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Verfahren zum Kennzeichen isolierter elektrischer Leiter durch Aufspritzen
von Farbzeichen Die zum Aufbau elektrischer Kabel und Leitungen vorgesehenen isolierten
elektrischen Leiter, beispielsweise Adern für Nachrichtenkabel, werden mit einer
Kennzeichnung versehen, um die einzelnen Adern im fertigen Kabel eindeutig voneinander
unterscheiden zu können. Bei dieser Kennzeichnung handelt es sich beispielsweise
um im Abstand aufgebrachte Farbzeichen, insbesondere Farbringe.
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Zur Kennzeichnung von in Längsrichtung bewegten isolierten elektrischen
Leitern mit Farbringen ist es bekannt, beiderseits der zu kennzeichnenden Ader umlaufende
Düsenräder bzw.
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Düsenscheiben zu verwenden. Die Achsen dieser Düsenräder sind parallel
zur Bewegungsrichtung der Ader gelagert, so daß die am Umfang des Düsenrades angebrachten
Spritzdüsen, aus denen das Farbmaterial als Farbstrahl austritt, quer zum Leiter
verlaufen. Hierbei sind die Achsen der Düsenräder als Hohlwellen ausgebildet, in
denen die von einer Pumpe gelieferte Farbflüssigkeit den ebenfalls hohl ausgebildeten
Düsenrädern und damit den Spritzdüsen unter Druck zugeführt wird. Infolgedessen
wird die Farbflüssigkeit durch die Spritzdüsen der Düsenräder hindurch in radialer
Richtung in Form von feinen Farbstrahlen verspritzt, wobei jeder Farbstrahl beim
Kreuzen der zu kennzeichnenden Ader, d. h. beim Auftreffen auf die Aderisolierung,
einen farbigen Halbring erzeugt, der sich mit dem von dem gegenüberliegenden, in
Längsrichtung der Ader versetzt angeordneten Düsenrad erzeugten Halbring zu einem
geschlossenen Farbring ergänzt (DT-PS 1 172 331). Bei dieser Ausbildung der Düsenräder
treten also ständig mehrere Farbstrahlen aus dem jeweiligen Düsenrad aus, die jeweils
nur
dann zur Kennzeichnung führen, wenn sie die Ader kreuzen.
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Somit wird ständig eine im Vergleich zu der für die eigentliche Kennzeichnung
benötigten Menge der Farbflüssigkeit relativ große Farbflüssigkeitsmenge in Umlauf
gehalten; das in der Farbflüssigkeit enthaltene Lösungsmittel kann damit relativ
schnell verdunsten. Dies führt zu Änderungen in der Konsistenz der Farbflüssigkeit,
die durch entsprechende Maßnahmen wieder rückgängig gemacht werden muß. Im übrigen
können mit der bekannten Kennzeichnungseinrichtung nur Fertigungsgeschwindigkeiten
bis zu etwa 700 m/min erreicht werden.
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Bei höheren Fertigungsgeschwindigkeiten verlieren die ringförmigen
Kennzeichen an Randschärfe und führen somit zu einer ungenauen Kennzeichnung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Kennzeichnung von
in Längsrichtung bewegten isolierten elektrischen Leitern durch Aufspritzen von
Farbzeichen eine größere Fertigungssicherheit und damit verbunden eine erhöhte Fertigungsgeschwindigkeit
zu erreichen und hierbei die Deutlichkeit der Farbmarkierung zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Verfahren aus,
bei dem ein aus einer Düse austretender Farbstrahl in Abständen auf die Oberfläche
des zu kennzeichnenden isolierten elektrischen Leiters gelenkt wird. Gemäß der Erfindung
wird der Farbstrahl parallel oder annähernd parallel zu dem zu kennzeichnenden isolierten
elektrischen Leiter aus der Düse ausgespritzt und in Abständen in Richtung auf den
zu kennzeichnenden isolierten elektrischen Leiter umgelenkt.
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Bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Kennzeichnungsverfahren
wird also zur Kennzeichnung eines isolierten elektrischen Leiters mit einem Farbhalbring
lediglich ein einziger, kontinuierlich in der gleichen Richtung aus einer Düse ausgespritzter
Farbstrahl verwendet, der entsprechend der
Abzugsgeschwindigkeit
des isolierten elektrischen Leiters, also der Ader, und entsprechend dem erforderlichen
Abstand der Farbhalbringe in Abständen auf die Oberfläche der Ader gelenkt wird.
