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"Schachtofen, insbesondere Kupolofen' Die Erfindung betriff-t einen
Schachtofen, insbesondere einen Kupolofen, mit einer sich von einer ofenseitigen
Gasentnahme und mit einer Entstaubungsanlage versehenen, sich zu einem Absauggebläse
erstreckenden und in einem Kamin endenden Gasabsaugleitung.
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Schachtöfen dieser Art übertreffen die auf dem Schacht mit einer Expansions-
oder Funkenkammer versehenen Kupolofen erheblich an Emissionsarmut und genügen somit
den Forderungen der nach Zahl und Geltungsbereich zunehmenden Gesetze zum Schutze
der Umwelt. Andererseits nimmt bei diesen Öfen mit dem Anlageumfang auch die Störanfälligkeit
zu. Beispielsweise kann irgendeine Störung der Entstaubung zu erheblichen Produktionsausfällen
und Schäden führen.
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Bei solchen Schachtöfen erfolgt die Entstaubung im getrennt abgesaugten
Gasstrom. Zum Entstauben können nach Abkühlen der Heißgase Fliehkraftentstauber,
- Schlauchfilteranlagen, Elektrofilter und Naßabscheider, beispielsweise
Venturiwäscher
oder -schrubber, Prall-, Fliehkraft- und Wirbelwäscher, dienen. Auch kombinierte
Systeme werden zum Entstauben von Kupolöfen betrieben.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Ofen der beschriebenen
Art zu schaffen, bei dem sich ein aus einer Störung ergebender Schaden möglichst
klein gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gichtgasabsaugleitung
in an sich bekannter Weise über einen ersten Geber mit einem im Ofen angeqrdneten
Meßfühler wirksam verbunden ist, und daß die Gichtgasabsaugleitung eine erste und,
in Förderrichtung davon entfernt, jenseits eines in der Gichtgasabsaugleitung installierten
Absperrorgans eine zweite Abzweigleitung mit jeweils einem Absperrorgan gegenüber
der Gichtgasabsaugleitung aufweist und die zweite Abzweigleitung jenseits des Absperrorgans
mit einem Gebläse verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, die Entstaubungsanlage
bei Störungen, beispielsweise Wassermangel beim Einsatz eines Venturiwäschers, von
Gichtgasen frei zu halten und sofort wieder instandzusetzen, währenddessen die zweite
Abzweigleitung als Treibkamin für das Abführen der Gichtgase sorgt.
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Als besonders vorteilhaft wird dabei vorgeschlagen,daß das Gebläse
über einen zweiten Geber mit dem Meßfühler im Ofen wirksam verbunden ist. Diese
Maßnahme gestattet vorteilhafterweise das Einhalten eines vorgegebenen Ofendrucks,
von dessen Größe sowohl das Vermeiden von FalschluSt wie auch der rauchlose Ofenbetrieb
abhängen.
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Eine besonders einfache und dabei sparsame Anordnung ergibt sich daraus,
daß die erste Abzweigleitung oberhalb des Wirkungsquerschnitts des Gebläses in die
zweite Abzweigleitung mündet.
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Schließlich wird die Betriebssicherheit vorteilhafterweise dadurch
erhöht, daß der erste und der zweite Geber durch eine Steuerleitung wirksam miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise ist es gewährleistet, daß beim Ausfall des ersten
Gebers der zweite Geber dessen Funktion in einem Ausmaß mit übernimmt, das Schäden
an der Anlage vermeidet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert.
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Ein Kupolofen 1 weist eine im wesentlichen ringförmige Gassammelleitung
1' auf, an die sich eine Gichtgasabsaugleitung 2, 3, 5, 10, 13 mit ihrem Rohrstutzen
2 anschließt. Ein Ventil 3 verbindet den Rohrstutzen 2 mit einem sich anschließenden
Sättiger 4, der, im wesentlichen kreiszylindrisch, in seinem Innenraum einen Wassersprüher
4' aufweist. Aus der Oberseite des Sättigers 4 tritt ein Rohrstück 5' aus, in das
seitlich ein Rohrteil 5 mündet, während sich axial an das Rohrstück 5' ein Ventil
6 anschließt. Das Rohrteil 5 ist nach unten gekrümmt, setzt sich in einem Venturirohr
8 fort und mündet mit einem sich anschließenden Rohr 8' in den unteren Teil eines
Naßabscheiders 9. Aus dem oberen Teil des Naßabscheiders 9 tritt ein Rohr 10 aus,
das in seinem Verlauf eine Drosselklappe 11 aufweist,
bevor es ansaugseitig
in ein Gebläse 12 mündet. An das Gebläse 12 schließt sich druckseitig ein Kamin
13 an, der schließlich in die freie Atmosphäre mündet.
