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Verfahren zur Herstellung von Aromaten und Heteroaromaten Es ist bekannt
(Jutz und Kirchlechncr, Angew.Chemie 78 E19663 493), daß bei der Umsetzung von Phenalen
mit 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen-perchlorat in Gegenwart von Natriummethylat
ein tieffarbiges "Phenafulven" erhalten wird, das beim Erhitzen unter Dimethylamin-Abspaltung
in Pyren übergeht.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Aromaten und Heteroaromaten der allgemeinen Formel I,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel Ia
in freier Form oder in Form ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säuren
erhitzt.
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In der allgemeinen Formel I bedeuten: R³ = Wasserstoff, niederes Alkyl,
Cycloalkyl, Aryl ; R4 = Wasserstoff, Diniederalkylamino; @ @ Y = N oder C(R5), wobei
R4 ein Wasserstoffatom sein muß, wenn Y = C(R5) ist, und wobei
R5
= Wasserstoff, Niederalkyl, Aryl oder eine elektronenziehende Gruppe wie z.B. eine
Nitro-, Cyano- oder -COR6 -Gruppe ist, wobei R6 = Wasserstoff, Niederalkoxy, Diniederallkylamino,
Aryl, Heteroaryl, sek. oder vorzugsweise tert.
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Niederalkyl oder Cycloalkyl bedeutet; Z = N oder C(R7), wobei R7
= Wasserstoff, Niederalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Niederalkoxy, Cyan, Nitro oder Halogen
ist; R einen Arylrest und S ein Wasserstoffatom oder einen Niederalkylrest, oder
R und S zusamllen mit der Doppelbindung a ein carbocyclisches oder heterocyclisches
aromatisches Ringsystem, wie z.B. Benzol, Naphthalin, Phenanthren, Chinolin oder
Indol, wobei bei Y = C(R5) und R5 = Wasserstoff oder Niederalkyl der Arylrest R
oder das von R, S und a gebildete Ringsystem durch einen eine an die Doppelbindung
a gebundene YH2-Gruppe aktivierenden Substituenten, wie z.B. einen der unter R5
genannten elektronenziehenden Reste, in geeigneter Weise substituiert sein muß,
oder, wenn Y = C(R5) 1R und S zusammen mit der Doppelbindung a ein nichtaromatisches
carbo- oder heterocyclisches Ringsystem, wobei dieses, wenn R5 = Wasserstoff oder
Niederalkyl ist n-Iiidestens eine zu a direkt oder über
weitere
Doppelbindungen konjugierte Carbonylgruppe aufweisen muß, wie z.B. Benzofuran, 5,5-Dimethyl-cyclohexan-(1)-on-(3),
Chromon oder 1,3-Diemthyl-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin dion-(2,4).
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In der allgemeinen Formel Ia bedeutet V eine als Abgangsgruppe geeignete
Begrenzungsgruppe von kationischen Polymethinen (siehe F.M. Hammer, Quart.Rev. (Chem.Soc.London)
4 [19503 327; L.G.S. Brooker, Experientia Suppl. II, Basel 1955, 229), wie z.B.
die Gruppen -OSO2R8 und -OCOR8, worin R8 einen Niederalkyl- oder Arylrest bedeutet,
vzw.
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eine Niederalkoxygruppe, insbesondere eine -NR¹R²-Gruppe, worin R1
= Wasserstoff, niederes Alkyl, Aryl und R² = = niederes Alkyl oder, wenn R¹ ein
Wasserstoffatom oder ein niederes Alkyl bedeutet, auch Aryl ist, und in erster Linie
die Dimethylaminogruppe, und R, S, Y, R3, R4 und z haben die gleiche Bedeutung wie
in Formel I.
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Verbindungen der allgemeinen Formel Ia werden durch Umsetzung von
Verbindungen der allgemeinen Formel II
in der R, S und Y die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen, mit einem Trimethinium-Salz
der allgemeinen Formel III erhalten.
