DE2314753C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden optischer Fasern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden optischer FasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind aus der
US-PS 34 55 625 bekannt
Zum Übertragen breitbandiger Nachrichtensignale sind optische Fasern in vieler Hinsicht besser geeignet
als Koaxialkabel oder Hohlleiter. Die Vorteile optischer Fasern sind beispielsweise eine geringe Baugröße, eine,
große Schaltungskapazität, die problemlose Erweiterungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit. Ferner sind
bei optischen Fasern Blitzschutzmaßnahmen entbehrlich, da sie elektrisch nicht-leitend sind.
Um die genannten Vorteile bei optischen Nachrichtenübertragungssystemen
nutzen zu können, ist es erforderlich, die optischen Fasern solcher Systeme
schnell und mehrfach auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen verbinden bzw. verspleißen zu können.
Solche schwierigen Arbeitsbedingungen können beispielsweise beim Arbeiten im Freien gegeben sein, wo
extreme Schwankungen der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Sauberkeit üblich sind. Ein befriedigender
Betrieb des Systems kann unter solchen Bedingungen nur dann erreicht werden, wenn ein hohes Maß an
Transmissionswirkungsgrad durch die Verbindungsstelle erreicht wird.
Bisher wird das Spleißen von Fasern dadurch erreicht,
daß ein chemisch aushärtender, transparenter Klebstoff an die Faserenden angebracht wird und daß die Enden
in einer festen Ausrichtung zusammengeklemmt werden, worauf der Klebstoff chemisch aushärten k^na In
typischen Fällen sind für das Aushärten mehrere Stunden erforderlich. Ein anderes Verfahren, das auf die
Verbindung von Fasern mit niedrigem Schmelzpunkt beschränkt ist. verwendet diese temperatur-abhängige
Eigenschaft dadurch, daß die Fasern in einer vertikalen Ebene mit einem geringen Abstand zwischen den Enden
angeordnet und die Faserenden erhitzt werden, bis eine Ausdehnung, ein Angreifen und ein Verschmelzen
erfolgt Bei beiden Ver "ahren werden Präzisions-Mikrostellvorrichtungen
verwendet um die Faserenden vor dem Herstellen der Verbindung auszurichten, wobei der
Bedienungsmann die Arbeit durch ein Mikroskop überwacht Auch ist eine Oberflächenbearbeitung jedes
Faserendes bis zu einem gewissen Maß erforderlich. Das ist bei dem letzteren Verfahren besonders wichtig,
wo jegliche vorstehenden Lippen an den Enden der Fasern dazu führen, daß eine in hohem Maße
uneffektive Verbindung gebildet wird. Diese Unregelmäßigkeiten an der Endfläche werden normalerweise
unter einem Mikroskop erfaßt und müssen vor dem Verbindungs-Arbeitsgang entfernt /erden. Folglich
sind diese Verfahren nicht für das schnelle Spleißen optischer Fasern unter schlechten Arbeitsbedingungen
geeignet Wenn eine Spleißung unter Verwendung der genannten Verfahren hergestellt ist, ist es auch
außerordentlich schwierig, die Verbindung wieder zu
öffnen, um beispielsweise Fehler des Bedienungsmannes zu korrigieren.
Bei einem weitere« bekannten Verfahren (US-PS 34 55 625) werden über die verbindenden Fasern bzw.
Faserbündel Muffen gestreift, welche jeweils mit einem Außengewinde versehen sind. Anschließend werden
beide Muffen in ein Rohrstück mit Innengewinde eingeschraubt, in welches zuvor eine gummielastische,
transparente Verbindungsmasse eingebracht wurce.
Dabei werden die von den Muffen gehalterten Enden
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L»uvn
die transparente Verbindungsmasse gepreßt. Zwar brauchen bei diesem bekannten Verfahren die Faserenden
nicht besonders bearbeitet, insbesondere poliert zu
so werden, doch besteht bei dieser Verbindungsart die Gefahr, daß ein Nachlassen des Anpreßdrucks der
Faserenden gegen die gummielastische Masse, beispielsweise durch Materialermüdung des Verbindungsmaterials,
zu einer Verschlechterung der optischen Eigenschaften der Verbindung im Laufe der Zeit führt
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art unter Beibehaltung einer
einfachen Anwendbarkeit die Zuverlässigkeit der hergestellten optischen Verbindung zu verbessern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 (Verfahren)
bzw. des Anspruchs 4 (Vorrichtung) gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1 und der Vorrichtung
nach Anspruch 4 ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung bat den Vorteil, daß eine dauerhafte, zug- und spannungsfreie optische Verbindung ohne die
Notwendigkeit spezieller Präzisionsvorrichtungen erzielbar ist.
