DE1935873B2

DE1935873B2 - Filme, die langsam einen verfluechtigbaren wirkstoff abgeben

Info

Publication number: DE1935873B2
Application number: DE19691935873
Authority: DE
Inventors: Jerome Allan Pitts burgh Pa Seiner (V St A)
Original assignee: PPG Industries Inc
Current assignee: PPG Industries Inc
Priority date: 1968-07-17
Filing date: 1969-07-15
Publication date: 1973-05-30
Also published as: DE1935873C3; FR2013112A1; DE1935873A1; GB1282456A; US3655129A

Description

reu Stoffes betrifft um eine bestimmte Atino- aj sie müssen löslich in (d. h. mischbar mit) der

sphare von Uampten des Niehllösers um den verwendeten, besonderen Lösungsmittelmi-

FiIm und sein bunsnat zu schaffen, und schung sein:

b) im Falle eines Films mit geschlossenen Zellen , t>) sie müssen in der Lage sein, zu gelieren (d. h.,

soll der Nichtlöser in der Lage sein, während daß sie aus der flüssigen Phase in die feste

der lilmherstellun». eingeschlossen zu werden. Phase verwandelbar sein müssen; beim Ver-

uiul außerdem in dor I age sein, durch die poly- dampfen eines Teils des Lösungsmittelsystems,

niere Masse, die ihn einschließt, durchzudringen ^un<J

^{kontrollierten 5c}- ίο c) sie müssen in der Lage sein, mit einer langsa-

_{men o}j_er ]_<onlroi[;_erten Geschwindigkeit niinde-

Die Ausdrücke »langsame Abgabe« oder »kon- stens einen Teil des eingeschlossenen Nichtlö-

trolliei'te Abgabe« werden bei der Beschreibung die- ^Sl^rs abzugeben.

scr Erfindung verwendet, um die Fähigkeit eines FiI- Vorzugsweise sollen die Polymeren auch in der

_Bies /"« definieren, eine Atmosphäre eines einge- 15 Lage sein, einen Film zu bilden, der im wesentlichen

liieii N;chtlösers über einen begrenzten und nicht opak od

g opak oder nicht trüb ist, wenn er unter Ein-

rützlicls-'u Zeitraum zu schaffen. Dieser Zeitraum Schluß des Nichtlösers und Trocknen der Masse,

kann Mir einige Minuten bis zu einer Stunde betra- (d.h. bei der Entfernung der Lösungsmittel usw.

gen. ν -.' /· ''■ wenn Decongestantien in einem Film aber nicht der eingeschlossenen Nichtlöser) erzeugt

verweilet werden, oder der Zeitraum kann Wochen, 20 wird. Mit der Bezeichnung »nicht opak« oder »nicht

Monade oder Jahre betragen, wenn z. B. Mittel zur trüb« ist ein Film gemeint, der im wesentlichen trans-

VerK -eumg der Luft oder Anstriche mit Rostinhi- patent oder durchsichtig ist.

biion..! \erwendet werden In jedem Fall wird der Bevorzugt ist eine Gruppe von Polymeren, die eine

AumJkuK dazu verwendet, um die Erfindung gegen- niedrige Permeabilität für zahlreiche geeignete Nicht-

über .:er l'nlfernung eines Nichtlösers aus einem 25 löser besitzt. Derartige Polymere ermöglichen die

Film mit der einzigen Absicht diesen Film opak oder Abgabe einer optimalen Menge eines Nichtlösers im

trüb .-α machen, abzugrenzen, wobei diese Entfer- Verlauf einer kontrollierbaren Zeit und eignen sich

nung im allgemeinen so rasch und schnell als mög- deshalb besonders gut, wenn Parfüms oder Mittel zur

lieh erlolgl und wobei kein Gebrauch gemacht wird Verbesserung der Frische der Luft, wie Zedernöl, in

von der Atmosphäre, die bei der Entfernung des 30 ihnen eingeschlossen werden. Einige Beispiele dieser

