DE2308334A1 - Verfahren zur herstellung ueberzogener ruhender pflanzensamen - Google Patents
Verfahren zur herstellung ueberzogener ruhender pflanzensamenInfo
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- A01C1/06—Coating or dressing seed
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Environmental Sciences (AREA)
- Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)
Description
Patentanwälte Dipi.-I^g. F. \v;» tckmann,
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr.K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN «6, DEN POSTFACH 860 820
Case 15,799-F möhlstrasse 22, rufnummer 9*3921/22
DOW GIiEMICAL 0? CANADA LTD,
Highv.-ay 40, South, Ssrnia/Ontario, Canada
Verfahren zur Herstellung überzogener ruhender Pflanzensamen
Die Erfindung betrifft überzogene Pflanzensamen und ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Sowohl in den kanadischen Prärie-Provinzen als auch in klimatisch ähnlichen Regionen anderer Länder ist der Anbau von Winterfrucht
mit höherem Ertrag wegen der strengen Bedingungen im Winter nicht praktikabel. Im Frühling wird die Aussaat trotz Temperaturen, die
die"Keimung der Samen fördern, gewöhnlich wegen nachteiliger
Wetterbedingungen, wie Morgenfrost, starken Winden und überrcäßi-
ger Feuchtigkeit, 3 bia 4 Wochen verzögert. Diese Verzögerung
bei der Aussaat verhindert bei den gegebenen relativ kurzen Wachstumsperioden häufig das rechtzeitige Reifen der Frucht und
wirkt sich in der Regel nachteilig auf die Erträge und die Qualitäten zahlreicher Feldfrüchte aus.
In anderen Gebieten der Welt treten bezüglich des Erreichens
einer maximalen Wachstumszeit verschiedene, Jedoch in gleicher Weise lästige klimatische Probleme auf. So haben z.B. einige
Gebiete eine kurze Regenzeit im Frühling, die zwar zur Induktion der Keimung des Samens, jedoch nicht zur Reifung der Frucht ausreicht.
Der Regenzeit folgt eine Trockenperiode, während der die Sämlinge zum großen Teil absterben. Anschließend treten zwar die
optimalen Bedingungen auf\ Jedoch zu spät, um den Großteil der
Frucht zu retten. Es ist klar, daß, falls das Einpflanzen bis zum Auftreten der optimalen Bedingungen verzögert wird, ein beträchtlicher
Teil der Wachstumszeit zur Induktion der Keimung verbraucht wird. V/enn das Einpflanzen zu früh vorgenommen wird,
gehen die Keimlinge zugrunde.
In weiteren Gebieten treten verschiedene klimatische Zyklen auf, die es praktisch unmöglich machen, daß die maximale Zeit des optimalen
Wachstums erreicht wird.
In der US-PS 3 545 129 ist ein System zum überziehen von Samen
zur Verhinderung der vorzeitigen Keimung beschrieben. Zur Erreichung dieses Ziels werden bei dem vorgenannten System drei
getrennte überzüge verschiedener Zusammensetzung veri/on-let. T-'io
überzüge bestehen aus einer porösen inneren Schicht, einer Zwischenschicht zur Trennung der inneren und äußeren Schicht
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und einer äußeren Schicht, die den Schutz gegenüber der Umgebung
bev/irkt. Ein solches System erfordert drei getrennte Überzugsgemische, drei Überzugsstufen und einen relativ dicken überzug,
wodurch das Gewicht des Überzugs und der zur Lagerung benötigte Raum vergrößert v/erden.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung werden mit überzogenen
Samen erreicht, wobei der überzug aus einem Material besteht,
das folgende Eigenschaften aufweist:
a) eine solche Wasserdurchlässigkeit, daß mit einem daraus hergestellten
Samenüberzug die Wasseraufnahme des Samens so weit begrenzt wird, wie dies zur Verzögerung der Keimung bis zu
dem Zeitpunkt, an dem befriedigende Umgebungsbedingungen für ein stetiges Wachstum der Pflanzen vorliegen, notwendig ist,
b) eine zur Aufrechterhaltung der normalen Atmung ausreichende Sauerstoffdurchläsiiigkeit und
