eine selektive Chlorwasserstoffaddition an Vinylacetylen ermöglicht, eine Weiterreaktion des gebildeten Chloroprens zu 1,3-Dichlor-buten-(2) aber weitgehend verhindert wird.
Mit den bisher in der Literatur angeführten Katalysatoren gelingt es allerdings nicht, das jeweils eingesetzte Chloropren so vollständig in das 1,3-Dichlor-buten-(2) umzuwandeln, daß sich beim Isolieren dieser Substanz die Destillation des nicht-umgesetzten Chloroprens oder dessen Abtrennung auf anderem Wege erübrigen würde. Bekanntlich ist eine Chloroprendestillation wegen der Gefahr der dabei eintretenden Polymerisation unerwünscht
Die besten bisher bekannten Chloropren-Umsätze zu 13-Dichlorbuten-(2) betrugen maximal 90%.
Ein weiterer Nachteil der bereits beschriebenen Katalysatoren für die l,3-Dichlor-buten-(2)-HerstelIung besteht darin, daß man mit ihnen die Geschwindigkeit der genannten Reaktion nur ungenügend, zum Teil negativ (siehe unten), beeinflussen kann.
Dagegen wurde jetzt gefunden, daß flüssige Kupfer(l)-Komplexsalzlösungen, hergestellt aus Kupferchlorid. Salzsäure und
a) einem ein- oder mehrfach alkylsubstituierten Pyridin oder
b) einem Ν,Ν-dialkylsubstituierten Anilin oder
c) Diäthylamin oder
d) Triethylamin oder
e) den Hydrochloriden der genannten Stickstoffverbindungen,
1. eine nahezu vollständige Umsetzung des Chloroprens zu l,3-Dichlor-buten-(2),
2. gegenüber den bisher bekannten Verbindungen eine deutliche Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit bei der genannten Umsetzung bewirken.
Außer diesen Vorteilen besitzen die genannten Katalysatoren noch die günstige Eigenschaft, daß sie leicht von der organischen Phase abgetrennt und ohne Aufbereitung wiederverwendet werden können. Beim Diäthyl- und Triäthylammonium-dichlorocupratilJ-Katalysator bietet sich aufgrund der geringen Dichte des Triäthylamins die Möglichkeit, gut wirksame Kontaktlösungen herzustellen, die eine geringere Dichte als l,3-Dichlorbuten-(2) besitzen und sich nach der Reaktion oberhalb des entstandenen Dichlorbutens abscheiden.
Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemäßen Katalysatoren ist darin zu sehen, daß sie nach dem Schichttrennen nicht im entstandenen Dichlorbuten gelöst oder emulgiert bleiben.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Katalysator für die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren zur Herstellung von l,3-DichIorbuten-(2) in der Flüssigphase auf der Basis von chlorwasserstoffhaltigen und mit Kupferpulver stabilisierten Kupfer(I)-Komplex-Lösungen, hergestellt durch Mischen von Kupferchlorid, Stickstoffverbindung und wäßriger Salzsäure, Sättigen der Lösung mit Chlorwasserstoff und Zugabe von Kupferpulver, der dadurch gekennzeichnet ist, daß als Stickstoffverbindung
a) ein ein- bis dreifach C-alkylsubstituiertes Pyridin, fis wobei die Alkylgruppen 1 oder 2 C-Atome
enthalten, oder
b) ein Ν,Ν-dialkylsubstituiertes Anilin, wobei die N-substituierten Alkylgruppen geradkettige Reste
mit 1 bis 3 C-Atomen darstellen und gleichzeitig der aromatische Kern mit 1 bis 2 Methylgruppen substituiert sein kann, wobei das C/N-Atomverhältnis im Molekül des substituierten Anilins < 14 ist,
oder
c) Diethylamin oder
d) Triethylamin oder
e) das jeweilige Hydrochlorid der vorgenannten Stickstoffverbindungen
eingesetzt wird.
Ein weiterer Gegenstand ist die Verwendung des Katalysators zur Herstellung von 13-Dichlorbuten-(2) durch Anlagerung von Chlorwasserstoff an Chloropren in der Flüssigphase.
Mit zunehmender Kettenlänge und Anzahl der '5 Alkylreste in den N-Substituenten von Kupfer(I)-chlorid-N-Base-Komplexen steigt dagegen die Tendenz solcher Flüssigkeiten zur Emulsion oder Lösung mit 13-Dichlorbuten-(2). Ein Katalysator aus N,N-Di-n-butyl-anilin und Kupfer(I)-chlorid-Salzsäure läßt sich nicht mehr ohne weiteres von 1,3-Dichlorbuten abtrennen.
