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Schlagschott.
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Die Erfindung betrifft Schlagschotte für Tanks in.Massengutschiffen.
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Schlagschotte haben die Aufgabe, die aus der Bewegung des flüssigen
Tankinhalts bei Teilfüllung herrührenden, auf den Schiffsfestigkeitsverband und
in geringerem Maße auch auf die Schwimmstabilität einwirkenden Kräfte zu reduzieren.
Für die Anwendung von Schlagschotten und für deren allgemeine Gestaltung haben die
Klassifikationsgesellschaften Vorschriften erlassen. Die aufgrund dieser Vorschriften
bisher gebauten Schlagschotte sind aus Stahlplatten und ganz oder teilweise in den
Festigkeitsverband des Schiffes einbezogen. Sie sind als voliflächige oder gelochte
Ausbildungen bekannt und
erstrecken sich in der Höhe wenigstens
über den Bereich, in dem der Flüssigkeitsspiegel bei Teilfüllung des Tanks variieren
kann. Die Gesamtausdehnung eines Schlagschotts entspricht etwa 30 - 90 % der Ausdehnung
eines vollen Schotts. Je nach der Länge bzw. Breite des Tanks werden gegebenenfalls
mehrere Schlagschotte als Querschott oder Längsschott angeordnet. Schlagschotte
haben die Wirkung, daß bei Teilfüllung die freie Flüssigkeitsoberfläche unterteilt
wird und somit die dynamischen Kräfte der sich im Tank bewegenden Flüssigkeit beträchtlich
verringert werden. Die kinetischen Energien der sich bewegenden Flüssigkeit werden
an den Schlagschotten ebenso wie an den öl- oder wasserdichten Schotten hart abgefangen,
so daß die Schlagschotte erheblichen Kräften ausgesetzt sind, welche eine gewisse
Stärke der Schlagschotte und eine entsprechende Verankerung im Schiffsfestigkeitsverband
erfordern. Die bisherige Ausführung der Schotte aus Stahlplatten und der praktizierte
Einbau der Schlagschotte in den Schiffskörper hat daher insbesondere bei Tankschiffen
erheblich größere Gewichte zur Folge, die dem Totgewicht des Schiffes zuzurechnen
sind.
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Ein Schlagschott kann z. B. mehr als 100 t wiegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch eine geeignete Ausbildung
der Schlagschotte ein elastisches Auffangen der dynamischen Flüssigkeitsbewegungen
in teilgefüllten Tanks und dadurch eine rationellere Gestaltung der Schlagschotte
zu erreichen.
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Dementsprechend wird zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß das Schlagschott im Tank flexibel am Schiffskörper aufgehängt ist. Diese Maßnahme
vermeidet das plötzliche Abfangen der sich bewegenden Flüssigkeit im Tank und stellt
somit ein wesentliches Element zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe dar. Eine
bessere Wirkung erzielt man bei einer wenigstens begrenzt elastischen Aufhängung
der Schlagschotte im Tank. Dazu können Aufhängemittel aus elastischem Material zwischengeschaltete
Federn oder dgl.
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Verwendung finden. Unterstützt wird eine solche Aufhängung, wenn das
Schlagschott selbst aus einem flexiblen und gegebenenfalls begrenzt elastischem
Material hergestellt wird.
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Zur Verwirklichung dieses Gedankens ist nach einer weiteren Ausbildung
der Erfindung vorgesehen, daß das Schlagschott aus einem Netzwerk besteht, welches
am Schiffskörper verankert wird und dessen Maschen über einen bestimmten Bereich
ganz oder teilweise verschlossen sind. Das Netzwerk besteht vorteilhaft aus Stahlseilen,
evtl. sind auch Seile aus einem gegen den Tankinhalt resistenten Material geeignet,
welches einseitig oder beidseitig mit einem geeigneten Kunststoff beschichtet ist,
welches die Maschen des Netzwerkes ganz oder teilweise verschließt. Die erfindungsgemäße
Ausbildung des Schlagschotts macht eine demontierbare Anordnung möglich, so daß
das Schlagschott entfernbar ist, wenn der Tank beispielsweise für die Aufnahme fester
Ladung hergerichtet werden soll. Diese Anordnung ist vor allem für Schiffe von Vorteil,
die der kombinierten Ladungsaufnahme dienen. Das demontierte
Schlagschott
kann gegebenenfalls aufgerollt oder zusammengelegt gestaut werden, wenn es nicht
benötigt wird.
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Schlagschotte gemäß der Erfindung sind sowohl als Querschotte wie
auch als Längsschotte verwendbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zusammen mit mehreren Anwendungsmöglichkeiten
schematisch auf der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Figur 1 einen vertikalen Längsschnitt
durch einen Tanker, Figur 2 einen vergrößerten Querschnitt des Tankers nach Figur
1, Figur 3 den gleichen Längsschnitt wie Figur 1, jedoch bei einem Massengutschiff
für wechselnde Ladung, Figur 4 einen vergrößerten Querschnitt des Massengutschiffes
nach Figur 3.
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Schlagschotte nach der Erfindung und dem Ausführungsbeispiel bestehen
aus einem Netzwerk, welches z. B. auf Stahlseilen 1 mit geeigneter Maschenweite
und aus einer Kunststoffbeschichtung, welche aus der Zeichnung nicht erkennbar ist.
Diese Kunststoffbeschichtung weist im Bereich der Mitte jeder Masche eine Durchbrechung
2 auf 1 durch die Flüssigkeit hindurchtreten kann und die eine drosselartige Wirkung
haben, so daß die sich in dem Tank bewegende Flüssigkeit nicht schlagartig abgefangen
wird. Die Enden der das Netzwerk bildenden Seile 1 sind am Sciffskörcr, z. B. an
den Quer-und
Längsschotten, an Rahmen oder dgl. unmittelbar oder
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Federn 3 befestigt.
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Das Beispiel der Figuren 1 und 2 zeigt Schlagschotte in der erfindungsgemäßen
Ausbildung als Querschotte etwa mittig in den Mitteltanks und in den Seitentanks.
Die Höhe der Schlagschotte umfaßt wenigstens den Bereich, in dem der Flüssigkeitsspiegel
in den Tanks schwanken kann. Diese beiden Figuren zeigen die Anwendung der Erfindung
bei einem Tankschiff, welches ausschließlich zur Beförderung flüssiger Ladung bestimmt
ist. Die Anwendung der Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Tankschiffe beschränkt,
wie es sich aus den Beispielen der Figuren 3 und 4 ergibt. Hier handelt es sich
um ein Massengutschiff für wechselnde Ladung. Aus der Figur 3 wird deutlich, daß
sich die Erfindung auch, wie bereits erwähnt, für die Gestaltung längsverlaufend
angeordneter Schlagschotte eignet. Die Figur 4 zeigt außerdem, daß die Form der
Schlagschotte nach der Entwicklung ohne ergänzende erfinderische Leistung an unterschiedliche
Laderaumquerschnittsformen angepaßt werden kann. Anstelle der zuvor beschriebenen
Netzwerke aus Stahlseilen sind auch Netzwerke aus geeigneten Kunststoffseilen und
Beschichtungen bzw.
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Beplattungen der Netzwerke mit Geweben, Metalltellern oder anderen
Elementen denkbar, sofern die verwendeten Materialien gegen mögliche Angriffe durch
die zu transportierende Substanz hinreichend resistent sind.