DE2309610C3 - Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloriden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von basischen AluminiumchloridenInfo
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Description
Basische Aluminiumchloride gewinnen im zunehmenden Maße in der kosmetischen-, pharmazeutischen- und
Textilindustrie sowohl für sich allein, als auch in diversen Zubereitungen als Antiperspirantien bzw. Gerbemittel
an Bedeutung; zusätzlich werden sie in weniger reiner Form bei der Herstellung feuerfester Formteile
verwendet. Neuerdings weiden aus basischen Alumini umchloriden auch Aluminiumoxide synthesiert, die auf
Grund ihrer besonderen Eigenschaften als Katalysatoren Verwendung finden (deutsche Offenlegungsschrifi
48 434). Schließlich sind auch sulfathaltige, basische Aluminiumchloride bekannt, die für die Wasserreinigung
empfohlen werden (deutsche Offcnlegungsschrift 07 970).
Zur Herstellung derartiger Halogenide sind zahlreiche Verfahren bekannt, die sich im wesentlichen in drei
Hauptgruppen einordnen lassen:
Die erste Gruppe umfaßt Verfahren, ausgehend vom metallischen Aluminium in Form von Spänen, Gries
oder Platten, wobei im Falle der Platten, diese z. B. nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 11 74 751
auf elektrochemischem Wege in Salzsäure in Lösung (>o gebracht werden. Erwähnenswert ist auch ein Verfahren,
bei dem man Aluminiumspäne in kontinuierlicher Weise mit Salzsaure umsetzt (deutsche Offcnlegungv
schrift 20 48 273). Der Nachteil all dieser Verfahren lieg! im Einsatz des relativ teuren Rohstoffes. hs
Die Verfahren der /weilen Gruppe gehen von
billigeren Rohstoffen, nämlich von aus Oxiden erhältli chen Aluminiumverbindungen aus. Sie beruhen darauf.
durch doppelte Umsetzung anderer basischer Aluminiumsalze, z. B. des allerdings nur über mehrere Stufen
zugänglichen basischen Aluminiumsulfits, basische Aluminiumhalogenide zu erhalten. Auch über die Methode ;
des Ionenaustausches führt ein Weg zu basischen | Aluminiumhalogenide^ Es ist auch schon vorgeschla- ■
gen worden, wasserfreies Aluminiumchlorid durch partielle Hydrolyse zu basischen Aluminiumchloriden ;
zu verarbeiten (z. B. deutsche Offenlegungsschrift j
15 67 470). Auch diese Verfahren sind jedoch relativ \ umständlich und nicht sonderlich wirtschaftlich. |·
Bei den Verfahren der dritten Gruppe geht man von \
den preisgünstigsten Aluminiumrohstoffen, nämlich von \ Aluminiumhydroxiden bzw. Aluminiumoxidhydraten ;
bzw. Aluminiumoxiden aus, kann diese jedoch wegen ; ihrer geringen Neigung, sich in Mineralsäuren zu lösen,
nicht direkt zu basischen Aluminiumchloriden verarbeiten, sondern muß sie zunächst durch Aufschluß,
Umfällung etc. in reaktionsfähige Aluminiumhydroxide umwandeln, die dann mit Salzsäure bzw. Aluminiumchlorid-Lösungen
reagieren (vgl. Compt. rend. 244 [1957], Seiten 2510-13, sowie GB-PS 6 55 617, nach
welcher basische Aluminiumchloride mit einem Atomverhältnis Al : Cl von im Höchstfalle 0,66 :1 durch
Extraktion von Aluminiumhydroxiden mit Aluminiumchloridlösungen erhalten werden). Der erste Verfahrensschritt,
nämlich die Herstellung frisch gefällter Aluminiunihydroxide erfordert einengroßenverfahrenstechnischen
Aufwand und liefert nicht immer hinreichend reine Verbindungen, da sich bei der Umarbeitung
Verunreinigungen einschleichen, die meist nicht mehr oder nur unter großem Aufwand wieder quantitativ
entfernt werden können. Zwar sind auf dem Markt auch Aluminiumhydroxide bzw. Aluminiumoxidhydrate bzw.
Aluminiumoxide erhältlich, die sogar mit verdünnter Salzsäure /u basischen Aluminiumchloriden verarbeitet
werden können, jedoch ist deren Preis so hoch, daß ihr Einsatz noch unwirtschaftlicher ist als der von
metallischem Aluminium.
Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, bei der Herstellung basischer Aluminiumchloride,
von den preisgünstigsten Rohstoffen, nämlich den bisher als nicht direkt verarbeitbar bezeichneten
Aluminiumhydroxiden bzw. Aluminiumoxidhydraten auszugehen und sie ohne Einschaltung aufwendiger
Zwischenstufen zu den gewünschten basischen Salzen, insbesondere hochbasischen mit einem Atomverhältnis
Al : Cl von bis etwa 1 : !,umzusetzen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen basischer Aluminiumchloride
der Formel AI2(OH)nCU, wobei 0<
n<4 und b > z> 2 und η + ζ stets 6 beträgt, durch Umsetzen von
aus Salzsäure und Aluminiumhydroxid gebildetem Aluminiumchlorid mit Aluminiumhydroxid bei erhöhter
Temperatur, welches darin besteht, daß man zunächst eine AlClj-Suspension, die 278 bis 385 mg Chlorid pro
Gramm Suspension enthält, herstellt, indem man 36 bis 55 gew.-%ige Salzsäure bei Temperaturen zwischen 80
und 1200C mit der äquimolaren Menge eines solchen
Aluininiumhydroxids oder Aluminiumoxidhydrats, welches in Salzsäure erst oberhalb 80°C quantitativ löslich
ist, so lange umsetzt, bis sich eine Probe der Reaktionsmischung in Wasser klar löst, hierauf die
erhaltene Suspension bei einer Temperatur von 110 bis 1500C mit einem Überschuß von 5 bis 50 Gew.-% über
der zum Erreichen des gewünschten basischen Aluminiumchlorids notwendigen Menge des Aluminiumhydroxids
oder Aluminiumoxidhydrats unter guter Durchmi-
schung reagieren läßt, bis die verlangte stöchiometrische
Ziaammensetzung vorliegt, und sodann durch Verdünnen mit dem 1- bis 5fachen Volumen kalten
Wassers den Überschuß an Aluminiumhydroxid ausfällt und abtrennt
Es war überraschend und nicht vorauszusehen, daß im Hinblick auf die deutsche Offenlegungsschrift 20 48 434,
wonach beim Erhitzen wäßriger Lösungen basischer Aluminiumchloride im Atomverhältnisbereich
Al:Cl = 0,5:1 bis 1,5:1 feinstteilige, nicht mehr filtrierbare Aluminiumoxide von kugeliger Form (Korndurchmesser
3—5 μ) ausgeschieden werden, nach der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, d. h. bei der Umsetzung
in einem ganz bestimmten Chlorid-Konzentrationsbereich in keiner Reaktionsphase rückspaltende,
sondern völlig stabile basische Aluminiumchloride entstehen.
Unter Aluminiumhydroxiden, die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbar sind, werden solche
Aluminiumhydroxide bzw. Aluminiumoxidhydrate verstanden, die in Chlorwasserstoffsäure, erst bei Temperaturen
oberhalb 800C quantitativ löslich sind und hierbei AICij · öh^O-Suspensionen ergeben. Der AI2OrGehalt
derartiger Verbindungen beträgt im allgemeinen etwa 50—70 Gew.-%, kann aber natürlich auch noch höher
oder niedriger sein. Zweckmäßigerweise verwendet man Produkte, deren Kornspektrum etwa folgende
Größenverteilung aufweist: ca. 30% < 60 μ, ca. 70%>60μ. Bei Einsatz von Produkten mit größerem
Feinkornanteil ζ. B. 40% < 40 μ entstehen in der zweiten Reaktionsstufe höherviskose und damit etwas schwieriger
rührbare Reaktionsgemische.
Gegenüber dem bekannten Stand der Technik, bei dem man nur aus bestimmten, in Mineralsäure leicht
löslichen Aluminiumhydroxiden bzw. Aluminiumoxiden basische Aluminiumchlorid-Lösungen herstellen kann,
unterscheidet sich der erste Schritt des beanspruchten Verfahrens dadurch, daß man die AlClj ■ olbO-Suspension
entweder aus einer 36 bis 55, vorzugsweise 40—45gew.-%igen Salzsäure und der üquimolaren
Menge Aluminiumhydroxid durch Erhitzen auf 80 bis 1200C, vorzugsweise ca. 1100C, oder aus einer Salzsäure
niedrigerer HCI-Konzentration und Aluminiumhydroxid unter zusätzlichem Einleiten von gasförmigem
Chlorwasserstoff bis zur vorstehend angegebenen Konzentration bei den gleichen Temperaturen, oder aus
einer wäßrigen Aluminiumhydroxid-Suspension, in die man gasförmigen Chlorwasserstoff bis zur Endkonzentration
einer 36 bis 55 Gew.-% entsprechenden Salzsäure bei den angegebenen Temperaturen einleitet,
bereitet. Man arbeitet bevorzugt im geschlossenen System bis zur völligen Umsetzung, wofür im allgemeinen
Zeiten von 4 bis 6 Stunden erforderlich sind.