Ferner werden die Schwierigkeiten über? 'inden, die
bei früheren Spleißverfahren für optische F«s* -rn durch
schwierige Arbeitsbedingungen verursacht werden. Eine leichte und schnelle erneute Öffnung der
Verbindungsstelle ist möglich, un." ~Te Zeit, die für die
Herstellung einer optisch wvkiii.gSvoiien Verbindung
erforderlich ist. wird reduzie» ·_
Das Verfahren zum Spleißen optischer Fasern hängt auch nicht von dem Schmelzpunkt des Fasermaienais
ab.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben, die eine Vorrich
tung zum Spleißen optischer Fasern zeigt
Gemäß der Zeichnung werden die Fasern 10 und 11, die miteinander verbunden werden sollen, in entgegengesetzte
Enden 20 und 21 der Buchse 22 eingeführt, bis die Faserenden 12 und 13 nebeneinander liegen. Die
Enden 20 und 21 der Buchse 22 sind etwas aufgeweitet, um das binf<it>/en der Fasern 10 und U zu erleichtern.
Der Innenduichmesser des Mittelabschnittes der Buchse 22 ist nur geringfügig größer als der
Außendurchmesser der Fasern 10 und 11, so daß sichergestellt ist, daß die das Licht übertragenden Kerne
14 und 15 der Fasern 10 und 11 kollinear miteinander ausgerichtet sind. An einem Punkt entlang der Länge
der Buchse 22 ist eine transversale Öffnung 23 vorgesehen
Ein Kügelchen oder eine Perle 40 wird in die Öffnung
23 eingeführt. Die Perle 40 bestellt aus einem transparenten, thermoplastischen Material mit einem
Brechungsindex, der in guter Näherung dem Brechungsindex der Fasern JO und 11 entspricht, und einen
Schmelzpunkt, der erheblich niedriger als der Schmelzpunkt der Fasern 10 und 11 ist. ELi Beispiel eines
transparenten, thermoplastischen Materials, das diese Eigenschaften hat, ist Polymethylmethacrylat. Dieses
Material hat einen Schmelzpunkt zwischen 160 und 200°
Celsius, der erheblich geringer als der Schmelzpunkt der Fasern 10 und 11 ist, der i.i typischen Fällen im Bereich
von 600 bis 2C00° Celsius liegt
Nachdem die Perle 40 in ihre Lage gebracht ist, werden die elektrische Stromquelle 30 und der damit in
vl K
viavnaitvi
durch Stromzweige 32 und 33 verbunden, die in Federklemmen (nicht gezeigt) enden. Diese Verbindung
vollendet die Reihenschaltung. Der Schalter 31 wird geschlossen, und ein Strom fließt durch die Länge der
Buchse 22, wodurch diese aufgrund des Widerstandes aufgeheizt wird. Die in der Buchse 22 erzeugte Wärme
wird an die Fasern 10 und 11 und die Perle 40 weitergeleitet In wenigen Sekunden wird die Perle 40
weich gemacht und schmilzt, so daß das Material zwischen die aufeinander ausgerichteten, daneben
liegenden Faserenden 12 und 13 fließt. Es ist nicht erforderlich, daß die Faserenden 12 und 13 geschmolzen
werden. An diesem Zeitpunkt wird der Schalter 31 geöffnet und die Stromquelle, der Schalter 31 und die
Zweige 32 und 33 werden entfernt Die Anordnung kann dann abkühlen, wodurch das thermoplastische Material
hart wird und die Verbindung fertiggestellt wird. Wegen des kleinen Durchmessers der Buchse 22 sind für das
Aushärten nur wenige Sekunden erforderlich.
Die Ausrichtungsbuchse 22 bleibt an ihrer Stelle zurück, wodurch eine zusätzliche, mechanische Abstützung
der Verbindung geschaffen wird. Der gesamte optische Verlust für Spleißungen, die unter Verwendung
des oben beschriebenen Verfahrens zur Verbindung von Fasern mit einem Durchmesser von 0,0075 cm hergestellt
sind, liegt in typischen Fällen bei 0,5 dB.
Da das thermoplastische Material in seinem geschmolzenen Zustand um und über die Faserenden 12
und 13 fließt und den Raum zwischen den Fasern 10 und
il füllt, ist es nicht nötig, eine umfangreiche Oberflächenbearbeitung an den Enden vorzunehmen,
bevor sie in die Buchse 22 eingeführt werden. Das einzige Erfordernis besteht darin, daß die Faserenden 12
und 13 sauber und flach sind. Diese Bedingung kann
einfach dadurch erfüllt werden, daß man jedes Faserende 12 und 13 neu bricht Daher kann eine ins
einzelne gehende Inspektion der Faserenden 12 und 13 auf das Vorhandensein von vorstehenden Lippen und
auch die zugehörige Einrichtung, die für die Durchführung solch einer Inspektion notwendig ist, weggelassen
werden. Da diese Aus-üstung nicht gebraucht wird und da auch eine Präzisions-Richtvorrichtung für die Fasern
und ein Überwachungsmikroskop nicht erforderlich ist ergibt sich in Verbindung mit dem augenblicklichen
Aushärten des transparenten, thermoplastischen Materials gemäß der Erfindung eine Technik, die auch unter
schwierigen Arbeitsbedingungen leicht angewendet werden kann. Wenn eine Verbindung wieder geöffnet
werden muß, kann dies ferner einfach dadurch bewirkt werden, daß die Schaltungszweige 32 und 33 wieder an
der Buchse 22 angeschlossen werden und ein Strom durch Schließen des Schalters 31 verursacht wird.
