DE1935873C3 - Filme, die langsam einen verflüchtigbaren Wirkstoff abgeben - Google Patents
Filme, die langsam einen verflüchtigbaren Wirkstoff abgebenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Film, der langsam einen verflüchtigbaren Wirkstoff abgibt und der
aus einer polymeren Grundmasse mit einer Vielzahl von Zellen, die mindestens eine verflüchtigbare Flüssigkeit
enthalten, besteht und dadurch gekennzeichnet ist. daß die verflüchtigbare Flüssigkeit ein Nichtlöser
für die polymere Grundmasse ist und entweder selbst ein Heilmittel. Desinfektionsmittel. Insektizid.
Pestizid. Fungizid, insektenabweisendes Mittel. Desodorans
oder Korrosionsinhibitor ist oder einen solchen Wirkstoff enthält und daß die Größe der den
Nichtlöser enthaltenden Zellen so ist. daß nach der Abgabe des Nichtlösers der Film opak ist und einen
Kubelka-Munk Streuungskoeffizienten von größer als 0.0197 reziproke Mikron bei 4400 Angström und
größer als 0.00394 reziproke Mikron bei 5600 Angström besit·7.!.
Aus der USA.-Patentschrift 2 988 284 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Verdampfung von
flüchtigen Stoffen bekannt. Diese Vorrichtung stellt einen Block dar. der mit einem flüchtigen Stoff imprägniert
ist und der auf seiner Oberfläche zur Kontrolle der Verdampfungsgeschwindigkeit einen t berziig
besitzt, der für die flüchtigen Stoffe weitgehend undurchlässig ist. Die Patentschrift macht keine angaben
über eine feine Verteilungsform der flüchtigen Stoffe und offenbart auch keine Maßnahmen, durch
die man die bei der vorliegenden Erfindung wesentliche feine Verteilungsform der flüchtigen Stoffe erhält.
Außerdem hat die bekannte Vorrichtung die Gestalt eines Blockes, wogegen sich diese Erfindung
auf Filme richtet.
In der USA.-Patentschrift 3 2I6SS2 ist eine Methode
zur Herstellung eines Films beschrieben, der langsam ein Parfüm an seine Umsebuiiii und sein
Substrat abgibt. Die Methode besteht im wesentlichen darin, daß zwei mischbare Lösungen vermischt
werden, von denen eine ein thermoplastisches Polymeres und die andere ein lineares, polypolares PoIvmeres
enthält. Die entstehende Lösung wird dann als ein Film aufgetragen, wonach das polypolare PoKmere
aus dem Film extrahiert wird, um ihn porös zu machen, d. h.. daß er Poren erhält, die sich durch
den Film erstrecken. In diese offenen Poren wird
ίο dann Parfüm durch chemische oder physikalische
Bindunu des Parfüms an die Wände der Poren eingebettet.
Die Poren können offengelassen oder versiegelt werden, um verschiedene Geschwindigkeiten der
Abgabe zu erreichen.
Der erfindungsgemäße Film kann Zellen haben, die offen und oder geschlossen in Abhängigkeit von
der zu seiner Herstellung verwendeten Methode ?>ind.
So bilden z. B. Verfahren zur Herstellung \on Filmen,
bei denen eine Wasch- oder Extraktionsstufe erforderlich ist, allgemein Filme mit offenen Zellen,
wogegen Verfahren, bei denen Verdampfungs- oder Permeationsstufen zum Austreiben des eingeschlossenen
Nichtlösers verwendet werden, im allgemeinen Filme mit geschlossenen Zellen bilden. Einige Verfahren
können beide Arten von Zellen in einem Film bilden, da entweder der Typ des verwendeten und
eingeschlossenen Lösungsmittels sich so auswirkt oder da eine Kombination von zwei oder mehreren
der vorstehenden Arbeitsweisen verwendet wird.
Hinsichtlich der Zellgröße ist es erforderlich, daß die Zellen nicht so groß sind, wenn sie eine offene
Form haben, daß eine schnelle Abgabe eines gegebenen Nichtlösers erfolgt. Für die Erfindung sind jedoch
kleine Zellen vorteilhafter als große Zellen.
