DE1048263B

DE1048263B - Verfahren zur kontinuierlichen Gegenstrom-Extraktion eines Diffusions-, Extraktions-und Waschturmes, insbesondere fuer Zuckerruebenschnitzel, Zuckerrohr, oelhaltige Fruechte und Zellstoff

Info

Publication number: DE1048263B
Application number: DEB44601A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dr Philipp Lehr
Original assignee: BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Current assignee: BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Priority date: 1957-05-11
Filing date: 1957-05-11
Publication date: 1959-01-08

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Gegenstrom-Extraktion eines Diffusions-, Extraktions- und Waschturmes, insbesondere für Zuckerrübenschnitzel, Zuckerrohr, ölhaltige Früchte und Zellstoff Turmartige Anlagen zur Diffusion, Extraktion und zum Waschen von Zuckerrübenschnitzeln, Zuckerrohr, ölhaltigen Früchten und Zellstoff, bei denen das Extraktionsgut und die Auslaugeflüssigkeit im Gegenstrom zueinander geführt werden und bei denen innerhalb einer solchen Anlage Boden- und Seitensiebe vorhanden sind, sind bekannt. Das zu extrahierende Gut wird größtenteils auf die Turmmitte hinzugeführt.
Besondere Einbauten zur Verteilung des Gutes auf dem Boden des Turmes und der anschließenden Anhebung in die Auslaugezone fehlen. In den verschiedenen Turmkonstruktionen befinden sich ähnliche Einbauten, jedoch dienen diese mehr als Abstreifer und zum Sauberhalten der vorhandenen Siebeinrichtung.
Das zu verarbeitende Gut wird mittig am unteren Ende dieses mit einer zusammenhängenden, archimedisch ausgebildeten Schnecke enthaltenden Behälters zugeführt. Nach einer weiteren Ausbildung dieser Vorrichtung ist über dem Einlaß der Druckschnecke ein mit einem Siebkorb für Miszellaanstritt versehener Vorextrakter dienender Zufuhrbehälter angeordnet. Entsprechend diesem Verfahren und der Vorrichtung soll das Gut über dem ganzen Querschnitt des Behälters gleichmäßig hochgeführt werden, so daß die Auslaugeflüssigkeit das gesamte Gut gleichmäßig durchdringen muß und gleichzeitig hierdurch eine Säuberung des Siebbodens stattfindet.
Diese Einrichtung mag für die kontinuierliche Extraktion von Ö1 und Fetten allein ausreichend sein, aber eine Anwendung dieser Einrichtung unmittelbar übertragen für andere zu extrahierende Güter, beispielsweise Zuckerrübenschnitzel, ist nicht möglich.
Die Schwierigkeit liegt in der Beschaffenheit der Zuckerrübenschnitzel, die sich mit der bekannten Vorrichtung nur ungleichmäßig in den Turm einziehen lassen. Vornehmlich bei größeren Durchmessern treten diese Schwankungen besonders stark auf.
Infolgedessen vermindert oder erhöht sich der Einzug des Gutes in den Turm, so daß die Gutsäule über der Einzugstelle größer oder kleiner wird, so daß sich also mit dem Einzug auch der Saftabzug ändert.
Außerdem sind diese Türme empfindlich gegen die kleinsten Fremdkörper, wenn solche zwischen die fest eingebauten Boden- und Seitensiebe und deren Abstreifer gelangen.
Die Erfindung versucht, die mit den bekannten Einrichtungen auftretenden Schwierigkeiten zu beseitigen, und schlägt vor, das zu extrahierende Gut mit Saft anzumaischen und dann nicht auf die Turmmitte hinzuführen, sondern tangential am unteren Ende entgegengesetzt der Drehrichtung der im Turm beweglichen Fördereinrichtung, und zwar in dem Bereich der schräg zu ihrer Drehachse stehenden kleinsten Schaufeln dieser Fördereinrichtung.
In der Zone, wo die Fördervorrichtung wieder gleich große Schaufelabmessung besitzt, erfolgt die Auslaugung des Gutes. Das ausgelaugte Gut wird dann zum größten Teil oberhalb des Turmes über eine geeignete Vorrichtung, z. B. Transportschnecke, geschleust, während nur ein kleiner Rest mit der Extraktionsfiüssigkeit vom Boden des Turmes mit abgezogen wird. Die Trennung dieser Stoffteilchen von der Extraktionsflüssigkeit kann in bekannter Weise erfolgen.
Die Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung eine nach dem Verfahren arbeitende Anlage.
Fig. 1 zeigt schematisch die turmartige Anlage in Seitenansicht; Fig. 2 zeigt schematisch den Grundriß des Behälters mit dem tangential angeordneten Zuführungsstutzen für das zu extrahierende Gut.
Das aus der Maischvorrichtung 1 über die Leitung 2 ankommende zu extrahierende Gut wird mittels einer Pumpe 3 über die Leitung 4 und dem am turmartigen Behälter 5 angeordneten Stutzen 6 tangential im Bereich des Verteilers 7 eingeführt. Durch die Umdrehung des Verteilers 7 mit der Welle 8 und der an dieser Welle befestigten, mit unterschiedlicher Schaufelabmessung versehenen Fördervorrichtung 9 erhält das eingepumpte zu extrahierende Gut in dem Behälter 5 einen zusätzlich nach oben gerichteten Impuls durch die entsprechende Anstellung der Einzelelemente und durchwandert so die turmartige Anlage, wobei das Gut ausgelaugt wird. Am oberen Ende des Behälters 5 wird der größte Anteil des ausgelaugte Gutes über eine Transportschnecke 10 ausgeschleust.
Die gewonnene Extraktionsflüssigkeit wird am Boden 11 des Behälters 5 über einen Stutzen 12 abgezogen Die aus dem Stutzen 12 abgezogene Extraktionsflüssigkeit kann zwecks weiterer Klärung einem Absetzer 14 über die Leitung 13 zugeführt werden. Das zu extrahierende Gut wird der Maischvorrichtung 1 über die Leitung 15 zugeführt.
PATENTANSPROCHE 1. Verfahren zur kontinuierlichen Gegenstrom-Extraktion in einem aufrecht stehenden, mit schraubenflächenartiger Fördervorrichtung versehenen, von unten gespeisten Turm, dadurch gekennzeichnet, daß das zu extrahierende Gut entgegen der Drehrichtung der Fördervorrichtung tangential eingeführt wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu extrahierende Gut im Bereich der schräg zur Drehachse stehenden kleinsten Schaufeln der Fördervorrichtung eingeführt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 528 287; USA.-Patentschrift Nr. 2 277 361.