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Bauelement für einen Abzugschacht und Verfahren zur Herstellung des
Abzugschachtes Die vorliegende Erfindung betrifft ein rohrfdrmiges Bauelement für
einen Abzugschacht, welches zu seiner Längsachse senkrecht verlaufende Stirnflächen
aufweist; ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Abzugschachtes
mit derartigen Bauelementen, sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Bisher wurden Abzugschächte am Einbauort aus einzelnen Bauelementen
hergestellt. Die Bauelemente mußten dabei zuerst (z. B. mit einem Kran) zum Einbauort
gebracht und dort gelagert werden.'Dann wurden sie einzeln von Hand angehoben und
auf die mit einer Schicht eines Verbindungsmittels bedeckte Stirnfläche des vorher
eingebauten Bauelements abgesetzt. Besonders wenn der Einbauort in einer größeren
Höhe über dem Boden liegt, ist diese Arbeit körperlich sehr anstrengend. Ein weiterer
Nachteil liegt darin, daß durch die Lagerung der Bauelemente am Einbauort Platz
versperrt wird und daß durch den Bau des Abzugschachtes die Durchführung anderer
Pauarbeiten behindert wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bauelemente
für einen Abzugschacht, ein Verfallien zum Herstellen des Abzugschachts sowie eine
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, durch welche ein besonders
schneller, einfacher und platzsparender Bau des Abzugschachts möglich ist.
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Das erfindungsgemäße rohrförmige Bauelement der eingangs erwahnten
Art ist dadurch gekernzeichnet, daß in der Wandung des Bauelements mindestens zwei
parallel zur Längsachse des Rohrdurchgangs von der einen zur anderen Stirnfläche
verlaufende Kanäle vorgesehen sind. Damit das Bauelement in Ecken eines Raums eingebaut
werden kann, wird sein Querschnitt vorzugsweise rechteckförmig gewählt.
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Besonders günstig ist es, wenn nahe jeder der Ecken des Bauelements
je ein Kanal vorgesehen ist.
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Eine günstige Ausführungsform besteht darin, im Rohrdurchgang mindestens
eine zur Längsachse parallel verlaufende Trennwand vorzusehen, um den Rohrdurchgang-in
mindestens zwei parallel verlaufende Teildurchgänge zu unterteilen.
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Der Vorteil liegt darin, daß dadurch im mit derartigen Bauelementen
hergestellten Abzugschacht parallel verlauiende Schächte gebildet werden. In einer
weiteren Ausbildwlg des Bauelements ist in mindestens einem Teildurchgang zwischen
Wandung und Trennwand ein Verschluß angebracht, welcher den Rohrteildurchgang in
Rohrlängsrichtung verschließt.
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Neben dem Verschluß ist in der Trennwand eine Öffnung vorgesehen,
welche die beiden Teildurchgänge verbindet. Dadurch ist es möglich, daß die abziehende
Luf-t beim fertiggestellten Abzugschacht aus dem verschlossenen in den anderen Teildurchgang
hinüberströmt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Abzugschachtes
mit Bauelementen der oben erwähnten Art ist dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
bauelemente unter
Einfügung einer Schicht eines Verbindungsmittels
zwischen die einander zugekehrten Stirnflächen fluchtend aufeinandergereiht werden,
daß von oben Isnlerstabe in die Kanäle eingefriert und an ihrem unteren, aus dem
untersten Bauelement hinausragenden Ende Ankerelemente lösbar angebracht werden,
daß durch eine am oberen Ende der Ankerstäbe angreifende Hebeeinrichtung die Bauelemente
angehoben, in die Einbaulage transportiert und auf eine mit einer Verbindungsmittelschicht
bedeckte Oberfläche abgesetzt werden und daß dann die Ankerstäbe von den Ankerelementen
gelöst und entfernt werden, während die Ankerelemente unterhalb den abgesetzten
Bauelementen in der Verbindungsmittelschicht verbleiben.
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Die Vorteile dieses Verfahrens liegen darin, daß Teilabschnitte von
Abzugschächten an einer passend eingerichteten Stelle auf dem Bauplatz mit wenig
Zeitaufwand zusammengefAgt, mit einem Kran in die Einbaulage gebracht und dort in
kUrzester Zeit mit dem bereits erstellten Teilstück des Abzugschachts verbunden
werden können.
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Vorteilhafterweise werden bei diesem Verfahren Ankerstäbe und Ankerelemente
verwendet, welche durch Drehen miteinander verbunden und voneinander gelöst werden
können.