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In der Formel III haben R³, Z und V die gleiche Badentung wie in
Formel Ia, R4' bedeutet ein Wasserstoffatom oder 41 4 ein Chloratom, wobei, wenn
114 ein Chloratom ist, R4 in Formel Ia und V eine Diniederalkylaminogruppe sind,
und We bedeutet das Anion einer anorganischen oder organischen Säure, vorzugsweise
ein solches, das uit den Trimethinium-Kation III oder mit der protonierten Zur Von
La ein in Wasser schwerlösliches Salz bildet, z.B. das Anion der Pikrin-, Styphnin-,
Pikrolon-, Hexachloroplatin-, Dromwasserstoff-, Jodwasserstoff-oder Tetrafluoroborsäure,
vorzugsweise der Perchlersäure.
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Beider Umsetzung von Verbindungen der Formel II mit den Trimethinium-Salzen
III können auch gleich direkt die Verbindungen der Formel I erhalten werden, ohne
die Zwischenstufe Ia zu isolieren. Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb auch
ein Verfahren zur Herstellung-von Aromaten und Heteroaromaten der allgemeinen FormeL
I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen- der Formel II mit Trimethinium-Salzen
der Formel III umsetzt und die als Zwischenprodukt erhaltene Verbindung Ia, entweder
durch Erhitzen von Ia nach deren Isolieren aus dem Reaktionsgemisch oder in einer
Stufe durch direktes Erhitzen des Reaktionsgemisches ohnevorherige Isolierung von
Ia, cycIisiert..
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Die Cyclisierung der Verbindung Ia zu den Verbindungen I erfolgt durch
0,5- bis 48-stündiges, insbesondere 3- bis 6-stündiges Erhitzen, vorzugsweise bei
Temperaturen von 80 bis 2200C, ohne Lösungsmittel oder vorzugsweise in einem hochsiedenden
organischen Lösungsmittel, wie z.B. Pyridin, Pyrimidin, Isochinolin, Chinolin, Glycoläther,
Diglycol, Diphenyläther oder Methylpyrrolidon. Dabei können auch Lösungsmittelgemische,
z.ß. technisches Pyridin (Pyridin im Gemisch mit seinen Homologen), verwendet werden.
Die angewandten Reaktionsbedingungen hängen dabei stark von der Struktur der Verbindungen
Ia ah.
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Die Umsetzung der Verbindungen II, insbesondere mit ir = C(R5), mit
den Trimethinium-Salzen III erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines basischen Katalysators,
insbesondere eines wenig nucleophilen basischen Katalysators wie z.ß. Natriumäthylat,
Kalium-tert.-butylat, Natriumdimethylsulfinylid, Triäthylamin, trimethylbenzylammoniumhydroxid
oder auc Phenyllithium oder Butyllithium, in erster Linie Natriummethylat, wobei
man zweckmäßig 1 Äquivalent Base auf t tol Yerbindung II verwendet. Man arbeitet
vorzugsweise in einem gegenüber dem verwendeten basischen Katalysator inerten Lösungsmittel,
wie z.B. in einem der vorstehend für die Cyclisierungsreaktion genannten Lösungsmittel
und vorzugsweise unter Stickstoffathmosphäre.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Base,
z.B. das Alkalimetallalkoholat, zu der Lösung der Komponenten II und III, vorzugsweise
unter Rühren bei 200C, zugegeben. In einer weiteren Ausführungsform, vorzugsweise
bei Verwendung stärker nucleophiler Basen oder z.B. von Phenyllithium oder Butyllithium,
wird die Base zu einer Lösung der Komponente II zugegeben, dann solange gerührt,
bis sich die Farbe der Lösung nicht mehr weiter vertieft, und erst zu dieser Lösung
das feingepulverte Trimethinium-Salz III zugegeben.
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Die angewandten Reaktionszeiten und Reaktionstemperaturen bei der
Umsetzung von II mit III hängen stark von der Struktur der Ausgangssub stanzen ab.
Im allgemeinen hat sich eine Temperatur von 200C bis 1300C, insbesondere von 400
bis 800C, als zweckmäßig erwiesen, wobei die Reaktionszeiten bis zur vollständigen
Umsetzung, die im Falle V = NRiR2 an der Abspaltung von 1 Mol Dialkylamin festgestellt
werden kann, im allgemeinen 0,5 bis 4 Stunden betragen.