c) so geartete physikalische Eigenschaften, z.B. eine Dehnung, daß der überzug zerreißt, wenn der Samen die Zeit des benötigten
Schutzes überdauert hat und sich in dem Zeitraum befindet, in dem die Keimung und das Wachstum erwünscht sind.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum überziehen von
Samen, bei dem ein dünner überzug aus einem geeigneten Material
auf den Samen aufgebracht wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt grundsätzlich der Gedanke zugrunde,
daß der überzug
1) während solcher Klimaperioden unversehrt bleibt, die die Keimung nicht überzogener Samen induzieren oder nicht induzieren können, jedoch in jedem !'all für ein stetiges Pflanzen-
1) während solcher Klimaperioden unversehrt bleibt, die die Keimung nicht überzogener Samen induzieren oder nicht induzieren können, jedoch in jedem !'all für ein stetiges Pflanzen-
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wachstum ungünstig sind und
2) unter klimatischen Bedingungen, die sowohl für die Keimung als
auch für ein stetiges Pflanzenwachstum günstig sind, aufbricht,
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ermöglicht somit die
"maßgeschneiderte" Herstellung von Samenüberzügen, um eine optimale Keimung und ein optimales V/achstum zu erreichen, wobei es
möglich ist, das Einpflanzen zu einem frühen Zeitpunkt innerhalb eines breiten Zeitraumes vorzunehmen. Aus dem der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegenden Gedanken erwachsen weitere Vorteile: So werden z.B. die überzogenen Samen von Vögeln nicht gefressen.
Ferner können den Uberzugsgemischen Zusätze,wie Fungizide, zur
Verbesserung der Lagerfähigkeit der Samen einverleibt werden. Es können auch andere Zusätze, wie inerte Füllstoffe, für jede
erwünschte Funktion verwendet werden.
Der mit der vorliegenden Erfindung verbundene llauptvorteil ist
die automatische Synchronisation der Samenkeimung und des Pflanzenwachstums an die optimalen klimatischen Bedingungen. Der der
vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist von gleicher Anwendbarkeit sowohl in den kanadischen Prärie-Provinzen und den
ebenen nördlichen Staaten der Vereinigten Staaten von Amerika, wo das Problem im überleben über eine Kälteperiode besteht, in
Jenen Gebieten der Erde, wie im Mittleren Osten, wo das überleben einer heißen Trockenzeit erwünscht ist, als auch in anderen
Teilen der Welt, in denen klimatische Probleme bestehen.
Der erfindimgsgemäße überzug stellt den Hauptwiderstand gegen
unerwünschte Umgebungsbedingungen dar, die das Keimen eines nichU
behandelten Samens erlauben, jedoch sein stetiges Wachstum und
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seine Entwicklung behindern und beschränken und möglicherweise den Sämling abtöten würden. Der überzug muß ferner an sich unter
für die Landwirtschaft geeigneten Umgebungsbedingungen aufbrechbar
sein, sodaß die Keimung und das Wachstum nicht unangemessen verzögen; v/erden. Um dieses Ziel zu erreichen, muß der überzug
zusammenhängend, vorzugsweise homogen, sein und aus einem Material bestehan, das die erwünschten Eigenschaften aufweist, wenn
es in einer praktisch anwendbaren Dicke verwendet wird.
Damit der überzug seine Funktion in der erfindungsgemäßen Weise
erfüllt, soll er eine gemäß der ASTM-Prüfnorm E 96-66 gemessene
Wasserdampfdurchlässigkeit von etwa 0,03 bis 5 6 Wasser pro
ρ
64-5 cm bei einem 25,4- μ dicken Film, in 24 Stunden aufweisen.
64-5 cm bei einem 25,4- μ dicken Film, in 24 Stunden aufweisen.
Überzüge mit Wasserdampfdurchlässigkeiten außerhalb der vorstehend
angegebenen Grenzen sind im allgemeinen nicht in der Lage, den erstrebten landwirtschaftlichen Zielen in befriedigender
Weise zu genügen.
