DE2310781C3 - Verfahren zur Herstellung eines Geschmacksverbesserungszusatzes für Tabak - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Geschmacksverbesserungszusatzes für TabakInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Geschmacksverbesserungszusatzes für Tabak yo
unter Verwendung von Aminosäuren und Carbonylverbindungen als Ausgangsstoffe.
In zahlreichen Arbeiten ist die Reaktion zwischen Aminosäuren und Carbonylverbindungen oder Zuckerarten
untersucht worden. Diese Reaktion ist als .vs nichtcnzymaiisches Bräunen bekannt und wurde wegen
der letztlich entstehenden braunen Farbstoffe in Nahrungsmitteln ausführlich untersucht. Eine Zwischenoder
Nebenreaktion führt zu der Erzeugung flüchtiger Materialien und bestimmter weniger flüchtiger Reste, .(c
welche nicht in demselben ausgedehnten Maße untersucht wurden, obwohl sie interessante Geschmacks-
und Aromastofl'e bilden.
Die Herstellung von Substanzen mit wünschenswerten Würz- und Aromastoffen aus Aminosäuren und
Carbonylverbindungen oder Zuckerarten und die Verfuhren zur Verwendung dieser Substanzen haben
verschiedene Probleme mit sich gebracht. Zum Beispiel können die erzeugten Geschmacks- und Aromastoffe
nicht wünschenswert sein, oder erwünschte Produkte können durch die Anwesenheit anderer Produkte
überdeckt werden. Weiterhin können erwünschte Produkte zerstört werden, wenn sie auf erhöhten
Temperaturen gehalten werden oder der Reaktion mit anderen Bestandteilen ausgesetzt sind. Weiterhin
können in Abhängigkeit von der besonderen in dem Verfahren verwendeten Aminosäure wichtige Unterschiede
bezüglich der Eignung des Endproduktes bestehen.
In dem japanischen Patent 9239/71 ist die Herstellung do
von spezifischen Kondensatoren aus Zucker mit Aminosäuren beschrieben, das zu den Tabakprodukten
hinzugegeben wird. Wenn der Tabak geraucht wird. werden die Kondensate thermisch /ersetzt und es
werden Duftstoffe freigesetzt.
Aus der DT-AS 11 24 798 is·, ein Verfahren zur
Herstellung eines Aromastoffes für Lebensmittel bekannt, bei dem Cystein und wenigstens eine der
folgenden anderen Aminosäuren: Arginin,Glutaminsäure, Pro'un oder Histidin mit einem acyclischen Aldehyd
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, der aus einem Aldol oder
einem Aldehyd, der zu einer Aldolkondensation fähig ist, besteht, in Gegenwart von Wasser bei erhöhter
Temperatur umgesetzt wird. Bevorzugte Aromen werden ferner dadurch erhalten, daß dem Reaklionsgemisch
wenigstens drei weitere Aminosäuren zugegeben werden. Bei diesem bekannten Verfahren sind wenigstens
fünf verschiedene Aminosäuren in der Reaktionsmischung vorhanden, die mit einem acyclischen Aldehyd
in Gegenwart von Wasser umgesetzt werden, wodurch sich unüberschaubare Reaktionen in der Reaktionsmischung
ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist es. ein Verfahren zur Herstellung eines Geschmacksverbesserungszusatzes
für Tabak anzugeben, bei dom unter Verwendung von Aminosäuren und Zucker bzw. den Carbonylverbindungen
Methylglyoxal oder Dihydroxyaceton als Ausgangsstoffe Geschmacksverbesserungszusätze herstellbar
sind, die die gewünschten Duft- und Geschmackseigenschaften von Tabak erhöhen und unerwünschte
Komponenten unterdrücken.
Diese Aufgabe wird erlindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine Reaktionsmischimg, die ein Lösungsmittel mit mehreren OH-Gruppen, wie z. B. Glycerin oder
Propylenglycol, Valin sowie Methylglyoxal, Dihydroxyaceton oder einen Zucker enthält, auf eine Temperatur
zwischen 120°C und 200 C erhitzt wird, die erhitzte
Reaktionsmischung von den flüchtigen Anteilen befreit wird und die nichtflüchiigen Anteile als geschmacksverbessernde
Produkte gewonnen werden.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens sind durch die im Kennzeichen der Unteransprüche angegebenen
Merkmale gekennzeichnet.