Durch Verwendung nur eines einzigen Farbstrahls wird ein wesentlich geringerer Farbumlauf
und damit eine geringere Verdunstung des in der Farbflüssigkeit enthaltenen Lösungsmittels
und demzufolge eine geringere Konsistenzänderung der umlaufenden Farbflüssigkeitsmenge
erreicht. Die Fertigungssicherheit, insbesondere die Sicherheit gegenüber einer
Verstopfung der Spritzdüse infolge dickflüssig werdender Farbflüssigkeit ist damit
erhöht.
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Um die flutlichkeit der Farbmarkierung zu verbessern, empfiehlt es
sich, dem umgelenkten Farbstrahl eine Geschwindigkeitskomponente in Abzugrichtung
des isolierten elektrischen Leiters zu geben.
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Zur Durchführung des neuen Verfahrens ist eine Einrichtung besonders
geeignet, bei der die Kennzeichnung des isolierten elektrischen Leiters mit Hilfe
eines rotierenden, den Farbstrahl auf den zu kennzeichnenden isolierten elektrischen
Leiter richtenden Rades erfolgt. In Weiterbildung der Erfindung weist dieses Rad
zur Umlenkung des Farbstrahles an seinem Umfang eine oder mehrere turbinenartige
Schaufeln auf.
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Diese Schaufeln kreuzen bei der Drehbewegung des Rades den Farbstrahl
und schleudern dabei eine bestimmte Farbflüssigkeitsmenge in Richtung auf die zu
kennzeichnende Ader. Die Anzahl der verwendeten, am Umfang des Rades vorzugsweise
gleichmäßig verteilten turbinenartigen Schaufeln richtet sich dabei nach der Abzugsgeschwindigkeit
der Ader und der Drehzahl des die Schaufeln tragenden Rades, also des Turbinenrades.
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Um bei der Umlenkung des Farbstrahles mit Hilfe der turbinenartigen
Schaufeln dem umgelenkten Farbstrahl eine in Abzugrichtung der zu kennzeichnenden
Ader weisende Geschwindigkeitskomponente zu erteilen, kann man konstruktiv derart
vorgehen, daß jede turbinenartige Schaufel um eine radial durch das Rad verlaufende
Achse drehbar angeordnet ist. Eine andere, vorteilhafte Möglichkeit besteht darin,
die turbinenartigen Schaufeln fest auf dem Rad anzuordnen und den Winkel zwischen
der Achse des Rades und der Achse des zu kennzeichnenden isolierten elektrischen
Leiters einstellbar auszubilden.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Durchführung des neuen
Verfahrens ist in den Figuren 1 und 2 in verschiedenen Ansichten sowie in Fig. 3
mit geänderter Stellung des Turbinenrades dargestellt.
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In Fig. 1 verläuft der zu kennzeichnende isolierte elektrische Leiter,
also die Ader 1, von links nach rechts mit der Geschwindigkeit v. Parallel dazu
verläuft der Farbstrahl 5, der aus der Düse 4 kontinuierlich ausgespritzt wird.
Zur Umlenkung des Farbstrahles 5 dient das Turbinenrad 2, das in der Nähe der Ader
1 senkrecht zu dieser Ader kontinuierlich umlaufend angeordnet ist. Das Rad 2 weist
an seinem Umfang verteilt die Turbinenschaufeln 3 auf, die bei der Drehbewegung
des Rades 2 den Farbstrahl 5 kreuzen. Dabei wird jeweils ein Teil des Farbstrahles
6 entsprechend der Formgebung der Schaufeln 3 in Richtung auf die Ader 1 umgelenkt
und erzeugt einen farbton Halbring.
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Um dem auf die Ader jeweils auftreffenden Teil des Farbstrahles eine
Geschwindigkeitskomponente in Bewegungsrichtung der Ader 1 zu erteilen, kann man
den Farbstrahl 5 beispielsweise mit unterschiedlicher Richtung auf die turbinenartigen
Schaufeln 3 auftreffen lassen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die turbinenartigen
Schaufeln steckbar und drehbar auf
der Mantelfläche des Turbinenrades
2 zu befestigen, um unterschiedliche Umlenkwinkel für den Farbstrahl einstellen
zu können.
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Eine weitere Möglichkeit, dem auf die Ader 1 auftreffenden Teil des
Farbstrahles eine Geschwindigkeitskomponente in Abzugsrichtung der Ader 1 zu erteilen,
ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem Fall ist die Achse 10 des Turbinenrades 2 gegenüber
der Achse der Ader 1 um einen Winkel 0< schräggestellt, so daß der parallel zur
Ader 1 verlaufende Farbstrahl 5' nicht senkrecht, sondern um einen Winkel umgelenkt
(6') wird, der kleiner als 90 ° ist.
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3 Figuren 5 Ansprüche