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Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Kennzeichnung
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von isolierten elektrischen Leitern Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur fortlaufenden Kennzeichnung von in ihrer Längsrichtung bewegten,
isolierten elektrischen Leitern, mit welchem auf die Oberfläche der Isolierung ringförmige,
in axialer Richtung begrenzte Merkmale unter Verwendung von aus Düsen unter Druck
austretenden Farbstahlen aufgebracht werden, die etwa im rechten Winkel zur Bewegungsrichtung
der Leiter auf die Isolierung auftreffen.
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Die farbliche Kennzeichnung von Einzeladern ist beispielsweise bei
Nachrichtenkabeln erforderlich, damit für die Montage eine einfache Identifizierung
dieser Adern möglich ist. So werden beispielsweise bei je vier zu einem Vierer zu
verseilenden Adern auf drei dieser Adern Ringe auf die Isolierung aufgespritzt,
wobei jede Ader anders gekennzeichnet wird, während die vierte Ader frei bleibt.
Die Kennzeichnung der drei Adern kann so erfolgen, daß die erste Ader einen Ring,
die zweite Ader zwei Ringe im kurzen Abstand und die dritte Ader zwei Ringe mit
größerem Abstand erhält, oder daß die Adern mit Merkmalen unterschiedlicher
Farbe
versehen werden. Die einzelnen Merkmale werden in gleichmäßigen Abständen voneinander
aufgebracht. Ein Problem bei dieser Aufbringung besteht darin, daß die Merkmale
bzw. Farbringe fest auf der Isolierung haften müssen, daß die erforderliche Trockenstrecke
möglichst kurz ist, und daß trotzdem eine hohe Abzugsgeschwindigkeit für die Einzeladern
möglich ist.
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Durch die DT-PS 14 65 660 ist ein Verfahren bekanntgeworden, wie es
eingangs beschrieben ist. Bei diesem Verfahren werden die Merkmale mittels kontinuieiljch
schwingender, senkrecht auf der Durchlaufrichtung der Leiter und unter Druck stehender
Farbstrahlen aufgebracht. Eine dafür verwendete Einrichtung, die unter dem Handelsnamen
"Colomat" bekanntgeworden ist, hat sich in der Kabelindustrie durchgesetzt und wird
bevorzugt unmittelbar nach dem Aufbringen des Isoliermaterials auf die Leiter eingesetzt.
Die Farbstrahlen treffen also auf eine relativ heiße Isolierung, so daß der Farbstoff
schnell trocknet und sich mit dem Isolierstoff innig verbindet. Die Kühlstrecke
für den Isolierstoff wird gleichzeitig als Trockenstrecke für den Farbstoff verwendet.
Diese Einrichtung ist bei hohen Abzugsgeschwindigkeiten nur noch bedingt einsetzbar,
da die Richtung des Farbstrahls senkrecht zur Bewegungsrichtung des Leiters ist.
Die hohe Relativbewegung führt zu einem Zerreißen des Farbstrahls, so daß keine
konturenscharfe Kennzeichnung mehr möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem es möglich ist, isolierte elektrische Leiter bei beliebiger Abzugsgeschwindigkeit
mit konturenscharfen, ringförmigen Merkmalen zu versehen.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs ge-
schilderten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Düsen der Farbstrahlen mit der gleichen
Geschwindigkeit wie die Leiter im wesentlichen in der gleichen Richtung wie diese
bewegt werden.
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Durch den Einsatz dieses Verfahrens nach der Erfindung werden die
Farbstrahlen bzw. die Düsen, aus denen die Farbstrahlen austreten, mit der gleichen
Geschwindigkeit wie der zu kennzeichnende isolierte Leiter bewegt. Zwischen Farbstrahl
und Leiter besteht dementsprechend keine Relativbewegung mehr, so daß der Farbstrahl
im Moment des Auftreffens auf die Isolierung des Leiters durch den Leiter nicht
beeinträchtigt wird. Die Geschwindigkeit mit der der Leiter während der Fertigung
abgezogen wird, ist dementsprechend unerheblich und kann beliebig groß gewählt werden,
solange sichergestellt ist, daß auch die Farbstrahlen mit der gleichen Geschwindigkeit
in der gleichen Richtung wie der Leiter bewegt werden. Da die Bündelung des Farbstrahls
somit nicht durch eine ivcl\tili!i zu hohc Csdbidigkeit des Leiters zerrissen wird,
ergeben sich auf diese Weise konturenscharfe Merkmale auf der Isolierung der Ader,
die durch entsprechende Anordnung von mindestens zwei Düsen auf jeder Seite des
Leiters problemlos zu konturenscharfen Ringen vereinigt werden können.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen
beispielsweise erlautert: Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens und die Fig. 2 und 3 geben diese Vorrichtung in
unterschiedlicher Ausführung in etwas genauerer Darstellung wieder.