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Damit die Ankerelemente möglichst einfach mit den Ankerstäben verbunden
werden können, ist es günstig, wenn die Bauelemente auf einer Unterlage aufeinandergereiht
werden, welche das untere Ende der Kanäle im untersten Bauelement freiläßt , Die
erflndungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens
besteht darin, daß eine auf das oberste Bauelement aufzulegende Befestigungsplatte
vorgesehen ist, welche eine mit der Anordnung der Kanäle im Bauelement Ubereinstimmende
Lochanordnung aufweist und an welcher Tragketten angebracht sind und daß durch die
Löcher und die Kanäle zu steckende Ankerstäbe vorgesehen sind,
welche
je am oberen Ende einen Kopf und am unteren Ende ein mit einem Ankerelement zusemmenwirkendes
Drehverbindungsorgan aufweisen, um eine lösbare Verbindung zu bilden. Bei einer
günstigen Ausbildungsform weisen die Ankerstäbe am oberen :flde einen Schraubkopf
und ein am unteren Ende beginnendes, sich über mindestens einen Teil der Ankerstablange
erstreckendes Gewinde auf. Als Ankerelewente sind Sohraubenmuttern vorgesehen, deren
Höhe vorzugsweise so gewählt ist, daß sie der Dicke der Verbindun'gsmittelschicht
entspricht, in welcher die Ankerelemente erfindungsgemaß nach dem Absetzen der Bauelemente
verbleiben.
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Die Ausbildung der Befestigungsplatte gewährleistet einen gleichmäßigen
Zug an den Ankerstäben. Durch die Tragketten kann die Befestigungsplatte rasch und
einfach mit dem Traghaken eines Krans verbunden werden. Indem die Höhe der Ankerelemente
der Dicke der Verbindungsmittelschicht entsprechend gewährt wird, werden ie vollständig
in die Verbindungsmittelschicht eingebettet, ohne daß von außen etwas sichtbar ist.
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Im folgenden wird ein Ausf(ihrungsbeispiel der Erfindung anhand der
beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
auf' ein Bauelement, Fig. 2 mehrere aufeinander geschichtete Bauelemente mit eingeführten
Ankerstäben und einer Befestigungsplatte am oberen Ende und Fig. 3 einen Schnitt
durch einen Abzugschacht, welcher aus Bauelementen mit mehreren Teildurchgängen
gebildet ist.
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In-Fig. t ist das Bauelement allgemein mit 10 bezeichnet.
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Das Bauelement 10 ist rohrförmig und weist eine äußere Wandung 11
konstanter Dicke auf. Der Querschnitt senkrecht zum Rohrdurchgang ist rechteckförnaig.
An beiden Enden weist
das rohrförmige Bauelement 10 senkrecht zur
Richtung des Rohrdurchgangs verlaufende, ebene Stirnflächen auf. Der Rohrdurchgang
ist durch eine parallel zur Längsrichtung verlaufende, zwei gegenüberliegende' Wände
11 verbindende Trennwand 12 in einen großen und einen kleinen Teildurchgang unterteilt.
In den Ecken des Bauelements sind im Innern derWand 11 Kanäle 13 vorgesehen, welche
die beiden gegen-Uberlieaenden Stirnflächen vrbinden. Die Kanäle 13 haben kreisförmigen
Querschnitt. Der Abstand zwischen gegenüberliegenden Stirnflächen beträgt bei den
üblichen Ausftlhrungen zwischen 30 cm und 1 m.
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Fig. 2 illustriert einen Arbeitsschritt beim Verfahren zum Bau eines
Abzugschachtes und zeigt außerdem eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Auf eine Unterlage 15 wird ein Bauelement 10 gelegt. Die Breite der Unterlage 15
ist so gewählt, daß das untere Ende aller Kanäle nicht auf der Unterlage aufliegt,
sondern frei zugänglich ist. Die obere Stirnfläche des Bauelements wird mit einer
Schicht 16 eines Verbindungsmittels bedeckt und ein weiteres Bauelement daraufgesetzt
und mit dem ersten Bauelement fluchtend ausgerichtet.
