DE2314453A1 - Verfahren zur stabilisierung chlorhaltiger polymerisate gegen die einfluesse von licht und waerme - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung chlorhaltiger polymerisate gegen die einfluesse von licht und waermeInfo
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- DE2314453A1 DE2314453A1 DE19732314453 DE2314453A DE2314453A1 DE 2314453 A1 DE2314453 A1 DE 2314453A1 DE 19732314453 DE19732314453 DE 19732314453 DE 2314453 A DE2314453 A DE 2314453A DE 2314453 A1 DE2314453 A1 DE 2314453A1
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Description
Neynaber Chemie GmbH Lcxstedt, den 19.3.1973
Z 7 Sü
23H453
Patentanmeldung D 4636
"Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate gegen die Einflüsse von Licht und Wärme"
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate gegen die zerstörenden Einflüsse
von Licht und Wärme durch den Zusatz einer synergistisch wirkenden Mischung aus üblichen Metallstabilisatoren und partiellen
Estern von Polyolen mit mittelkettigen, gesättigten, aliphatischen
Monocarbonsäuren, sowie nach diesem Verfahren stabilisierte Polymerisate.
Für die Stabilisierung von Polyvinylchlorid und anderen chlorhaltigen
Polymerisaten gegen thermische Zersetzung sind schon sehr frühzeitig Ester des Glycerins und anderer Polyole mit
langkettigen Monocarbonsäuren vorgeschlagen worden. So würde
bereits partiellen Glycerinestern langkettiger Fettsäuren, insbesondere Glycerinmonostearat und Glycerinmonooleat eine wärmestabilisierende,
gelegentlich auch gleichzeitig lichtstabilisierende Wirkung zugeschrieben. Ferner wurden auch partielle
Ester anderer Polyole, wie Z.B. Pentaerythrit, mit langkettigen Fettsäuren sowie Neutralester von Polyolen, wie z. B. das
Diricinoleat des Propylenglykols als Wärmestabilisatoren für Polyvinylchlorid genannt. Die als Bestandteil dieser Ester
auftretenden aliphatischen langkettigen Monocarbonsäuren besitzen eine Kettenlänge von mindestens 12 Kohlenstoffatomen. Die
Zusatzmengen der Ester, bezogen auf das zu stabilisierende chlorhaltige Polymerisat, betragen in keinem Fall über 5
Gewichtsprozent.
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Diese als Stabilisierungsmittel für Polyvinylchlorid und andere
chlorhaltige Polymerisate vorgeschlagenen Ester von Polyolen mit langkettigen Fettsäuren haben sich im Vergleich zu metallhaltigen
Stabilisatoren als unzureichend" in ihrer Stabilisierwirkung
erwiesen. Auch durch eine zusätzliche Modifizierung dieser Ester, wie z. B. durch eine Acetylierung von Monoglyceriden
langkettiger Fettsäuren ,ließ sich dieser Nachteil nicht
beheben. Eine Einsatzmöglichkeit für die Ester von Polyolen mit langkettigen Monocarbonsäuren als Stabilisierungsmittel ergab
sich erst, als man diese zusammen mit Metallstabilisatoren verwendete. So wurden z. B. Kombinationen von Organozinnstabilisatoren
mit Propylenglykol-di-ricinoleat, von mehrbasischem
Bleisalz mit einem Partialester eines Polyols und einer gesättigten langkettigen Fettsäure, von Organozinnverbindungen
oder Barium-Cadmium-Verbindungen und Calcium-Zink-Verbindungen
mit Glycerinmonoricinoleat beschrieben. Von den bisher gebräuchlichen langkettigen Fettsäureestern mehrwertiger Alkohole haben
sich in der Praxis insbesondere die von ungesättigten Fettsäuren abgeleiteten Ester durchsetzen können. Sie bieten neben ihrem
unterstützenden Einfluß auf die stabilisierende Wirkung der Metallverbindungen den Vorteil, daß sie bei Raumtemperatur
flüssig sind. So lassen sich mit ihrer Hilfe z. B. Abmischungen mit den sehr hochviskosen Di-Alkyl-Zinn-Diestern herstellen,
die niedrigviskose Lösungen darstellen und Erleichterungen bei der Verarbeitung bringen. Trotz der genannten Fortschritte, die
sich durch die Kombination von Metallstabilisatoren mit den Estern aus Polyolen und langkettigen ungesättigten Fettsäuren
ergaben, konnte auch mit diesen Kombinationen keine befriedigende Lösung aller Probleme gefunden werden.
Als besonderer Mangel derartiger Kombinationen wurde empfunden,
daß bei Transport und Lagerung dieser Lösungen von Metallstabilisatoren in den Estern aus Polyolen und ungesättigten
langkettigen Fettsäuren unterhalb einer Temperatur von 100C
Separationserscheinungen auftreten. So trennt sich zum Beispiel eine Lösung aus 75 Gewichtsteilen Di-n-octyl-Zinndithioglykolat
und 25 Gewichtsteilen Glycerinmonoricinoleat
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nach 8 Tagen Lagerung bei +40C in 2 Phasen. Ähnliche Erscheinungen
wie Phasentrennung oder Auskristallisieren beobachtet man bei Mischungen, die an Stelle des Glycerinmonoricinoleats
andere Ester von Polyolen mit ungesättigten langkettigen Fettsäuren enthalten, wie z. B. Glycerinmonooleat,
Propylenglykolmonooleat, Glycerindioleat und-andere.
Vor dem Einsatz zum Stabilisieren chlorhaltiger Polymerisate muß eine derartige Mischung erwärmt und mechanisch bearbeitet
werden, z. B. durch Rühren, um eine homogene Verteilung der Mischungskomponenten wiederherzustellen. Dieser zusätzliche
Arbeitsgang ist lästig und kostet Zeit und Geld.