Zellen mit kleineren Durchmessern als etwa 30 Mikron,
vorzugsweise kleiner als etwa 3 bis 5 Mikron und besonders bevorzugt kleiner als etwa 0.5 bis I
Mikron geben nach der Entfernung des Nichtlösers einen Kubelka-Munk Streuungskoeffizienten von
größer als 0.0197 reziproke Mikron bei 4400 Angström
und größer als 0.00394 reziproke Mikron bei 5600 bei Angström.
Das Erreichen der Trübheit ist nicht die Hauptaufgabe bei dieser Erfindung. Die Trübheit ist geeignet
als Hilfsmittel, um zu bestimmen, wann ein Film den Nichtlöser abgegeben hat oder erschöpft an diesem
Nichtlöser ist und deshalb nicht langer für die langsame
Abgabe einer verflüchtigbaren Substanz geeignet ist. Das bedeutet, daß bei einem gegebenen FiImsystem
durch eine einfache Messung der Trübheit eine gute Indikation darüber zu erhalten ist. wann
ein Film ersetzt werden sollte. Wenn zum Beispiel ein Film nach dieser Erfindung ein Mittel zur Verbesserung
der Luft enthält und als Anstrich oder als Überzug an den Wänden eines Kleiderschrankes oder
einer Kleidcrkammer verwendet wird, zeigt die hohe Trübheit des Filmes an, daß die Wände einen neuen
Anstrich benötigen, falls eine langsame Abgabe eines Luftverbesserer noch erwünscht ist.
Als Nichtlöser kann ein einziger Nichtlöser. eine Kombination oder eine Mischung von Nichtlösern
verwendet werden. Die einzigen Beschränkungen hinsichtlich des verwendeten Nichtlösers sind folgende:
a) er soll bei irgendeiner gegebenen Temperatur verflüchtigbar sein, da diese Erfindung in erster
Linie die langsame Abuabe eine1· verflüditiüba-
reu SlutIl1N betrifft, um eine bestimmte Atmosphäre
son Dämpfen des Nichtlösers um dun
I ihn uikI Mein Substrat zu schaffen, und
li) im falle eines Films mit geschlossenen /eilen
soll der Nieliiliiser in der Lage sein, wahrend der lilniherstellung eingeschlossen zu werden,
und außerdem in der Lage sein, durch die polvmere
Masse, die ihn einschließt, durchzudringen mit einer langsamen oder kontrollierten Geschwindigkeit.
Die Ausdrücke »langsame Abgabe« oder kontrollierte Abgabe- werden bei der Beschreibuni; dieser
Erfindung verwendet, um die Fähigkeit eines IiI-ines
/u definieren, eine Atmosphäre eines eiimeschlossenen
Nichilösers über einen begrenzten und nützlichen Zeilraum zu schaffen. Dieser Zeitraum
kann nur einige Minuten bis zu einer Stunde betragen,
wie z. B. wenn Decongestantien in einem Film \erwendet werden, oder der Zeitraum kann Wochen,
Monate oder Jahre betragen, wenn 1. B. Mittel zur Verbesserung der Luft oder Anstriche mit Rostinhibitoren
verwendet werden. In jedem Fall wird der Ausdruck dazu verwendet, um die Erfindung gegenüber
der Hntfemung eines Niehtlösers aus einem
Film mit der einzigen Absicht diesen Film opak oder trüb zu machen, abzugrenzen, wobei diese Entfernung
im allgemeinen so rasch und schnell als moelieh erfolgt und wobei kein Gebrauch gemacht wird
von der Atmosphäre, die bei der Entfernung des Nichtlosers gebildet wird.
Die Verfahren zur Herstellung von Filmen nach
der Erfindung sind in der Rec 1I die bekannten Arbeitsweisen,
mit deren Hilfe man Filme mit offenen und oder geschlossenen Zellen erhält und Flüssigkeiten
in diesen Filmen einschließt und die in abgewandelter Weise dazu führen, daß ein Film erhalten
wird, der eine langsame oder kontrollierte Abgabe eines ausgewählten Nichtlosers bewirkt.
