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"Putzvorrichtung für die Walzen und/oder Zylinder von Streckwerken
bei Spinnereimaschinen" Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine Putzvorrichtung
fUr die Walzen und/oder Zylinder, insbesondere die im Pendelträger gelagerten Oberwalze
von Streckwerken bei Spinnereimaschinen od. dgl., wobei an dem Pendeiträger eine
separate Halterung mit aufgebrachtem Endlosputzriemchen, welchas um die Einzugsdruckwalze
geführt und von derselben angetrieben ist, angeordnet ist (Zusatz zum Patent .......,
Patent anmeldung P 22 17 314.4).
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Putzvorrichtungen fUr Streckwerkswalzen sind in den verschiedensten
Ausführungsartan und -formen als zum Stand der Technik gehörend bekannt.
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Bei den bekannten Streckwerken wird das Faserband zwecks Streckens
zwischen zwei oder mehr Walzen-Zylinderpaare hindurchgeführt. Das dem Einzug dienende
Walzen-Zylinderpaar läuft mit relativ geringer Geschwindigkeit,um, die nachgeordneten
Walzen-Zylinderpeare dagegen mit höherer Geschwindigkeit.
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Die Zylinder der Streckuerke bestehen vorwiegend aus Metall und sind
mit einer Längsriffelung versehen. Die-Walzen weisen einen Überzug aus elastischem
Material, gewöhnlich ölfestem, synthetischem Gummi, Kork oder Leder auf.
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So ziemlich alle Streckwerke sind mit sog. Putzvorrichtungen ausgerüstet,
wobei diese Putzvorrichtungen dazu dienen, die Streckwerkswalzen und -zylinder sowie
die Ober und Unterriemchen frei von losen Fasern und Faserabfall zu halten. Die
Putzvorrichtungen weisen einen Überzug auf, von dem die von Walzen und Zylindern
mitgeschleppten Faserabfälle aufgefangen werden. Der angesammelte Abfall wird von
Fall zafFall von der Bedienungsperson entfernt. In der ein schlägigen Industrie
sind eine Rzihe verschigdenartiger Putzvorrichtungen im Gebrauch. Die bekannteste
Ausführung ist als feststehende Putzvorrichtung" ausgebildet und besteht aus einem
ausenseitig gerauhten Flanelltuch, das auf einem oberhalb der Stre&kwerkswalzen
angeordneten Rahmen aus Holz od. dgl. gespannt ist. Die aufgerauhte Seite des
Tuches
liegt dabei auf den Walzen des Streckwerkes auf. Auch sind Vorrichtungen in Form
von sog. Putzbrettern bekanntgeworden. Derartige Putzbretter, bezagen mit Filz,
finden vorwiegend beim Verspinnen von Baumwolle Veruendung.
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Unter manchen Betriebsvsrhaltnisssn werden die Faserabfälle auf dem
Tuch der bekannten Putzvorrichtung nicht genügend festgehalten, so daß sich die
Abfälle zu einer losen, zusammenhängenden Masse anhäufen, die von dem Tuch herunterhängt
und in etwa wie eine Augenbraue oder Bart aussieht.
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Bei anderen Betriebsverhältnissen sammeln sich die Faserabfälle an
der Putzvorrichtung in Gestalt von langen, dUnnen runden Bändern, die man als "Rattenschwänze"
bezeichnet.
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Beide Arten dieser Faserabfälle, nämlich ftAugenbrauenfl bzw, "Bart"
und "Rattenschwänze" fallen sehr häufig auf das Vorgarn bzw. auf das Garn, während
es gestreckt wird, oder werden von diesem mitgenommen. Sie srzeugen hierbei lästige
Uerdickungen und bewirken häufig ein AbreiBen, so daß die Bedienungsperson die Störungen
beseitigen und die Enden neu verbinden muß. Andernfalls kommt es zur Bildung der
gefürchteten Walzenwickel". Da das Strecken hauptsächlich zwischen dem mittleren
und dem vorderen Walzen-Zylinderpaar erfolgt, kommt der meiste Fassrabfall hier
zustande, und das Problem der Bildung von "Augenbrauen" und "Rattenschwänzen" ist
an den Vordarwalzen und -zylindern am schwierigsten.
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Zum Stand der Technik wird noch die DT-PS 1 092 351 benannt.