Zur Stabilisierung von Polyvinylchlorid und anderen chlorhaltigen Polymerisaten werden neben festen Seifen vorwiegend zweiwertiger
Metalle wie Calcium, Barium, Cadmium und Zink auch flüssige Seifen und Phenolate dieser Metalle verwendet. Die
flüssigen Seifen oder Phenolate werden meist in Form binärer oder ternärer Gemische eingesetzt und durch metallfreie Synergisten,
Komplexbildner und Antioxidantien ergänzt. Um das Einarbeiten dieser komplizierten, gegebenenfalls mehr als 6 Komponenten
enthaltenden Systeme in die chlorhaltigen Polymerisate zu erleichtern, werden sie in Form von one-package-Systemen
vorgemiseht und in dieser Form der Polymerisatmasse zugesetzt. Da die Seifen der erwähnten Metalle, z. B. deren Isooctoate,
Isononate oder Versatate sehr hochviskos sind, ist die Herstellung
niedrigviskoser, in Polymerisatmassen leicht einmischbarer one-package-Systeme problematisch. Erschwerend wirkt sich
ferner aus, daß viele der guten Synergisten, Komplexbildner und Antioxidantien gleichfalls von hoher Viskosität oder gar fest
sind, wie z. B. die hochviskosen bis hartharzartigen Epoxyharze und viele feste phenolische Antioxidantien. Es erwies sich des-,
halb als notwendig, diese Stabilisatorsysteme durch den Zusatz inerter hochsiedender Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffe oder
Glykoläther auf niedrige Viskositätswerte zu bringen. Diese
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Lösungsmittel werden mit dem Gesamtsystem in die Polymerisatmasse
eingearbeitet und können sich dann in verschiedener Hinsicht nachteilig auswirken. So verursachen- z.' B. als Lösungsmittel
eingesetzte Kohlenwasserstoffe den window-fogging-Sffekt bei Kunstledern auf Polyvinylchloridbasis und Glykoläther erhöhen
die Wasserempfindlichkeit von Polyvinylchloriderzeugnissen.
Es bestand daher die Aufgabe, Stabilisierungssysteme aufzufinden, die aufgrund ihrer niedrigen Viskosität leicht einarbeitbar sind,
dabei aber auch bei niedrigen Temperaturen und langer Lagerung nicht zum Trennen und Auskristallisieren neigen, in denen sich
die Komponenten in ihrer Stabilisierwirkung verstärken, beziehungsweise ergänzen und die keine nachteiligen Auswirkungen auf den
stabilisierten Kunststoff zeigen.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß in die -Kunststoffmasse
eine synergistisch wirkende Mischung aus
a) einem metallhaltigen Stabilisator,
b) einem metallfreien Ester aus einem Mol eines Polyols mit 2-6 Hydroxylgruppen und einem bis n-1 Mol einer
gesättigten* aliphatischen, unverzweigten oder verzweigten Monocarbonsäure mit 6-11 Kohlenstoffatomen
oder einem Gemisch solcher Carbonsäuren, wobei η die Funktionalität des Polyols bedeutet und
c) gegebenenfalls weiteren üblichen HilfsStabilisatoren, Komplexbildnern und Antioxidantien
in einer Menge von insgesamt 1-10 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorhaltige Polymerisat, eingearbeitet wird.
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Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, daß Lösungen von Metallstabilisatoren in partiellen Estern von Polyolen
mit 2-6 Hydroxylgruppen mit gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren
mit 6-11 Kohlenstoffatomen niedrigviskos sind und sich auch bei niedrigen Temperaturen und langer Lagerungszeit
nicht entmischen oder auskristallisieren. Bei der Vervrendung solcher Gemische zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate,
insbesondere von Polyvinylchloridmassen zeigte sich darüber hinaus ein überraschend hoher synergistischer Effekt. So liefert
z. B. der Einsatz von 1,5 Gewichtsteilen Di-n-Octyl-Zinn-dithioglykolat
und 0,5 Gewichtsteilen eines partiellen Esters eines Polyols mit einer gesättigten aliphatischen Carbonsäure
mit 6-11 Kohlenstoffatomen auf 100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid den gleichen Stabilisiereffekt, wie der Einsatz von
2 Gewichtsteilen des Di-n-Octyl-Zinn-di-thioglykolats. Dieser
verstärkende Einfluß auf die Stabilisierwirkung erlaubt bei gleich guter Wirksamkeit eine Einsparung an Metallstabilisator
und ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Einmal lassen sich durch die erfindungsgemäßen Kombinationen nicht zu übersehende
preisliche Einsparungen erzielen, denn die Organo-Zinn-Verbindungen
sind erheblich teurer als die erfindungsgemäß einzusetzenden partiellen Ester und zum anderen sind sie wesentlich umweltfreundlicher.
Es wurde ferner gefunden, daß die partiellen Ester von Polyolen mit 2-6 Hydroxylgruppen mit gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren
mit 6-11 Kohlenstoffatomen sehr gute Lösungsmittel für Seifen und Phenolate des Calciums, Bariums, Strontiums,
Cadmiums und Zinks darstellen. In gleich gutem Maße lösen sie harzartige Epoxyverbindungen und phenolische Antioxidantien.
Auch derartige Lösungen zeigen bei niedrigen Temperaturen und langen Lagerungszeiten keine Entmischungs- oder Kristallisationserscheinungen. Im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Lösungs-
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mitteln wie Kohlenwasserstoffen, Glykoläthern und anderen zeigen die erfindungsgemäß verwendeten partiellen Ester
keine nachteiligen Auswirkungen auf die stabilisierte Kunst-Stoffmasse. Ein weiterer Vorteil der partiellen Ester neben
ihrer verstärkenden Wirkung auf den Stabilisiereffekt von Metallstabilisatoren, die überraschenderweise auch bei gleichzeitiger
Anwesenheit anderer Synergisten wie z. B. Epoxyverbindungen noch zur Auswirkung kommt, ist deren günstiger Einfluß
auf die mechanische Verarbeitung derartig stabilisierter chlorhaltiger Polymerisate, der gegebenenfalls den Zusatz anderer
Gleitmittel überflüssig macht.
Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäß einzusetzenden
partiellen Ester gegenüber den bisher als Lösungsmittel und Synergisten neben Metallstabilisatoren verwendeten
Estern von Polyolen mit langkettigen Fettsäuren besteht darin, daß diese neuen Ester flüssig sind, dabei aber keine ungesättigten
Gruppierungen enthalten. Gewisse Nachteile von Stabilisierungssystemen aus einem Di-Alkyl-Zinn-di-Ester
und einem flüssigen Fettsäureester eines mehrfunktionellen Alkohols, wie z. B. Glyceriri-mono-Oleat, gehen auf die Ungesättigtheit
der bisher verwendeten Fettsäureester zurück; so führt z. B. ein solches bekanntes System zu plate out auf
Kalanderwalzen. Mit der Verwendung der erfindungsgemäßen gesättigten
Ester werden diese Erscheinungen ausgeschaltet.
Nicht in Beziehung zu dem Gegenstand der Erfindung stehen die als Weichmacher beschriebenen Neutralester aus Polyolen und
kurzkettigen oder mittelkettigen Fettsäuren. Derartige Neutralester,
wie z. B. aus Pentaerythrit und Vorlauffettsäuren, die
als Weichmacher für Polyvinylchlorid genannt wurden, besitzen keine eigene Stabilisatorwirkung und sind auch nicht in der Lage,
die Stabilisatorwirkung von Metallstabilisatoren zu verstärken.
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Ferner ergeben sie keine bei niedrigen Temperaturen und längerer Lagerungszeit homogen bleibenden Lösungen der Metallstabilisatoren,
sofern sie überhaupt als Lösungsmittel für die Metallstabilisatoren
geeignet sind. Ihr Einsatz als Weichmacher für chlorhaltige Polymerisate bedingt darüberhinaus eine Mindestzusatzmenge
von über 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu plastifizierende Polymerisat, da^wie allgemein bekannt, geringere
Zusatzmengen zu einer gegenteiligen Wirkung führen.
Als Metallstabilisatorkomponente in der erfindungsgemäß einzusetzenden
stabilisierenden Mischung können alle üblichen metallhaltigen Stabilisatoren Verwendung finden wie ζ. Β die große
Zahl der für diesen Zweck vorgeschlagenen organischen Zinnverbindungen, Seifen und Phenolate der Metalle Calcium, Strontium,
Barium, Magnesium, Blei, Cadmium, Zink, Aluminium sowie andere als Stabilisatoren benutzte organische Verbindungen dieser
Metalle, Besondere Bedeutung ist dabei den organischen Zinnverbindungen beizumessen.
Bei der zweiten Komponente in der erfindungsgemäß einzusetzenden
stabilisierenden Mischung handelt es sich um partielle Ester von Polyolen mit 2 bis 6 Hydroxylgruppen mit gesättigten, aliphatischen
Monocarbonsäuren mit 6-11 Kohlenstoffatomen. Als brauchbare Polyole sind z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol-1,2,
Propylenglykol-1,3, Butylenglykol-1,3, Butandiol-1,1!, Hexandiol-1,6,
Neopentylglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol, Erythrit, Pentaerythrit, Mannit, Sorbit zu nennen. Eine
bevorzugte Stellung kommt dabei insbesondere Glycerin sowie dem Propylenglykol, Trimethylolpropan und Pentaerythrit zu.
Die zur Herstellung der partiellen Ester dienenden Fettsäuren
sind !-Monocarbonsäuren mit gesättigten, unverzweigten oder verzweigten
Kohlenwasserstoffketten. Die Produkte können natürlichen
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oder synthetischen Ursprungs sein und als Beispiele sind Capronsäure,
önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Isooctansäure, Isononansäure zu nennen. I>eri Säureanteil der
partiellen Ester braucht nicht einheitlich zu sein, sondern kann ein Gemisch verschiedener Fettsäuren darstellen, wie
es sich z. B. aus den Fettsäurefraktionen natürlicher öle und Fette ergibt oder wie es bei der Oxosynthese in Form der Isononansäure
anfällt, die ein Isomerengemisch verschieden verzweigter Nonancarbonsäuren ist. Besonders vorteilhaft hat sich
ein Fettsäuregemisch erwiesen, das aus Caprylsäure und Caprinsäure im Gewichtsverhältnis 70v : 30 bis 50 : 50 besteht. Ein
derartiges Gemisch läßt sich auf bequeme Weise aus der Vorlauffraktion der Kokosfettsäure erhalten, v/obei kleine Anteile
an Hexancarbonsäure, die sich nicht störend auswirken, enthalten sein können.
Als erfindungsgemäß einzusetzende metallfreie Ester kommen
demnach solche in Frage, die durch Veresterung von einem Mol eines der vorgenannten Polyalkohole mit 2-6 Hydroxylgruppen
mit einem bis n-1 Mol einer der genannten Fettsäuren mit 6-11
Kohlenstoffatomen Qder einem Gemisch solcher Säuren entstehen,
wobei η die Funktionalität des Polyols bedeutet. Als besonders geeignet haben sich dabei die Glycerin-di-ester und die Propylenglykol-mono-ester
erwiesen, die als Säurekomponente eine Vorlauffraktion der Kokosfettsäure, die ein Gemisch aus 50 70
% Caprylsäure und 50 - 30 % Caprinsäure darstellt, enthalten,
sowie die Glycerin-mono-ester und Glycerin-di-ester eines aus
der Oxosynthese stammenden Isononansäure-Isomerengemisches.
Als weitere Bestandteile können der erfindungsgemäß einzusetzenden
stabilisierenden Mischung noch gegebenenfalls die als übliche HilfsStabilisatoren, Synergisten oder Gleitmittel bekannten Produkte
wie z. B. organische Phosphite, Phenole, Alkylphenole,
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Ester von Thiocarbonsäuren, Epoxidverbindungen, Ester der
Salizylsäure und Ester aus langkettigen verzweigten aliphatischen Alkoholen und langkettigen Monocarbonsäuren zugesetzt werden.