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Die Konzentration der Ausgangsstoffe Ia bzw. II und III richtet sich
nach deren Löslichkeit im verwendeten Lösungsmittel, wobei bei Umsetzung von II
mit III höheren Konzentrationen #on Vorteil sind.
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Die Erfindung betrifft auch diejenigen Ausfürhungsformen der erfindungsgeinäßen
Verfahren, bei denell man von einer auf irgendeiner Stufe des Verfahrens als Zwischenprodukt
erhältlichen Verbindung aüs-et und die zusätzlichen Verfahrensschritte durch führt,
oder das Verfahren auf irgendeiner Stufe abbricht, oder eine als Ausgangsstoff verwendete
Verbindung unter den Reaktionsbedingungen bildet oder in Form eines reaktionsfähigen
Derivates oder Salzes verwendet.
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Eine Niederalkylgruppe -in den Resten R¹, R2, R3, R5, R6, R7, R8 und
S ist eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und insbesondere ine methylgruppe, eine
Niederalkoxygruppe in den Resten R6, R7 und V eine geradkettige oder verzweigte
Alkoxygruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise eine solche mit i bis 3
Kohlenstoffatomen und insbesondere eine Methoxygruppe. Eine Cycloalkylgruppe in
den Resten R3, R6 und R7 ist eine solche mit vorzugsweise bis zu 7 Kohlenstoffatomen.
Ein Arylrest in den Resten R, R11 R², R3, R5, R6, R7 und R8 ist ein gegebenenfalls
substituierter Phenylrest. Ein Heteroarylrest R6 ist ein mono-, bi- oder polycyclischer,
vorzugsweise aza-, thia-, oxa-, thiaza-, oxaza- oder diazazyclischer Rest aromatischen
Charakters. Ein Halogenatom im Rest R7 ist ein Fluor- oder Jod-, vorzugsweise ein
Chlor- oder Bromatom.
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Die Ausgangs stoffe der Formel II und III sind bekannt oder werden
nach an sich bekannten Methoden hergestellt. Trimethinium-Salze der Formel III werden
von H. Bredereck, F. Effenberger und G. Simchen, Chein. Ber. 96, 1350 [1963]; H.
Bredereck, F. Effenberger und D. Zeyfang, Angew.Chem. 77, 219 [1965]; H. Bredereck,
F. Effenberger, D. Zeyfang und K.-A. Hirch, Chem. Ber. 101, ko36 [1968]; 5.5. Malhotra
und -W.C.
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Whiting, J.Chem.Soc. [London] 1960, 3812; Z. Arnold und A. Holy, collect.czechoslov.chem.Commun.
30, 2125 [1965]; z. Arnold, Collect. czecboslov.chem.
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Commun. 26, 3051 [1961]; Z..Arnold und F. Sorm, Collect.czechoslor.chem.Commun.
23, 452[1958]; J. Kucera und Z. Arnold, Collect. czechoslov.chem.
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Commun. 2 , l?o4 [19673 und Ch. Jutz und R. Kirchlechner und H.-J.
Seidel, Chem.Ber. 102. 2301 [1969] beschrieben.
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Aufgrund der Reaktion voff Phenalen mit 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen-perchlorat
[Jutz und Kirchlechner, Angew. Chemie 78, [1966], 493], bei der die e Kondensation
runi Phenafulven an einer endocyclischen Methylengruppe stattfindet, war das erfindungsgemäße
Verfahren, bei dem die Kondensation mit den Trimethinium-Salzen III an der exocyclischen
YH2-Gruppe von II stattfindet, sowie seine breite Anwendbarkeit zur Synthese von
verschieden substituierten carbocyclischen und heterocyclischen aromatischen Verbindungen
der Formel I keinesfalls naheliegend.