Somit kommen im Rahmen dieser Erfindung bei den für die Kupfer(I)-Komplex-Herstellung verwendeten alkylsubstituierten Anilinen und Pyridinen nur solche in Betracht, bei denen das Atomverhältnis von Kohlenstoff : Stickstoff im Molekül kleiner als 14 ist.
Geeignete alkylsubstituierte Pyridine sind Pyridine mit bis zu 3 C-Alkylsubstituenten, wobei die Alkylgruppen jeweils 1 bis 2 C-Atome enthalten können. Im einzelnen seien beispielhaft genannt:
«-, ß-, y-PicoIin; 2,6-Dimethyl-pyridin;
3,5-Dimethylpyridin;2,4,6-Trimethyl-pyridin;
2-Methyl-5-äthylpyridin;3,5-Diäthyl-pyridin.
Als Ν,Ν-dialkylsubstituierte Aniline kommen z. B. Ν,Ν-Dimethyl-, Ν,Ν-Diäthyl-, N,N-Di-n-propyl-anilin; ferner Ν,Ν-Dimethyl und Ν,Ν-Diäthyl-toluidine in Betracht. Geeignet sind vorzugsweise Ν,Ν-dialkylsub stituierte Aniline, deren N-substitu'erte Alkylgruppen geradkettige Reste mit 1 bis 3 C-Atomen darstellen, wobei der aromatische Kern rnii 1 bis 2 Methylgruppen substituiert sein kann, und das C/N-Atomverhältnis im Molekül kleiner als 14 ist.
In der DT-OS 20 60 378 werden Katalysatoren beschrieben, die bei der Hydrochlorierung von Vinylacetylen zu Chloropren eine Weiterreaktion des Chloroprens zu Dichiorbuten verhindern. Zu diesen zählen DichlorocupratfO-Komplexverbindungen mit Hydrochloriden des Methylamins, Dimethylamins, von Äthanolaminen oder von Trimethylamin.
Tatsächlich haben solche Komplexverbindungen bei der Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren eine deutlich schwächere katalytische Wirkung als der bereits bekannte Kupfer(I)-chlorid-Salzsäure-Katalysator gleicher Kupfer-Konzentration (siehe Tabelle). Solche Amin-Hydrochloride wirken demnach im Komplex mit Kupfer(I)-chlorid-Salzsäure ausgesprochen verzögernd auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Umsetzung von HCl mit Chloropren. Wie weiterhin festgestellt wurde, übt bei der gleichen Reaktion der Ammonium-dichlorocupratilJ-Komplex, [N H^
[CuCb]9, der bei der Chloroprensynthese aus Vinylacetylen noch Vorteile gegenüber Dichlorkupfer(I)-säure (HCuCb) bietet, von den untersuchten Verbindungen die stärkste verzögernde Wirkung auf die Chlorwasserstoff-Additionsgeschwindigkeit aus (siehe Tabelle).
Hieraus und aus den Ausführungen der DT-OS 20 60 378 folgt, daß in bezug auf den Katalysator die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren nicht mit der HO-Addition an Vinylacetylen verglichen werden kann.
Angesichts der in der DT-OS 20 60 378 genannten Amin-Komplexe mit ihrer verzögernden Wirkung auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei der HCi-Anlagerung an Chloropren war die Feststellung überraschend, daß die Wirksamkeit von Kupfer(I)-chlorid-Salzsäure durch Einfügen der Hydrochloride der Alkylpyridine, der Ν,Ν-dialkylierten Aniline, des Diäthylamins oder des Triäthylamins in die Komplexverbindung so stark erhöht wird, daß innerhalb kurzer Reaktionszeiten eine nahezu vollständige selektive Chloroprenumsetzung erfolgt.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren beweisen vor allem bei druckloser Arbeitsweise ihre Überlegenheit gegenüber den für die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren bereits bekannten.
Auch der Pyridinium-dichlorocuprat(I)-Komplex, der bereits bei der Chlorwasserstoff anlagerung an Vinylacetylen genannt wird, hat eine deutlich schlechtere Wirksamkeit als die hier beanspruchten Katalysatoren (siehe Vergleichsbeispiel).