Die Herstellung der in den erfindungsgemäß zu verwendenden Mischungen eingesetzten partiellen Ester erfolgt nach bekannten
Veresterungsverfahren aus den genannten Polyolen und Fettsäuren
bzw. Fettsäuregemischen oder nach bekannten Umesterungsverfahren aus den genannten Polyolen und den Methylestern der genannten
Fettsäuren. Das Molverhältnis von Polyol zu Fettsäure muß dabei mindestens 1 : 1 und darf höchstens 1 : η - 1 betragen, wobei
η die Funktionalität des Polyols mit Werten von 2-6 darstellt. Hierbei sind auch nicht ganzzahlige Werte möglich.
Die Stabilisierungsmischung aus Metallstabilisator, metallfreiem Ester und gegebenenfalls weiteren Zusätzen wird in das chlorhaltige Polymerisat in einer Menge von insgesamt 1-10 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Polymerisat, eingearbeitet. Dabei soll die Menge des metallfreien Esters 0,1 - 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,5-3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, betragen. Die Mischungsverhältnisse von Metallstabilisator
zu dem metallfreien Ester bevregen sich dabei in den Grenzen von 1 : 5 bis 5 : 1.
Bei der Einarbeitung der erfindungsgemäß einzusetzenden stabilisierenden
Mischung können die einzelnen Mischungskomponenten dem Polymerisat einzeln zugesetzt und anschließend homogen eingemischt
werden. Vorteilhafterweise wird man aber die Mischungskomponenten in Form einer Lösung vorrätig halten, wobei die sich
aus der Verwendung der erfindungsgemäß einzusetzenden partiellen Ester ergebenden Vorzüge erst voll zur Geltung kommen.
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Derartige Lösungen bleiben auch bei niedrigen Transport- und Lagertemperaturen flüssig und ungetrübt und zeigen keine
Trennung in verschiedene Phasen und Auskristallisation. Bei diesen Vorratslösungen braucht das Verhältnis von Metallstabilisator
zu partiellem Ester nicht unbedingt dem für die Einarbeitung in das Polymerisat gewünschten Verhältnis entsprechen,
wenn betriebliche Gründe, z. B. einer universellen Einsatzmöglichkeit, für eine andere Zusammensetzung der Vorratslösungen sprechen. So kann eine Vorratslösung z. B. 19 Gewichtsteile
Metallstabilisator und 1 Gewichtsteil des partiellen
Esters enthalten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.
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Für die nachfolgenden Untersuchungen wurden zunächst vier erfindungsgemäß einzusetzende partielle Ester hergestellt.
Ester A: Glycerin-di-ester der Kokosvorlauffettsäure.
Ein Mol Glycerin und zwei Mol Kokosvorlauffettsäure, bestehend aus je 50 % Caprylsäure und Caprinsäure, wurden
in bekannter Weise verestert. Es wurde ein flüssiger Ester erhalten, der praktisch färb- und geruchlos war,
niedrige Viskosität besaß und folgende Kennzahlen aufwies:
Verseifungszahl | 298 |
Hydroxylzahl | : 134,5 |
Säurezahl | 2,2 |
Jodzahl | 1,1 |
Glyceringehalt | 0,46 |
Stockpunkt | -320C |
Ester B: Glycerin-di-ester der Isononansäure.
Ein Mol Glycerin und 2 Mol nach dem Oxoverfahren hergestellte Isononansäure (Isomerengemisch) wurden in
bekannter Weise verestert. Es wurde ein flüssiger, niedrigviskoser, praktisch farbloser und geruchloser
Ester erhalten, der folgende Kennzahlen besaß:
Verseifungszahl: | 299 |
Hydroxylzahl : | 146 |
Säurezahl : | 0,8 |
Jodzahl : | 0,1 |
Stockpunkt : | -4l°C |
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Ai.
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Ester C; Glycerin-sesqui-Isononansäureester (1 Mol
Glycerin : 1,5 Mol Isononansäure)
Ein Mol Glycerin und 1,5 Mol nach dem Oxoverfahren
hergestellte Isononansäure (Isomerengemisch) wurden in bekannter Weise verestert. Das erhaltene Estergemisch
war flüssig, niedrigviskos, praktisch farb- und geruchlos und hatte folgende Kennzahlen:
Verseifungszahl: | 275 |
Hydroxylzahl : | 261 |
Säurezahl : | O9H |
Jodzahl : | 0,2 |
Stockpunkt : | -340C |
Ester D: Propylenglykol-mono-ester der Kokosvorlauffettsäure.
Ein Mol 1,2-Propylenglykol und ein Mol Kokosvorlauffettsäure,
bestehend zu gleichen Teilen aus Caprylsäure und Caprinsäure, wurden in bekannter Weise verestert.
Es wurde ein niedrigviskoser flüssiger Ester erhalten, der praktisch färb- und geruchlos war und
folgende Kennzahlen aufwies:
Verseifungszahl: | 295 |
Hydroxylzahl : | 125 |
Säurezahl : | 0,1 |
Jodzahl : | 0,7 |
Stockpunkt : | -54°C |
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Bei diesem Beispiel wurden Lösungen des Metallstabilisators Di-n-octyl-Zinn-di-thioglykolat (Handelsprodukt Naftovin SN
(R)
S der Pa. Metallgesellschaft) in verschiedenen Lösungsmitteln
hergestellt. Die Beschaffenheit der Lösungen wurde im frisch hergestellten Zustand bei Raumtemperatur und nach
einer 8-tägigen Lagerung bei +40C beurteilt, außerdem wurden
Trübungs- und Stockpunkte gemessen. Das reine Di-n-Octyl-Zinn-di-thioglykolat
ist bei Raumtemperatur blank und hechviskos, bei Abkühlen auf +40C wird es trüb und der Stockpunkt
beträgt ~55°C.