Nicii'.li'isers gebildet Wird. Kunststoffe sind die verschiedenen Vinylhomopoly-

Die Verfahren zur Herstellung von Filmen nach nieren und -copolymeren wie ein Copolymeres aus

der Erfindung sind in der Regel die bekannten Ar- 87 Teilen Vinylchlorid und 13 Teilen Vinylacetat,

beil·«\\ eisen, mit deren Hilfe man Filme mit offenen ein Copolymeres aus 86 Teilen Vinylchlorid und

und oder geschlossenen Zellen erhält und Flüssigkei- 35 15 Teilen Vinylacetat pro 1 Teil Maleinsäure und

ten in diesen Filmen einschließt und die in abgewan- Mischungen davon.

delter Weise dazu führen, daß ein Film erhalten Es können zahlreiche Lü^ungsmittelmischungen in

wird, der eine langsame oder kontrollierte Abgabe Abhängigkeit von dem ausgewählten Polymersystem

eines ausgewählten Nichtlösers bewirkt. verwendet werden, wie Ketone, Ester, Alkohole und

Ein Beispiel einer abwandelbaren Arbeitsweise zur 40 aliphatische, aromatische und chlorierte Kohlenwas-

Herstellung der Filme kann allgemein als ein serstoffe u. dgl.

Lösungsmittel-Fällungsverfahren bezeichnet werden. Die tatsächliche Bildung eines Films durch dieses

Wenn diese Arbeitsweise für die Verwendung nach Lösungsmittel-Fällungsverfahren wird erreicht, indieser Erfindung abgewandelt wird, schließt sie ein, dem man zuerst die Lösungsmittelmischung auf ein daß zuerst auf ein Substrat eine Zubereitung aus 45 Substrat aufträgt. Dies kann durch jedes der bekanneinem filmbildenden gelierbaren Polymeren und einer ten Verfahren erfolgen, wie durch Streichen, Tau-Lösungsmittelmischung für dieses filmbildende Ma- chen oder Sprühen. Nach dem Auftragen der Miterial aufgetragen wird, wobei diese Lösungsmittel- schung werden die Flüssigkeiten, die höhere Flüchmischung mindestens zwei mischbare Flüssigkeiten tigkeiten ais der Nichtlöser besitzen, entfernt, z. B. enthält und mindestens eine dieser Flüssigkeiten ein 50 durch Verdampfen, Trocknen bei Raumtemperatur Nichtloser für dieses Polymere ist und eine niedrigere mit erwärmtem Stickstoffgas oder Luft und im Falle Flüchtigkeit besitzt als die anderen Flüssigkeiten in des Aushärtens während der Filmherstellung durch dieser Mischung. Zu diesem Zeitpunkt bilden dann Einbrennen. Dabei ist selbstverständlich zu beachten, das Polymere und die Lösungsmittelmischung eine daß jede der Temperaturen, die zur Entfernung der einzige Phas:. Dann werden die Flüssigkeiten der 55 Lösungsmittelflüssigkeiten verwendet wird und höher Lösungsmittelmischung, die höhere Flüchtigkeiten als die Raumtemperatur ist, nicht so hoch sein soll, als der Nichtlöser besitzen, entfernt, z. B. durch Ver- daß auch der Nichtlöser verdampft,
dampfung, wobei ein Film mit einer Vielzahl von Eine andere Arbeitsweise zur Herstellung von FiI-diskreten geschlossenen Zellen gebildet wird, der ein- men nach dieser Erfindung kann allgemein als eine geschlossen winzig kleine Tröpfchen des Nichtlösers 60 Mikroballon-Arbeitsweise bezeichnet werden. Dabei enthält. wird eine Schicht einer harzartigen Zubereitung ge-

Die filmbildenden, gelierbaten Polymeren, die bei bildet, die mindestens ein filmbildendes Polymeres dieser abgewandelten Lösungsmittel-Fällungsarbeits- und ein fein verteiltes Material mit diskreten Festweise verwendet werden können, sind in der Technik Stoffteilchen enthält, wobei diese Teilchen Zellen vo'i gut bekannt. Sie schließen thermoplastische und war- 65 der Größe zwischen etwa 0,01 und 30 Mikron einmehärtbarc Kunststoffe aber auch natürliche Poly- schließen, in denen winzige Tröpfchen einer Flüssigmcre ein. Für die Auswahl der filmbildenden Poly- keit, die ein Nichtlöser für die diskreten Feststoffteilmeren gellen nur die folgenden Beschränkungen: chen ist, eingeschlossen sind.

