DE1240230B - Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen

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DE1240230B
DE1240230B DE1964ST022345 DEST022345A DE1240230B DE 1240230 B DE1240230 B DE 1240230B DE 1964ST022345 DE1964ST022345 DE 1964ST022345 DE ST022345 A DEST022345 A DE ST022345A DE 1240230 B DE1240230 B DE 1240230B
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DE
Germany
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gases
dry
dust
furnace
passed
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DE1964ST022345
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Ernst R Becker
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STRICO GES fur METALLURG
Waermetechnik M B H
Original Assignee
STRICO GES fur METALLURG
Waermetechnik M B H
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B1/00Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
    • F27B1/10Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
    • F27B1/18Arrangements of dust collectors

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen bzw. Abgasen, insbesondere Kupolofengichtgasen. Sie besteht darin, daß die dem Kupolofen entnommenen Gichtgase zunächst durch einen Trockenentstauber, vorzugsweise ein Trockenelektrofilter, in dem der Gichtstaub abgeschieden wird, geleitet werden und danach die staubfreien Gichtgase durch einen Wascher geleitet werden, in dem die schädlichen chemischen Bestandteile, wie z. B. Schwefeldioxyd, Schwefeltrioxyd, Fluor- und Cyan-Verbindungen, ausgewaschen werden.
  • Die beim Schmelzen in Schachtöfen, insbesondere Kupolöfen, anstehenden Gichtgase sind in den meisten Fällen sehr staubhaltig. Die Staubgehalte hängen ab von der Qualität des Einsatzmaterials und außerdem von der Fahrweise des Ofens. So kann beispielsweise der Staubgehalt der Gichtgase durch Verwendung billigerer und schlechterer Kokssorten, durch Einsatz von mit Formsand behaftetem Kreislaufmaterial, verrosteten oder verzunderten Stahlschrotts, vor allem Blechpakete, Späne, Flußmittelzusatz usw. erheblich ansteigen, so daß Menge und chemische Zusammensetzung und damit Sintertemperatur und Schmelzpunkt des Staubes von Fall zu Fall ganz unterschiedlich sind.
  • Das sogenannte Gesetz zur Reinhaltung der Luft verlangt nun die Reinigung der Gichtgase und bestimmt, daß die gesamten anfallenden Gichtgase bzw. Abgase vor dem Austritt in die Atmosphäre entstaubt werden müssen. Zu diesem Zweck ist bis jetzt eine Reihe verschiedenartiger Entstaubertypen entwickelt worden, die sich nicht nur durch Bauart und Betriebsweise, sondern auch durch den damit zu erzielenden Wirkungsgrad und in bezug auf die Wirtschaftlichkeit durch die notwendigen Investitions- und Betriebskosten unterscheiden. Bezüglich der Verfahrensmerkmale kann man= die Entstauber in zwei Gruppen einteilen, nämlich l . Entstauber, die nach nassem Verfahren arbeiten, wie z. B. Sprühdüsen- bzw. Venturi-Wascher. Desintegratoren, Naßelektrofilter, 2. Entstauber, die nach trockenem Verfahren arbeiten, wie z. B. Expansionsabscheider (BeruhiaUngs- oder Funkenkammern), Zyklone, Trockenelektrofilter, Staubfilter.
  • Die Naßverfahren erzielen teilweise sehr gute Entstaubungsgrade, wie z. B. der Venturi-Wascher. Sie haben jedoch den Nachteil, daß die teilweise noch sehr heißen Gichtgase erst gekühlt werden müssen, bevor sie in das eigentliche Filter geführt werden können. Diese Abkühlung erfolgt meistens mit Wasser, so daß die Gichtgase dann einen dem Sättigungsdruck und der Sättigungstemperatur entsprechenden, vielfach nicht unbedeutenden Wassergehalt aufweisen. Die Ausnutzung der latenten Wärme der Gichtgase kann in diesem Fall zu Schwierigkeiten führen insofern, als, abgesehen von den Auswirkungen der Temperaturherabsetzung, das gesamte Gasvolumen durch die Wasseraufnahme vergrößert wird und der CO-Gehalt dabei unter die Zündgrenze fallen kann.
  • Bei den nach dem trockenen Verfahren arbeitenden Entstaubern besteht diese Gefahr nicht. Diese Entstaubertypen haben jedoch den Nachteil, daß sie lediglich den im Gichtgas enthaltenen Staub, jedoch keineswegs die darin enthaltenen schädlichen chemischen Verbindungen wie S02, S03, Fluor- und Cyan-Verbindungen entfernen.
  • Das trockene Reinigen der Gichtgase vor Eintritt in den Rekuperator ist bekannt. Bei diesem Reinigungsverfahren werden 80 % des Staubes (schwerer Staub) im Zyklon abgeschieden, und der Reststaub (Feinteile) wird in einem zweiten Staubabscheider (z. B. Rieselwäscher oder mittels Schaumreinigung) entfernt. Eine solche Reinigung genügt dem Gesetz für die Reinhaltung der Luft, wenn die Reinigung der Gase in genannten zwei Stufen erfolgt.
  • Eine Ausführung der Vorreinigung ist in einstufiger Art mit dem Trockenelektrofilter verwirklicht worden. Diese Filteranlage entstaubt so intensiv, daß zusätzliche Entstaubungseinrichtungen nicht erforderlich werden.