Für die auf die eine oder andere Weise erhaltene Suspension ist die Chloridkonzentration maßgebend,
und zwar müssen 278 bis 385 vorzugsweise 303 bis 332 mg Chlorid/g-Suspension vorhanden sein. Die
Einstellung höherer Chlorid-Konzentrationen ist grundsätzlich möglich, Grenzen sind jedoch durch die
jeweiligen technischen Gegebenheiten, nämlich die bei höherer Konzentration auch höher viskosen Ansätze
ausreichend durchmischen zu können, gesetzt.
Zur Kontrolle der quantitativen Umsetzung der Ausgangskomponenten dient die Klariöslichkeit einer
Probe des Reaktionsgemische* in Wasser. Es ist wesentlich, daß die AICh · 6H>C)-Siispension diese
Beschaffenheit hat, um zu verhindern, daß in der nächsten Reaktionsstufe Störungen infolge thermischer
Hydrolyse der entstandenen basischen Aluminiumchloride auftreten, wobei Aluminiumoxid in feinster Form
ausfallen würde, welches sich nach Beendigung der Reaktion nicht mehr abtrennen ließe.
Im zweiten Verfahrensschritt wird die AICIj · 6H2O-Suspension
mit weiterem Aluminiumhydroxid der gleichen Qualität zu den basischen Chloriden umgesetzt.
Man geht hierbei so vor, daß man die AICI3 · 6H2O-Suspension
bei 110—1500C, vorzugsweise bei ca.
120—1300C, mit Aluminiumhydroxid in einer Menge,
die 5 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40% über der Menge liegt, die nötig ist, um das basische Salz der gewünschten
Zusammensetzung zu erhalten, erhitzt. Hierauf wird das Reaktionsgemisch bei der angegebenen Temperatur
gehalten. Um örtliche Überhitzungen zu vermeiden, die zur Zersetzung der entstehenden basischen Aluminiumchloride
führen würden, ist für gute Durchmischung zu sorgen. Es wird so lange umgesetzt, bis von der
zugegebenen Aluminiumhydroxidmenge der errechnete Anteil verbraucht ist. Dies wird festgestellt, indem man
Proben des Reaktionsgemisches mit Wasser verdünnt und hieraus entweder die Menge des nicht umgesetzten,
als Niederschlag sich abscheidenden Aluminiumhydroxids gravimetrisch bestimmt und/oder zum anderen aus
der filtrierten Lösung das Al : Cl-Atomverhältnis ermittelt. Die Umsetzungszeiten liegen — abhängig von
dem verlangten Al : Cl-Atomverhältnis — zwischen ca.
10 und 50 Sunden.
Die Reaktionsmischung wird nun mit kaltem Wasser, vorzugsweise dem 1 bis 5fachen Volumen, verrührt,
wobei sich das nichtumgesetzte Aluminiumhydroxid abscheidet. Es wird durch Filtrieren, Zentrifugieren oder
Dekantieren abgetrennt und kann im nächstfolgenden Ansatz in der I. Stufe wieder eingesetzt werden, so daß
die basischen Aluminiumchloride im Endeffekt mit praktisch 100%iger Ausbeute, bezogen auf eingesetztes
Aluminiumhydroxid, gewonnen werden.