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Die Verbindungen der Formel I sind wertvolle Zwischenprodukte, z.B.
zur herstellung von Farbstoffen und Pharmazeutika. Das erfindungsgemäße Verfahren
besitzt deshalb aufgrund seiner sehr allgemeinen Anwendbarkeit, die auch die herstellung
von auf anderem Wege schwer zugänglichen, bestimmt substituierten Verbindungen der
Formel I mit guten Ausbeuten ermöglicht, große Bedeutung.
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In den nachfolgenden Beispielen wird das Verfahren näher erläutert,
ohne es einzuschränken.
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Die Temperaturangaben beziehen sich auf die Cel siusskala.
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Beispiel 1 I -' 6-Methoxy-3-phenylchinolin Zu einer Lösung des Dimethylsulfat-Adduktes
aus 1,26 g Dimethylsulfat und 1,75 g ß-Dimethylamino α-phenylacrolein in 25
ccm CH2C12 fügt man 1,23 g r-Anisidin, verdampft die Lösungsmittel und löst den
gelben Sirup in Wenig Wasser. Bei Zugabe von Natriumperchlorat fällt das gelbe Hydroperchlorat
von t-E3-Dimethylamino-2-phenyl-propen-(2)-ylidenamino]-4-methoxy-benzol, 3,61 g
(95 %), gelbe Nadeln vom Schmp. 180-181°C (aus Äthanol) aus.
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Mit 2n-NaOH wird die Base aus dem Salz freigesetzt und in Benzol aufgenommen.
2,5 g der kristallinen Rohbase (nach Abdestillicren des Benzols) werden im N2-Strom
langsam auf 200-220°C erhitzt, wobei ab 180° Dimethylamin entweicht, das acidimetrisch
ermittelt wurde. Nach ca. 1 Stde. ist die Thermolyse beendet. Cyan löst den dunklen
Kolbenrückstand in heißem Benzol und filtriert über eine kurze Säule mit Aluminiumoxid
(Aktivitätsstufe II, besisch).
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Aus dem Eluat werden 1,30 Q (65 ) 6-Methoxy-3-phenylchinolin isoliert,
das auch sublimiert werden kann; farblose nadeln vom Schmp. 122-123° (ans n-Hexan?
Analog
erhält man aus dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylamino-α-phenyl-acrolein
und Anilin (Ringschlußtemperatur 180-200°) das 3-Phenyl chinolin (Schmp. 50-10,
Ausbeute 68 %); aus dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylaminoacrolein und ß-Naphthylamin
(Ringschlußtemperatur 2000) das Benzo[f]chinolin (Schmp. 90, Ausbeute 72 %); aus
dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylamino-α-phenyl-acrolein und ß-Naphthylamin
(Ringschlußtemperatur 170°) das 3-Phenyl-benzo[f]chinolin (Schmp. 115-116°); aus
dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylamino-α-methoxy-acrolein und ß-Naphthylamin
(Ringschlußtemperatur 180-200°) das 3-Methoxy-benzo[f]chinolin (Schmp. 88-89°, Ausbeute
94 ); aus dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylaminoacrolein und α-Naphthylamin
(Ringschlußtemperatur 210°) das Benzo [h]chinolin (Schmp. 52°, Ausbeute 50 %) und
aus dem Dimethylsulfataddukt von ß-Dimethylamino-α-phenyl-acrolein und α-Naphthylamin
(Ringschlußtemperatur 1700)1 das 3-Phenyl-benzo-[h]chinolin (Schmp. 113-114°).
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Beispiel 2 6-Chlor-2-dimethylamino-chinolin-3-carbonitril Zu einer
Lösung von 1,9 g p-Chloranilin in 20 com CH2Cl2 gibt man 2, 15 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-cyan-3-chlor-propen-perchlorat
und destilliert das Lösungsmittel ab. Dcr Rückstand wird mit Natriumperchlorat-haltigem
Wasser digeriert und das feste Hydroperchlorat von 1-[1,3-Bis-(dimethylamino)-2-cyan-propen-(2)-ylidenamino]-4-chlor-benzol
abgesaugt; 2,25 g (80 %) farblose Nadeln (aus Äthanol).
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Die daraus freigesetzte Base bildet farblose Nadeln vom Schmp. 115°
aus Bzl. -Hexan.
