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Einrichtung zur Kennzeichnung von vorzugsweise mit thermoplastischen
Stoffen isolierten elektrischen Leitern Zum fortlaufenden Kennzeichnen von Formsträngen,
wie Fäden, Rohren, Schläuchen und insbesondere der Isolierung oder Ummantelung elektrischer
Leiter, Adern, Kabeln od. dgl. durch vorzugsweise farbige Zeichen ist es bekannt,
den Farbstoff in zerstäubter Form mittels eines Spritzverfahrens aufzubringen. Vorteilhaft
wird der Farbstoff von der Spritzvorrichtung durch entsprechend den gewünschten
Zeichen gelochte Schablonen auf die Leiterisolierung od. dgl. gespritzt. Bei den
diesbezüglichen bekannten Verfahren ist vorgesehen, die Spritzvorrichtung feststehend
anzuordnen und sowohl die Schablonen als auch den Leiter an der Spritzvorrichtung
vorbeizuführen. Es ist ferner bekannt, einen rotierenden, mit der Farbflüssigkeit
dauernd unter Druck gefüllten Behälter in Form einer Hohlscheibe od. dgl. vorzusehen,
an deren Außenrand eine oder mehrere Spritzdüsen angeordnet sind. Hierbei besteht
die Möglichkeit, die Spritzdüsen mit einem solchen gegenseitigen Abstand anzuordnen
und so auszubilden, daß bei entsprechend gewählter Drehzahl des Spritzdüsenbehälters
und Durchzuggeschwjndigkeit des Leiters die jeweils gewünschten Kennzeichen auf
dem Leiter entstehen. Durch Wahl verschiedener Spritzdüsenabstände bzw. Farbstrahlenfolgen
sind also verschiedene Kennzeichnungsmuster herstellbar. Auch bei diesen sich drehenden
Spritzdüsenbehältern kann die Anordnung von vorzugsweise feststehenden Schablonen
zwischen den Spritzdüsen und dem Leiter von Vorteil sein, um die Farbstrahlen nur
in bestimmten Stellungen auf den Leiter einwirken zu lassen, im übrigen aber abzudecken.
Will man mittels solcher Einrichtungen verschiedene Kennzeichnungsmuster erzeugen,
so müßte jedesmal der Spritzdüsenbehälter durch einen anderen ersetzt werden. Ebenso
wäre ein Austausch der Schablonen erforderlich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Einrichtung zur Kennzeichnung
von vorzugsweise mit thermoplastischen Stoffen isolierten elektrischen Leitern od.
dgl. durch in Abständen aufgespritzte Farbzeichen, bei der die Farbflüssigkeit mittels
Spritzdüsen durch Schablonen auf die Leiterisolierung gespritzt wird, die Schablonenöffnungen
für den Durchtritt einer bestimmten Farbstrahlenfolge wahlweise freizugeben oder
abzudecken. Dies ist von besonderer Bedeutung für Kennzeichnungseinrichtungen, die
unmittelbar hinter der Schneckenpresse arbeiten, mittels deren die Isolierung, z.
B. eine Voll- oder Schaumstoffisolierung aus Kunststoffen, auf den Leiter aufgebracht
worden ist.
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Bei der neuen Einrichtung zur Kennzeichnung von vorzugsweise mit thermoplastischen
Stoffen isolierten elektrischen Leitern durch in Abständen aufgespritzte Farbzeichen,
bei der die Farbflüssigkeit mittels eines um seine senkrechte Achse sich drehenden
Spritzdüsenbehälters durch Schablonen auf die Leiterisolierung gespritzt wird, sind
die genannten Nachteile dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß zwei den Spritzdüsenbehälter
überdeckende, dicht übereinanderliegende und gegenseitig einstellbare Schablonenträger
in Form von Glocken bzw. Hauben vorgesehen sind, um die Schablonenöffnungen wahlweise
freizugeben oder abzudecken. Mit Vorteil dreht sich der Spritzdüsenbehälter um seine
senkrechte Achse.