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Diese Patentschrift beinhaltet eine Putzvorrichtung, die aus einem
endlosen-und spannungslos auf zwei Umlenkgliedern liegenden Putztuch besteht, wobei
das Putztuch durch Reibungsschluß zwischen einer Oberwalze bzw. Unterwalze und einer
auf diese Walze drückenden Klemmwalze mitgenommen wird. In der Praxis hat es sich
aber gezeigt, daß diese Putzvorrichtung nicht den Anforderungen gerecht wird, die
an eine solche gestellt werden, So ist einmal der gesamte Aufbau der Putzvorrichtung
gemäß DT-PS 1 092 351 sehr umständlich und beinhaltet Mangel. Diese Mängel sind
darin zu erblicken, daß bei Fadenbruch od. dgl. die gesamte Putzvorrichtung von
Hand angehoben werden muß und, da das Putztuch zwischen zwei Péndelträgern und somit
auf zwei Walzenreihen aufliegt, kurzfristig das Putzen einer der Walzenreihen ausfällt.
Letztlich soll noch erwähnt werden, daß nur eine mangelhafte Mitnahme des Putztuches
bei dieser Ausführung gegeben ist. Das Putztuch gibt demzufolge Anlaß zu Störungen,
von einem zufriedenstelleriden Putzen der Streckwerkswalzen kann somit nicht gesprochen
werden. Die Schaffung und Anbringung eines separaten Antriebs für das vorbeschriebene
Putztuch stellt sich relativ teuer, was sich wiederum nachteilig auf die Gesamtkosten
der Putzvorrichtung, wie in der DT-PS 1 092 351 beschrieben, auswirkt.
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Nach der Patentanmeldung P 22 17 314.4 ist eine Putzvorrichtung
bekanntgeworden,
die sich dadurch auszeichnet, daß der Pendelträger eine Steckkappe mit beidseitig
angeordneten, mit Fuhrunge- und Spannmittel versehene Halterungen für die Aufnahme
und Führung je eines um die Einzugsdruckwalze geführten und von derselben zwangsläufig
angetriebenen Endlosputzrieichens zwecks Vermeidung von Wickelbildungen an den Streckwerkswalzen
aufweist.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Putzvorrichtung zu
offenbaren, bei der nach der erfindungagemäßen Lösung der Pendelträger od. die Steckkappe
und Halterung zwecks Anpassung des auf der Halterung geführten Endlosputzriemchens
an unterschiedliche Oberwalzen- bzw. Zylinderstellungen separat angeordnete Spannmittel
aufweisen.
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Das Spannmittel kann in Form einer separaten Rolle, gehaltert in einem
Spannbflgel, ausgebildet sein, wobei der Spannbügel Ueber einen im Pendelträger
angeordneten Schlitten od.
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dgl. hinter der Einzugsdruckwalze in dem Pendelträger waagerecht verschiebbar
angeordnet ist. Hierbei ist der Spannbgel in dem Schlitten od. dgl. schwenkbeweglich
gelagert und über Feststeller, wie Schrauben od. dgl. in seiner jeweiligen Stellung
arretierbar.
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Zum anderen kann das Spannmittel in Form zweier nach oben sich erstreckenden
Arme mit je einer Gleitrolle ausgebildet
sein, wobei die Arme mit
ihren Gleitrollen, über die das Endlosputzriemchen geführt ist, fest, jedoch schwenkbeweglich
an der Steckkappe und an der Halterung angeordnet sind.
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Die nachstehende Beschreibung dient zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Gegenstandes, von dem zwei Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen dargestellt sind.
Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Pendelträgers mit Oberwalzen und geführtem
Endlosputzriemchen im belasteten Zustand; Fig. 2 den Pendelträger aus Fig. 1, jedoch
mit einer anderen Ausführung hinsichtlich der Führung des Endlosputzriemchens und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Oberwalzen mit angedeutetem, gespanntem
Endlosputzriemchen-und darunterliegenden Zylindern, gemäß Fig. 1 In den Figuren
1 bis 3 ist der zum Stand der Technik zählende Pendelträger mit 1 bezeichnet. Anstelle
des Pendelträgers 1 kann auch ein Tragarm od. Belastungsträger Verwendung finden,
Da Pendelträger 1, Tragarme und Belastungsträger bei Spinnereimaschinen od. dgl.
zum Stand der Technik zählen, soll auf dieselben nicht näher eingegangen werden.