Hervorzuheben ist auch die mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren erzielbare hohe Selektivität der Chloropren-Umwandlung in l,3-Dichlor-buten-(2). Eine etwa aufgrund der höheren Katalysatorwirksamkeit zu befürchtende Weiterreaktion des l,3-Dichlor-buten-(2) mit Chlorwasserstoff tritt unter den hier gewählten Reaktionsbedingungen nicht ein.
Die Herstellung der Katalysatoren kann in allgemein bekannter Weise erfolgen, indem man z. B. die genannten Stickstoffverbindungen zunächst in wäßriger Salzsäure löst, dann durch Auflösen einer der Stickstoffverbindung etwa äquimolaren Kupfer(I)-chlorid-Menge den Komplex herstellt und schließlich die klare Lösung mit Chlorwasserstoff sättigt und mit etwas Kupferpulver stabilisiert. Die Reihenfolge der Lösungsvorgänge kann beliebig sein; sie hat auf die Wirksamkeit der Katalysatoren keinen Einfluß.
Die genannten Komplex-Katalysatoren stellen bis auf die geringe Menge suspendierten K.upferpulvers klare Lösungen riar. Ihr Gehalt an den genannten Stickstoffverbindungen kann auch größer oder kleiner sein, als es dem zum Kupfer(I)-chlorid äquimolaren Verhältnis entspricht. Ein Überschuß der Hydrochloride bringt jedoch keine Vorteile bezüglich der Katalysatorwirksamkeit; ebenso sinkt bei einem Unterschuß der Basenhydrochloride (immer in bezug auf die eingesetzte Kupfer(I)-Verbindung) die Katalysatorwirksamkeit ab.
Aus den experimentellen Beispielen geht hervor, daß die Konzentration an Kupfer(l)-Komplexsalz mit den genannten Stickstoffbasen in der jeweiligen Lösung innerhalb weiter Grenzen schwanken kann.
Die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren mit erfindungsgemäßen Katalysatoren erfolgt im allgemeinen durch Vermischen von Chloropren mit chlorwasserstoffgesättigter Katalysatorlösung unter Rühren des Gemisches und Nachführen von HCI sowie unter Ableiten der bei der Reaktion freiwerdenden Wärme. Unterbricht man den Rührvorgang nach der Umsetzung, so scheidet sich die Katalysatorphase vom Dichiorbuten innerhalb weniger Sekunden ab. Das reine l,3-Dichlor-buten-(2) läßt sich so leicht abirennen, während die Katalysatorlösung für eine erneute Umsetzung bereit ist.
Die Katalysatoren können auch bei einem kontinuierlichen Verfahren vorteilhaft Verwendung finden. Gera-
de hierbei macht sich die hohe Wirksamkeit bei drucklosem Arbeiten günstig bemerkbar (Wegfall von HCl-Kompression and Entspannung).
Wenngleich die erfindungsgemäßen Katalysatoren eine genügend große Reaktionsgeschwindigkeit der HCl-Anlagerung bei Normaldruck bewirken, läßt sich die Additionsgeschwindigkeit durch Arbeiten bei erhöhtem Druck noch deutlich verbessern. Sofern man hierbei die Wärmeabführung beherrscht, kann man mit den Katalysatoren bisher nicht erreichbare Raum-Zeit-Ausbeuisn erzielen.
Der Temperaturbereich optimaler Wirksamkeit liegt zwischen etwa +10° C und +500C. Bei Normaldruck werden Umsetzungen im Bereich von etwa + 100C bis +40° C bevorzugt.
Die Katalysatorlösungen lassen sich beliebig häufig wiederverwenden; ein Wirkungsabfall wird dabei nicht beobachtet Mit Hilfe des entstehenden Dichlorbutens werden etwa eingeschleppte organische Verunreinigungen aus dem Katalysator jeweils wieder herausgelöst
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Katalysatoren.
Beispiel 1
Zu 170 Volumenteilen konzentrierter wäßriger Salzsäure tropft man unter Rühren und Kühlen 242 Gewichtsteile 2-Methyl-5-äthyl-pyridin, löst 198 g Kupfer(I)-chlorid in der Hydrochlorid-Lösung und sättigt den Katalysator mit HCI-Gas.
Zu 500 Volumenteilen dieses Katalysators gibt man 250 Volumenteile Chloropren, rührt das Gemisch drucklos bei 25° C unter Begasen mit Chlorwasserstoff, bis die berechnete Chlorwasserstoffmenge aufgenommen worden ist. Die Reaktion ist nach 18 Minuten beendet. Der Chloropren-Gehalt in der organischen Phase beträgt dann noch 0,4%, der Rest besteht aus 1,3-Dichlor-buten-(2).