Ein Beispiel einer abwandelbaren Arbeitsweise zur Herstellung der Filme kann allgemein als ein
Lösungsmittel-Fällungsverfahren bezeichnet werden.
Wenn diese Arbeitsweise für die Verwendung nach dieser Erfindung abgewandelt wird, schließt sie ein.
daß zuerst auf ein Substrat eine Zubereitung aus einem filmbildenden gelierbaren Polymeren und einer
Lösungsmittelmischung für dieses filmbildende Material aufgetragen wird, wobei diese Lösungsmitteimischung
mindestens zwei mischbare Flüssigkeiten enthält und mindestens eine dieser Flüssigkeiten ein
Nichtlüser für dieses Polymere ist und eine niedrigere
Flüchtigkeit bcsi'.zt als die anderen Flüssigkeiten in
dieser Mischung. Zu diesem Zeitpunkt bilden dann das Polymere und die Lösungsmittelmischung eine
einzige Phase. Dann werden die Flüssigkeiten der Lösungsmittelmischung, die höhere Flüchtigkeiten
als der Nichtlmur besitzen, entfernt, z. B. durch Verdampfung,
wobei ein Film mit einer Vielzahl von diskreten geschlossenen Zellen gebildet wird, der eingeschlossen
winzig kleine Tröpfchen des Nichtlosers enthält.
Die filmbildenden, gelicrbaren Polymeren, die bei
dieser abgewandelten Lösungsmittel-Fällungsarbeitsweise verwendet werden können, sjnd in der Technik
gut bekannt. Sie schließen thermoplastische und warmehärtbare Kunststoffe aber auch natürliche Polymere
ein. Für die Auswahl der filmbildenden Polymeren gelten nur die folgenden Beschränkungen:
a) sie müssen löslich in (d.h. mischbar mit) der
verwendeten, besomlereti Lösungsniillelnnschung
sein.
b) sie müssen in der Laue sein, zu gelieren (d. h.. daß sie aus der llüssiucn Phase in die teste
Phase verwandelbar sein müssen) beim Verdampfen eines Teils des Losungsmittelsystems.
u η J
c| sie müssen in der Lage sein, mit einer langsamen
oder kontrollierten Geschwindigkeit mindestens einen Teil des eingeschlossenen Nichtlosers
abzugeben.
Vorzugsweise sollen die PoKnieren auch in der Lage sein, einen Film zu bilden, der im wesentlichen nicht opak oder nicht trüb ist. wenn er unter Einschluß des Nichtlösers und Trocknen der Masse, (d.h. hei der Entfernung der Lösungsmittel usw. aber nicht der eingeschlossenen Nichllöser) erzeugt wird. Mit der Bezeichnung »nicht opak<; oder «nicht trüb« ist ein Film gemeint, der im wesentlichen transparent oder durchsichtig ist.
Vorzugsweise sollen die PoKnieren auch in der Lage sein, einen Film zu bilden, der im wesentlichen nicht opak oder nicht trüb ist. wenn er unter Einschluß des Nichtlösers und Trocknen der Masse, (d.h. hei der Entfernung der Lösungsmittel usw. aber nicht der eingeschlossenen Nichllöser) erzeugt wird. Mit der Bezeichnung »nicht opak<; oder «nicht trüb« ist ein Film gemeint, der im wesentlichen transparent oder durchsichtig ist.
Bevorzugt ist eine Gruppe von PoIvnieren, die eine
niedrige Permeabilität für zahlreiche geeignete Nichtlöser besitzt. Derartige PoIv mere ermöglichen die
Abgabe einer optimalen Menge eines Nichtlösers im Verlauf einer kontrollierbaren Zeit und eignen sich
deshalb besonders gut. wenn Parfüms oder Mittel zur Verbesserung der Frische der Luft, wie Zedernöl, in
ihnen eingeschlossen werden. Einige Beispiele dieser Kunststoffe sind die verschiedenen Vinylhomopolyineren
und -copolvnieren wie ein Copolymeres aus 87 Teilen Vinylchlorid und 13 Teilen Vinylacetat,
ein Copolvmeres aus Sft Teilen Vinylchlorid und
15 Teilen Vinylacetat pro I Teil Maleinsäure und Mischungen davon.
Es können zahlreiche Lösungsmittelmischungen in Abhängigkeit von dem ausgewählten Polymersystem
verwendet werden, wie Ketone. Ester, Alkohole und aliphatische. aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe
u. dgl.