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Es ist für andere Zwecke, und zwar zum mustergemäßen Färben von Flächengebilden,
bereits bekannt, mit mehreren übereinandergelegten Schablonen zu arbeiten. So wurde
beispielsweise vorgeschlagen, durchlässige Flächengebilde, z. B. Gazegewebe, durch
welche die Farbe beim Auftragen, insbesondere mittels des Spritzdruckverfahrens,
nur teilweise dringt, als Schablone zu benutzen, um mit diesen beim einmaligen Auftragen
der Farbe mustergemäße Farbabstufungen od. dgl. in derselben Farbe zu erzielen oder
auch neuartige Musterungen, wie Gewebemusterungen, hervorzurufen, wobei gegebenenfalls
auch mehrere Schablonen mit abweichenden Durchlässigkeiten übereinandergelegt werden
können. Ferner ist es zur Herstellung naturgetreu abgetönter Muster mit Hilfe von
Schablonen auf dem Wege des Spritzdruckes, gegebenenfalls auch mittels Walzenschablonen,
bekannt, die Abschattierung an beliebigen
Stellen des Musters innerhalb
des durch die Konturschablonen gegebenen Umrisses durch über letztere angeordnete
Abschattierungsschablonen zu erzielen.
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Eine zweckmäßige Ausführung der neuen Einrichtung besteht darin, die
innere Schablonenhaube mit den Schablonenöffnungen für das jeweilige Kennzeichnungsmuster
und die äußere Schablonenhaube mit einer für alle Schablonenöffnungen der inneren
Haube gemeinsamen Öffnung zu versehen, um mittels der äußeren Haube wahlweise eine
Abdeckung und Freigab;, der inneren Schablonenöffnungen zu erzielen. Vorzugsweise
steht die äußere Schablonenh«ube fest, während die innere Schablonenhaube um bestimmte
Winkel verdrehbar und fest einstellbar ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es ist angenommen, daß mittels der Einrichtung die Adern eines Sternvierers
in bestimmten Abständen mit Farbringen versehen werden sollen. Die diesbezügliche
bekannte Kennzeichnungsart geht aus der Fig. 1 hervor, in der die vier Adern eines
Sternvierers mit a, b, c und d bezeichnet sind. Da die Ader a keine
Kennzeichen trägt, brauchen nur die Adern b, c und d gekennzeichnet
zu werden.
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Die in der Fig. 2 gezeigte Einrichtung enthält zwei gleichartige,
um senkrechte Achsen rotierende Spritzdüsenbehälter 10 und 10', die aus dem zylindrischen
Oberteil 12 mit den in drei übereinanderhegenden Reihen angeordneten Spritzdüsen
11 b, 11 c und 11 d,
dem kegelstumpfförmigen Mittelteil 13 und
dem rohrförmigen Unterteil 14 besteht, welches in die Farbflüssigkeit 15 eintaucht.
Die Spritzdüsen sind in drei Kranzebenen bzw. Reihen so übereinander angeordnet,
daß die Folge der Spritzdüsen innerhalb jeder einzelnen Reihe, in Umfangsrichtung
gesehen, je nach Kennzeichnungsmuster für die Adern b, c oder d verschieden
sind.