Vergleichsweise erreicht man bei gleichem Katalysator/Chloropren-VoIumenverhältnis und unter gleichen Reaklionsbedingungen mit einem Pyridin-Kupfer(I)-Komplex-Katalysator gleicher Kupfer- und N-Basenhydrochlorid-Konzentration nach 18 Minuten erst eine Chloropren-Umwandlung von 69,3%.
Beispiel 2
Man verdünnt den im Beispiel 1 beschriebenen 2-Methyl-5-äthyl-pyridin-Katalysator mit konzentrierter wäßriger Salzsäure im Volumenverhältnis 1:1, sättigt ihn mit Chlorwasserstoff und führt damit die Chloropren-Umwandlung, wie im Beispiel 1 beschrieben, durch. Die Reaktionszeit beträgt jetzt 45 Minuten bei 99,2%igem Chloropren-Umsatz.
Beispiel 3
Man stellt, wie im Beispiel 1 beschrieben, einen Katalysator aus 190 Volumenteilen konzentrierter Salzsäure, 186 Gewichtsteilen y-Picolin und 198 Gewichlsteilen Kupfer(I)-chlorid her, sättigt ihn mit Chlorwasserstoff und führt die Chloropren-Umwandlung gemäß der Beschreibung im Beispiel 1 durch. Nach 38 Minuten sind über 99% des eingesetzten Chloroprens in l,3-Dichlor-buten-(2) übergeführt.
Beispiel 4
Der Katalysator gemäß der Beschreibung des Beispiels 3 wird im Verhältnis 1 :1 mit konzentrierter Salzsäure verdünnt und mit Chlorwasserstoff gesättigt Bei der Chloropren-Umwandlung entsprechend der Beschreibung des Beispiels 1 sind nach 50 Minuten 99,6% vom Einsatz in l,3-Dichlor-buten-(2) übergeführt.
Beispiel 5
Die nochmalige Verdünnung des Katalysators aus Beispiel 4 mit konzentrierter Salzsäure im Verhältnis ?.: 1 führt zu einer Komplex-Lösung, mit deren Hilfe unter den Bedingungen des Beispiels 1 die Chloropren-Umwandlung in 80 Minuten erfolgt (98,8% Dichlorbuten).
Beispiel 6
744 Gewichtsteile y-Picolin werden unter Rühren und Kühlen in 2880 Volumenteilen konzentrierter Salzsäure bei 25 bis 300C gelöst. Danach gibt man 792 Gewichtsteile Kupfer(I)-chlorid hinzu und sättigt die Lösung bei 25°C mit Chlorwasserstoffgas. Durch Zugabe von 10 Gewichtsteilen Kupferpulver wird der Katalysator von Kupfer(H)-Verbindungen befreit
Zu 4000 Volumenteilen dieses Katalysators (D = 1,32) tropft man unter Rühren und Kühlen und unter gleichzeitigem drucklosem Begasen des Reaktionsgemisches mit Chlorwasserstoff (Aufleiten) 2000 Volumenteile mit 100 bis 150 ppm Phenothiazin stabilisiertes Chloropren in dem Maße zu, daß eine Reaktionstemperatur von etwa 25° C eingehalten wird. Nach 45 Minuten ist die Reaktion beendet, der Rest-Chloropren-Gehalt im Gemisch auf unter 1% abgesunken. Man trennt 2641 Gewichtsteile 99,6%iges 1,3-Dichlor-buten-(2) von der Katalysatorphase ab. Ausbeute: 98% der Theorie.
Beispiele 7 bis 15
Herstellung der Katalysatorlösungen
Man löst 4,5 Gewichtsteile Kupfer(l)-chlorid und eine äquimolare Gewichtsmenge der jeweiligen Stickstoffbase unter Begasen mit Chlorwasserstoff in wäßriger Salzsäure, so daß am Ende 50 Volumenteile einer klaren, chlorwasserstoffgesättigten Komplexlösung entstehen, die man mit einer Spatelspitze Kupferpulver stabilisiert.