Die tatsächliche Bildung eines Films durch dieses f.ösungsmittel-Fällungsverfahren wird erreicht, indem
man zuerst die Lösungsmittelmischung auf ein Substrat aufträgt. Dies kann durch jedes der bekannten
Verfahren erfolgen, wie durch Streichen, Tauchen oder Sprühen. Nach dem Auftragen der Mischung
werden die Flüssigkeiten, die höhere Flüchtigkeiten als der Nichtlüser besitzen, entfernt, 2. B.
durch Verdampfen, Trocknen bei Raumtemperatur mit erwärmtem Stickstoffgas oder Luft und im Falle
des Aushärtens während der Filmherstellung durch Einbrennen. Dabei ist selbstverständlich zu beachten,
daß jede der Temperaturen, die zur Entfernung der Lösungsmittelflüssigkeiten verwendet wird und höher
als die Raumtemperatur ist. nicht so hoch sein soll, daß auch der Nichtlüser verdampft.
Eine andere Arbeitsweise zur Herstellung von Filmen nach dieser Erfindung kann allgemein als eine
Mikroballon-Arbeitsweisc bezeichnet werden. Dabei wird eine Schicht einer harzartigen Zubereitung gebildet,
die mindestens ein filmbildendes Polymeres und ein fein verteiltes Material mit diskreten Feststoffteilchen
enthält, wobei diese Teilchen Zellen von der Größe zwischen etwa 0.01 und 30 Mikron einschließen,
in denen winzige Tröpfchen einer Flüssigkeit, die ein Nichtlöser für die diskreten Feststoffteilchen
ist. eingeschlossen sind.
5 f 6
Einige bevorzugte filmbildende Polymere sind Filmes eine verhältnismäßig große Undurchlässigkeit
Mischpolymere von Carbonsäureamiden von der besitzt und oder der Nichtlöser eine verhältnismäßig
Art, wie sie in den USA.-Patentschriften 3 1)37 %3, schlechte Permeabilität besitzt oder bei verhallnisma-
3 118 853, 2 870 I In und 2 «70 117 beschrieben sind Big hoher Temperatur erst verflüchtigbar ist.
sowie natürlich vorkommende Materialien wie Ka- 5 Die Temperaturkontrolle ka.nn auch einer beson-
sein, Schellak. Gelatine u. dgl. deren Zielsetzung dienen, z.B. kann die Geschwin-
Die feinverteilten Materialien können aus jedem digkeit der Abgabe eines Desodorans in dem Ausmaß
Material hergestellt werden, das zu zellartigen Teil- erhöht werden, wie die Körpertemperatur zunimmt
chen von der vorstehend beschriebenen Größe und und umgekehrt.