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Der Motor 16 treibt den Spritzdüsenbehälter 10 direkt über die Welle
17 und den Spritzdüsenbehälter 10' über irgendwelche Übertragungsmittel, z. B. biegsame
Welle, Zahnräder od. dgl., indirekt an. Durch schnelle Drehung des Spritzdüsenbehälters
tritt infolge der durch die Spritzdüsen nach außen geworfenen Luft eine Saugwirkung
auf die Farbflüssigkeit ein. Da ferner die Zentrifugalkraft auf die Farbflüssigkeit
einwirkt, wird diese - ohne Druckerzeuger, wie Pumpen, anwenden zu müssen - an der
Innenfläche des Behälters bis zu den Spritzdüsen geleitet und durch die Spritzdüsen
in Form feiner Farbstrahlen nach außen auf den von unten nach oben durch das Rohr
18 geführten isolierten Leiter (im dargestellten Fall die Ader b) geschleudert,
auf dem die Farbstrahlen farbige Halbringe erzeugen. Die Ansaug- und Zentrifugalwirkung
ist so groß, daß sich an der Innenfläche des zylindrischen Oberteiles 12 ein Flüssigkeitsring
bildet und somit an den Spritzdüsen-Kanälen stets genügend Farbflüssigkeit zur Verfügung
steht. Die beiden Spritzdüsenbehälter und damit auch die Spritzdüsenreihen sind
in der Leiterdurchzugsrichtung so gegeneinander versetzt, daß sich die jeweils erzeugten
farbigen Halbringe zu vollen Farbringen ergänzen. Die beiden Spritzdüsenbehälter
laufen bei der neuen Einrichtung innerhalb von glockenförmigen Schablonenhauben,
die einzeln aus einer äußeren, z. B. am Motorgehäuse befestigten Haube 19 und einer
inneren, drehbaren und einstellbai7en Haube 20 bestehen. Die innere Schablonenhaube
ist mittels des Hebels 20' von außen her fest einstellbar, der durch den
in der äußeren Haube vorgesehenen Schlitz 20" nach außen geführt ist.
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Um die Schablonenöffnungen in beiden Hauben zu erkennen, zeigt die
Fig.3 eine Ansicht einer Schablonenhaube von außen gesehen. Danach hat die äußere
Haube eine rechteckige Öffnung 21, die sich über alle Spritzdüsenreihen erstreckt.
In der inneren Schablonenhaube sind für die drei Düsenreihen 11 b, 11c und 11d zur
wahlweisen Kennzeichnung der Adern b, c und d die Öffnungen
22 b, 22 c und 22 d
vorgesehen. Die durch die äußere Haube verdeckten
Öffnungen 22c und 22d sind gestrichelt gezeichnet. Wie aus der Figur hervorgeht,
sind die in der inneren Schablonenhaube angebrachten Schablonenöffnungen in den
einzelnen Schablonenöffnungsreihen in der Umfangsrichtung gegeneinander versetzt.
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Für den dargestellten Fall der Kennzeichnung der b-Ader wird, wie
aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, durch entsprechende Drehung der inneren Haube die
Öffnung 22 b mit der Öffnung 21 der äußeren Haube in Deckung gebracht. Die Spritzdüsen
11b werfen, wie die Fig. 3 zeigt, Farbstrahlen 23 und 23' durch die freien Öffnungen
22 b auf die Ader b, von denen der Farbstrahl 23' den ersten Farbhalbring
24' erzeugt und der Farbstrahl 23 diesen Halbring zu einem vollen Farbring 24 ergänzt.
Die Schablonenöffnungen 22 b haben eine solche Höhe, daß, wie aus der Fig. 2 ferner
hervorgeht, die von den Spritzdüsen beider Spritzdüsenbehälter erzeugten Farbstrahlen
frei durch beide Öffnungen gespritzt werden. Es wird also der von dem einen Spritzdüsenbehälter
erzeugte Farbstrahl, soweit er an der Ader vorbeigeht, in den anderen Spritzdüsenbehälter
gespritzt, so daß praktisch keine Farbflüssigkeit verlorengeht.
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Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen Querschnitte durch die Düsenreihen 11
b, 11 c und 11 d, um die Spritzdüsenfolge für jede sich aus der Fig.
1 ergebende Kennzeichnungsart zu erkennen. Wie ersichtlich, hat nach der Fig. 4
die Düsenreihe 11 b vier in gleichem Abstand angeordnete Einzeldüsen, so daß in
regelmäßigen Abständen einzelne Farbringe erzeugt werden. Die Düsenreihe 11c nach
der Fig. 5 für die Ader c hat zwei diametral gegenüberliegende Doppeldüsen und die
Düsenreihe 11d nach der Fig. 6 vier auf den Umfang gleichmäßig verteilte Doppeldüsen
zur Kennzeichnung der Ader d. Die Folge der Spritzdüsen in den einzelnen Reihen
ist also je nach Kennzeichnungsmuster verschieden.