Einige bevorzugte filmbildende Polymere sind Mi^.chpo!;, niere von Carbonsäureamiden von der Art, wie sie in den USA.-Patentschriften 3 037 963. 3 118 853, 2 870 116 und 2 870 117 beschrieben sind sowie natürlich vorkommende Materialien wie Kasein, Schellak, Gelatine u.dgl.

Die feinverteilten Materialien können aus jedem Material hergestellt werden, das zu zellartigen Teilchen von der vorstehend beschriebenen Größe und Struktur verarbeitet werden kann und diese Form und einen eingeschlossenen Nichtlöser beibehält, wenn das filmbildende Material getrocknet wird. Die Materialien müssen aber genügend durchlässig sein, um eine langsame Abgabe des Nichtlösers nachher zu gestatten. Derartige Materialien sind im wesentlidien alle vorhin beschriebenen Materialien, die filmbildend sind, sowie Sojabohnenprotein, Maisprotein, Alginate und Cellulose.

Das bei diesem Herstellungsverfahren benützte !'einteilige Material kann durch zahlreiche Verfahren hergestellt werden, einschließlich dei Verfahren für Mikroeinschlüsse. die häufig besonders gut geeignet sind.

Das !'einteilige Material wird mit den vorstehend beschriebenen filmbildenden Materialien gemischt, bis im wesentlichen eine homogene Mischung entstanden ist. z. B. in Form einer Wasseremulsio-i mit einem Latex des filmbildenden Materials. Die Flüssigkeit-Feststoff-Mischung wird dann auf ein Substrat aufgetragen. Wenn das Wasser aus diesei.i Systern verdampft, bildet sich ein polymerer Film, der im wesentlichen in homogener Weise das fein verteilte Material enthält, wobei dieser Film dann in der Lage ist. eine langsame Abgabe des flüssigen Nichtlösers für das Polymere vorzunehmen.

Es kann auch ein Film, der eine Vielzahl von winzigen, im wesentlichen offenen Zellen enthält mit einer verflüchtigbaren Flüssigkeit beladen werden, z. B. durch Eintauchen in ein Bad des flüssigen Nichtlösers. Dabei ist es offensichtlidi, daß diese Beladung auch eine Wiederbeladung eines verwendeten Films sein kann, aus dem sich im wesentlichen der gesamte Nichtlöser verflüchtigt hat.

Obwohl jede der Arbeitsweisen zur Herst;llung eines Films, der langsam einen verflüchtigbaren Stoff abgibt, variiert werden kann, um die Menge des abgegebenen Nichtlcrers zu kontrollieren, z. B. du'ch die Wahl des Nichtlösers, Wahl des Polymeren. Kontrolle der Fließmerkmale, Kontrolle der Gelierung des feinverteilten Materials u. dgl., wurde gefunden, daß die Zugabe von Füllstoffen zu den Filmen mit geschlossenen Zellen dazu \ erwendet werden kann, die Abgabe des Nichtlösers zu variieren. Beispiele von derartigen Füllstoffen sind Siliciumdioxid, Ton, Aluminiumoxid u. dgl. Es wird angenommen, daß diese Materialien Stellen schaffen, durch die der Nichtlöser leichter hindurchdringen kann, und dadurch die Geschwindigkeit der Abgabe erhöhen.

Eine andere Methode zur Steuerung der Geschwindigkeit der Abgabe des Nichtlösers aus dem Film ist die Kontrolle der Filmtemperatur, z. B. indem Erwärmungsvorrichtungen innerhalb des Filmes oder des Substrat⁰, angeordnet werden oder lediglich indem die Temperatur der Umgebung des Films und des Substrats kontrolliert wird. Diese Arbeitsweise zur Steuerung der.'.bgabe ist besonders dann geeignet, wenn Systeme mit geschlossenen Zellen verwendet werden, bei denen die polymere Grundmasse des Filmes eine verhältnismäßig große Undurchlässig^; besitzt und oder der Nichtlöser eine verhahnismiilil·.' schiechte Permeabilität besitzt oder bei verhältnisma ßis: hoher Temperatur erst verflüchtigbar ist.