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Dieser Vorgang wird wiederholt, bis ein Abzugschachtabschnitt gewünschter
Höhe entstanden ist. Auf das oberste Bauelement wird eine Befestigungsplatte 17
aufgelegt. An der Oberfläche der Befestigungsplatte 17 sind vier Befestigungslaschen
18 angebracht, an welchen Tragketten 19 befestigt sind. Die BefestIungsplatte 17
eist in den Ecken Löcher auf, die mit der Anordnung der Kanale in den Bauelementen
10 über einstimmen. Von oben werden nun Ankerstäbe 20 durch die Löcher in der Befestigungsplatte
17 und durch die Kanäle aller aufeinandergestapelten Bauelemente 10 gesteckt. Die
Ankerstäbe 20 weisen an ihrem oberen Ende Schraubenköpfe 21 auf. Am unteren, aus
dem untersten Bauelement herausragenden Ende der Ankerstäbe ist ein Gewinde 22 vorgesehen.
Auf dieses Gewinde 22 wercen nun Schraubenmuttern 23, die eie etwa der
Dicke
der Verbindungsmittelschicht 16 entsprechende Höhe haben, aufgeschraubt. Die aufeinandergestapelten
Bauelemente sind nun bereit für den Transport in die Einbaulage.
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Die Tragketten 19 werden nun in den Traghaken 24 eines Krans eingehakt.
Die Bauelemente werden angehoben, vom Kran in die Einbaulage transportiert und dort
auf eine bereits mit einer Schicht eines noch nicht erhärteten Verbindungsmittels
bedeckte Fläche, meistens das oberste Bauelement des bereits erstellten Teils des
Abzugschachts, abgesetzt. Die Muttern 23 werden dabei in der Verbindungsmittelschicht
eingebettet, wobei ihre untere Seite auf der Stirnflächo des darunter liegenden
Bauelements aufliegt. Die nach unten hinausragenden Enden des Ankerstabs 20 behindern
die Auflage des Bauelements nicht, denn sie ragen in die Kanäle 13 des obersten
Elements des bereits erstellten Abzugschachtteils hinein. Nun wird der Schraubkipf
21 am oberen Ende jedes Ankerstabs 20 gedreht, wodurch das Gewinde 22 aus der Mutter
23 her2usgeschraubt wird. Die Ankerstäbe 20 werden herausgezogen und die Befestigungsplatte
17 wird entfernt. Beide können wieder verwendet werden. Wenn Bauelemente mit mindestens
einer inneren Trennwand 12 verwendet werden, können daraus Abzugschächte mit Haupt-
und Nebenschächten gebaut werden.
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Fig. 3 zeigt einen Abzugschacht mit einem Hauptschacht 27 und zwei
Nebenschachten 28 und 29. Dieser Abzugschacht ist aus Bauelementen 30 mit z';ei
inneren Trennwänden 31, 52 aufgebaut. Es sind Spezialbauelemente 33 vorgesehen,
bei welchen der eine Teildurchgang durch einen sich zwischen Trennwand und Seitenwand
erstreckenden Verschluß 34 verschlossen ist. Unmittelbar neben diesem Verschluß
34 ist in der Trennwand 32 eine Öffnung 33 vorgesehen, damit die Abluft aus den
Nebenschacht 29 in den Haupt schacht 27 strömen kann. U. eine Verbindung zwischen
der anderen
Nebenschacht 28 und dem Hauptschacht 27 zu schaffen,
wird ein gleiches Spezialbauelement 33, welches um 1800 gedreht ist, verwendet.
Bei dem oberhalb den beiden Spezialbauelementen 33 liegenden normalen Bauelement
30 sind an den Seitenwänden der Nebenschächte 28, 29 Entluftungsöffnungen 36, 37
vorgesehen. Diese Entlüftungsöffnungen werden erst nach dem Einbau der Bauelemente
hergestellt. Die Nebenschächte 28, 29 dienen dazu, einen möglichen Übertritt von
Lärm von der Entluftungsöffnung 36 zur Entl«ftungsöffnung 37 möglichst stark zu
dämpfen. Ubertretende Schallwellen müssen nämlich von der Öffnung 36 zuerst durch
den Nebenschacht 28 nach oben laufen, dort durch die beiden Öffnungen 35 in den
anderen IXebenkanal 29 eintreten und in diesem nach unten zur anderen Entltiftungsöffnung
37 laufen. Auf diesem langen Weg werden die Schellwellen stark gedämpft. Durch die
Verwendung von Haupt- und Nebenschächten wird auch ein Übertritt von Gasen aus einer
Entlilftungsöffnung 36 zu einer anderen Entluftungsöffnung 36 oder 37 auf ein Minimum
reduziert.