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Mit 1 ist ein isolierter elektrischer Leiter bezeichnet,
der
im folgenden kurz "Ader" genannt wird, wie es im Sprachgebrauch üblich ist. Diese
Ader soll mit ringförmigen Merkmalen versehen werden1 die in einer Vorrichtung 2
aufgebracht werden, deren genauere Ausführung noch geschildert wird. Nach dieser
Vorrichtung hat die Ader 1 ringförmige Merkmale 3 und kann durch Abzug in Richtung
des Pfeiles 4 anschließend auf eine der Einfachheit halber nicht dargestellte Trommel
aufgewickelt werden.
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In der Vorrichtung 2 ist nun eine Anzahl von Düsen zum Austritt von
Farbstrahlen angebracht, die während des Abzugs der Ader in Richtung des Pfeiles
4 mit der gleichen Geschwindigkeit wie diese Ader und in der gleichen Richtung bewegt
werden. Hierzu ist es beispielsweise möglich, ein zylindrisches Rad 5 einzusetzen,
das um eine Achse 6 drehbar ist und von einem Motor angetrieben wird. Die Drehzahl
dieses Rades ist so zu wählen, daß die Umfangsgeschwindigkeit genau der Abzugsgeschwindigkeitder
Ader 1 entspricht.
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Dieses Rad 5 wird möglichst nahe an die Ader herangebracht, wobei
dann nur noch dafür gesorgt werden muß, daß die aus den Diesen 7, die in der Umfangsfläche
des Rades 5 angeordnet sind, austretenden Farbstrahlen im richtigen Zeitpunkt auf
die Isolierung der Ader 1 auftreffen.
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In bevorzugter Ausführungsform ist hierzu das Rad 5 gemäß Fig. 2 gegenüber
der Bewegungsrichtung der Ader t so angeordnet, daß seine Umfangsrichtung mit die-ser
Bewegungsrichtung einen spitzen Winkel einschließt. Bei entsprechender Ausbildung
dieses spitzen Winkels und Anpassung der Drehzahl des Rades 5 an die Abzugsgeschwindigkeit
der Ader 1 ist dann sichergestellt, daß von den aus den Düsen 7 austretenden Farbstrahlen
jeweils einer im richtigen Abstand auf die Isolierung der Ader 1 auftrifft und dort
eine Markierung anbringt. Um hier die ringförmigen Merkmale 3 in
konturenscharfer
Ausführung anbringen zu können, sind mindestens zwei Räder 5 auf zwei einander gegenüberliegenden
Seiten der Ader 1 erforderlich, deren Drehzahl identisch ist und deren Farbstrahlen
somit jeweils einen geschlossenen Ring als Merkmal 3 auf die Ader aufbringen. In
dieser Ausführungsform können die Düsen 7 in den Rädern 5 feststehen, wobei sie
von innen her unter Druck mit der Farbe beaufschlagt werden. Die Räder selbst müssen
über den größten Teil ihres Umfanges in einer Abdeckung laufen, die nur im Bereich
der Ader 1 eine Durchbrechung aufweist, da die Farbstrahlen ständig aus den Düsen
7 austreten und die dabei austretende Farbe jeweils wieder zurückgeführt werden
muß.
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Neben der bevorzugten Ausführungsform nach der Fig. 2 ist es auch
möglich, entsprechend der Darstellung in Fig. 3, die Räder 5 so anzuordnen, daß
sie genau parallel zur Bewegungsrichtung der Ader 1 liegen. Die auch hier ständig
aus den Düsen 7 austretenden Farbstrahlen müssen dann in den entsprechenden Abständen
jeweils in Richtung auf die Ader zu abgelenkt werden, so daß sie die Merkmale 3
auf die Ader aufbringen können. Für dieses Ablenken ist es beispielsweise möglich,
die Räder 5 auf ihrer Achse 6 so zu lagern, daß sie insgesamt eine Taumelbewegung
ausführen, wobei dann die Düsen 7 in der Umfangsfläche der Räder 5 fest angebracht
sind. Durch die Taumelbewegung der Räder 5 werden dann bei entsprechender Abstimmung
dieser Bewegung die Farbstrahlen jeweils im richtigen Abstand auf die Ader 1 gerichtet.
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Eine weitere Möglichkeit zur Ablenkung der Farbstrahlen besteht darin,
die Räder 5 gleichmäßig um die Achse 6 rotieren zu lassen, während dann die Düsen
7 in der Umfangsfläche der Räder drehbar angeordnet sind, wobei diese
Drehbewegung
so abzustimmen ist, daß auch hier jeweils im richtigen Zeitpunkt die Richtung des
Farbstrahls zur Ader 1 zeigt.
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Eine weitere, nicht mechanische Ausführungsform zur Ablenkung der
Farbstrahlen in Richtung der Ader 1 besteht darin, daß in dem infrage kommenden
Bereich für die Ablenkung der Farbstrahlen elektromagnetische Felder vorgesehen
sind, die bei entsprechender Frequenz den Farbstrahl wiederum im richtigen Zeitpunkt
zur Ader hin lenken können.