Die an den einzelnen Lösungen gemachten Beobachtungen und festgestellten
Werte sind der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen. Aus der Tabelle ergibt sich eindeutig, daß auch nach 8~tägiger
Lagerung noch klare Lösungen ohne Separationserscheinungen nur mit den erfindungsgemäß einzusetzenden partiellen Estern
erhalten wurden.
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Gewichtsteile | Gewichtsteile | Tabelle 1 | sofort b. Rt. | u. Eigenschaften d. | Stock - punkt |
Lösung | |
Di-n-octyl-Zinn- di -thioglykolat |
Lösemittel | j Beschaffenheit | leicht trüb | Trübungs- S punkt 1 I |
-33°C | nach 8 T. O b. +4 C |
|
Nr. | 1.5 | 0 ,5 | Lösemittel f | leicht trüb | I f |
O -21 C |
stark trüb hochviskos in Phasen getrennt |
1 | 1.5 | 0, 5 | Glycerin -mono -Rizinoleat | lei cht trüb | i n.g. |
O -35 C |
trüb, hochviskos j |
2 | 1.5 | 0,5 | Glycerin -mono -Oleat | leicht trüb | n.g. | O -38 C |
! leicht trüb, teilw. phasengetrennt |
3 | 1.5 ■ |
0,5 | T! Glycerin-di-Rizinoleat |
blank | n.g. | n.g. | leicht trüb phasen getrennt |
4 | 1,5 | 0.5 | Glycerin-di-Oleat | trüb | n.g. | O 20 C |
trüb, hochviskos |
1,5 | 0,5 | Glycerin- tri-Oleat | 1. trüb | n.g. | O -57 C |
schmalzartig, erstarrt |
|
6 | 1,5 | 0,5 | Glycerin-mono -Laurat | blank | n.g. | unter O |
1. trüb, teilw. ei phasengetrennt |
7 | 1.5 | 0,5 | Glycerin -tri -C aprinat (1,5 Mol)-Caprylat(l,5 M.) |
k. Lösung blank |
n.g. | -60 C n.g. O -40 C |
trüb |
8 | • 1.5 , 1.5 |
0,5 0,5 |
Glycerin-tri -Isobutyrat | n.g. O -17 C |
n.g. trüb |
||
9 10 |
Glycerin-tri -Acetat 1,2-Propylenglykol-mono- Oleat |
||||||
η. g. = nicht gemessen
k. Tr. ■ kein Trübungspunkt
Nr. | Gewichtsteile | Gewichtsteile | T a b e 1 1 | Lösemittel | e 1 | u. Eigenschaften d. | Stock punkt |
Lösung | |
Di-n-octyl-Zinn - di-thioglykolat |
Lösemittel | E poxy-Sojaöl (Edenol D 81 Fa. Henkel & Cie.) iso-Alkyl-Epoxystearat (R) (Edenol B 35 ' Fa. Henkel & Cie.) Glycerin-di-C aprinat (1 MoI)- Caprylat (1 MoI): erfindungsgemäßer Bter A |
Beschaffenheil | Trlibungs - punkt |
O -41 C O -47 C O -48 C |
nach 8 T. b.+4°C |
|||
11 12 13 |
1.5 1,5 1.5 |
0,5 0,5 0,5 |
Glycerin -di -Isononanat: erfindungsgemäßer Ester B |
sofort b. Rt. | O -24 C O -38 C O -26 C |
O -54 C |
trüb leicht trüb klar, ohne Separations- erscheinung |
||
ο | 14 | 1.5 | 0,5 | Propylenglykol -mono -Caprinat (1/2 Mol)-Caprylat (1/2 MoI): erfindungsgemäßer Ester D |
blank blank blank |
k.Tr. | unter ο -60 C |
klar, ohne Separations - |
|
3840, | 15 i |
1.5 J |
0,5 | blank | k.Tr. | erschein ung klar, ohne Separations- erscheinung |
|||
0060/ | blank | ||||||||
CTxO*
Φ
CD 3 Η· CD
CaJ
cn co
Neynaber Chemie GmbH - %&'-
D ^«β ., 23U453
In diesem Beispiel wurden unverschnitteries'-Di-n-Octyl-dithioglykolat
(Naftovin SN 43 S ^ und die nach Beispiel 1
hergestellten Lösungen von Di-n-Octyl-Zinn-di-thioglykolat
auf ihre stabilisierende Wirkung in PVC geprüft. Dazu wurden jeweils 100 Gewichtsteile eines Vinylchlorid-Suspensionspolymeren
vom K-Wert 60 (Vinnol H 60 D). mit 0,5' Gewichtsteilen
eines Innengleitmittels technisches Glycerin-dioleatj
0,2 Gewichtsteilen eines Außengleitmittels, Komplexester aus Pentaerythrit, Adipinsäure und Stearinsäure
/TJ \
(Loxiol G 72 ; und den in Tabelle 2 angegebenen Gewichts-.teilen
und Arten von Stabilisatoren vermischt. Die Mischungen wurden auf einem Walzwerk plastiziert und zu Folien von ca.
0,5 mm Dicke ausgezogen. Abschnitte aus den Folien wurden in
einem auf 18O°C Lufttemperatur gehaltenen Trockenschrank unterschiedlich
lange Zeiten (mit jeweils.15 Min. Abstand) gelagert.