Dadurch schmilzt das thermoplastische Material, und eines der Faserenden oder beide Faserenden 10 und 12
können entfernt werden. Die Herstellung und das Öffnen der Verbindung kann in unbegrenzter Zahl
wiederholt werden.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht die Buchse 22 aus einem elektrisch leitfähigen Material,
beispielsweise Messing. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Buchse 22 aus einem dielektrischen
Material hergestellt wobei ein elektrisch leitfähiger Überzug 24 über der Außenfläche 25 der Buchse 22
angebracht ist
Kapillare Röhren haben sich für diese Anwendung als sehr brauchbar erwiesen. Die Innenflächen dieser
Röhren sind etwas glatter als die, die bei vergleichbaren
Toleranz bei der Ausrichtung der Faserenden ü2 und 13
eingehalten werden. Die aufgeweiteten Enden 20 und 21 auf der Buchse "2 werden dadurch erzeugt, daß ein
Kapillarrohr, welches viel länger als die Buchse 22 ist,
örtlich erhitzt und Luft in das Rohr geblasen wird, um eine kleine Blase in dem Material zu erzeugen. Durch
Wiederholung dieses Verfahrens an einem Punkt weiter unten an dem Rohr und durch Anritzen und
Durchbrechen des Rohres an den Punkten, v/o die Blasendurchmesser maximal sind, wird die Herstellung
der Buchse abgeschlossen. Die transversale Öffnung wird dadurch erzeugt, daß durch Sandstrahlen eine
Öffnung an einem Punkt entlang einer Seite des Rohres erzeugt wird. Verschiedene Verfahren können angewendet
werden, um den elektrisch leitfähigen Überzug auf der Außenfläche 25 der Buchse 22 anzubringen. Ein
solches Verfahren ist die Vakuumaufdampfung einer Chrom-Goldschicfn auf der Fläche 25. Ein anderes
Verfahren ist das Sputtern eines Überzuges aus lcitfiihigem, jedoch transparentem Indiumoxid auf die
Fläche 25.
Die genannten Ausführungsbeispiele sind riur wenige von vielen möglichen Airsführungsformen des erfindungsgemäßen
Prinzips.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Verbinden optischer Fasern, wobei eine erste Faser und eine zweite Faser und ein
transparentes Verbindungsmateriül in eine Ausrichtungsbuchse
eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung auf eine
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des thermoplastischen Verbindungsmaterials, jedoch
unterhalb des Schmelzpunktes der Fasern aufgeheizt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß ein transparentes thermoplastisches Verbindungsmaterial mit einem Schmelzpunkt, der
erheblich niedriger als der Schmelzpunkt der Fasern liegt, eingesetzt wird, wobei der Brechungsindex des
transparenten thermoplastischen Verbindungsmaterials im wesentlichen gleich dem Brechungsindex der
Fasern ist
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungsmaterial Polymethylmethacrylat
eingesetzt wird.
4. Vorrichtung zum Verbinden bzw. Koppeln der Enden optischer Fasern in einer kollinearen
Ausrichtung, mit einer Buchse zum koUinearen Ausrichten benachbarter Enden der optischen
Fasern, mit einem transparenten Verbindungsmaterial zum Verbinden der kollinear ausgerichteten,
benachbarten Enden, während sich diese in der Buchse befinden, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (30) zum
Erhitzen der Buchse (22) und zum Schmelzen des transparenten thermoplastischen Verbindungsmaterials
(40).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (22) elektrisch leitfähig ist
und daß die Einrichtung (30) zum Anlegen eines Stroms an die elektrisch leitfähige Buchse (22)
ausgebildet ist
6. Vorrichtung nach Anspruch -4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchse (22) eine Öffnung (23) zwischen ihren Enden zum Einführen des
Verbindungsmaterials (40) aufweist
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dab die Buchse (22) aus einem dielektrischen Material (25) mit einem äußeren, elektrisch
leitfähigen Überzug (24) besteht
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (22)
aufgeweitete Enden (20, 21) zum leichteren Einführen der Fasern besitzt
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