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Im Rohrstutzen 2 weist die Gichtgasabsaugleitung, mit ihr über das
Ventil verbunden, eine erste Abzweigleitung 14 4 auf. An das Ventil 6 oberhalb des
Sättigershschließt sich eine zweite Abzweigleitung 15 an. Ein Gebläse 16 ist über
ein Rohr 18 mit einer Klappe 17 durchgängig mit dem Innern der zweiten Abzweigleitung
verbunden. Oberhalb der Mündung des Rohres 18 in die zweite Abzweigleitung 15 mündet
die erste Abzweigleitung 14. Auf diese Weise miteinander vereinigt, münden die Abzweigleitungen
14 und 15 in die freie Atmosphäre. Eine Benzinpumpe 19 ist über eine Leitung 19'
mit dem Wassersprüher 4' des Sättigers 4 verbunden. Ein Meßfühler 20, beispielsweise
eineLhzimeBsonle ist im Ofen 1 angeordnet und über eine Leitung 21 mit einem ersten
Geber 28 und über eine Leitung 23 mit einem parallelgeschalteten zweiten Geber 29
verbunden. Der erste Geber 28 ist über eine Leitung 22 mit der Drosseklappe 11,
der zweite Geber 29 über eine Leitung 24 mit der Klappe 17 verbunden. Ein Ofendeckel
25 greift in geschlossenem Zustand in eine Sand- oder Wassertasse 26 des Ofenoberteild
und ist zum Heben und Senken mit einer Winde 27 verbunden.
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Unter normalen Bedingungen läuft der Betrieb des Ofens folgendermaßen
ab: Unter der Saugwirkung des Gebläses 12 wird das Gichtgas durch die Gichtgasabsaugleitung
2, 3, 5, 10, 13 aus der Sammelleitung 11 des Ofens 1 in Richtung des Pfeils 30
gefördert.
Der Gasstrom gelangt durch das geöffnete Ventil 3 in den Sättiger 4 und bewegt sich
dort im Gegenstrom zu dem aus dem Sprüher 4' austretende Wasser.
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Nach Verlassen des Sättigers 4 an dessen Oberseite durchströmt das
Gas das Venturirohr 8 und gelangt in den Naßabscheider 9. Das nun im erforderlichen
Ausmaß entstaubte Gas gelangt durch das Rohr 10 über die Drosselklappe 11 in das
Gebläse 12, wird von diesem druckseitig in den Kamin 13 gefördert und entströmt
in die freie Atmosphäre. Dabei wird die Drosselklappe 11 so gestellt, daß die Meßsonde
20 keine Differenz gegenüber dem Außendruck anzeigt. Auf diese Weise wird der Ofen
vorteilhafterweise rauchlos und ohne Anziehen von Falschluft gefahren.
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Beim Ausfall der Entstaubungsanlage einer Störung des ersten Gebers
28, des Gebläses 12, des Venturiwäschers 8, des Naßabscheiders 9 und/oder der Drosselklappe
11 wird die Benzinpumpe 19 automatisch eingeschAtet, so daß der Wassersprüher 4'
weiter betrieben werden kann.
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Währnd die Drosselklappe 11 automatisch schließt, öffnet das Ventil
6 und schaltet sich das Gebläse 16 ein. Hierdurch wirkt die zweite Abzweigleitung
15 als Treibkamin, aus dem das im Sättiger 4 vorgereinigte Gichtgas in die Atmosphäre
entweicht. Die Saugleistung des Treibkamins wird über die Klappe 17 geregelt, die
ihre Stellimpulse über die Zuleitung 24 von dem zweiten Geber 29 erhält.
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Dieser zweite Geber 29 erhält seine Eingangsimpulse über die Drucksonde
20 aus dem Ofen über die Leitung 21 und 23.
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Die Leistung des Treibkamins wird so geregelt, daß sich am Meßpunkt
der Ofendruck für rauchlosen Betrieb ohne Falschluftansaugung ergibt.
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Bei Stromausfall wird durch Öffnen des Ventils 7 der Durchgang durch
die Leitung 14 freigegeben und das Ventil 3 geschlossen. Danach wird über eine Winde
27 der Ofendeckel 25 in die Sand- oder Wassertasse 26 gesenkt.
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Soll Füllkoks durchgeblasen oder soll niedergeschmolzen werden, so
wirt wie beim Ausfall der Entstaubungsanlage, jedoch ohne den Einsatz der zweiten
Abzweigleitung 15 als Treibkamin, verfahren. Bei plötzlichem Ausfall der Entstaubung
während des Ofenbetriebes wird durch elektronische Steuerimpulse, die durch das
Gichtgasgebläse zugeführte Windmenge auf 50% der Nennleistung verringert. Das Ventil
7 öffnet automatisch, während das Ventil 3 schließt und der Sicherheitsdeckel 25
zum Verschließen des Ofenoberteils auf die Sand- oder Wassertasse 26 abgesenkt Wird.
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Selbstverständlich kann die Gasentstaubung auch mit anderen Vorrichtungen
als dem hier gegebenen Venturiwäscher 8 und Naßabscheider 9 erfolgen. Ebenso ist
es möglich, das Gebläse 16 als Direktventilator im Innern der zweiten Abzweigleitung
15 anzuordnen.