In einem Autoklav werden unter Rühren und Kühlen
jeweils 176 Gewichtsteile Chloropren, stabilisiert mit 100 bis 150 ppm Phenothiazin, und 50 Volumenteile Katalysator mit Chlorwasserstoff bei 25°C und einem Druck von 2 atü begast. Die Rührgeschwindigkeit bleibt konstant. Das Gewicht des aufgenommenen Chlorwasserstoffs wird kontrolliert und die Zusammensetzung der organischen Phase gaschromatographisch analysiert. Nach Aufnahme der berechneten Gewichtsmenge Chlorwasserstoff wird das Rühren unterbrochen, wobei sich die Phasen entmischen. In der organischen Phase wird der Gehalt an Dichlorbuten und restlichem Chloropren bestimmt. In der folgenden Tabelle sind neben den für die Katalysatorlösungen verwendeten Stickstoffbasen die jeweils festgestellte Reaktionsdauer und gaschromatographischen Analysen der organischen Phase angegeben.
Tabelle
Einfluß von N-Verbindungen im DichlorocupratiiJ-Komplex auf die HCI-Additionsgeschwindigkeit
N-Verbindung Reaktionszeit Dichlorbuten Rest-
Chloropren
(Minuten) (0/0) (%)
Vergleichsbeispiele Ammoniak 205 93,2 6,7
Methylamin 140 93,4 6,2
Äthylamin >120
Athanolamin >120
Triethanolamin > 120
K.upfer(I)-chlorid-Salzsäure 90 96,2 3,8
(ohne N-Verbindung)
Beispiel 7 Λ-Picolin 41 99,2 0,8
Beispiel 8 y-Picolin 40 99,4 0,6
Beispiel 9 N,N-Dipropyl-anilin 35 99,3 0,7
Beispiel 10 Diäthylamin 35 99,3 0,7
Beispiel 11 Triethylamin 30 98,6 0,2
Beispiel 12 2,4,6-Trimethyl-pyridin 29 99,5 0,4
Beispiel 13 N,N-Dimethyl-anilin 27 99,6 0,2
Beispiel 14 N,N-Diäthyl-anilin 24 98,9 0,8
Beispiel 15 2-Methyl-5-äthyl-pyridin 22 98,6 0,3
Die Katalysatoren gemäß den Beispielen 10 und 11 scheiden sich nach der Umsetzung des Chloroprens als spezifisch leichtere Phasen oberhalb der 1,3-Dichlor-buten-(2)-Phase ab.
Beispiel 16
Man stellt 500 Volumenteile einer chlorwasserstoffgesättigten Katalysatorlösung her, die 99 Gewichtsteile Kupfer(I)-chlorid und eine äquimolare Gewichtsmenge 4-DiäthyIamino-toluol enthält.
Man setzt entsprechend dem Beispiel 1 250 Volumenteile Chloropren in Gegenwart des Katalysators mit Chlorwasserstoff um. Die Reaktionsdauer beträgt 45 Minuten. Das eingesetzte Chloropren wird zu 99,4% in l,3-Dichlor-buten-(2) umgewandelt.
Beispiel 17
Man stellt einen Katalysator entsprechend dem' Beispiel 16 her, wobei anstelle von 4-Diäthylamino-toIuol 2-Dimethylaminotoluol eingesetzt wird.
Die Chloropren-Umsetzung erfolgt, wie im Beispiel 1 beschrieben, in Gegenwart von 500 Volumenteilen Katalysatorlösung. Die Reaktionsdauer beträgt 45 Minuten. Dabei wird das Chloropren zu 99,1% in l,3-Dichlor-buten-(2) übergeführt.
Beispiel 18
Man stellt 500 Volumenteile einer chlorwasserstoffgesättigten Katalysatorlösung her, die 99 Gewichtsteile Kupfer(I)-chlorid und eine äquimolare Gewichtsmenge 2,6-Dimethyl-pyridin enthält.
Entsprechend dem Beispiel 1 setzt man 25C Volumenteile Chloropren in Gegenwart des Katalysators mit Chlorwasserstoff um.
Die Reaktionsdauer beträgt 45 Minuten. Das eingesetzte Chloropren wird zu 99% in 1,3-Dichlor-buten-(2) umgewandelt.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Katalysator für die Chlorwasserstoffanlagerung an Chloropren zur Herstellung von 1,3-Dichlorbuten-(2) in der Flüssigphase auf der Basis von chlorwasserstoffhaltigen und mit Kupferpulver stabilisierten Kupfer(I)-Komplex-Lösungen, hergestellt durch Mischen von Kupfer(I)-chlorid, Stickstoffverbindung und wäßriger Salzsäure, Sättigen der Lösung mit Chlorwasserstoff und Zugabe von Kupfeipulver, dadurch gekennzeichnet, daß als Stickstoffverbindung
DE19732318115 1973-04-11 1973-04-11 Katalysator zur Herstellung von U-Dichlor-buten-(2) Expired DE2318115C3 (de)

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