Die Aufarbeitung der erhaltenen Lösungen der basischen Aluminiumchloride zu festen Produkten kann
durch bekannte Verfahren, z. B. Sprühtrocknen oder Eindampfen erfolgen. Die Lösungen können ferner nach
dem in der deutschen Patentschrift 11 74 751 beschriebenen
Verfahren, nämlich durch Elektrolyse zwischen Aluminiumplatten, zu Lösungen höherbasischer Aluminiumchloride
weiterverarbeitet werden. Hierbei erfolgt gegebenenfalls gleichzeitig eine quantitative Verbesserung,
dem u. U. enthaltene gefärbte Verunreinigungen kathodisch reduziert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach welchem basische Aluminiumchloride der allgemeinen Formel Al2(OH)nCU, wobei n>0 und <4, z<6 und >2 und η + ζ stets 6 beträgt, herstellbar sind, zeichnet sich durch seine besondere Wirtschaftlichkeit aus. Es ist im Vergleich zu Verfahren, die von Aluminiummetall und Salzsäure ausgehen auch einfacher zu handhaben, indem die 1. Stufe, d. h. die AICl3 ■ 6H2O - Bildung aus Aluminiumhydroxid und Salzsäure viel gemäßigter und damit kontrollierbarer verläuft als die in der Anfangsphase sehr heftige Umsetzung von Aluminiummetall mit Salzsäure. Zusätzlich erreicht man infolge der extremen Konzentrationsverhältnisse in relativ kleinen Apparaturen hohe Durchsätze.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach welchem basische Aluminiumchloride der allgemeinen Formel Al2(OH)nCU, wobei n>0 und <4, z<6 und >2 und η + ζ stets 6 beträgt, herstellbar sind, zeichnet sich durch seine besondere Wirtschaftlichkeit aus. Es ist im Vergleich zu Verfahren, die von Aluminiummetall und Salzsäure ausgehen auch einfacher zu handhaben, indem die 1. Stufe, d. h. die AICl3 ■ 6H2O - Bildung aus Aluminiumhydroxid und Salzsäure viel gemäßigter und damit kontrollierbarer verläuft als die in der Anfangsphase sehr heftige Umsetzung von Aluminiummetall mit Salzsäure. Zusätzlich erreicht man infolge der extremen Konzentrationsverhältnisse in relativ kleinen Apparaturen hohe Durchsätze.
Durch die folgenden Beispiele sei die beanspruchte Arbeitsweise noch weiter erläutert:
In einer mit Rückflußkühler und Rührer versehenen Glasappar-Jtur legt man 1,0Hg(IOMoI HCI) 36gew.-
%ige Salzsäure vor und gibt 350 g [4,5 Mol Al(OH)3] an
AI2O3 65%iges Aluminiumhydroxid zu. Unter Rühren wird langsam auf 8O0C erwärmt, wöbe· ein Teil des
Aluminiumhydroxids in schwach exothermer Reaktion in Lösung geht. Hierauf leitet man 123 g (3,38 Mol)
Chlorwasserstoff ein, was einer theoretischen HCl-Konzentration
von 42,9% entspricht. Zur vollständigen Umsetzung des Aluminiumhydroxids wird die Suspension
noch ca. 3 Stunden zum Sieden erhitzt (ca. 1 U°C).
Eine Probe des Reaktionsgemisches ist dann in Wasser praktisch klar löslich. Die Suspension enthält nun eine
Aluminiumverbindung mit einem Alomverhältnis Al : Cl = 0,33:1 und hat eine Konzentralion von
319 mgCl-/g-Suspension.
In diese Suspension werden 717 g (9,15 Mol) Aluminiumhydroxid der gleichen Qualität eingerührt.
Man erhitzt unter Rühren auf 120' C und hält bei dieser Temperatur 45 Stunden. Aus einer Probe des mit
Wasser verdünnten und von nicht umgesetzten grobkörnigen Aluminiumhydroxid klar filtrierten Gemisches
wird das Al : Cl-Atomverhältnis des gelösten
Salzes ermittelt. Es liegt bei 0.85:1. Dies entspricht einem basischen Aluminiumchlorid der Formel
Al1(OH)182CI11H.
Zur Aufarbeitung verrührt man den Kolbeninhalt mit ;s
ca. 1 kg kaltem W.i-scr und trennt durch Filtration über
eine Nutsche das nicht umgesetzte Altiminiuiv lydroxid
ab. das einmal mit wenig kaltem Wasser chloridionenfrei
gewaschen wird.
Ausbeute: 2044 g klare Lösung.