"Die Temperaturkontrolle kann auch einer besonderen Zielsetzung dienen, z.B. kann die Geschwindigkeit der Abgabe eines Desodorans in dem A umii ' erhöht werden, wie die Körpertemperatur zunim.,ii und umgekehrt.

Bei einer besonders bevorzugten Verwendung de: Filme nach der Erfindung werden in ihnen verfluch tigbare Schädlingsbekämpfur.gsmittd, wie Insekiicfde, Fuimicide und Pesticide als Nichtlöser eingeschlossen." Diese Filme können dann auf verschiedene Pflanzen- oder Getreidearten gesprüht werden, um sie gegen verschiedenartige Schädlinge. Unkräuter u. dgl. "zu schützen. Besonders geeignet für diese A'wendunp. sind im wesentlichen lialbkoniinuierliche Filme. Derartige Filme können auf blattartigc Pflanzen oder Getreidesorten g>.:.prüht werden, ohne dal> die Gefahr besteht, daß sie die Blätter vollständig bedecken.

Wie bereits angegeben wurde, kann der Nichtlöser :us einer Vielzahl von spezifischen Flüssigkeiten, wie aus Parfüms. Mittel zum Abweisen von Insekten. Arzneimitteln. Deodoranticn u.dgl. bestehen. Die Substrate können ebenfalls von verschiedenster Art sein, wie z. B. menschliche Kleidung. Bettzeug oder Streu und Kleidung für Haustiere u.dgl.

Beispiel 1

60g einer 5O",oigen Lösung in einer 1 : 1-Mischu'.g von Butanol und Xylol eines butylicrten McI-amin-Formaldehyd-Harzes und 70 g eines Acrylatmischpolymeren werden gemischt. Das Mischpohmere war durch Mischpolymerisieren einer Mischung aus 30" 0 Styrol. 30° 0 '2-Äthylhexylacrylat, 18".. Methylmethacrylat, 11 <% Butylmethacrylat. 4° „ H\- droxyäthylmethacrylat, 4% Hydroxypropylmethacn lat und 3⁰O Methacrylsäure, von der ' 3 mit Athylenimin vorher umgesetzt worden war. hergestellt worden. Die Lösung des Mischpolymeren enthält 60⁰O Feststoffe und 40% eines Lösungsmittelgemisches aus 15°o Butanol, 62% Toluol und 23"« Xylol. Zu der Mischung der beiden Harze werden 70,0 g einer Lösung aus 50° 0 Xylol und 50⁰O eines thermoplastischen Acrylatcopolymeren zugegeben. Das Acrylatcopolymere war durch Mischpolymerisieren von lO°/o Butylglycidylfumarat, 45⁰O 2-Äthylhexylacrylat und 45% Methylmethacrylat hergestellt worden. Die erhaltene Mischung wird r.uf einen Aluminiumstreifen für einen Kleiderschrank aufgesprüht, und der Streifen wird eine halbe Stunde an der Luft getrocknet und dann '»Stunde bei 163 C eingebrannt. u;n die wärmehärtbare Harzmischung auszuhärten, Es wird ein durchscheinender Film erhalten, der auf Raumtemperatur abgekühlt und dann für 2 Minuten in Xylol eingetaucht wird, um die winzigen, diskreten Teilchen des thermoplastischen Kunststoffes aus der Grundmasse des wärmegehärteten Harzes zu extrahieren. Nach dem Verdampfen des Xylols aus dem Film, wird ein opaker bzw. trüber Film erhalten, der im wesentlichen offene Zellen enthält. Der Streifen wird dann 5 Minuten in ein Bad aus Zedernöl getaucht, entnommen, das äußerliche anhaftende Öl abgestrichen und in einen Kleiderschrank oder eine Kleiderkammer gegeben. Durch