Struktur verarbeitet werden kann und diese Form io Be; einer besonders bevorzugten Verwendung der
und einen eingeschlossenen Nichtlöser beibehält, Filme nach der Erfindung werden in ihnen verflüch-
wenn das filmbildende Material getrocknet wird. Die tigbare Schädlingsbekämpfungsmittel, wie Insekti-
Matcrialien müssen aber genügend durchlässig sein, cide. Fungicide und Pesticide als Nichtlöser eingc-
um eine langsame Abgabe des Nichtlösers nachher schlossen. Diese Filme können dann auf verschie-
zu gestatten. Derartige Materialien sind im wesentli- 15 dene Pflanzen- oder Getreidearten gesprüht werden,
chen alle vorhin beschriebenen Materialien, die film- um sie gegen verschiedenartige Schädlinge, Unkräu-
bildcnd sind, sowie Sojabohnenprotein, Maisprotein, ter u.dgl. zu schützen. Besonders geeignet für diese
Alginate und Cellulose. Anwendung sind im wesentlichen halbkontinuierliche
Das bei diesem Herstellungsverfahren benützte Filme. Derartige Filme können auf blattartige Pflan-
feinteilige Material kann durch zahlreiche Verfahren 20 zen oder Gelreidesorten gesprüht werden, ohne daß
hergestellt werden, einschließlich der Verfahren für die Gefahr besteht, daß sie dk Ülätter vollständig be-
Mikroeinschlüsse. die häufig besonders gut geeignet decken,
sind. " Wie bereits angegeben wurde, kann der Nichtlöser
Das feinteilige Material wird mit den vorstehend aus einer Vielzahl von spezifischen Flüssigkeiten, wie
beschriebenen filmbildenden Materialien gemischt, 25 aus Parfüms, Mittel zum Abweisen von Insekten,
bis im wesentlichen eine homogene Mischung ent- Arzneimitteln. Deodorantien u.dgl. bestehen. Die
standen ist, z. B. in Form einer Wasseremulsion mit Substrate können ebenfalls von verschiedenster Art
einem Latex des filmbildenden Materials. Die Flüs- sein, wie z. B. menschliche Kleidung, Bettzeug oder
sigkeit-Feststoff-Mischung wird dann auf ein Sub- Streu und Kleidung für Haustiere u. dgl.
strat aufgetragen. Wenn das Wasser aus diesem Sy- 30
stern verdampft, bildet sich ein polymerer Film, der Beispiel 1
im wesentlichen in homogener Weise das feinverteilte
im wesentlichen in homogener Weise das feinverteilte
Material enthält, wobei dieser Film dann in der Lage 60 g einer 50%igen Lösung in einer 1 : 1-Mi-
ist, eine langsame Abgabe des flüssigen Nichtlösers schung von Butanol und Xylol eines butylierten MeI-
für das Polymere vorzunehmen. 35 amin-Formaldehyd-Harzes und 70 g eines Acrylat-
Es kann auch ein Film, der eine Vielzahl von win- mischpolymeren werden gemischt. Das Mischpoly-
zigen, im wesentlichen offenen Zellen enthält mit mere war durch Mischpolymerisieien einer Mischung
einer vesflüchtigbaren Flüssigkeit beladen werden, aus 30% Styrol, 30% 2-Äthylhexylacrylat, 18%
z.B. durch Eintauchen in ein Bad des flüssigen Methylmethacrylat, 11% Butylmethacrylat, 4% Hy-
Nichtlösers. Dabei ist es offensichtlich, daß diese Be- 40 droxyäthylmethacrylat, 4%Hydroxypropylmethacry-
ladung auch eine Wiederbeladung eines verwendeten lat und 3% Methacrylsäure, von der Vs mit Äthy-
Films sein kann, aus dem sich im wesentlichen der lenimin vorher umgesetzt worden war, hergestellt
gesamte Nichtlöser verflüchtigt hat. worden. Die Lösung des Mischpolymeren enthält
Obwohl jede der Arbeitsweisen zur Herstellung 60° 0 Feststoffe und 40% eines Lösungsmittelgemi-
eines Films, der langsam einen verflüchtigbaren Stoff 45 sches aus 15% Butanol, 62% Toluol und 23% Xy-
abgibt, variiert werden kann, um die Menge des ab- lol. Zu der Mischung der beiden Harze werden
gegebenen Nichtlösers zu kontrollieren, z.B. durch 70,0g einer Lösung aus 50% Xylol und 50% eines
die Wahl des Nichtlthers, Wahl des Polymeren, Kon- thermoplastischen Acrylatcopolymeren zugegeben,