Die in dem Verfahren dieser Erfindung angewendete Aminosäure ist vorzugsweise Valin, aber es können
auch Mischungen von Aminosäuren verwendet werden, wie z. B. solcnen. die durch Hyadrolyse von Proteinen
mit einem hohen Valingehall abgeleitet worden sind. Ein beliebiges optisches Isomeres von Valin ist für diese
Erfindung geeignet.
Der Reaktionsbestandteil, mit dem die Aminosäure in dem Verfahren dieser Erfindung zur Reaktion gebracht
wird, kann ein Zucker oder eine der genannten Carbonylverbindungen sein. Bevorzugte Zucker sind
Pentosen wie Holzzucker oder Xylose und Hexoscn wie Glucose oder Fructose. Disaccharide wie Maltose oder
höhere Polysaccharide wie Raffinose können verwendet werden, aber es werden reduzierende Zucker aufgrund
der kürzeren Zeiten und niedrigeren Temperaturen, die zum Durchführen der Reaktionen notwendig sind,
bevorzugt.
Der in dem Verfahren der Erfindung verwendete Katalysator kann ein Flavanoid wie z. B. Quercetin oder
Rutin oder eine Hydroxylsäure wie /. B. Ascorbinsäure sein.
Das Lösungsmittel, das zum Durchführen der gemäß dieser Erfindung angegebenen Reaktionen verwendet
wird, kann eine beliebige geeigne:e Flüssigkeil wie z. B.
cm Lösungsmittel mit mehreren OH-Gruppcn, mineralische
oder pflanzliche öle oder Wasser sein, jedoch werden Lösungsmittel nvt mehreren OH Gruppen wie
z. B. Glycerin oder Propylenglycol bevorzugt, da ihr Kochpunkt in dem Temperaturbereich liegt, der für das
Verfahren der Erfindung brauchbar ist und da sie mit den bestehenden Verfahren der Tabakverarbeitung
verträglich sind.
Bei dem Verfahren dieser Erfindung werden die Aminosäure und der Zucker bzw. die Carbonylverbin
rf ηκ zu dem Lösungsmittel hinzugegeben, der Katalytor
wird hinzugegeben, und die Mischung wird auf 100 h's 9OO0C (vorzugsweise 120 bis 200 C) 0,5 bis SStunden
lang erhitzt, was im einzelnen von der Kombination der verwendeten Materialien abhängt. Fs
l·· nn ein Kondensationsapparai verwendet werden,
h r dies ist nicht immmer notwendig. Die Reaktion ist
"hlicherweise abgeschlossen, wenn die Blasenbildung i<
fhört Das molare Verhältnis von Aminosäure zu
Zucker/Carbonylverbindung kann von 1 :0,5 bis 10
eichen, wobei ein Verhältnis von 1 :4 bis 5 in den
isten Fallen das Optimum ist. Das Gewichisverhäli·
' 's der Aminosäure zu dem verwendeten Lösungsmittel 1
" „iwa 1 : 1 bis 200 sein, jedoch werden Verhältnisse
1 · 10 bis 100 bevorzugt. Die Gewichisverhältnisse
, . i^yfalysators zu der Aminosäure können 0 bis 100%
sein jedoch werden Mengen von 0,5 bis 10% bevorzugt.
nje bevorzugte Reaktionsiemperaiur für reduzieren- -1
de Zucker, Hydroxycarbonyl-Verbindungen oder Dicarbonylverbindungcn
liegt bei 150 bis IbO'. Dieser Temperaturbereich führt üblicherweise zu Reaktionszeiten
von 45 bis 60 Minuten. Bei höheren Temperaturen besteht die Neigung zur Bildung mangelhafter. :
verbrannter Aromen, und niedrigere Temperaturen liefern ungeeignet lange Reaktionszeiten. Im Falle
nichtreduzierender Zucker, wie z. B. Saechorase oder
Raffinose, sind die Reaktionsraien viel tiefer, und
höhere Temperaturen, längere Reaktionszeiten oder eine Kombination aus diesen beiden müssen angewendet
werden.
Die gemäß dieser Erfindung hergestellten Reaktionsmischnungen
sind als solche für Tabak brauchbar oder sie können weiterbehandelt werden, indem die Lösung
langsam unter Vakuum durch eine Dampfmantelsäule hindurchgeleitet wird, wobei die flüchtigen Materialien
in Kühlfallen aufgefangen werden und die die nichtflüchtigen Bestandteile enthaltende Lösung getrennt
aufgesammelt wird. Dies ist als Abtriebsverfahren bekannt.