Für jede Mischung wurde die Lagerungszeit festgestellt, nach der eine deutliche Gelbverfärbung (Anfangsverfärbung = early
colour) und eine starke Braunverfärbung (Endstabilität = long term) eintraten. Die beobachteten Werte sind in der nachfolgenden
Tabelle.zusammengefaßt:
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Ne D
aber Chemie GmbH
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Gevfichtsteile Stabilisator |
Stabilisator Anfangsverfärbung ("early colour") |
Endstabilität ("long term")! |
1.5 | Di-n-Octyl-Zinn-di- thioglykolat 90' |
120' |
1.5 | Nr. 1 nach Tabelle 1 75* | 1Ο5· |
1.5 | Nr. 2 nach Tabelle 1 45' | 9O" |
1.5 | Nr. 3 nach Tabelle 1 75' | 105* |
1.5 | Nr. 4 nach Tabelle 1 60r - 75* | 105' |
1.5 | Nr. 6 nach Tabelle 1 90' | 120' |
1.5 | Nr. 7 nach Tabelle 1 60' | 90' |
1.5 | Nr. 8 nach Tabelle 1 75' | 105' |
1.5 | Nr. IO " " 75' | 105* |
1.5 1.5 |
Nr. 11 "" 75* - 90* Nr. 12 " · 75" |
105' 90* |
1.5 | Nr. 13 " " 90' (mit erfindungsgemäßem Ester A) |
120* |
1,5 | Nr. 14 nach Tabelle 1 90* (mit erfindungsgem. Ester B) |
120* |
1.5 | Nr. 15 nach Tabelle 1 90' (mit erfindungsgem. Ester D) |
120· i |
- 18 -
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Neynaber Chemie GmbH
Der Tabelle ist zu entnehmen, daß die Stabilisatorlösungen
mit den erfindungsgemäß einzusetzenden partiellen Estern
in der Hitzestabilisierung die gleiche Wirksamkeit zeigen wie der reine Zinnstabilisator, obwohl die Menge an Metallstabilisator
um ein Viertel reduziert ist. Da die partiellen Ester erheblich preiswerter als der Zinnstabilisator sind,
bilden die Stabilisatorgeraische mit den partiellen Estern eine dem reinen Zinnstabilisator wirtschaftlich überlegene
Möglichkeit zur Stabilisierung von PVC-Massen.
Von gleich guter Stabilisierwirkung ist lediglich die Lösung Nr. 6 der Tabelle 1 mit Glycerin-mono-laurat. Die Lösung, die
sofort trüb ist, zeigt aber ein besonders ungünstiges Lagerungs· verhalten, was sich auch in dem hohen Stockpunkt ausdrückt.
Betrachtet man die Lagerungsstabilität der einzelnen Lösungen des Zinnstabilisators in Zusammenhang mit ihrer Stabilisierwirkung, so stellen die Mischungen mit den erfindungsgemäßen
partiellen Estern einen beachtlichen technischen Portschritt dar.
Es wurden weichmacherfreie PVC-Ansätze gemischt, auf einem Walzwerk plastiziert, in Folien abgezogen und durch übereinanderlegen
mehrerer Folien zu 5 mm dicken Platten verpreßt. An den Platten wurden Tranparenzmessungen vorgenommen. Sie
erfolgen so, daß ein Reflektionsmeßgerät, das an einer weißen
undurchsichtigen Platte den Helligkeitswert (Rd.-Wert) 100 mißt, mit einer schwarzen undurchsichtigen Platte geeicht
wurde. Der Rd-Wert für die schwarze Platte betrug 0,4. Bei
Einlegen transparenter Platten zwischen die schwarze Platte
- 19 -
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23U453
und die Meßvorrichtung wird ein der Trübung der transparenten Platte proportionaler Helligkeitswert gemessen. Je höher dieser
Wert ist, desto stärker ist die Trübung··.* In Abhängigkeit
von der Zusatzmenge eines erfindungsgemäßen Esters und einer Vergleichssubstanz wurden folgende Rd-Werte gemessen, die
in der nachstehenden Tabelle 3 zusammengestellt sind.
- 20 -
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Neynaber Chemie GmbH D 4636
23K453
Tabelle 3
Zusatz auf 100 Gewichtsteile PVC, Suspensions- polymer vom K-Wert 60 und 1,5 Gewichtsteile Di-butyl-Zinn-di-thioglykolat |
Rd- Wert |
Gewichtsteile Produkt | 1,4 |
kein Zusatz | 1. 7 2,3 |
3 Glycerin-di-Rizinoleat 5 Glycerin-di-Rizinoleat |
1,0 1, O |
3 GIy cerin-di-Caprinat (1 Mol)-Caprylat (1 Mol): Erfindungsgem. Ester A 5 GIy cerin-di-Caprinat (1 Mol)-Caprylat (1 Mol): Erfindungsgem. Ester A |
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Neynaber Chemie GmbH -
04636
^4
23 H A
Während Glycerin-di-Rizinoleat, ein als HilfsStabilisator
neben Metallstabilisatoren bekanntes Produkt, mit steigender Zusatzmenge zu stärkerer Trübung führt; ·,".bewirkt der erfindungsgemäße
Ester sogar eine Verbesserung der Transparenz im Vergleich zu einer Mischung, die nur Polymer und Metallstabilisator
enthält. Der erfindungsgemäße Ester fungiert also nicht nur als Lösemittel für den reinen Metallstabilisator;
vielmehr besitzt er darüber hinaus eine Lösevermittlerwirkung
für das System Polymer-Metallstabilisator.
Es wurden zwei verschiedene PVC-Massen vorbereitet, bei denen folgende Bestandteile identisch waren:
100 Gewichtsteile PVC, Massepolymerisat vom
K-Wert 58 12 " Modifizierharz für erhöhte
Schlagzähigkeit
1,5 " Modifizierharz für Fließvermittlung 1,5 tr Di-n-Octyl-Zinn-di-thio-
glykolat 0,1 " verdünntes Blaupigment.
Der Unterschied zwischen beiden Massen bestand darin, daß -die Masse 1 ein Gewichtsteil Glycerin-Mono-Oleat als bekanntes
Gleitmittel und Hilfsstabilisiermittel enthielt; die Masse 2 enthielt 1 Gewichtsteil des erfindungsgemäßen
Esters A.