Der Überzug muß ferner eine solche Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen,
daß eine zur Aufrechterhaltung der normalen Atmung des Samens ausreichende Sauerstoffmenge durchgelassen wird. Es ist
schwierig, einen genauen Wert für die erforderliche Durchlässigkeit anzugeben, da sie je nach Art des Samens etwas variiert.
Für einige Samen ist die Sauerstoffdurchlässigkeit vielleicht auch nicht bestimmt worden. Die mit der vorliegenden Erfindung
verbundenen Vorteile werden jedoch im allgemeinen erreicht, wenn die Sauerstoffdurchlässigkeit mindestens 0,05 cnr Sauerstoff pro
645 cm2 bei einem 25,4 μ dicken Film in 24 Stunden beträgt. Die
Werte der Sauerstoffdurchlässigkeit sind für viele polymere
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überzüge in der Literatur beschrieben oder können, falls dies
nicht der Fall ist, durch einfache Vorverouche bestimmt werden.
Ein v/eiterer Parameter, der zum Erreichen der erfindungsgemäßen
Ziele wesentlich ist, ist die Zerreißdehnung des Überzugs. Für die in der vorliegenden Beschreibung genannten Zwecke soll die
gemäß der ASTM-Prüfnorra D 882-67 bestimmte Zerreißdehnung unter
etwa 200 Prozent betragen. Wenn Materialien, v/ie Elastomere, mit größeren als der vorgenannten Dehnung verwendet werden, schwillt
der überzug unter dem Druck des aufgenommenen Wassers lediglich!
weiter an, bricht jedoch nicht. In solchen Fällen verliert der Samen seine Lebensfähigkeit durch die Erschöpfung seines Energiesystems.
Die notwendige Eigenschaft der Wasserdampfdurchlässigkeit wird
nicht nur durch die Zusammensetzung des Überzugs, sondern auch durch dessen Dicke beeinflußt. Die Überzugsdicke bestimmt auch
den zur Dehnung und zum anschließenden Aufbrechen des Überzugs notv/endigen Druck. Um einen überzug mit etwa derselben Permeabilität
zu erhalten, kann ein Überzugsmaterial mit einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit in größerer Dicke angewendet werden
als ein überzugsrnaterial mit einer niedrigen Wasserdanpfdurchlässigkeit.
Im allgemeinen sind Gemische bevorzugt, mit denen die genannten Ziele bei einer möglichst geringen Dicke erreicht
v/erden. Der praktischste Dickenbereich für die erfindungsgemäßen überzüge beträgt et v/a 0,01 bis 0,15 mm.
Der überzug muß aus einem filmbildenden Gemisch hergestellt v/erden,
das in der Lage ist, sich auf dem Samen in der gewünschten Dicke niederzuschlagen. Als fumbildende Komponente des überi'.ur:.·;
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können zahlreiche Materialien in befriedigender Weise verwendet v/erden.
Eine vorteilhafte Klasse von Materialien, die zur überzugsbildung
geeignet ist, sind Polymere, einschließlich solcher natürlicher
Herkunft, wie Schellack und Bienenwachs, modifizierte natürliche Polymere, v/ie wasserunlösliche oder schwer lösliche Celluloseather
und -ester, und synthetische, durch Polymerisation von Monomeren hergestellte Polymerisate. Die zuletzt genannte Gruppe
von Polymerisaten ist leicht erhältlich und erlaubt das einfache "Maßschneidern" von Eigenschaften für eine bestimmte Situation.
Ferner können diese Polymerisate nach einer Vielzahl von üblichen Anwendungsverfahren unter Verwendung bekannter überzugseinrichtungen
aufgebracht werden. Aus diesen und anderen Gründen wird die Gruppe der synthetischen Polymerisate bevorzugt als
fumbildende Komponente des Überzugs verwendet.
Spezielle Beispiele solcher bevorzugter Polymerisate sind die Polymerisate und Mischpolymerisate äthylenisch ungesättigter
Monomerer, v/ie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylalkanoate, wie Vinylacetat, und Alkylacrylate und -methacrylate. Um überzüge
mit den bestmöglichsten Eigenschaften herzustellen und um eine leichte Filmbildung zu erreichen, ist es gewöhnlich wünschenswert,
zwei oder mehrere Monomere der Mischpolymerisation zu unterwerfen. Die Mischpolymerisation wird in einfacher Weise
nach an sich bekannten Polymerisationsmethoden durchgeführt.