Der flüchtige Anteil der Rcaktionsmischung ist zur
Verbesserung des Duftes vom Tabak und von Tabakprodukten und zur Verringerung der Kehlenreizung
brauchbar.
Der nichtflüchtige Anteil der Reaktionsmischung ist insbesondere für einfachere Tabaksorten oder solche.
die kürzere Zeiten als übliche Zeitdauern gealtert worden sind, brauchbar. Die Brauchbarkeit dieses
Materials hängt im Prinzip von ihrer Fähigkeit ab, den bei diesen Tabaksorten vorhandenen »grun-grasarligen«
Geschmack zu verringern oder zu überdecken. Eine andere Eigenschaft des nichtflüchtigen Anteils der
Reaktionsmischung ist die Erhöhung der wünschenswerten Geschmacksnoten des speziellen Tabaks, aul
den sie angewendet wird, wobei sie gleichzeitig die unerwünschten scharfen oder reizenden Eigenschalten
unterdrückt.
In den meisten der nach der Erfindung hergestellten Reaktionsmischungen ist der Abtriebsverfahrcnsschriti
nicht unbedingt notwendig, besonders wenn einige der flüchtigeren Materialien während der Reaktion entweichen
können. Nahezu alle gewünschten Eigenschaften. die während des Rauchens von Tabakprodukten, in
denen diese Mischungen enthalten sind, entstehen, sind
dem nichtflüchtigen Anteil zuzuschreiben.
Zusätzlich zu dem Abiriebsverfahren kann die
Reaktionsmischung durch Extraktion mit einem mischbaren Lösungsmittel wie z. B. Äther, Methylisobulylketon
oder Isobutylacetal verbessert werden. Diese Extraktion wird üblicherweise ausgeführt, nachdem die
Mischung etwas mit Wasser verdünnt worden ist, und sie kann entweder als Chargenprozeß oder als
kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden.
Weitgehend die gleiche Wirkung wie durch Extraktion kann dadurch erreicht werden, daß die gesamte
Reaktionsmischung der Dialyse unter Verwendung von ■■ regenerierter Cellulose oder einer anderen geeigneten
Membran unterworfen wird. Durch dieses Verfahren werden alle Materialien mit niederem Molekulargewicht
entfernt, was zu einer wäßrigen Lösung von bräunenden Farbstoffen führt, die durch Verdampfung
s des Wassers isoliert werden können. Diese Farbstoffe besitzen alle wünschenswerten Eigenschaften der
gesamten Reaktionsr.iischung, wenn sie in geeignetem
Malic auf Tabak angewendet werden. Daher ist es gemäß dem Verfahren dieser Erfindung möglich,
<■(> vorzugsweise die unerwünschten Zwischenprodukte zu
entfernen und nur solche Materialien hinzugeben, die für Tabakprodukte wünschenswert sind.
Hie obigen Eigenschalten der Reaktionsmischungen sind ebenfalls im Falle rekonstruierter Tabakprodukte
:> anwendbar. Es werden oft unerwünschte Geschmackseigenschaften
dieser Tabaksorten angetroffen, die mn
dem »grünlichen« Geschmack einfacherer Tabaksorten oder dem Papiergeschmack von stieligem Material
zusammenhängen. Der Zusatzstoff hat die Wirkung. diese unerwünschten Geschmacksrichtungen zu überdecken,
Reizung und Beißen in der Kehle zu verringern und den natürlichen Tabakgeschmack hervorzuheben.
In der Praxis kann die nichtabgetriebene Reaktionsmischung auf Tabak in einer Menge angewendet
.is werden, die etwa gleich 0,001 bis 2,0% ist, bezogen aul
die Menge der Aminosäure, die beim Beginn der Reaktion" verwendet wird, und die Menge des
verwendeten Lösungsmittels. Der genaue Prozentsatz hängt von der gewünschten Wirkung ab. Das Material.
4o das von den flüchtigen Bestandteilen befreit worden ist,
wird ebenfalls in diesen Mengen angewendet, jedoch üblicherweise mit einem etwas höheren Prozentsatz als
das nichtabgetriebene Material. Der flüchtige Anteil, der sich während des Abtriebsverfahrensschrittcs in den
45 Fallen ansammelt, ist bei etwa 0,001 bis 0,05%, bezogen
auf seinen gesamten Feststoffgehalt.der in Atnerlosung
bestimmt wird, brauchbar.