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Die Fig. 7 zeigt die Einstellung des Hebels 20' von oben gesehen.
Die äußere Haube 19 enthält oben eine Skala 25, auf der die Stellungen
a, b, c und d dargestellt sind. Zur Anzeige ist mit dem an der inneren
Haube 20 befestigten Griff der Zeiger 26 verbunden, der auch in der Fig. 2 zu sehen
ist. In der Stellung a sind die Öffnungen 22b, 22c und 22d der inneren
Haube abgedeckt, so daß kein Farbstrahl nach außen treten kann. Diese Stellung kommt
dann in Frage, wenn die aus der Schneckenpresse kommende Ader a die Kennzeichnungseinrichtung
durchläuft. Die Ausführung nach der Fig. 7 deutet die Möglichkeit an, den Griff
20' anstatt von Hand durch Fernbedienung mittels Magnete einzustellen. Zu diesem
Zweck sind allen Stellungen a, b, c und d getrennte Einstell- bzw. Steuermagnete
zugeordnet, von denen in der Figur nur der Magnet 27a dargestellt ist. Für diesen
Zweck kann der Griff 20' als Eisenanker ausgeführt werden.
Beispielsweise
wird durch Erregung des Magnets 27a der Zeiger 26 auf die Stellung a eingestellt.
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Die vorgesehene Ausbildung der Spritzdüsenbehälter 13 in der Weise,
daß die Farbflüssigkeit allein durch schnelle Drehung des mit seinem Unterteil 14
in die Farbflüssigkeit 15 eintauchenden Behälters 13 an der Behälterinnenwand zu
den Spritzdüsen geleitet wird, ist für die Zwecke der Erfindung besonders vorteilhaft.
Infolge der verhältnismäßig großen Drehzahl des Behälters 13 besteht die Gefahr,
daß das Auftreffen bzw. Austreten der Farbflüssigkeit an der inneren Wandung des
feststehenden Behälters 20 durch Strömungen gestört wird. Um dieser Gefahr zu begegnen,
können an der Innenseite des Behälters 20, in der Umfangsrichtung gesehen, jeweils
vor den Schablonenöffnungen besondere Führungs- bzw. Leitbleche angeordnet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, die mittels eines einzigen, um seine senkrechte
Achse sich drehenden Spritzdüsenbehälters erzeugten Farbstrahlen gleichzeitig gegen
den Leiter und gegen einen auf der Gegenseite des Leiters angeordneten Reflektor
zu spritzen, um durch die am Reflektor zurückgeworfenen Farbstrahlen den zweiten
Farbhalbring auf der Gegenseite des Leiters zu erzeugen.
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Im Rahmen der Erfindung sind naturgemäß Abweichungen von den angegebenen
Ausführungen möglich. Beispielsweise kann die Anzahl der an den umlaufenden Spritzdüsenbehältern
vorgesehenen Düsenreihen von drei abweichen. Um mittels der gleichen Einrichtung
gleichzeitig mehrere isolierte Leiter, z. B. die Adern b, c und
d eines Sternvierers, mit verschiedener Kennzeichnung zu versehen, kann jeder
Schabionenöffnung der inneren Haube eine Öffnung in der äußeren Haube zugeordnet
werden.
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Die gekennzeichneten Leiter werden zweckmäßig unmittelbar nach Verlassen
der Einrichtung durch eine Trockenvorrichtung geführt, worauf sie auf Vorratstrommeln
gewickelt oder im gleichen Arbeitsgang weiterverarbeitet werden können. Zur Herstellung
von Sternvierern werden die drei mittels der Einrichtung gekennzeichneten Adern
b, c und d zusammen mit der nicht gekennzeichneten Ader a zum Sternvierer
verseilt.