Woitere Vertreter der bevorzugten Klasse synthetischer Polymerisate
sind durch Kondensationspolymerisation von Monomeren hergestellte Polyester, Polyamide und andere bekannte, nach dieser
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Methode erhaltene l'rodukte.
Die vorstehende Aufzählung synthetischer Polymerisate, die erfindungsgemäß
verwendet v/erden können, ist lediglich beispielhaft. Aus der Literatur sind v/eitere Monomerenkombinationen zu entnehmen,
welche den zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung erforderlichen Kriterien genügen. Polymerisate mit nur geringer
Filmbildungsfähigkeit können in dieser Hinsicht durch Einverleiben geringer Mengen bekannter Weichmacher verbessert v/erden.
Einige Systeme von Polymerisaten erfordern eine Stabilisierung zur Hemmung der Verschlechterung ihrer Eigenschaften\ die Einbeziehung
von Licht, Wärme, Oxidation und anderen Stabilisatoren wird ebenfalls von dem der Erfindung, zugrunde liegenden Gedanken
umfaßt. Es kann ferner wünschenswert sein, die Samen verschiedener Arten oder verschiedener Händler oder aus anderen Gründen
anzufärben, sodaß auch die Einbeziehung üblicher Färbemittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt. Jeder in das überzugsgemisch
einverleibte Zusatz soll seine beabsichtigte Wirkung ohne unangemessene Beeinträchtigung der Überzugseigenschaften oder des
Samens erfüllen.
Die filmbildende Komponente kann, je nach dem angewendeten Verfahren
und der verwendeten Überzugseinrichtung, aus einer Vielzahl von Uberzugsmedien auf den Samen aufgebracht werden. Eine
besonders geeignete und vielseitige Form zur Herstellung des erwünschten Gemisches und zum Aufbringen des Überzugs sind wäßrige
Latizes, die demgemäß bevorzugt sind.
Obwohl die vorliegende Erfindung im wesentlichen auf einem Überzug
basiert, wird darauf hingewiesen, daß sie auch solche \ur,-
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führungsformen umfaßt, wonach der überzug aus Schichten gleicher
oder verschiedener Materialien aufgebaut sein kann, wobei die erwünschten Dicken durch wiederholtes Aufbringen und Trocknen einer
Anzahl sehr dünner Überzüge erhalten werden. Aus wirtschaftlichen und aus anderen Gründen kann die Anwendung eines solchen Überzugsverfahrens
der einfachste Weg zur Erreichung des optimalen
Überzugs im Hinblick auf eine bestimmte Gegebenheit sein. Bei Verwendung verschiedener Überzugsmaterialien soll jedes den vorstehend
beschriebenen Parametern genügen. Verschiedene überzüge können z.B. bei \7eizenkörnern verwendet werden, die eine "Bürste"
aufweisen, welche schwierig mit einem Polymerisat-Latex zu überziehen ist. Diese Bürste kann durch Absengen oder durch Anritzen
entfernt werden. Ein in gleicher V/eise wirksames Verfahren ist jedoch auch das Aufbringen eines dünnen Paraffinüberzugs, dem
sich dann ein Polymerisatüberzug anschließen kann, um die Abriebsfestigkeit und andere physikalische Eigenschaften zu gewährleisten.
Eine zum überziehen von Samen geeignete Vorrichtung ist eine
Luft-Suspensions-Vorrichtung nach V/urster (vgl. US-PS 2 648 609 und US-PS 2 799 241).
Das in den nachstehenden Beispielen zum überziehen der Samen
verwendete Verfahren ist ähnlich dem in der US-PS 2 648 609 beschriebenen Verfahren, wobei ein Luftstrom in einem abgeschlossenen
Kaum an den Samen vorbei nit einer zur fortlaufenden Suspension der Samen im Luftstrom ausreichenden Stärke nach oben '
bewerct ühdv die überzugnflüssigkeit in Form eines feinen Nebels
in den Luftstrom eingespeist wird, bevor dieser mit den Samen in
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Berührung kommt. Es ist noch zu bemerken, daß bei dieser Ausführungsform
der Luftstrom erv/ärmt wird, um den auf die Samen aufgebrachten überzug rasch zu trocknen.