Die Verfahren zur Anwendung dieser Materialien <ind dem Fachmann bekannt, sie bestehen jedoch
,0 grundsätzlich aus Sprühen oder Tauchen, vorzugsweise
dem crsteren. Ein sehr geeignetes Verfahren ist das Einverleiben dieses Materials in die abgepackte Form
und die Anwendung während des üblichen Abpackvorganes
Ein anderes Verfahren ist, das Material mi ss Äthanol oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel
zu mischen und in die Endbearbeitungsmassc einzuverleiben die dann in der üblichen Weise angewendet wird.
Die' folgenden speziellen Beispiele dienen zur Erläuterung des Verfahrens, das zur Herstellung der in
(,0 dieser Erfindung beschriebenen Würzstoffe und Geschmacksverbesserungszusätze
verwendet wird.
Eine Mischung aus I g DL-Valin. 7,2 g ^Glucose.
<>s 100 mg Rutin und 100 ml Glycerin wurden 45 Minute
auf IbOC erhitzt. Beim Abkühlen wurde cn Geruch
nach Schokolade mit gebranntem Zucker und hrdnussen als Nebengerüche beobachtet.
Beispiel Il
Eine Mischung aus 20 g L-Valin, 2 g Rutin und 24 g D-Glucose wurde zu 200 ml Glycerin hinzugegeben und
1 Stunde lang auf 1600C erhitzt, wobei ein Rückflußkondensator
verwendet wurde, um Verlust an flüchtigen Bestandteilen zu verhindern. Als die Mischung kalt war.
wurde sie langsam durch eine Abtreibsäule liindurchgeleitet,
die aus einer mit Dampf erhitzten Glasschlange, die mit einem Aufnahmebehälter in Reihe geschaltet
war, zwei mit flüssiger Luft gekühlten Fallen und einer Vakuumpumpe bestand. Die in der Schlange abgetriebenen
flüchtigen Materialien wurden in den Kühlfallen iiiifgflangeii und dann aas diesen lallen mit Äther
herausgewaschen. Nach dt-it, Abtrennen und Rückex
irahieren des Wassers in den lallen wurden die kombinierten Ätherlösungen über Natriumsulfat getrocknet,
und eine Bestimmung der gesamten l-'esis'.olle
zeigte, daß die flüchtigen Bestandteile 470 mg wogen.
Der nichtflüchiige Anteil der Reaktionsmischung, der
das Gl>cerinlösungsmittcl einschließt, besaß einen
leichten Geruch nach Schokolade und wog 253 g.
Die folgenden weiteren Beispiele (Tabelle I) dienen zur Erläuterung der Abwandlungen der Erfindung und
erzeugen brauchbare Wür/stoffc und Geschmacksver·
besserungs/usät/e.
Tabelle | I | ( j CW. | Zucker/ | Cj CsV. | Kata | Cj e w. | Lösungs | Vol. | Rciiktions- | Arnmabeschivibiin^ |
Beispiel | Valin | Carbonvl- | lysator | mittel | bedingungen | |||||
Nr. | verbindcmjr | |||||||||
(g) | ig) | (g) | (ml) | |||||||
1.0 | D-Glucosc | 1.5 | Glycerin | 7 | IbO /45 min | Gedörrter Mais mit | ||||
111. | Schokolad en η eben- | |||||||||
aroma | ||||||||||
1.0 | D-Glucosc | 1.5 | Rutin | 1.0 | Glycerin | 7 | 160 /45 min | Schokoladenartige | ||
IV. | Noten mit scharfem | |||||||||
geröstetem Mais | ||||||||||
1.0 | D-Mallosc | 2.4 | Glycerin | 10 | 160 /4 5 min | Angenehme, milde | ||||
V. | Schokolade | |||||||||
1,0 | D-Rsffinose | 1.2 | _ | _ | Glycerin | 10 | 155 /80 min | Schwach. Schokol. | ||
Vl. | Reaki. unvollst. | |||||||||
1.0 | D-Saccharosc | 1.5 | Rutin | 0.1 | Glycerin | 10 | 155 /80 min | Schokolade. | ||
VII. | Reakt. unvollst. | |||||||||
1.0 | D-Fructose | 1.5 | Glycerin | 100 | 160 /45 min | Stark, voll ausge | ||||
VIII. | prägt Schokolade; | |||||||||
Erdnußart. Note | ||||||||||
1.0 | Dihydroxv- | 1.54 | Glycerin | 10 | 150/60 min | Einigermaßen gut | ||||
IX. | accton | Schokol.. mit sauren | ||||||||
grünen Noten | ||||||||||
1.0 | Mcthylglyoxal | 4.1 | - | - | Glycerin | !0 | 150 /60 min | Süß, angenehm | ||
X. | 10.0 | D-Glucose | 15,0 | Rutin | 0,1 | Propylen- glycol d-Sorbit |
100 | 160 760 min | Fruchüg-Schokol. | |
Xl. | 10,0 | D-Glucose | 15.0 | Rutin | 0.1 | Glycerin | 120 g | 160'/45 min | Beißend, säuerlich | |
XIl. | 10,0 | D-Glucose | 15.0 | Quercetin | 0,1 | 100 | 160/45 min | Fruchtig-grün | ||
XIII. | Glycerin | Schokolade | ||||||||
10,0 | D-Glucose | 15.0 | Ascorbin | 0.1 | 100 | 160 /45 min | Angenehm grün- | |||
XIV. | säure | Schokoladc | ||||||||
*) 30%igc wäßrige Lösung.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung ist in Beispiel XV angegeben.
