DE2305625C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Industrieabwässern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von IndustrieabwässernInfo
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- C08B30/04—Extraction or purification
- C08B30/048—Extraction or purification from potatoes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Industrieabwässern in Form eines Feststoffe
enthaltenden Flüssigkeitsstromes, wie er insbesondere beim Waschen von Lebensmitteln anfällt, bei dem der
Strom nach einer Voreindickung einer Absetzzone zugeführt wird, in der klare Flüssigkeit dekantiert wird,
sowie eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus dem Buch »Die gewerblichen und industriellen
Abwasser«, Springer-Verlag 1953, S. 213, bekannt. Bei dem hieraus bekannten Verfahren zur Aufbereitung von
Schälabwässern in Kartoffelflockenfabriken wird das Schälabwasser in einen Voreindicker gegeben, aus dem
ein Schalenbrei gewonnen und nach verschiedenen Zwischenbehandlungen einem Endeindicker zugeführt
wird, der den Schlamm in klares Wasser und als Dünger nutzbare Feststoffe aufteilt Der Voreindicker ist dabei
in derselben Weise wie der Endeindicker einstufig als Absetzbehälter ausgebildet, an dessen unterem Ende die
Feststoffe kontinuierlich abgezogen werden können.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß bei der Voreindickung mit vergleichsweise geringer Durchsatzleistung
ein dennoch stark wäßriger Schlamm gewonnen wird, wenn nicht anlagentechnisch ein wirtschaftlich
untragbarer Aufwand getrieben werden soll. Der wäßrige Schlamm wird daher am Ausgang des
Voreindickers zunächst einer Schneckenpresse zugeführt, die Wasser aus dem Schlamm abpreßt Zum Fällen
suspendierter Eiweißstoffe wird der abgepreßte Scha-1S
lenbrei mit Kalziumoxyd versetzt und wieder in Abwasser aufgeschwemmt und danach erst in den
Endeindicker gegeben. Die aus dem Endeindicker kontinuierlich abgezogenen Feststoffe müssen sodann
noch weiterbehandelt und abgefüllt werden, bevor sie weiterverwertet werden können.
Somit wird am Ende dieses bekannten Verfahrens ein
kontinuierlicher wäßriger Feststoffstrom erhalten, der weitere Bebandlungen zur Verwertung der Feststoffe
etwa durch Verkauf, abgepackt als Düngemittel,
2S erforderlich macht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen, bei denen mit möglichst geringem Zusatzaufwand am Ende die
Feststoffe fertig für eine sofortige Weiterverwertung vorliegen.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Feststoffe in der
Absetzzone in einer Auskleidung abgesetzt und zusammen mit der Auskleidung entnommen werden.
Vorrichtungstechnisch erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe bei einer Vorrichtung zur Aufbereitung von
Industrieabwässern in Form eines Feststoffe enthaltenden Flüssigkeitsstromes, wie er beim Waschen von
Lebensmitteln anfällt, mit einer Voreindickungsvorrichtung
und einer nachgeschalteten Absetzvorrichtung erfindungsgemäß durch eine Auskleidung in der
Absetzvorrichtung, aus der die Feststoffe zusammen mit der Auskleidung in Blockform entnehmbar sind.
Dadurch wird erreicht, daß nach der Füllung der Auskleidung diese einfach geschlossen und entnommen
werden kann, wonach die Feststoffe verkaufsfertig vorliegen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
die Auskleidung in ein auf Gleitkufen angeordnetes Traggestell eingehängt, wodurch die Entnahme der
gefüllten Auskleidung und die Bereitstellung einer noch leeren Auskleidung zur neuen Aufnahme von Feststoffen
wesentlich erleichtert wird. Wenn das Traggestell bodenseitig offen ausgebildet ist, so kann das Traggestell
von der gefüllten Auskleidung abgenommen werden, so daß diese manipulierbar wird. Hierdurch
werden Beschädigungen der Auskleidung bei der Entnahme vermieden, da diese nicht von oben her
angehoben werden muß. Besonders leicht läßt sich das Traggestell von der gefüllten Auskleidung dann
abnehmen, wenn das Traggestell nach oben verjüngt ausgebildet ist.