  • Die Aufgabe des Erfindungsgegenstandes ist das Entstauben der Gase mit Trockenelektrofilter vor der Verbrennung derselben sowie nachgeschalteter Gaswäsche zur Abscheidung von SO" S02 und Cyan-Verbindungen. Einige Vorzüge des Reinigungssystems: Das Abscheiden des Staubes erfolgt kurz nach der Entstehungsstelle; es wird vermieden, daß die technischen Einrichtungen wie Brennkammer, Rekuperator, Absaugeventilator verschmutzen, d. h., Reparaturzeiten werden kürzer, das Schmelzen kann längere Zeit hindurch erfolgen; der abgeschiedene trockene Staub kann vorteilhaft zur Rückgewinnung von Metallen (z. B. Zink) verwertet werden; die fühlbare Wärme der Gase (etwa 400° C) kann voll ausgenutzt werden; die technischen Einrichtungen für die Gasdruckregeleinrichtungen können mit geringerer Maßtoleranz bzw. verfeinerter Steuerung ausgeführt werden. Die Betriebssicherheit wird somit verbessert; die Gaswäsche mit der zugehörigen Neutralisation wird in der technischen Handhabung einfacher und wirtschaftlicher. Durch die vorliegende Erfindung entfallen die Nachteile bekannter vorgeschalteter trockener Entstaubungssysteme.
  • Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Abgase aus dem Kupolofen - gegebenenfalls -über einen Grobvorentstauber - zunächst in den Trockenentstauber an sich bekannter Bauart zu führen, in dem der Staubgehalt bis auf bzw. unter die jeweils zulässigen Grenzwerte herabgesetzt wird, und die Gase aanz oder teilweise anschließend in die Heißwindanlage zur Verbrennung und Heißwinderzeugung zu leiten und erst danach durch den Gaswascher zu führen, in dem durch Besprühen mit Wasser die vorgenannten wasserlöslichen Verbindungen ausgewaschen werden.
  • Die Abbildung zeigt schematisch eine Heißwindkupolofenanlage, bei der das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung kommt. Dem oder den Kupolöfen 1 wird das Gichtgas entnommen. Dabei ist es in bezug auf die Erfindung ohne Bedeutung, ob der oder die Kupolöfen sauer zugestellt sind oder ob es sich um sogenannte futterlose Kupolöfen handelt. Nach Passieren des Grobvorentstaubers 2 werden die Gichtgase durch den Trockenentstauber 3, vorzugsweise ein Trockenelektrofilter, geführt, in dem der Staubgehalt bis auf mindestens 150 mg/Nm3 entfernt wird. Von den gereinigten Gichtgasen wird der für die Erzeugung des Heißwindes benötigte Teil vom restlichen Teil abgeteilt und der Heißwinderzeugungsanlage, bestehend aus Brennkammer 4 und Rekuperator 5, zugeführt, bevor er in den Wascher 6 gelangt, in dem das S0._, SO.., Fluor- und Cyan-Verbindungen u. dgl. praktisch vollständig ausgewaschen werden. Die Restgasmenge geht vom Trockenelektrofilter 3 über die Leitung 7 direkt in den Wascher 6. Hinter dem Rekaperator 5 ist ein Saugzug 8 angeordnet, und in Verbindung mit dem Wascher 6 ist ein Saugzug 9 angeordnet. Die ins Freie kommenden Abgase sind somit frei von giftigen Bestandteilen.
  • Für den Fall, daß die vom Kupolofen 1 kommenden Gichtgase - dieses kann insbesondere während der Niederschmelzzeit des Ofens eintreten - für den Betrieb des Trockenfilters (Trockenelektrofilter) zu heiß sind, besteht im weiteren Ausbau der Erfindung die Möglichkeit, dem Trockenfilter einen Kühler, beispielsweise einen Einspritzkühler, vorzuschalten, in dem aber die Temperatur nur so weit heruntergesetzt wird, wie es mit Rücksicht auf das Trockenfilter erforderlich ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen bzw. Abgasen von mit Heißwind betriebenen Schachtöfen, insbesondere Heißwindkupolofenanlagen, durch Trockenentstaubung, Nachverbrennung und Gaswäsche, d a d u r c h g e k e n n -zeichnet, daß die Gase in der ersten Stufe durch einen an sich bekannten Trockenelektrofilter geleitet werden, in dem der Gichtstaub abgeschieden wird, und die aus dem Trockenelektrofilter austretenden praktisch staubfreien Gase zunächst ganz oder teilweise in einer Brennkammer nachverbrannt und durch einen Rekuperator zur Heißwinderzeugung geleitet werden und danach gemeinsam mit den gegebenenfalls an der Brennkammer und dem Rekuperator vorbeigeführten restlichen Gasen durch einen Wascher bekannter Bauart geleitet werden, in dem die schädlichen chemischen Bestandteile, wie z. B. Schwefeldioxyd, Schwefeltrioxyd, Fluor- und Cyan-Verbindungen, ausgewaschen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kupolofen entnommenen Gichtgase vor dem Eintritt in den Trockenentstauber durch einen Kühler geleitet werden, in dem die Temperatur der Gase auf diejenige Temperatur herabgesetzt wird (bei Trockenelektrofiltern beispielsweise größenordnungsmäßig 350° C), die für den Betrieb des Trockenfilters am zweckmäßigsten ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Gießereitechnik, 1963, H. 7, S. 196; Gießerei, 1963, H. 7, S. 184.
DE1964ST022345 1964-07-02 1964-07-02 Verfahren zum Reinigen von Gichtgasen Pending DE1240230B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2119985A1 (en) * 1970-12-30 1972-08-11 Buhrer Erwin Cupola exhaust gas cleaning - using electrostatic precipitator unit
FR2448382A1 (fr) * 1979-02-06 1980-09-05 Outokumpu Oy Procede d'epuration de gaz de fours contenant du cyanure, produits dans l'industrie metallurgique

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None *

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