Die Durchführung des Verfahrens unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung kann, wie nachstehend beschrieben, kurz
zusammengefaßt werden: Erwärmte Luft wird mittels eines Gebläses durch die Vorrichtung geleitet, wobei eine Bettemperatur von et-
wa 26 bis 49°C aufrecht erhalten wird. Die Uberzugsflüssigkeit
wird mittels einer Sprühdüse fein verteilt und auf dem zu über- · ziehenden Samen in dünnen Schichten niedergeschlagen, welche
unter dem Einfluß der erwärmten Luft rasch getrocknet werden.
Durch das rasche Trocknen wird eine Kühlung -bewirkt, die ein
überhitzen der Samen verhindert. Das Aufbringen einer Vielzahl
aufeinanderfolgender dünner Schichten des Uberzugsmaterials er
gibt rasch den erforderlichen Gesamtüberzug. Der Trocknungsgrad
des fertigen Überzugs kann in der Vorrichtung während des über-
ziehens geregelt werden.
Die Temperatur des Samens soll während des überZiehens im Bereich
von 26 bis 490C liegen. Die Einlaßtemperatur des Trocknunesrnit-
tels, das gewöhnlich Luft ist, kann somit etwas höher liegen.
Wenn die Temperatur des Samens 4-90C beträchtlich übersteigt, ist
zu befürchten, daß der Samen abgetötet wird. Eine solche Temperatur kann auch über der Erweichungstemperatur des Überzugsmaterials
liegen, sodaß die überzogenen Samen zusammenbacken. Falls die Temperatur beträchtlich unter etwa 260C liegt, kann der Überzug
nicht rasch genug getrocknet v/erden, und die überzogenen Samen backen zusammen. Die anzuwendende optimale Temperatur kann
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durch einfache Vorversuche unter Berücksichtigung des jeweiligen zu überziehenden Samens und des eingesetzten Überzugsmaterials
bestimmt v/erden.
Eine,allgemeine Ausführungsform zur Herstellung von erfindungsgemäß
überzogenem Samen wird wie folgt beschrieben:
In einem Ansatz werden etwa 500 g.Samen, z.B. Frühjahrsweizen,
eingesetzt. Das überziehen wird mit einer niedrigen Pumpgeschwindigkeit
begonnen, welche anschließend zur Verhinderung des Zusammenbackens dee Samens kontrolliert wird. Die für das gesamte
Verfahren erforderliche Zeit beträgt etwa 1 Stunde.
Gemäß einem anderen überzugsverfahren wird der Samen in einer
Drehtrommel geschleudert, wobei das Überzugsgemisch auf die Samen gesprüht und ein heißer Luftstrom auf die überzogenen Samen
gerichtet wird. Die Einlaßtemperatur der Luft und die Einspeisgeschwindigkeit
des Überzugsgemisches werden so geregelt, daß die Temperatur des Samenbetts auf etwa 26 bis 4-90C gehalten
wird, was mittels eines in dem Bett angeordneten Thermoelements bestimmt wird. Die optimale Temperatur hängt von dem zu überziehenden
Samen und von dem jeweiligen anzuwendenden überzugsgemisch ab.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile und Prozente beziehen
sich auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Kübfjanon wird mittels des Luft-Susponsions-Verfahrens überzogen.
Er v/erden WjO g Samen und 125 cnr einen wäßrigen Polymerisat-La-
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tex aus 75 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid, 20 Gewichtsprozent Vinylchlorid und 5 Gewichtsprozent Xthylacrylat bei einem Fe ststoffgehalt
von etwa 50 Prozent eingesetzt. Dieses Polymerisat
hat eine Waiserdampfdurchlässigkelt von 0,6 bis 0,6 g und eine
Sauerstoffdurchlässigkeit von 1 cnr pro 645 cm bei einem 25,4 μ
dicken. Film In 24 Stunden.