Die Stabilität der gefüllten Auskleidung wird besonders gut und dadurch ihre Handhabung besonders
erleichtert, wenn die Voreindickung in einer Mehrzahl hintereinandergeschalteter Konzentrierungszonen erfolgt,
wobei eine Mehrzahl von Hydrozyklonen in
mehreren Stufen parallel geschaltet sein kann. Dadurch werden die Feststoffe besonders trocken erhalten und
wird die Auskleidung, beispielsweise ein Kunststoffsack,
bei der Füllung weniger stark belastet.
Weiterbildungen des Verfahrens sind außerdem in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert
Die Figur der Zeichnung zeigt in schematischer
Vereinfachung eine Prinzipskizze des Verfahrensablaufs.
Bei der Behandlung roher Kartoffeln zur Herstellung von Kartoffel-Schnitzeln, die sich zum Rösten in Fett zu
Kartoffel-Chips eignen, werden nach der veranschaulichten Ausführungsform rohe, ganze Kartoffeln über
eine Leitung to in einen Wäscher 12 eingebracht und mit Waschflüssigkeit aus einer Leitung 14 behandelt, so
daß Schmutz und ähnliche Fremdstoffe, die den ganzen Kartoffeln anhaften, als wäßriger Brei über eine Leitung
16 abgezogen werden können. Die ganzen Kartoffeln werden über eine Leitung 18 in einen Schäler 20
gefördert in dem die Schale der Kartoffeln entfernt wird, wozu die Kartoffeln aneinander und an Reibflächen
am Boden und am Umfang des Schälers 20 in 2s Gegenwart von über eine Leitung 22 in den Schäler 2D
eingeleitetem Wasser scheuern. Die Hautteilchen werden als Brei über eine Leitung 24 abgezogen,
während die geschälten Kartoffeln über eine Leitung 26 in einen Schnitzler 28 weitergefördert werden. Dort
werden Kartoffelschnitzel gleichförmiger Dicke hergestellt. Der Wäscher 12, der Schäler 20 und der Schnitzler
28 sind an sich bekannte Einrichtungen.
Die Kartoffelschnitzel gehen vom Schnitzler 28 über eine Leitung 30 zu einem Blanchierbehälter 32, der
geeignete Leitbleche 34, eine Lochplatte 36 und einen
Überlauf 38 aufweist Dort werden die Schnitzel irn Gegenstrom mit einer Waschflüssigkeit behandelt, die
unter Steuerung mittels eines Ventils 42 über eine Leitung 40 durch die Lochplatte 36 in den Blanchierbehälter
32 eintritt und nach oben fließt. Ein Teil der durch die mit dem Schnitzeln verbundene Zellenzerstörung
freigesetzten Stärke wird von der Oberfläche der Kartoffelschnitzel abgewaschen und als Stärkebrei aus
dem Blanchierbehälter 32 über den Überlauf 38 mittels einer Leitung 44 abgezogen. Die Schnitzel fallen durch
Schwerkraft im Inneren des Blanchierbehälters 32 auf die Lochplatte 36 und werden von dort zu einem Auslaß
46 bewegt. Dort wird über ein Steuerventil 50 und eine Leitung 48 Wasser zugesetzt, welches die Kartoffelschnitzel
durch eine Leitung 52 in einen Sammler 54 treibt.