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Auf dem Pendelträger 1 od. dgl. ist eine Steckkappe 2 mit Halterung
3 angeordnet. Die Halterung 3 dient der Aufnahme und Führung des Endlosputzriemchens
5. Das Endlosputzriemchen 5 wird gemäß Fig. 1 um die Einzugs-Druckwelze 4, Umlenkrolle
11 und Rolle 14 gelegt. Zwecks seines Antriebes ist das Endlosputzriemchen 5 zwischen
der Einzugs-Druckwalze 4 und dem darunterliegenden Zylinder 20 klemmend geführt,
während die übrigen Oberwalzen 12 und des Oberriemchen 13 nur an ihrem Umfang berührt
sind. Das Endlosputzriemchen 5 umschlingt die Einzugsdruckwalze 4 über einen gewissen
Bereich, vgl. Fig. 1 bis 3. Durch die Klemmung des Ln4iosputzriemchent 5 zwischen
der Einzugs-Druckwalze 4 ufid dem Einzugs-Zylinder 20 erfolgt eine absolut sichere
zwangslauge Mitnahme des Endlosputzriemchens 5, ohne daß ein separater Antrieb und
Kraftbedarf erforderlich wird. 'Durch das langsamumlaufende Einzugspaar 4, 20 und
den schneller umlaufenden Salzen-Zylinderpaaren 12, 20 wird ein Reibungs- und Sbstoßeffekt
erzielt und es ergibt sich somit eine putzende und wickelabstoSende Wirkung ohne
daß eine echte Spannung im Endlosputzriemchen 5 sich einstellt. Eine Behinderung
des Streckwerkes bei der Verzugsarbeit stellt sich nicht ein. Im Bedarfsfall kann
die Halterung 3 mit dem Endlosputzriemchen 5 bis zu einem an der Steckkappe 2 sich
befindlichen Anschlag 21 nach oben und hinten verschwenkt werden. Diese Verschwenkung
kann ohne Entlastung des Pendelträgers 1 od.
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dgl. und bei laufender Maschine erfolgen.
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Die vorerwähnte Rolle 14 ist in einem Spannbügel 15 gehaltert, wobei
derselbe 15 in einem im Pendelträger 1 od. dgl.
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angeordneten Schlitten 16 in Pfeilrichtung schuenkbeweglich gelagert
ist, Über bekannte Feststeller ist der Spannbügel 15 dabei in seiner jeweiligen
Stellung arretierbar0 Der im Pendelträger 1 od. dgl. angeordnete Schlitten 16 läßt
sich in der waagerechten Ebene verschieben. Die Feststellung desselben 16 erfolgt
auch hier über bekannte Mittel, wie Schraubenbolzen od. dgl..
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Die Fig. 2 zeigt hinsichtlich der Riemchenführung ein anderes Ausführungsbeispiel.
Hierbei sind zwei nach oben verlaufende Arme 17 vorgesehen. Der eine Arm 17 ist
dabei an der Steckkappe 2 angeordnet, während der andere Arm 17-in dem Schlitz 9
der Halterung 3 seine Befestigung erfährt. Die Halterung beider-Arme 17 ist mittels
Gewindebolzen 18 od.
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dgl. eine bewegliche. Über entsprechende - nicht dargestellte Muttern
od. dgl. - werden die Arme 17 in der gsnschten Stellung fixiert, An ihrem oberen
Ende weist jeder der Arme 17 eine waagerecht verlaufende Gleitrolle 19 auf. -Beim
Åusführungsbeispiel nach Fig. 2-wird über diese (3leitrollen 19 das Endlosputzriemchen
5 gefUhrt.
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In dem Schlitz 9 der Halterung 3 sind mehrere RiemchsnfUbrungen 10
in der horizontalen Ebene verschiebbar- angeordnet.
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Dar Anlenkpunkt der hochklappbaren Halterung 3 liegt, wie den Fig.
1 und 2 zu entnehmen ist, vorzugsweise zwischen der Einzugs-Druckwalze 4 und der
davorliegenden Oberwalze 12. Das Eigengewicht der Halterung 3 mit Umlenkrolle 11
und Riemchenführunger: 10 reicht in den meisten Fällen aus, um einen guten AnpreBdruck
des unteren Riemchentrums 5' auf den Oberwalznn 12 des Pendelträgers 1 od. dgl.
zu erzielen.
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Gegebenenfalls kann ein Zusatzgewicht oder eine Druck- bzw.
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Zugfeder verwandt werden.
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Der Vorteil beim Gegenstand vorliegender Erfindung gegenüber dem Bekannten
und der RiemchenfUhrung gemaß Patentanmeldung P 22 17 314.4 ist wie eingangs schon
erwähnt, darin zu erblicken, daß durch die Verwendung separater, verstellbarer Spannmittel
am Pendelträger bzw. an der Steckkappe und Halterung das Endlosputzriemchen sich
unterschiedlichen Stellungen der Streckwerkswalzen und -zylindern anpassen läßt.
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Ein Endlosputzriemchen für Längsstapel läßt sich durch Verstellung
und/oder Verschwenkung der Spannmittel so verkürzen, daß dasselbe auch für Kurz-
oder Mittelstapel verwandt werden kann. Die Putzvorrichtung mit ihrer Riemchenfnhrung
nach der Erfindung ist für Spinnstreckwerke aller Art und deren StellungsiitSglichkeiten
geeignet.