Der überzogene Samen wird am 18. September in Winnipeg, Kanada,
eingepflanzt. Im folgenden Frühling sind 90 Prozent der Samen ausgekeimt. Nicht überzogene Sament die gleichzeitig zum Vergleich
eingepflanzt werden, keimen im Herbst und werden durch den Frost vollständig vernichtet.
Der Ertrag der im Herbst eingepflanzten überzogenen Samen ist 19 ProEent hoher als der mit nicht überzogenen,im Frühling in
derselben Menge eingepflanzten Samen erhaltene Ertrag.
Rübeamen wird mittels des Drehtroramel-Verfahrens überzogen. Es
werden 454 g Samen" und 73»8 ml eines wäßrigen Polymerisat-Latex
aus 70 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid, 25,5 Gewichtsprozent
Vinylchlorid und 4,5 Gewichtsprozent Xthylacrylat bei einem
Feststoffgehalt von etwa 50 Prozent eingesetzt.
Die Samen werden im November in Sarnia, Kanada, eingepflanzt. Im folgenden Frühling sind 55 Prozent der Samen ausgekeimt. Im
Vergleich dazu zeigen nicht überzogene Samen lediglich eine 17prozentige Auskeimung.
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Beispiel 3
Weizensamen werden abgesengt, um die Bürste zu entfernen. Die
Samen v/erden dann mittels des Drehtroramel-Verfahrene mit dem in
Beispiel 2 beschriebenen Latex in einer Menge von 3 Liter pro 27 kg überzogen.
Die Snraen werden am 1. Oktober in*Winnipeg, Kanada, eingepflanzt
Im folgenden Frühling sind 35 Prozent der Samen ausgekeimt. Im Gegensatz hierzu keimen gleichseitig eingepflanzte, nicht überzogene
Samen im Herbst und werden durch den Trost vernichtet.
Sonnenblumenkerne werden nach dem in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren überzogen.
Die Samen werden am 29· September in Winnipeg, Kanada, eingepflanzt.
Im folgenden Frühling sind 23 Prozent der Samen ausgekeimt.
Im Gegensatz hierzu zeigen gleichzeitig eingepflanzte, nicht überzogene Samen im Frühling keine Auskeimung.
ι
3000 g Sojabohnenkerne werden mittels des Drehtrommel-Verfahrens mit 60 g Methylcellulose und 30 cnr Glycerin in Wasser überzogen und getrocknet. Anschließend v/erden 1030 g der so überzogenen Kerne mit 50 cnr des in Beispiel 2 beschriebenen Latex überzogen und getrocknet.
3000 g Sojabohnenkerne werden mittels des Drehtrommel-Verfahrens mit 60 g Methylcellulose und 30 cnr Glycerin in Wasser überzogen und getrocknet. Anschließend v/erden 1030 g der so überzogenen Kerne mit 50 cnr des in Beispiel 2 beschriebenen Latex überzogen und getrocknet.
Die Kerne v/erden im September in Winnipeg, Kanada, eingepflanzt.
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In folgenden Frühling Bind 70 Prozent ausgekeimt, während nicht
Überzogene Korne keine Auskeimung zeigen.
1200 g Weizenkörner werden mittels des Drehtromrael-Verfahrens
mit einem Gemisch aus 100 g Paraffin, 50 g Sojaprotein und 2,5 E
Ammoniumetearat überzogen. 510 g der so überzogenen Körner v/erden
abschließend mit 50 cm* eines Polymerisat-Latex aus 75 Gewichtsprozent
Vinylchlorid und 25 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid mit 6 cm* Diathylphthalat als Weichmacher überzogen.
Der aus diesem Polymerisat erhaltene Film hat eine Wasserdampfdurohläeslgkeit
von etwa 3|5 g und eine Sauerstoffdurchlässigkeit
■x ο
von 7 Die 10 cnr pro 645 cm bei einem 25,4 u dicken Film in
24 Stunden; die Dehnung beträgt 190 Prozent.
Die Samen werden im September in Winnipeg, Kanada, eingepflanzt. Im folgenden Frühling sind 40 Prozent ausgekeimt, während nicht
überzogene Samen keine Auskeimung zeigen.