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Om6
ti
2-3 H 4
Beide Massen wurden in einem schnellaufenden Mischer zu rieselfähigen dry-blend-Mischungen aufbereitet. Sie wurden
dann auf einer üblichen Extrusionsblasanlage. v (.Zylinderdurchmesser:
kO mm, relative Schneckenlänge: 20 D) zu Flaschen
von ca. 290 ml Inhalt verarbeitet. Beide Massen lieferten unter konstanten Verarbeitungsbedingungen gleich gute Flaschen
von ausgezeichneter Transparenz, glatter und brillanter Oberfläche und hoher Schlagzähigkeit. Ein wesentlicher Unterschied
wurde jedoch in der Ausstoßleistung, gemessen in kg fertiger Flaschen pro Stunde, festgestellt:
Masse 1 - 9 kg / Std. Masse 2 - 11,5 " 7 Std.
Damit wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Ester A auch
eine Gleitwirkung besitzt, die die bisher bekannter Fettsäureester mehrfunktioneller Alkohole übertrifft.
Durch Umsetzung der jeweiligen Metalloxide und Fettsäuren wurden
in bekannter V/eise folgende Seifen zweiwertiger Metalle hergestellt: Blei-, Calzium- und Zink - Isononanat und Blei-Versatat.
Jede Seife wurde in je 3 erfindungsgemäßen Lösemitteln im Verhältnis 1 Gewichtsteil Seife : 2 Gewichtsteilen Lösemittel
gelöst:
Glycerin-di-Caprinat (1 Mol)-Caprylat (1 Mol) Ester A
Glycerin-di-Isononanat, Ester B und
Glycerin-sesqui-Isononanat, Ester C.
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011636 ^ 23H453
Alle 12 Lösungen waren bei Raumtemperatur homogen, blank und farblos. Nach 8 Tagen Lagerung bei +4 C waren alle
Lösungen höherviskos, aber homogen und blank j ohne irgendwelche
Entmischungs- oder Kristallisationserscheinungen»
Es wurden komplexe Metallseifenstabilisatoren unter Verwen-.dung
eines bekannten Lösemittels und vergleichsweise dreier erfindungsgemäßer Ester hergestellt und auf ihr Lagerungsverhalten
bei +k C geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
4 zusammengefaßt:
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Neynaber Chemie GmbH D I1636
23Ϊ4453
Nr. | + | 17 | + | + | 19 | + | Gewichtsteile und Art | 3 | Calzium-isononanat | Gewichtst. | Lösemittel | Beschaffenheit | : | blank | n. 8T. |
+ | + | + | Metallseifen u. Komplex | 3 | Zink-Isononanat | Lösemittel | b. Rt. | er | b. + 4 C | ||||||
bildner u. Antioxidans | 3 | Di-Phenyl-Isooctyl- | blank | ||||||||||||
16 | + | ' + | + | 0, | Phosphit | 1,4 | Kohlenwasser - | blank | |||||||
18 | SSSS | 0, | 2 | Octylphenol | stoffgemisch | ||||||||||
0, | 3 | Calzium-Isononanat | (0,6 Shellsol | ,_ | |||||||||||
3 | Zink-Isononanat | A +0,8 Shellsol | T) | ||||||||||||
0, | 3 | Di-Phenyl-Isooctyl- | blank | ||||||||||||
0, | Phosphit | 1,4 | Glycerin-di- | blank | |||||||||||
0. | 2 | Octylphenol | Isononanat | ||||||||||||
0. | 3 | C alzium -Isononanat | Erfindungsge | ||||||||||||
3 | Zink-Isononanat | mäßer Ester B | |||||||||||||
0, | 3 | Di-Phenyl-Isooctyl- | blank | ||||||||||||
0, | Phosphit | 1,4 | Glycerin -di -Ca - | blank | |||||||||||
0, | 2 | Octylphenol | prinar (1 MoI) - | ||||||||||||
0, | 6 | Blei -Isononanat | Caprylat (1 MoI) | ||||||||||||
2 | p-tert. Butylphenol | Erfindungsgemäß | |||||||||||||
0, | Ester A | blank | |||||||||||||
0, | 1,2 | Glycerin-sesqui- | |||||||||||||
0, | Isononanat | ||||||||||||||
(1,5 MoI) | |||||||||||||||
Erfindungsgem. | |||||||||||||||
Ester C | —_Ä | ||||||||||||||
= = — | :=========== | ================ |
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D 24636 ^ £314453
In diesem Beispiel wurden die komplexen Metallseifenstabilisatoren
Nr. 16, 17 und 18 aus der Tabelle 4, die sich nur in der Art der Lösemittel unterscheiden, auf ihre stabilisierende
Wirkung in weichgemachtem PVC geprüft. Dazu wurden jeweils 100 Gewichtsteile eines Vinylchlorid-Suspensionspolymeren
vom K-Wert 70 (Vinnol H 70 P) mit 50 Gewichtsteilen Weichmacher und 2,5 Gewichtsteilen Stabilisator vermischt, auf einem Walzwerk
plastiziert und zu Folien von ca. 0,5 mm Dicke aufgezogen. Abschnitte aus den Folien wurden in einem auf 170 C gehaltenen
Trockenschrank unterschiedlich lange Zeiten (mit jeweils 15 Minuten Abstand) gelagert. Für jede Mischung wurde die Lagerungszeit
festgestellt, nach der fleckenförmige Braunverfärbung (early colour) und Sehwarzverfärbung (long term) eintraten.
Die beobachteten Werte sind der Tabelle 5 zu entnehmen.
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Neynaber Chemie GmbH D 4636
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Gewichtsteile u.