In dem Sammler 54 wird Wasser über ein Steuerventil
53 und eine Leitung 51 eingeleitet und zusammen mit dem Kartoffelschnitzel-Brei in der Leitung 52 durch
eine Wascheinrichtung 56 geführt. Die Wascheinrichtung 56 ist als Rohrschlange veranschaulicht, welche
von den Kartoffelschnitzeln im Gleichstrom mit der Waschflüssigkeit durchlaufen wird, wöbe: zusätzlich
Stärke an der Oberfläche der Schnitzel abgewaschen wird. Die Wascheinrichtung 56 kann aber auch
selbstverständlich eine andere Form besitzen, als sie zeichnerisch dargestellt ist, beispielsweise als U-Böge η
ausgeführt sein, wobei jedoch in jedem Falle die Waschflüssigkeit im Gleichstrom zu den Schnitzeln
strömt. Weiterhin braucht der Auslaß 46 des Blanchierbehälters 32 nicht unterhalb des Einlasses zum Sammler
54 angeordnet zu sein, wenn der Blanchierbehälter 32
oberhalb des Sammlers 54 angeordnet ist, so daß die Schnitzel durch Schwerkraft in den Sammler 54 gleiten.
Der Schnitzel-Brei in der Wascheinrichtung 56 gelangt auf eine Rutsche 58 und von dort auf ein erstes
perforiertes Förderband 60, auf weichem der größere Teil der Waschflüssigkeit mit suspendierten Feststoffen
von den Schnitzeln getrennt wird. Ein Teil der suspendierten Feststoffe sammelt sich auf einem feinen
Fördersieb 70, während der andere Teil der suspendierten Feststoffe mit der Waschflüssigkeit in einem
Behälter 62 aufgefangen wird. An dieser Stelle kann Frischwasser in das System durch Aufgabe auf das
perforierte Förderband 60 über eine Leitung 64 oder unmittelbar in den Behälter 62 eingeleitet werden, der
mit einer nicht näher dargestellten Niveauregelung verse-ien ist. Die Schnitzel auf dem Förderband 60
gleiten zur weiteren Darinage auf ein zweites perforiertes Förderband 66 und werden von dort zu
einem an sich bekannten Kocher F gefördert, wo die Kartoffel-Chips erzeugt werden. Die am Förderband 66
abgetrennte Waschflüssigkeit wird in einer Pfanne 68 gesammelt, von wo sie in den Behälter 62 geführt wird.
Das Fördersieb 70 hat engere Maschen als das Förderband 60, um Kartoffel-Bruchstücke u.dgl. aus
dem Behälter 62 fernzuhalten.
Der aus dem Behälter 62 über eine Leitung 72 mittels eines Ventiles 74 gesteuert abgezogene Stärke-Brei
wird mit dem Stärke-Brei aus der Leitung 44 unter Steuerung mittels eines Ventils 78 in einer Leitung 76
vereinigt und mittels einer Pumpe 80 durch eine Leitung 82 unter Steuerung durch ein Ventil 84 zu einer
Voreindickung gefördert. Im Zuge der Voreindickung wird in der nachstehend erläuterten Weise ein
konzentrierter Stärke-Brei und nur noch wenig verunreinigte Flüssigkeit erhalten, die als Waschflüssigkeit
in das Verfahren zurückgeführt wird, wobei der Großteil der Waschflüssigkeit des Verfahrens in dieser
Weise zirkulieren kann und lediglich ein kleinerer Teil an Frischwasser zugesetzt wird. Die so in der
Voreindickung wiedergewonnene Waschflüssigkeit in einer Leitung 88 wird unter Steuerung mittels eines
Ventils 90 über eine Leitung 92 mit einem Ventil 94 sowie über die Leitung 51 mit dem Steuerventil 53 dem
Sammler 54 zugeführt.
Der Stärke-Brei in der Leitung 82 wird parallel einer Vielzahl von Hydrozyklonen einer ersten Stufe 100
zugeführt. Ein konzentrierter Stärke-Brei wird aus den Hydrozyklonen der ersten Stufe über eine Leitung 102
abgezogen und mittels einer Pumpe 104 in eine Vielzahl von Hydrozyklonen einer zweiten Stufe 106 gedrückt.
Ein noch stärker konzentrierter Stärke-Brei wird aus den Hydrozyklonen der zweiten Stufe 106 mittels einer
Pumpe 108 abgezogen und über eine Leitung 110 zu einem Hydrozyklon einer Endstufe 114 gepumpt. Die
verdünnnten Waschflüssigkeiten, die in den Zyklonen der jeweiligen Stufen 100, 106 und 114 abgetrennt
werden, werden über Leitungen 116, 118 bzw. 120 der
Sammelleitung 88 zugeführt und in der weiter oben bereits erläuterten Weise rezirkuliert.