Die jeweiligen anzuwendenden Uberzugsgemische hängen von den zu
überziehenden Samen,, dem Gebiet, in dem der Samen eingepflanzt
werden soll, und den zu überwindenden klimatischen Schwierigkeiten
ab. Die sachgerechte Bestimmung des für eine bestimmte Gegebenheit optimalen Uberzugsgemisches kann nach den vorgenannten
Richtlinien mit Hilfe einfacher, beschleunigter Ausleseversuche
im Laboratorium durchgeführt werden.
In ähnlicher Weise sind Gersten- und Haferkörner in Kanada eingepflanzt
worden, wobei die erwünschte Verzögerung der Auskei-
309836/0445
raung bis zum Eintritt der günstigsten Bedingungen ebenfalle eintrat
.
Zusätzlich zu den vorgenannten Vorteilen wurde festgestellt, daß
mit den erfindungsgemäß überzogenen Samen Pflanzen mit besserer
Entwicklung der Wurzeln und höherer Widerstandsfähigkeit gegen
Trockenheit erhalten werden. Ferner werden bei Weizen mehr Pflanzen mit voll entwickelten Xhren, kürzerem aber kräftigerem Stroh, höherem Erbrag und verbesserter Qualität (mehr Protein) erhalten«
Entwicklung der Wurzeln und höherer Widerstandsfähigkeit gegen
Trockenheit erhalten werden. Ferner werden bei Weizen mehr Pflanzen mit voll entwickelten Xhren, kürzerem aber kräftigerem Stroh, höherem Erbrag und verbesserter Qualität (mehr Protein) erhalten«
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Claims (16)
- Patentansprüche^ überzogener Pflanzensamen, dadurch gekennzeichnet , daß der überzug ein filmbildendes Material mit einer Y/asserdampfdurchlässigkeit von 0,03 bis 5 S und5 einer Sauerstoffdurchlässigkeit von mindestens 0,05 cnr pro64-5 cm bei einem 25,4 μ dicken Film in 24 Stunden ist.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurr.h gekennzeichnet, daß das Uberzug-smaterial eine Zerreißdehnung· von unter etwa 200 Prozent hat.
- 3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Überzugsmaterial ein Kunststoff ist.
- 4. Ausführungsform nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Vinylidenchlorid-Polyraerisat ist.
- 5. Ausführungsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylidenchlorid-Polynerisat ein Mischpolymerisat aus• mindestens 50 Gev/ichtsprozent Vinylidenchlorid mit mindestens einem anderen monoäthylenisch ungesättigten Comonomeren als Rest ist.
- 6. Ausführungsform nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß das Comonomere Vinylchlorid ist.
- 7. Ausführungsforra nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Aorylpolynerisat ist.
- 8. Ausführungsform nach Anspruch 3, dadurch ^gekennzeichnet, aul> der Kunststoffüberzug einen V.'eichnacher enthält.309836/0445
- 9· Verfahren zur Herstellung von überzo^enera Pflanzensamen, dadurch gekennzeichnet, daß "an auf die Oberflache der Samen einen dünnen FiIr."; eines über^ugs-eniscnes aufbringt, das ein f umbildendes, in einem Medium fein dispergiertes i-.aterial enthält, und den aufgebrachten ?il;;. trocknet.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als fumbildendes Material einen Kunststoff einsetzt.
- 11. Verfahren nach Anspruch IC, dadurch gekennzeichnet, daß man als über zugsgerr.i sch einen wäßrigen Kunststoff-Latex einsetzt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kunststoff ein Vinylidenchlorid-Polymerisat einsetzt.
- IJ. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylidenchlcrid-Polymerisat ein Mischpolymerisat aus mindestens 50 Gev.'ichtsprozent Vinylidenchlorid mit mindestens einem anderen monoathylenisch ungesättigten Covacnomeren als Rest einsetzt.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Cornonomeres Vinylchlorid einsetzt.
- 15. Verfahren nach Anspruch IC, dadurch gekennzeichnet, daß man als überzugsgerfiisch einen v/äßrigen Acrylpolynerisat-Latex einsetzt.
- 16. Ver-fabren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Kunststoffüberzug herstellt, der einen V/eichmacher enthält. ·309836/04^5
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