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Die Thermolyse unter Dimetbylaminab spaltung erfolgt bereits innerhalb
30 Min bei 1800C quantitativ.
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Aus 0,55 g obiger Base werden 0,46 g (99 %) 6-Chlor-2-dimethylamino-chinolin-3-carbonitril
gebildet, blaßgelbe Nadeln vom Shmp. 116 aus Hexan (kann auch sublimiert werden)
Analog erhält man ausgehend von Anilin, p-Toluidin, p-Anisidin, p-Nitranilin oder
-Naphthylamin das 2-Dimethylamino-chinolin-3-carbonitril (Schmp. 81-82°), das 6-Methyl-2-dimethylamino-Chinolin-3-carbonitril
(Schmp. 111-112°), das 6-Methoxy-2-dimethylamino-chinolin-3-carbonitril (Schmp.
119-120°), das 6-Nitro-2-dimethylamino-chinolin-3-carbonitril
(Schmp.
188-189°) oder das 2-Dimethylamino-benzo[f]chinolin-3-carbonitril (Schmp. 148-1490)
mit einer Ausbeute von 99 %.
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Setzt man auf analoge Weise B-Naphthylamin mit 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-3-chlor-2-aza
propen-perchlorat um, so erhalt man das 2-Dimethylamino-benzo[f]chinazolin (Schmp.
136-137°, Ausbeute 90 %).
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Beispiel 3 2-Methoxy-carbazol-4-carbonitril Zur Lösung von 1,56 g
ß-Indolyl-acetonitril und 2,57 g 1-dimethylamino-3-dimethylimonio-2-methoxy propen-perchlorat
in 25 ccm absol. Chinolin tropft man 10 isIol einer ca. 2n-methanolischen Natriummethylat-Lösung
und erhitzt unter Rühren im N 2 Strom langsam auf 1250, nach einer Stde. steigert
man die Badtemperatur auf 1600C, wobei innerhalb von 3 Stdn. die theoret. Menge
Dimethylamin entweicht.
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Das Chinolin wird dann weitgehend im Wasserstrahl-Vakuum abdestilliert,
der Rückstand in CH2C12 unter Zusatz von Wasser gelöst und die organische Phase
mit verdünntem HC1 und Wasser gewaschen. Nach Abziehen der Lösungsmittel wird der
kristalline Rückstand aus Äthanol umkristallisiert, 1,52 g (72 %) farblose Nädelchen
vom Schmp. 142-143 .
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Analog erhält man aus ß-Indolyl-acetonitril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen
perchlorat (ringschlußtemperatur 190°) das Carbazol-4-carbonitril (Schmp 156-158°,
Ausbeute 86 %); aus ß-Indolyl-acetontril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 1600j das 2-Phenyl-carbazol-4-carbonitril (Schmp. 225-226°,
Ausbeute 78 %) ; Beispiel 4 3,5-Diphenyl-benzonitril 0,72 g Styrylacetonitril und
1,51 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat werden in 50
ccm absol. chinolin gelöst und 2,10 ccm einer 2,4 n Natriummethylat-Lösung in Methanol
unter Rühren eingetropft. Die intensiv gelbe Reaktionslösung wird in einem N2-Strom
langsam auf 80° erwärmt; bis die theoretische menge Dimethylamin (50 mMol) für den
ersten Kondensationsschritt abgespalten worden ist (ca. 3-4 Stdn.) hält man auf
dieser Temperatur, und steigert dans auf 130°, schließlich 170°, wobei unter Abspaltung
des zweiten Mols Dimethylamin (acidmetrisch bestimmt) der Ringschluß eintritt (Dauer
cao 3 Std) . Aus der entfärbten Reaktionslösung wird im Vakuum das Chinolin weitgehend
abgezogen, der Rückstand niit Benzol und 2n-MCl verrührt
und die
Benzolphase abgetrennt. Die wäßrige Schicht wird noch mehrmals mit Benzol ausgeschüttelt,
die vereinigten organischen Extrakte mit 2n-HCl und Wasser gewaschen, getrocknet
und im Vakuum eingeengt. Zur Reinigung chromatographiert man an Aluminiumoxid (Akt.