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das Beladen des Filmes mit Zedernöl ist der Film Copolymeren aus 86 Gewichtsprozent Vinylchlorid, durchscheinend geworden. Der Film is' für einen 13 Gewichtsprozent Vinylacetat und 1 Gewichtspro-Zeitraum von etwa 9'/a Wochen v,irksi...i, um durch zent Maleinsäure, gelöst in 500 g Methyläthylketon.
Abgabe des Zedernöls, die Luft zu verbessern, wobei Zu 60 g der Basislösung werden 7,0 g eines Deso-

er allmählich opak bzw. trüb wird. Der Streifen wird S dorans-Desinfcktionsmittels zugegeben, das o-Phedann entfernt, erneut in Zedernöl getaucht und wie- nylphenol, p-Benzyl-p-chlorphcnol, Äthanol, XyIcdcr als Mittel zur Verbesserung der Luft benutzt. nol, Isopropanol, alle formuliert in Glycerin, Propy-

lenglykol und Wasser, enthält. Ein Film von dieser

Beispiel 2 Mischung wird auf ein Substrat aufgestrichen. Der

ίο erhaltene Film ist 0,127 bis 0,152 mm dick und gibt

20 g eines Copolymeren aus 91,25 Gewichtsprozent nach leichtem Abreiben, das ausreicht, um minde-Methylmethacrylat, 2,00 Gewichtsprozent Acryl- stens einige der wirkstoffhaltigen Zellen zu öffnen, amid, 4,25 Gewichtsprozent Hydroxyäthylmethacrylat sehr langsam den Wirkstoff ab. Ohne Abrieb erfolgt und 2,50 Gewichtsprozent Methacrylsäure, die mit die Abgabe des Wirkstoffes noch langsamer.
Äthylenimin umgesetzt war, werden mit 10 g Aceton, 15

6 g Zedernöl und 0,5 g eines Streckmittels auf Basis Beispiel 4

von Siliciumdioxyd gemischt. Ein Film aus diesem

Material wird auf die Innenwände einer Toilette ge- Zu 60 g Basislösung vom Beispiel 3 werden 7,0 g

strichen. Die Toilette behält den Geruch des Zedern- Citronellöl (Mittel zum Vertreiben von Insekten) zuöls für einige Tage, wobei der Film allmählich weiß ao gegeben. Die Lösung wird auf ein Textilmaterial, wie wird, und dadurch anzeigt, daß das als Nichtlöser in z. B. die Manschette oder den Kragen eines Arbeitsdem Film eingeschlossene Zedernöl verdampft ist. hemdes, gesprüht. Der trockene Film hat eine Dicke

Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn ver- von 0,152 bis 0,178 mm und gibt langsam seinen schiedene andere Mengen eines Siliciumdioxyd- Wirk.«off ab. Nach dem Biegen, wie es schon bei Streckmittels verwendet werden. Wenn z.B. 0,1 g Si- as dem normalen Arbeiten in einem solchen Hemd der liciumdioxyd zugegeben werden, erfolgt die Abgabe Fall ist, tritt eine viel schnellere Abgabe des Wirkdes Zedernöls aus dem Film nur äußerst langsam. stoffes ein, und es ist ein sehr starker Geruch des Ci-Wcnn 0,7 bis 0,8 g Siliciumdioxyd beigemischt wer- tronellöls feststellbar,
den, führt dieses zu einer schnelleren Abgabe; es ist

aber schwierig, einen kontinuierlichen Film zu erhal- 30 B e i s ρ i e 1 5

ten wegen der großen Menge des Mittels, das der

Filmbildung entgegenwirkt. Wenn kein Siliciumdi- Zu 60 g der Basislösung vom Beispiel 3 werden

oxyd hinzugegeben wird, ist die Abgabe des Wirkstof- 7,0 g Anilin (Korrosionsinhibitor) zugegeben. Wenn fes so gering, daß derartige Filme im allgemeinen für ein Film aus dieser Mischung hergestellt und auf ein die Verwendung zum Anstreichen von Wänden von 35 Metallsubstrat aufgestrichen wird, gibt er das Anilin Abortanlagen ungeeignet sind. im Verlauf eines Zeitraumes von 8 Tagen ab und