trolle der Fließmerkmale, Kontrolle der Gelierung Das Acrylatcopolymere war durch Mischpolymeri-
des fein /erteilten Materials u. dgl., wurde gefunden, 50 sieren von 10% Butylglycidylfumarat, 45% 2-Äthyl-
daß die Zugabe von Füllstoffen zu den Filmen mit hexylacrylat und 45% Methylmethacrylat hergestellt
geschlossenen Zellen dazu verwendet werden kann, worden. Die erhaltene Mischung wird auf einen AIu-
die Abgabe des Nichtlösers zu variieren. Beispiele miniumstreiien für einen Kleiderschrank aufgesprüht,
von derartigen Füllstoffen sind Siliciumdioxid, Ton, und der Streifen wird eine halbe Stunde an der Luft
Aluminiumoxid u.dgl. Es wird angenommen, daß 55 getrocknet und dann Vi Stunde bei 163° C einge-
diese Materialien Stellen schaffen, durch die der brannt, um die wärmehärtbare Harzmischung auszu-
Nichtlöser leichter hindurchdringen kann, und da- härten. Es wird ein durchscheinender Film erhalten,
durch die Geschwindigkeit der Abgabe erhöhen. der auf Raumtemperatur abgekühlt und dann für
Eine andere Methode zur Steuerung der Ge- 2 Minuten in Xylol eingetaucht wird, um die winzischwindigkeit
der Abgabe des Nichtlösers aus dem 60 gen, diskreten Teilchen des thermoplastischen Kunst-Film
ist die Kontrolle der Filmtemperatur, z. B. in- stoffes aus der Grundmasse, des wärmegehärteten
dem Erwärmungsvorrichtungen innerhalb des Filmes Harzes zu extrahieren. Nach dem Verdampfen des
oder des Substrats angeordnet werden oder lediglich Xylols aus dem Film, wird ein opaker bzw. trüber
indem die Temperatur der Umgebung des Films und Film erhalten, der im wesentlichen offene Zellen entdes
Substrats kontrolliert wird. Diese Arbeitsweise 65 hält. Der Streifen wird dann 5 Minuten in ein Bad
zur Steuerung der Abgabe ist besonders dann geeig- aus Zedernöl getaucht, entnommen, das äußerliche
net, wenn Systeme nut geschlossenen Zellen verwen- anhaftende öl abgestrichen und in einen Kleiderdct
werden, bei denen die polymere Grundmasse des schrank oder eine Kleiderkammer gegeben. Durch
das Beladen des Filmes mit Zedcrnöl ist der Film durchscheinend geworden. Der Film ist für einen
Zeitraum von etwa 9Va Wochen wirksam, um durch
Abgabe des Zedernöls, die Luft zu verbessern, wobei er allmählich opak bzw. trüb wird. Der Streifen wird
dann entfernt, erneut in Zedcrnöl getaucht und wieder als Mittel zur Verbesserung der Luft benutzt.
ίο
20 g eines Copolymeren aus 91,25 Gewichtsprozent Methylmcthacrylat, 2,00 Gewichtsprozent Acrylamid,
4,25 Gewichtsprozent Hydroxyäthylmethacrylat und 2,50 Gewichtsprozent Methacrylsäure, die mit
Äthylcnimin umgesetzt war, werden mit 10g Aceton, 6g Zcdernöl und 0,5g eines Streckmittels auf Basis
von Siliciumdioxyd gemischt. Ein Film aus diesem Material wird auf die Innenwände einer Toilette gestrichen.
Die Toilette behält den Geruch des Zedernöls für einige Tage, wobei der Film allmählich weiß ao
wird, und dadurch anzeigt, daß das als Nichtlöser in dem Film eingeschlossene Zedcrnöl verdampft ist.
Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn verschicdcne
andere Mengen eines Siliciumdioxyd-Streckmittel verwendet werden. Wenn z.B. 0,1 g Siliciumdioxyd
zugegeben werden, erfolgt die Abgabe des Zedernöls aus dem Film nur äußerst langsam.
Wenn 0,7 bis 0,8 g Siliciumdioxyd beigemischt werden, führt dieses zu einer schnelleren Abgabe; es ist
aber schwierig, einen kontinuierlichen Film zu erhalten wegen der großen Menge des Mittels, das der
Filmbildung entgegenwirkt. Wenn kein Siliciumdioxyd hinzugegeben wird, ist die Abgabe desWirkstoffes
so gering, daß derartige Filme im allgemeinen für die Verwendung zum Anstreichen von Wänden von
Abortanlagen ungeeignet sind.