Art Weichmacher
Art Weichmacher
Gewichtst. Stabilisator Anfangsverf. Endstabilit,
Stabilisator ("early colour") ("long term")
50 Di-Octyl-Phthalat 2,5
50 Di-Octyl-Phthalat 2,5
50 Di-Octyl-Phthalat 2,5
45 Di-Octyl-Phthalat 2,5 +5 Octyl-Epoxystearat
45 Di-Octyl-Phthalat 2,5 +5 Octyl-Epoxystearat
45 Di-Octyl-Phthalat 2,5 +5 Octyl-Epoxystearat
Nr. | 16 | η. | T. | 4 | 15· | 30' |
Nr. | 17 | η. | T. | 4 | 30" | 30' |
Nr. | 18 | η. | T. | 4 | 30· | 30' |
Nr. 16 η. T. 4 451 45'
Nr. 17 η.T. 4 45*~60' 60'
Nr. 18 η. T. 4 45* 60"
= mit erfindungsgemäßen Estern
Bei gleichwertigem Kälteverhalten der Stabilisatorlösungen nach Beispiel 6 liegt der Vorteil der erfindungsgemäßen Ester
in ihrer zusätzlichen Stabilisatorwirkung.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäßen
Ester die Stabilisierwirkung der Metallseifengemische erhöhten, auch bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Komplexbildners,
Antioxidans und Hilfsstabilisators.
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2*
Eine PVC-Masse aus den Bestandteilen (in Gewichtsteilen):
100 PVC, Suspensionspolymerisat vom K-Wert 70 (Vinnol H 70,F(R)
40 Di-Octyl-Phthalat (Vestinol AH^
k Epoxy-Sojaöl (Edenol D 8l(R)
2 Stabilisator Nr. 19 nach Tabelle 4
wurde gemischt, auf einem Walzwerk plastiziert, in Folien abgezogen und in einer Schneidmühle zu Granulat zerkleinert.
Das Granulat wurde auf einem üblichen Extruder (Zylinderdurchmesser: 20 mm, relative Schneckenlänge: 15 D) zu einem
Schlauch von 6 mm Außen- und 4 mm Innendurchmesser verarbeitet. Der erhaltene Schlauch war farblos, sehr gut transparent
und trotz Fehlens anderer Gleitmittel oberflächlich sehr glatt. Damit wurde gefunden, daß die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Esters in einem komplexen Metallseifenstabilisator diesem nicht nur hohe Stabilisierwirkung, sondern
auch verarbeitungserleichternde Gleitwirkung verleiht, ohne eine Trübung zu verursachen.
- 28 -
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate, insbesondere Polyvinylchloridmassen, gegen den zerstörenden Einfluß von Licht und Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kunststoffmasse eine synergistisch wirkende Mischung ausa) einem metallhaltigen Stabilisator,b) einem metallfreien Ester aus einem Mol eines Polyols mit 2-6 Hydroxylgruppen und einem bis n-1 Mol einer gesättigten, aliphatischen, unverzweigten oder verzweigten Mono carbonsäure mit 6-11 Kohlenstoffatomen oder einem Gemisch solcher Carbonsäuren, wobei η die Funktionalität des Polyols bedeutet undc) gegebenenfalls weiteren üblichen Hilfsstabilisatoren, Komplexbildnern und Antioxidantienin einer Menge von insgesamt 1 - 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorhaltige Polymerisat, eingearbeitet wird.2. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Komponente b) der Mischung eingesetzte metallfreie Ester in einer Menge von 0,1 - 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 - 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, eingearbeitet wird.3. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Verhältnis von Metallstabilisator zu metallfreiem Ester in den Grenzen von 1 : 5 bis 5 : 1 bewegt.- 29 409840/0900Neynaber Chemie GmbH23U453Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1 - 3> dadurch gekennzeichnet, daß die Polyolkomponente des metallfreien Esters Glycerin oder Propylenglykol ist.5. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säurekomponente des metallfreien Esters aus einem Gemisch von Caprylsäure und Caprinsäure im Gewichtsverhältnis von 70 : 30 bis 50 : 50 besteht.6. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säurekomponente des metallfreien Esters aus einem technischen Isomerengemisch der Isononansäure besteht.7. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der als Komponente b) der Mischung eingesetzte metallfreie Ester ein Glycerin-di-ester oder Propylenglykol-mono-ester einer Vorlauffraktion der Kokosfettsäure mit einem Gemisch aus 50 - 70 % Caprylsäure und 50 - 30 % Caprinsäure ist.8. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1-4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der als Komponente b) der Mischung eingesetzte metallfreie Ester ein Glycerin-mono-ester oder ein Glycei^indi-ester eines aus der Oxosynthese stammenden Isononansäure-Isomerengemisches ist.9. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten a), b) und c) in Gestalt einer vorgefertigten Lösung in die Kunststoffmasse eingearbeitet werden.409840/0900Neynaber Chemie GmbH - jD "636 23H45310\. Verfahren zur Stabilisierung chlorhaltiger Polymerisate nach Anspruch 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einer vorgefertigten Lösung der Komponenten a),· b) und c) das Verhältnis von a) zu b) in den Grenzen von 19 :·1 bis 1:5 liegt,11. Gegen den zerstörenden Einfluß von Licht und Wärme stabilisierte chlorhaltige Polymerisate, insbesondere Polyvinylchloridmassen, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer synergistischen Mischung ausa) einem metallhaltigen Stabilisator,b) einem metallfreien Ester aus einem Mol eines Polyols mit 2-6 Hydroxylgruppen und einem bis n~l Mol einer gesättigten, aliphatischen, unverzweigten oder verzweigten Monocarbonsäure mit 6-11 Kohlenstoffatomen oder einem Gemisch solcher Carbonsäuren, wobei η die Funktionalität des Polyols bedeutet undc) gegebenenfalls weiteren üblichen Hilfsstabilisatoren, Komplexbildnern und Antioxidantienin einer Menge von insgesamt 1-10 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorhaltige Polymerisat..12. Gegen den zerstörenden Einfluß von Licht und Wärme stabilisierte chlorhaltige Polymerisate, insbesondere Polyvinylchloridmassen, nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch den Gehalt des als Komponente b) der Mischung eingesetzten metallfreien Esters in einer Menge von 0,1-5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 - 3 Gewichtsprozent, bezogenauf das chlorhaltige Polymerisat.409840/0900
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Legal Events
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8126 | Change of the secondary classification | ||
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