verhindert dabei wirksam die Korrosion des Metall-

Beispiel 3 substrates und des Metallmaterials in der Nachbar

schaft der so erzeugten und kontrollierten Atmo-

Es wird eine Basislösung hergestellt aus 60 g eines 40 Sphäre. Es können auch weniger flüchtige Amine Copolymeren aus 87 Gewichtsprozent Vinylchlorid verwendet werden, um eine langsamere Abgabe und und 13 Gewichtsprozent Vinylacetat und 40 g eines eine längere Schutzdauer zu erreichen.

Claims

1 2 Substrat abgibt. Die Methode besteht im wesentli- Patentansprüche: chen darin, daß zwei mischbare Lösungen vermischt werden, von denen eine ein thermoplastisches PoIy-

1. Film, der langsam einen verllüchtigbaren meres und die andere ein lineares, polypolares PolyWirkstoff abgibt, bestehend aus einer polymeren 5 meres enthält. Die entstehende Lösung wird dann als Grundmasse mit einer Vielzahl von Zellen, die ein Film aufgetragen, wonach das polypolare PoIymindestens eine verflüchtigbare Flüssigkeit ent- more aus dem Film extrahiert wird, um ihn porös zu halten, dadurch gekennzeichnet, daß machen, d.h., daß er Poren erhält, die sich durch die verflüchtigbare Flüssigkeit ein Nichtlöser für den Film erstrecken. In diese offenen Poren wird die polymere Grundmasse ist und entweder selbst io dann Parfüm durch chemische oder physikalische ein Heilmittel, Desinfektionsmittel, Insektizid, Bindung des Parfüms an die Wände der Poren einge-Pestizid, Fungizid, insektenabweisendes Mittel, bettet. Die Poren können offengelassen oder versie-Desodorans oder Korrosionsinhibitor ist oder gelt werden, um verschiedene Geschwindigkeiten der einen solchen Wirkstoff enthält und daß die Abgabe zu erreichen.

Größe der den Nichtlöser enthaltenden Zellen so 15 Der erfindungsgemäße Film kann Zellen haben,

ist, daß l.aeh der Abgabe des Nichtlö-c.s der die offen und/oder geschlossen in Abhängigkeit von

Fiim opak ist und einen Kubelka-Mun'i Streu- der /u seiner Herstellung verwendeten Methode sind,

ungskoeffizienten von größer als 0,()l')7 rezi- Su bilden z. B. Verfahren zur Herstellung von FiI-

proke Mikron bei 440Ü Angström und größer als men. bei denen eine Wasch- oder Extraktionsstufe

0,00394 reziproke Mikron bei 5600 Angstrom be- 20 erforderlich ist, allgemein Filme mit offenen Zellen,

sitzt. wogegen Verfahren, bei denen Verdampfungs- oder

2. Film, nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Permeationsstufen zum Austreiben des eingeschlos-/eichnet, daß der Film zusätzlich noch einen senen Nichtiöseis verwendet werden, im allgemeinen Füllstoff enthält, der die Abgabegeschwindigkeit Filme mit geschlossenen Zelle.i bilden. Einige Verde s Niclulösers erhöht. 25 fahren können beide Arten von Zellen in einem Film

3. Verwendung des Films nach Anspruch 1 bilden, da entweder der Typ des verwendeten und oder 2 zum Schützen von Pflanzen gegen Schäd- eingeschlossenen Lösungsmittel:, sich so auswirkt luige. oder da eine Kombination von zwei oder mehreren

der vorstehenden Arbeitsweisen verwendet wird.