Es wird eine Basislösung hergestellt aus 60 g eines Copolymeren aus 87 Gewichtsprozent Vinylchlorid
und 13 Gewichtsprozent Vinylacetat und 40 g eines Copolymcrcn aus 86 Gewichtsprozent Vinylchlorid
13 Gewichtsprozent Vinylacetat und I Gewichtspro zcnt Maleinsäure, gelöst in 500 g Methylethylketon.
Zu 60 g der Basislösung werden 7,0 g eines Deso dorans-Desinfektionsmittcls zugegeben, das o-Phe
nylphcnol, p-Benzyl-p-chlorphenol, Äthanol, XyIe
not, Isopropanol, alle formuliert in Glycerin, Propy
lenglykol und Wasser, enthalt. Ein Film von diesel Mischung wird auf ein Substrat aufgestrichen. Dei
erhaltene Film ist 0,127 bis 0,152 mm dick und gib nach leichtem Abreiben, das ausreicht, um mindestens
einige der wirkstoffhaltigen Zellen zu öffnen sehr langsam den Wirkstoff ab. Ohne Abrieb erfolgi
die Abgabe des Wirkstoffes noch langsamer.
Zu 60 g Basislösung vom Beispiel 3 werden 7,0 g Citronellöl (Mittel zum Vertreiben von Insekten) zugegeben.
Die Lösung wird auf ein Textilmaterial, wie z. B. die Manschette oder den Kragen eines Arbeitshemdes,
gesprüht. Der trockene Film hat eine Dicke von 0,152 bis 0,178 mm und gibt langsam seinen
Wirkstoff ab. Nach dem Biegen, wie es schon bei dem normalen Arbeiten in einem solchen Hemd der
Fall ist, tritt eine viel schnellere Abgabe des Wirkstoffes ein, und es ist ein sehr starker Geruch des Citroncllöls
feststellbar.
Zu 60 g der Basislösung vom Beispiel 3 werden 7,0 g Anilin (Korrosionsinhibitor) zugegeben. Wenn
ein Film aus dieser Mischung hergestellt und auf ein Metallsubstrat aufgestrichen wird, gibt er das Anilin
im Verlauf eines Zeitraumes von 8 Tagen ab und verhindert dabei wirksam die Korrosion des Metallsubstrates
und des Metallmaterials in der Nachbarschaft der so erzeugten und kontrollierten Atmo-Sphäre.
Es können auch weniger flüchtige Amine verwendet werden, um eine langsamere Abgabe und
eine längere Schutzdauer zu erreichen.
«19651/250
Claims (3)
1. Film, der langsam eini:n verlliichligbaren
Wirkstoff abgibt, bestehend aus einer polymeren (irimdmasse mit einer Vielzahl von Zellen, die
mindestens eine verllüehlighare Flüssigkeit enthalten,
d a d u r c h g e k e η η ζ e :. c h η e t, daß
die verllüehtigbare Flüssigkeit ein Nichtlöser für die polymere Grundmasse ist und entweder selbst
ein Heilmittel. Desinfektionsmittel, Insektizid. IVsii/id, Fungizid, insektenabweisendes Mittel.
Desodorans oder Korrosionsinhibitor ist oder einen solchen Wirkstoff enthält und daß die
Größe der den Nichtlöser enthaltenden Zellen so ist. daß nach der Abgabe des Nichtlösers der
IiIm opak ist und einen Kubelka-Munk Streuungskoeffizienten
von größer als 0,0197 reziproke Mikron bei 4400 Angström und größer als
0.00394 reziproke Mikron bei 5600 Angstrom besitzt.
2. Film, nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Film zusätzlich noch einen Füllstoff enthält, der die Abgabegeschwindigkeit
des Nichtlösers erhöht.
3. Verwendung des Films nach Anspruch 1 oder 2 zum Schützen von Pflanzen gegen Schädlinge.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR (1) | FR2013112A1 (de) |
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