Das nicht umgesetzte Aluminiumhydroxid im Gewicht von 207 g (feucht) mit einem AI(OH)]-Gehall von
IHbg (2,4 Mol) kann beim nachfolgenden Ansät/ zur
I lersiellung der AICIj ■ 61 liO-Suspension wieder eingesetzt
werden. Vergleichs^, ersuch Vl
In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur weiden 1.014 g 30°/oigc Salzsäure (8.34 Mol HCI) vorgelegt. Man
gibt 218 g an AbOj 65%igcs Aluminiumhydroxid zu
12.78 Mol AI(OH))] und erhit/t langsam unter Rühren
auf 80 C. Wenn die Hauptmenge Aluminiumhydroxid umgesetzt ist. wird der Ansatz so lange bei 105 C
gehalten, bis eine Probe des Reaktionsgemische^ sich in
Wasser praktisch klar auflöst. Die Lösung enthält eine Aluminium-Verbindung mit einem Alomverhältnis
Al : Cl = 0.33 : 1. Die Chlorid-Konzentration beträgt
24OtIIgCLZgAICIj · 6H2O-SuSpCnSiOn.
In diese Suspension werden 509 g [6,49 Mol AI(OH)5]
des vorstehend genannten Aluminiumhydroxids eingerührt, worauf man das Reaktionsgemisch auf 1200C
erhitzt und 40 Stunden bei dieser Temperatur beläßt. F.s resultiert ein basisches Aluminiumchlorid mit einem
Alomverhältnis Al : Cl = 0,59 : 1, jedoch enthält das Gemisch neben nicht umgesetzten Aluminiumhydroxid
l'eiristanteile infolge der hydrolytischen Rückspaltung
des basischen Aluminiumchlorids, so daß eine Probe mit HjO verdünnt nicht mehr klar filtrierbar ist.
Wird das Reaktionsgemisch weiter bei 12O°C gerührt,
so sinkt das Atomverhältnis Al: Cl in der Lösung laufend ab, und der Feinstanteil nimmt entsprechend zu. (,0
Zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches (1,740 g) wird 1 kg Wasser eingerührt. Die erhaltene Suspension
kann infolge des Fcinstkornanteils nicht filtriert werden.
Vergleichsversuch V2
In einem 2 m1 fassenden emaillierten Rührkessel
werden 528.8 kg 36%ige Salzsäure (5.22 K-MoI HCI) vorgelegt. Unter Rühren trägt man 159 kg Aluminiumhydroxid
(65%ig an AI2Oj) [2,02 K-MoI Al(OH)1]
ein, wobei die Temperatur infolge leicht exothermer Reaktion langsam auf 50—70''C ansteigt.
Zur Aufkonzentrierung auf einen theoretischen Chlorwasserstoffgehalt
von 39,6% leitet man 31,8 kg (0,87 K-MoI) Chlorwasserstoff ein und erhitzt zwecks
quantitativer Umsetzung der Komponenten bei geschlossenem Kessel noch ca. 5 Stunden auf 120' C.
Eine Probe dieser Mischung ergibt beim Verdünnen mit Wasser eine praktisch klare Lösung mit einem
Atomverhältnis Al : Cl = 0,33 : 1. Die Chlorid-Konzentration
beträgt 300 mg Cl /g AlCl1 · 6H2O-Suspension.
In die erhaltene Suspension werden nun 372,4 kg (4,74
K-MoI) Aluminiumhydroxid der gleichen Qualität unter Rühren eingetragen. Man erhitzt auf 120"C und rührt
bei dieser Temperatur die zunehmend viskoser werdende Reaktionsmischung so lange, bis eine mit Wasser
verdünnte und filtrierte Probe ein Al : Cl-Alomverhältnis
von 0.8 : 1 aufweist, entsprechend einem basischen Aluminiumchlorid der Formel AIi(OH)L75Ol25. Dies ist
nach einer Reaktionszeit von ca. 50 Stunden der Fall.
Der Kesselinhalt (ca. 1100 kg. d. s. ca. 600 I) wird nun
mit 1000 1 Wasser verdünnt. Sodann wird durch Zentrifugieren von 166.5 kg nicht umgesetztem grobkörnigen
Aluminiumhydroxid abgetrennt, welches beim
nächsten Ansatz für die Herstellung der AICI. · 6H2O-Suspension
wiedereinsetzbar is·.
Ausbeute: 1910kg wäßrige Lösung, die durch
Elektrolyse zwischen Aluminiumplatien aul höherbasisches
Aluminiumchlorid der Formel AI2(OH)-JCl weiterverarbeitet wurde.