Beispiel XV
Eine Mischung aus 20 g DL-Valin, 157 g D-Glucose,
0,20 g Rutin und 600 g Glycerin wurde in einem offenen Reaktionsgefäß auf 160° erhitzt und auf dieser
Temperatur unter kontinuierlichem Rühren 1 Stunde lang gehalten. Beim Abkühlen wurde die Mischung mit
500 ml Wasser verdünnt und mit drei 200 ml-Portionen Äther extrahiert. Die wäßrige Glycerinlösung wurde auf
einem Dampfbad zwei Stunden lang erhitzt, um verbliebene Spuren Äther zu entfernen. Die entstandene
Lösung besaß ein spezifisches Gewicht von 1,213. Dialyse einer ohne Rest aufgehenden Menge gegen
destilliertes Wasser, bei der eine regenerierte Celluloseleilung als halbdurchlässige Membran verwendet
fiO wurde, zeigte, daß 18,6 g bräunliches Reaktionsprodukt
in der gesamten Lösung enthalten waren.
Spezifische Beispiele des Einverleibcns der Reaktionsprodukte
aus den obigen Beispielen in Tabakprodukte sind die folgenden:
Beispiel XVI
Eine Lösung von 0,1 g der Mischung, die wie im Beispiel I beschrieben hergestellt war, in 2 ml 50%igen
wäßrigen Alkohols wurde auf 100 g einer abgepackten und geschnittenen kommerziellen Mischung aus Tabaksorten,
einschließlich einiges rekonstituierten Tabaks gesprüht. Aus diesem Tabak wurden Zigaretten
hergestellt und durch einen erfahrenen Kreis von Rauchern getestet. Wenn die Zigaretten mit unbehandelten
Kontroll/.igarctten verglichen wurden, erzeugte
Jie Anwesenheit des Zusatzstoffes eine ziemlich
bemerkenswerte Wirkung auf Reizung und Stärke, indem er einen Rauch lieferte, der ganz mild war. Das
Duftspektrum wurde durch das Einführen eines schwer-süßlichen, kakaoartigen Duftes beeinträchtigt. s
Beispiel XVII
Der flüchtige Anteil von Beispiel II wurde auf 50 ml mit 95% Äthanol verdünnt. Eine ohne Rest aufgehende ι ο
Menge von 0,1 ml dieser Lösung wurde auf 100 ml mit 50% wäßrigem Alkohol verdünnt und auf 100 g
minderwertigen Virginiatabak gesprüht. Zigaretten, die aus diesem Tabak hergestellt worden waren, hatten
einen ausgeprägten »Virginiaw-Tabakgeschmack.
Beispiel XVIII
Eine Lösung aus 0,05 g des nichtflüchtigen (abgetriebenen) Anteils von Beispiel II in 1 ml 50%igen wäßrigen
Alkohols wurde auf 100 g minderwertigen Virginiatabak gesprüht. Zigaretten, die aus diesem Tabak
hergestellt worden waren, zeigten eine Verringerung des »grün-grasartigen« Geschmacks, der bei den
Kontrollzigaretten beobachtet wurde. Die Mischung erzeugte ebenfalls eine Abrundung des Geschmacks und
einen viel milderen Rauch.