30 Hinsichtlich der Zellgröße ist es erforderlich, daß

die Zellen nicht so groß sind, wenn sie eine offene

Form haben, daß eine schnelle Abgabe eines gegebenen Nichtlösers erfolgt. Für die Erfindung sind je-

Gegenstand der Erfindung ist ein Film, der lang- doch kleine Zellen vorteilhafter als große Zellen, sam einen verflüchtigbaren Wirkstoff abgibt und der 35 Zellen mit kleineren Durchmessern als etwa 30 Miaus einer polymeren Grundmasse mit einer Vielzahl krön, vorzugsweise kleiner als etwa 3 bis 5 Mikron von Zellen, die mindestens eine verflüchtigbare Flüs- und besonders bevorzugt kleiner als etwa 0,5 bis 1 sigkcit enthalten, besteht und dadurch gekennzeich- Mikron geben nach der Entfernung des Nichdösers net ist, daß die verflüchtigbare Flüssigkeit ein Nicht- einen Kubelka-Munk StreuungskoeffLlcnten von loser für die polymere Grundmasse ist und entweder 40 größer als 0,0197 reziproke Mikron bei 4400 Angselbst ein Heilmittel, Desinfektionsmittel, Insektizid, ström und größer als 0.00394 reziproke Mikror. bei Pestizid, Fungizid, insektenabweisendes MiUeI, De- 5600 bei Angström.

sodorans oder Korrosionsinhibitor ist oder einen sol- Das Erreichen der Trübheit ist nicht die Hauptaufchen Wirkstoff enthält und daß die Größe der den gäbe bei dieser Erfindung. Die Trübheit ist geeignet Nichtlöser enthaltenden Zellen so ist, daß nach der 45 als Hilfsmittel, um zu bestimmen, wann ein Film den Abgabe des Nichtlösers der Film opak ist und einen Nichtlöser abgegeben hat oder erschöpft an diesem Kubelk.i-Munk Streuungskoeffizienten von größer Nichtlöser ist und deshalb nicht langer für die lang- »Is 0.0197 reziproke Mikron bei 4400 Angström und same Abgabe einer verflüchtigb.iren Substanz geeiggrößer als 0.00394 reziproke Mikron bei 5600 Ang- net ist. Das bedeutet, daß bei einem gegebenen Filmström besitzt. 50 system durch eine einfache Messung der Trübheit

Aus der USA.-Patentschrift 2 988 284 ist eine eine gute Indikation darüber zu erhalten ist, wann Vorrichtung zur Steuerung der Verdampfung von ein Film ersetzt werden sollte. Wenn zum Beispiel flüchtigen Stoffen bekannt. Diese Vorrichtung stellt ein Film nach dieser Erfindung ein Mittel zur Vereinen Block dar, der mit einem flüchtigen Sltoff im- besserung der Luft enthält und als Anstrich oder als priignicrt ist und der auf seiner Oberfläche zur Kon- 55 Überzug an den Wänden eines Kleiderschrankes oder !rolle der Verdampfungsgeschwindigkeit einen Über- einer Klciderkammer verwendet wird, zeigt die hohe zug besitzt, der für die flüchtigen Stoffe weitgehend Trübheit des Filmes an, daß die Wände einen neuen undurchlässig ist. Die Patentschrift macht keine an- Anstrich benötigen, falls eine langsame Abgabe eines gaben über eine feine Verteilungsform der flüchtigen Luftverbesserer noch erwünscht ist.
Stoffe und offenbart auch keine Maßnahmen, durch 60 Als Nichtlöser kann ein einziger Nichtlöser, eine die man die bei der vorliegenden Erfindung wesent- Kombination oder eine Mischung von Nichtlösern liehe feine Verteilungsform der flüchtigen Stoffe er- verwendet werden. Die einzigen Beschränkungen hält. Außerdem hat die bekannte Vorrichtung die hinsichtlich des verwendeten Nichtlösers sind fol-Gcstalt eines Blockes, wogegen sich diese Erfindung gende:
auf Filme richtet. 65

In der USA.-Patcntschrift 3 216 882 ist eine Me- a) er soll bei irgendeiner gegebenen Temperatur

thode zur Herstellung eines Films beschrieben, der verflüchtigbar sein, da diese Erfindung in erster

langsam ein Parfüm an seine Umgebung und sein Linie die langsame Abgabe eines verflüchtigba-