Beispiele 2 bis 4
Beispiele 2 bis 4
Vergleichsversuche VJ bis V6
Aus den nachstehenden Tabellen, in der die Reaktionsbedingungen und F.rgebnisse des Beispiels 1
nochmals, sowie Daten für weitere Beispiele 2 bis 4 und Vcrgieichsv ersuche, die entsprechend den Angaben de-,
Beispiels 1 und Vl, V2 unter Einsät/ des gleichen Aluminiumhydroxids ausgeführt wurden, zusammengestellt
sind, isi deutlich zu ersehen, daß die Geschwindigkeit
der Reaktion des AICI3 ■ 6H2O mit Aluminiumhydroxid
von der Chloridkonzcntration dieser Suspension abhängig is;. Die Rückreaktionsgc-ihw indigkeit. d.h.
die hydrolytische Zersetzung entstandener basischer Aluminiumchloride in HCl und feinkörniges Aluminiumhydroxid
nimmt mit steigender Chloridkonzentraiion
ab. Bei niedrigerer Chloridkonzentration werden stets
Reaktionsgemische erhalten, die neben basischen Aluminiumchloriden und nicht umgesetzten Aluminiumhydroxiden
feinstkörniges Aluminiumhydroxid mit einem Konidurchmesser von ca. 3 — 5 μ enthalten, was
die Aufarbeitung, d. h. die Abtrennung der wäßrigen Lösungen des basischen Aluminiumchlorids verfahrenstechnisch
sehr erschwert (vergl. V3 und V4).
Ein Überschuß von mehr als 50 Gew.-% über die zum Erreichen des gewünschten basischen Chlorids notwendige
Menge des Aluminiumhydroxids oder Aluminiumoxidhydrats ist zwarallgemein nicht schädlich (vgl.V2.
V5, V6), ist aber nicht wirtschaftlich.
Durch den Zusammenhang zwischen der Masse des gesamten Chlorwasserstoffs (Mm 1). der Masse der
AlCI) · 6H2O-Suspension (Ms) sowie der theoretischen
HCi-Konzentration der Salzsäure (Cm 1) laßt sich allein
bei vorgegebener Salzsäurekonzentration die Cl-Konzentration der AICh ■ oHjO-Suspension rechnerisch
ermitteln und zur Kontrolle des Ansatzes mit dem analytisch gemessenen Wert vergleichen.
Hs gill
Hi
1 = 0,972- "" = 0 972 "" ■( ^Chlorld A
s ' ~ Ms ' It- 0.712 · C nc ι V ix Suspension /
Cud ist in (icw.-".'o dividiert durch KlO ein/uset/en
Der Faktor 0,712 bezieht sich auf KK)" „iges AI(OH).,.
Mt 2= Masse des Chlorids.
Mt 2= Masse des Chlorids.
Herstellung der AICIj-Hexahydrai-Suspcnsion. Atom\eih;iltnis AhCl = 0.33: I
llcispicl SaUsauremcnge
Nr. gew.-%ig
Nr. gew.-%ig
1 | 1 | 1014 g |
36 | ||
V | 2 | 1014 g |
30 | ||
V | 3 | 528,8 kg |
36 | ||
V | 4 | 1014 u |
10 | ||
V | 5 | 1014 h |
20 | ||
V | 1014;; | |
36 | ||
-) | 1014 u | |
36 | ||
3 | 1014 u | |
36 | ||
4 | 6 | 1014 u |
36 | ||
V | 52.9 ki | |
36 | ||
IIU-Gas
/usäi/lich
g
31,8
g
g
g
g
7,5 kg
7,5 kg
Theoret.