II, neutral) in Benzol. Aus den Eluaten erhält man 1,28 g (99 %) 3,5-Diphenylbenzonitril,
die nach Kristallisation aus n-Hexan in feinen, farblosen Nadeln vom Schmp. 109-1100
erhalten wird.
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Beispiel 5 5-Phenyl-isophthalsäure-dimitril Ana-log Beispiel 4 wurden
0,72 g Styryl-Acetonitril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio- 2-cyan-propenperchlorat
(1,26 g) in Chinolin nach Zutropfen von 2,10 com 4,3n NaOCH3-Lösung umgesetzt. Dabei
traten größere Mengen dunlcler Verharzungsprodukte auf. Nach Aufarbeitung: 1) Filtration
der Benzollösung durch eine kurze Al-oxid-Säule (Akt. II, neutral), 2.) sublimation
bei 11 Torr/180°, 3.) Kristallisation aus n-Hexan und 4.) nochmalige Sublimation
bei 11 Torr/ 1600 wurden 0,45 g (44 C;) feine, farblose Nadeln von Schmp. 122-123°
erhalten.
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Beispiel 6 y (1) 1,38 g Isophoron und 2f56 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-methoxy-ropen-perchlorat
in 4O ccm absol. Pyridin gelöst werden unter Rühren mit 4,2 ccm 2,4 n-NaOCH3-Lösung
versetzt, wobei sofort eine tief-violettrote Lösungsfarbe auftritt.
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Man läßt erst bei 60° 1 Stufe. reagieren und erhitzt dann weitere
4 Stdn. auf 90-95°. Nach Abdestillieren des Pyridins im Vakuum wird der Kolbeninhalt
mit 2n HCl und Benzol versetzt, die Benzolösung abgetrennt und die wäßrige Phase
noch mehrmals mit Benzol ausgeschüttelt. Die mit 2n-HCl und Wasser gewaschenen und
getrockneten, vereinigten Benzolextrakte ergaben bei der Destillation einen Vorlauf
von 0,35 g Isophoron. 1,3 g (84 % bezogen auf umgesetzt es Isophoron) des Ketons
destillierten bei Kp0.3 107-108° als blaßgelbes Öl.
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Beispiel 7 2-Phenyl-xanthon O,8 g 2-Methylchromon und 1,51 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
in 40 ccm Chinolin gelöst werden mit 2,1 ccm 2,4-n NaOCH3-Lösung versetzt und unter
Rühren langsam auf 100° erhitzt (1,5 Stdn), dann 6 Stdn. bei 1700 gehalten.
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Nach Aufarbeiten, wie üblich, Chromatographie an Al-oxid (Aktivität
II, neutral) in Benzol/Methylen chlorid 1/1 isoliert man 1,32 g (97 %) der Substanz,
farblose Nadeln aus Äthanol vom Schmp. 157-158° (löst sich mit hellgelber Fluoreszenz
in konz.
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H2SO4).
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Beispiel 8 2-Methoxy-xanthon 0,8 g 2-Methylchromon und 1,28 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-methoxy-propen-perchlorat
werden in 40 ccm Chinolin gelöst, mit 2,i ccm 2.4 n-NaOCH3-Lösung versetzt und sie
in Beispiel 7 umgesotzt und aufgearbeitet. Nach Chromatographie an Al-oxid (Aktivität
II, neutrnl) in Benzol und Kristallisation aus CCl4/Hexan erhält man 1,06 g (94
%) farblose Nadeln vom Schmp. 129-130° (gelbgrüne Fluoreszenz in H2S04).
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Aus der violettroten Reaktionsstufe der Kondensation des Methinium-Salzes
und des 2-Methylchromons wurde das kristalline, violettrote 2-(4-Dimethylamino-3-methoxy-butadien-1,3-yl)-chromon
isoliert.