Beispiel XlX
.1°
Das Verfahren von Beispiel XVlII wurde wiederholt, wobei ein minderwertiger Burleytabak verwendet
wurde. Die aus diesem Tabak hergestellten Zigaretten zeigten eine Verringerung an Stärke und Schärfe, wenn
sie mit einer Kontroll/igarcttc verglichen wurden, und der wünschenswerte Burlcyduft wurde erhöhl.
Beispiel XX
Das Verfahren von Beispiel XVIII wurde wiederholt, wobei rekonstituierter Tabak verwendet wurde. Die aus
diesem Tabak herges'clltcn Zigaretten besaßen im Vergleich zu Kontrollzigaretten einen verringerten
»Eichcnblatt«-Geschmack und einen süßen, würzigen Duft. 4S
Beispiel XXI
Das Verfahren von Beispiel XX wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß eine Lösung aus 0,1 g des
nichtflüchtigen Anteils in 1 ml 50%igen wäßrigen Alkohols verwendet wurde. Aus diesem Tabak hergestellte
Zigaretten zeigten einen erhöhten Tabakgeschmack, zusammen mit verringerter Reizung der Kehle
und Schärfe im Mund.
Beispiel XXII
Eine Lösung aus 0,1 g der Mischung, die wie in Beispiel XI angegeben, hergestellt worden war, in 2 ml
50%igen wäßrigen Alkohols wurde auf 100 g einer abgepackten und geschnittenen kommerziellen Mischung
von Tabaksorten gesprüht und wie in Beispiel XVI getestet. Der Rauch von Zigaretten, die auf diese
Weise hergestellt worden waren, zeigte eine bemerkenswerte Verringerung an Stärke und Fülle und eine
leichte Verringerung des »Eichenblattw-Geschmacks, der bei wieder aufgebautem Tabak zu finden ist. Der
Geschmack zeigte weniger Schärfe und war etwas sauer.
Beispiel XXIII
Eine Lösung aus 0,1 g der Mischung, die wie in Beispiel XlV beschrieben hergestellt worden war, in
2 ml 50%igen wäßrigen Alkohols wurde auf 100 g einer kommerziellen Mischung aus Tabaken gesprüht und wie
in Beispiel XVI getestet. Die Zigaretten lieferten eine etwas niedrigere Stärke und Fülle des Geschmacks als
die unbehandelte Kontrollzigarette und zeigten ein Anwachsen der sauren-grünen Noten.
Beispiel XXIV
Eine Lösung aus 12 mg des Reaktionsproduktes, das wie in Beispiel XV beschrieben isoliert wurde, in 2 ml
einer 50%igen wäßrigen Alkohollösung wurde auf 100 g ungewürzten geschnittenen Tabak gesprüht, und es
wurden dementsprechende Zigaretten hergestellt. Der durch diese Zigaretten erzeugte Rauch wurde durch die
Testpersonen so beschrieben, daß er einen geringeren Grad an Schärfe und Reizung aufwies als eine ähnlich
hergestellte Kontrollzigarette und besser ausgewogen war und süßeren Geschmack und Tabakduft besaß.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Geschmacksverbesserungszusatzes
für Tabak unter Verwendung von Aminosäuren und Carbonylverbindungen als Ausgangsstoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reaktionsmischung, die ein Lösungsmittel mit mehreren OH-Gruppen, wie z. B. Glycerin oder
Propylenglycol, Valin sowie Methylglyoxal, Dihydroxyaceton oder einen Zucker enthält, auf eine
Temperatur zwischen 120"C und 2000C erhitzt wird,
die erhitzte Reaküonsmisehung von den flüchtigen Anteilen befreit wird und die nichtflüchiigen Anteile
als geschmacksverbessernde Produkte gewonnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung des Reaktionsgemisches bei einer Temperatur von etwa 150 bis 1600C
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung Rutin,
Quercctin oder Ascorbinsäure als Katalysator enthüll.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US232526A US3920026A (en) | 1972-03-07 | 1972-03-07 | Tobacco with flavor enhancer |
US23252672 | 1972-03-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2310781A1 DE2310781A1 (de) | 1973-09-20 |
DE2310781B2 DE2310781B2 (de) | 1977-02-17 |
DE2310781C3 true DE2310781C3 (de) | 1977-10-13 |
Family
ID=
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