SaUsaure-Kon?entr. in
Gew.-".« lld
SaUsaure-Kon?entr. in
Gew.-".« lld
42.9
30
39,6
10
20
36
37,2
38,4
41,0
43,9
Gesamter Chlorwasserstoff
488 g
= 13,3 Mol
304 g
= 8,34 Mol
kg
= 6,09 K-MoI
101 g
= 2.78 Mol
202 g
= 5,56 Mol
365 g
= 10,OMoI
385 g
= 10,56MoI
405«
= 11.11 Mol
451 u
= 12,3 Mol
26,54 kg
= 0,725 K-MoI
Aluminiumhydroxid mg Chlorid |65%ig an AI2O,) iiAKI, hH.O
Menge Mol Suspension
(«messen)
350 g
= 4,5 Mol
218g
= 4,5 Mol
218g
= 2,78 Mol
159 kg
159 kg
= 2,03 K-MoI 73 g
= 0,94MoI
146 g
146 g
= 1,88 Mol
262 g
262 g
= 3,34 Mol
276 g
276 g
= 3.54 Mol
291 g
291 g
= 3,70 Mol
324 g
324 g
= 4,15 Mol
19 kg
= 0,245 K-MoI
19 kg
= 0,245 K-MoI
319
240 300 91 169 278 285 293 308 324
Umsetzung der Suspension (Tabelle 1) mit Aluminiumhydroxid
Beispiel | Zusatz Aluminium | ReakUons- Temp. C | Atomverhaltniss | ",o Überschuß | Al-oxid-Keinslkorri |
Nr. | hydroxid |65"iig an AKO1) | Reaktions-Zeit in Sld. | Al:Π des erzielten | an AI(OIl)3 | anteil in dem mit |
Menge = Mol | bas. Aluminiumchlorids | her. aus | Wasser verdünnter | ||
erreichtem Atom- | Reaktionsgemisch | ||||
vcrhältnis Al: Cl | |||||
1 | 717 g = 9,15MoI | 120 40 | 0,85:1 | 26 | ohne |
V 1 | 509 g = 6,49 Mol | 120/40 | 0,59: | 39 | erheblich |
V2 | 372 kg = 4,74 K-MoI | 120/50 | 0,80: | 67 | ohne |
V3 | 17Og = 2,2MoI | 105/64 | 0,42: | 90 | gering |
V4 | 34Og = 4,4 Mol | 105/64 | 0,44:1 | 88 | gering |
V5 | 61Ig= 7,78MoI | 120/55 | 0,70: | 53 | Spuren |
2 | 644 g = 8,20 Mol | 120/50 | 0,74: | 48 | Spuren |
3 | 679 g = 8,66 Mol | 120/50 | 0,77: | 44 | ohne |
4 | 755 g = 9,6 Mol | 120/45 | 0,82: | 38 | ohne |
6 | 50 kg = 0,64 K-MoI | 130/10 | 0,75: | 53 | Spuren |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen basischer Aluminiumchloride der Formel
Al2(OH)nCU wobei 0<n<4 und 6>z>2 und π + ζ
stets 6 beträgt, durch Umsetzen von aus Salzsäure und Aluminiumhydroxid gebildetem Aluminiumchlorid
mit Aluminiumhydroxyd bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß
man zunächst eine AlClj-Suspension, die 278 bis
385 mg Chlorid pro Gramm Suspension enthält, herstellt, indem man 36 bis 55 gew.-%ige Salzsäure
bei Temperaturen zwischen 80 und 1200C mit der äquimolaren Menge eines solchen Aluminiumhydroxyds
oder Aluminiumoxidhydrats, welches in Salzsäure erst oberhalb 80°C quantitativ löslich ist, so
lange umsetzt, bis sich eine Probe der Reaktionsmischung in Wasser klar löst, hierauf die erhaltene
Suspension bei einer Temperatur von 110 bis 1500C
mit einem Überschuß von 5 bis 50 Gew.-% über der zum Erreichen des gewünschten basischen Aluminiumchlorids
notwendigen Menge des Aluminiumhydroxids oder Aluminiumoxidhydrats unter guter Durchmischung reagieren läßt, bis die verlangte
stöchiometrische Zusammensetzung vorliegt, und sodann durch Verdünnen mit dem 1- bis 5fachen
Volumen kalten Wassers den Überschuß an Aluminiumhydroxid ausfällt und abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ^o
zeichnet, daß die Lösungen der basischen Aluminiumchloride zur Weiterverarbeitung auf höherbasische
Chloride zwischen Altiminiumelektroden elektrolysiert
werden.
.is
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2309610A DE2309610C3 (de) | 1973-02-27 | 1973-02-27 | Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloriden |
US05/444,539 US3953584A (en) | 1973-02-27 | 1974-02-21 | Process for the preparation of basic aluminum chlorides |
CA193,516A CA1016338A (en) | 1973-02-27 | 1974-02-26 | Process for the preparation of basic aluminum chlorides |
GB901074A GB1460966A (en) | 1973-02-27 | 1974-02-27 | Process for the preparation of basic aluminium chlorides |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2309610A DE2309610C3 (de) | 1973-02-27 | 1973-02-27 | Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloriden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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