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Beispiel 9 Benz[h]isochinolin-4-carbonitril 0,82 g (3-Naphthylacetonitrii
und 1,13 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-azapropen-perchlorat in 40 ccm Chinolin
gelöst1 werden unter Rühren mit 2,10 ccm 2.4 n-NaOClI3-Lösung versetzt und langsam
auf 130° (2 Stdn.), dann 48 Stdn. auf 210-215° erhltzt. Nach Abdestillieren des
Chinolins im Vakuum wird der teerige Rückstand in Methylenchlorid aufgenommen und
über eine kurze Al-oxid-Säule (Aktivität II, basisch) filtriert. Den Rückstand näch
Eindampfen der Eluate löst man in der Wärme in 2 n-HCl, schüttelt mit Aktivkohle
und filtriert. Das alkalisiarte Filtrat wird mit Benzol ausgeschüttelt, die vereinigten
und getrockneten Benzol extrakt. eingedampft und der Rückstand aus CCl4/Hexan umkristallisiert.
Nach Sublimation bei 11 Torr/ 150° erhält man 0,40 g (39 %) farblose Nadeln vom
Schmp. 184-185°.
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Analog erhält man aus α-Naphthylacetonitril ünd, 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propenperchlorat
(Ringschlußtemperatur 150°C) das 2-Phenylphenanthren-4-carbonitril (Schmp. 169-171°,
Ausbeute 85 %); aus α-naphthylacetonitril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 220°) das Phenanthren-4-carbonitril (Schmp. 105-107°, Ausbeute
91 %);
aus P-Naphthylacetonitril und I-Dimethylamino-3 dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 150°C) das 3-Phenyl-phenanthren-1-carbonitril (Schmp. 143-144°,
Ausbeute 97 %); aus ß-naphthylacetonitril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 220°) das Phenanthren-1-carbonitril (Schmp. 124-125 , Ausbeute
99 %) aus 9 Phenanthryl-acetonitril und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 150°C) das 3-Phenyl-triphenylen-1-carbonitril (Schmp. 162-163°,
Ausbeute 91 %).
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Beispiel 10 6-Methoxy-1,3-diphenyl-4-indazol-carbonitril 1,29 g 1,3-Diphenyl-pyrazolyl-4-acetonitril,
1,28 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-methoxy-propenperchlorat in 40 ccm Chinolon
gelöst, werden mit 5 mMol NaOCH3-Lösung in Methanol versetzt und unter Rühren 1
Stde. auf 900, dann 7 Stdn. auf 1800 erhitzt. Nach Abdestillieren des Chinolins
im Vakuum wird der Rückstand in Benzol und Wasser aufgenommen, die organische Phase
mit verd. HCl ausgeachüttelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet und das Lösungsmittel
verdampft. Nach Chromatographie an Al-o:id (neutral, Aktivität III) in Benzol isoliert
man i,4 g (86 %) 6-Methoxy-1,3-diphenyl-4-indazol-carbonitril.
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Aus Äthanol farblose Nadeln vom Schmp. 173-174°.
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Beispiel 11 8-Benzyloxy-3-phenyl-1-dibenzofuran-carbonitril 1,32 g
5-Benzyloxy-benzofuranyl-3-acetonitril, 1,51 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
in 40 ccm Chinolin gelöst, werden mit 5 mMol NaOCH3-Lösung versetzt und unter Rühren
langsam auf 80 (i Stde.), dann 5 Stdn. auf 1700 erhitzt, schließlich das Chinolin
im Vakuum abdestilliert. Die Aufarbeitung erfolgt: wie in Beispiel 10 beschrieben.
Nach.Chromatographie an Al-oxid (neutral, Aktivität II) in Benzol erhält man 1,62
g (86 X), farblose Nadeln (aus CCl4/Hexan) vom Schmp. 135-136,5°.
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Beispiel 12 1,3-Dimethyl-6-phenyl-1,2,3,4-tetrahydro-pyrido [2,3-d]pyrimidin-dion.
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0,78 g 6-Amino-1,3-dimethyl-1,2,3,4-tetrahydropyrimidindion-(2,4),
1,51 g 1-Dimethylaluino-3-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat in 40 ccm Chinolin
gelöst, werden mit 5 mMol NaOCH3-Lösung versetzt und unter Rühren erst auf 80 (35
Xin.), dann auf 1400 (4 Stdn.) erhitzt. Nach Abdestillieren des Chinolins iri Vakuum
hinterbleibt ein rötlich verfärbter, fester Rückstand, der mit Wasser und etwas.