Ein konzentrierter Stärke-Brei wird aus dem Hydrozyklon der Endstufe 114 über eine Leitung 122
abgenommen und einer Absetzvorrichtung 124 zugeführt. Die Absetzvorrichtung 124 besteht aus einem
konischen, nach oben verjüngten Traggestell 128, welches bodenseitig offen ist und auf Gleitkufen 130
steht, sowie aus einer Auskleidung 132, die am Traggestell 128 eingehängt ist. Die Auskleidung 132
kann beispielsweise ein Kunststoffsack sein.
Nach einei vorbestimmten Zeitspanne hat sich die Stärke abgesetzt. Die oben befindliche Flüssigkeit wird
abdekantiert und kann als Waschflüssigkeit wiederverwendet werden. Die Auskleidung 132 kann an der
Oberseite verschlossen, beispielsweise zugeschnürt werden, worauf das Traggestell 128 nach oben
abgenommen werden kann. Dabei bleibt in der Auskleidung 132 ein Stärkeblock guter Formstabilität
zurück, der leicht zur weiteren Verwendung und zum Transport zu anderweitiger Verarbeitung zu handhaben t0
ist und beispielsweise bei der Herstellung von Tierfutter oder als vorgelatinierte Stärke für Imbiß-Waren
Verwendung finden kann. Im allgemeinen besitzt die konzentrierte Stärke aus dem Hydrozyklon der
Endstufe i 14 einen Fesisioffgchalt von etwa 50 bis 80%.
Zur Einstellung höherer Konzentrationen können mechanische Vorrichtungen eingesetzt werden, die den
Brei in die Absetzvorrichtung 124 fördern.
Bei einer gemäß der Zeichnung aufgebauten Anlage hat sich gezeigt, daß vom Hydrozyklon der Endstufe 114
18,9 Liter pro Minute Waschflüssigkeit in die Leitung 88 eingeführt werden, während im Beispielsfalle 22,7 Liter
pro Minute Stärke-Brei mit einer Konzentration von 70 bis 90% an Feststoffen in die Absetzvorrichtung 124
gefördert werden. Nach gut 18 Stunden können in der Abselzvorrichtung 124 360 Liter Waschflüssigkeit abdekantiert
werden, während in der Auskleidung 132 ein formstabiler Stärkeblock mit einem Gewicht von 227 kg
zurückbleibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Industrieabwässern in Form eines Feststoffe enthaltenden
Flüssigkeitsstromes, wie er insbesondere beim Waschen von Lebensmitteln anfällt, bei dem der
Strom nach einer Voreindickung einer Absetzzone zugeführt wird, in der klare Flüssigkeit dekantiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffe in der Absetzzone in einer Auskleidung
abgesetzt und zusammen mit der Auskleidung entnommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffe enthaltende Flüssigkeitsstrom
ein wäßriger Stärkebrei ist
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Ei.idickung anfallende
Flüssigkeit als Waschflüssigkeit wiederverwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Voreindickung in
einer Mehrzahl hintereinander geschalteter Konzentrierungszonen erfolgt.
5. Vorrichtung zur Aufbereitung von Industrieabwässern in Form eines Feststoffe enthaltenden
Flüssigkeitsstromes, wie er beim Waschen von Lebensmitteln anfällt, mit einer Voreindickungsvorrichtung
und einer nachgeschalteten Absetzvorrichtung, gekennzeichnet durch eine Auskleidung (132)
in der Absetzvorrichtung (124), aus der die Feststoffe
zusammen mit der Auskleidung in Blockform entnehmbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Hydrozyklonen in
mehreren Stufen parallel geschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (132) in ein auf
Gleitkufen (130) angeordnetes Traggestell (128) eingehängt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (128) nach oben
verjüngt ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (128) bodenseitig offen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (132)
ein Kunststoffsack ist.
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