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Methanol digeriert, abgesaugt wird: 1,2 g (90 %)
Rohprodukt.
Nach Kristallisation aus Äthanol unter Zusatz von Aktivkohle erhält man 1,12 g (84
%) farblose Nadeln vom Schmp. 157-158°.
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Beispiel 13 1,3-Dimethyl-1,2,3,4-tetrahydro-pyrido[2,3-d]pyrimidin-dion-
(2,4) 1,55 g 6-Amino-1,3-dimethyl-1,2,3,4-tetrahydropyrimidindion- (2,4?, 2,27 g
1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-propen-perchlorat werden in 50 com Chinolin gelöst,
nach zutropfen von 10 mMol NaOCH3-Lösung erst 1 Stde. auf 110°, dann weiter 3 Stdn.
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auf 1600 unter Rühren erhitzt und schließlich das Chinolin im Vakuum
abdestilliert. Der Rückstand -wird über eine kleine Al-oxid-Säule (Aktivität III,
basisch) in Methylenchlorid-Benzol 1:1 filtriert (Länge der Säule = 5 cm) und die
aus dem Eluat erhaltene Substanz aus Äthanol unter Zusatz von Aktivkohle kristallisiert:
1,51 g (79 %) farblose Nadeln vom Schmp. 158t590.
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Beispiel 14 2-Nitro-benzo[f][1,7]naphthydrin Eine Lösung von 0,72
g 3-Aminochinolin in 40 ccm Chinolin wird unter N2-Atm. mit 1,36 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-nitro-propen-perchlorat
versetzt und bei Raumtemperatur 1, Xin. gerührt, dann tropft man 5 mMol NaOCH3-Lösung
zu und erwärmt langsam auf 500 (1 Stde.); schließlich wird noch
2
Stdn. auf 1200 erhitzt (als Lösungsmittel kann auch absol. Pyridin benutzt werden;
die Cyclisierung wird dann unter Rückfluß vorgenommen). Itn Vakuum wird das Chinolin
abdestilliert. Der Rückstand wurde in Methylenchlorid aufgenommen und an Al-oxid
(Ativität III, basisch) chromatographiert.'Dcr Rückstand wird aus Äthanol mehrmals
umkristallisiert.
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Fast farblose Nadeln (0,4 g = 36 %) yom-Schmp. 198-2000 (leicht sublimierbar).
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Analog erhält man aus ß-Naphthylamin und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenyl-perchorat
(Ringschlußtemperatur 1700) das 3-Phenyl-benzo[7]chinolin (Schmp. 115-116°, Ausbeute
95 %) ; aus α-Naphthylamin und 1-Dimethylamino-#-dimethylimonio-2-phenyl-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 1700) das 3-Phenyl-benzo[h]chinolin (Schmp. 113-114°, Ausbeute
91 %) ; aus <-Naphthylamin und 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-nitro-propen-perchlorat
(Ringschlußtemperatur 115°) das 3-Nitro-benzo[h]chinolin (Schmp. 166-167°, Ausbeute
71 %).
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Beispiel 15 2-(p-chlorphenyl)-6-phenyl-4-benzthiazol carbonitril 1,18
g 2-(p-Chlorphenyl)-thiazolyl-4-acetonitril 1,51 g 1-Dimethylamino-3-dimethylimonio-2-phenylpropen-perchlorat
in 40 ccm Chinolin werden unter Rühren mit 5 niMol einer NaOCH3-Lösung versetzt
und die gelb-orange Reaktionsmischung 2 Stdn. béi 400 gehalten, schließlich 4 Stdn.
auf 120-150° erhitzt.
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Aus der nun praktisch farblosen Mischung werden nach der Aufarbeitung
1,7-g (98 %) blaßgelbe Nadeln (aus CCl4/Hexan) vom Schmp. 171-173° erhalten.