DE2305520A1 - Verfahren zum brikettieren pulverfoermiger substanzen, nach diesem verfahren hergestellte briketts und verwendung derselben - Google Patents
Verfahren zum brikettieren pulverfoermiger substanzen, nach diesem verfahren hergestellte briketts und verwendung derselbenInfo
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Description
telex: 03 » 8.2 hn*l D EDUARD-SCHMID-STRASSE 2
«NOTEN D-8000, MÜNCHEN 90 · . POStSCHBCt: MCHN K21 47-.M
Hoogovens IJmuiden B.V.,
Umuiden, Niederlande
Umuiden, Niederlande
- 5. FEB. «73
Verfahren zum Brikettieren pulverförmiger Substanzen, nach
diesem Verfahren hergestellte Briketts und Verwendung derselben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brikettieren pulverförmiger
Substanzen, insbesondere von feinkörnigem Flußspat, mit Hilfe eines zementhaltigen Bindemittels,
nach diesem Verfahren hergestellte Briketts sowie ihre Verwendung als Zuschlagstoffe zu Konvertern oder Gießpfannen.
Flußspat wird der in einem Stahlkonverter befindlichen Schlacke zugeschlagen, um diese stärker fließfähig zu machen.
Hierbei wird der Flußspat der Schlacke in stückiger Form zugeschlagen. Grobkörniger Flußspat wird jedoch in
Jüngster Zeit auf dem Weltmarkt immer seltener angeboten. Feinkörniger Flußspat kann nicht in einen Stahlkonverter
eingetragen werden, da ein solcher feinkörniger Flußspat von den entweichenden Gasen teilweise mitgerissen würde,
was einerseits zu laufend wechselnden Mengen an Flußspat im Konverter und andererseits zu einer zusätzlichen Belastung
der Entstaubungsanlage führen würde.
Es wurde nun gefunden, daß sich auch ein feinteiliger bzw. feinkörniger Flußspat verwenden läßt, wenn man ihn mit
Hilfe eines aus 0,5 bis 6 Gew.-% Melasse und 0,5 bis 5 Gew.-% Zement bestehenden Bindemittels brikettiert.
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Bei der Durchführung des Brikettierverfahrens gemäß der Erfindung
vermischt man zunächst eine bestimmte Menge feinkörnigen Flußspats einer Teilchengröße von höchstens 4 mm
gründlich mit 0,5 bis 6 Gewe=/i>
Melasse„- worauf man die erhaltene
Mischung mit O9 5 "bis 5 GewE-?'o Zement versetzt und
das Ganze bei Raumtemperatur in einer Brikettpresse brikettiert.
Sowohl Melasse als auch Zement sind als solche bereits als Bindemittel bekannt. Es ist jedoch überraschend^ daß bei
ihrer gemeinsamen Verwendung die Herstellung von Briketts einer ausreichenden Anfangsfestigkeit möglich wird, ohne
daß die Briketts besonders getrocknet werden müssena Dies
bedeutet, daß eine zwischenzeitliche Lagerung zwischen ihrer
Herstellung und ihrer Verwendung überflüssig ist. Dieses Ergebnis ist umso überraschender als die erforderliche
Menge an Jedem der beiden Bindemittel außergewöhnlich niedrig ist. Die Teilchengröße des zu brikettierenden Flußspats
ist nicht kritisch, die angegebene Grenze von 4 mm stellt jedoch aus praktischen Gesichtspunkten die Qbergrenze für
eine zufriedenstellende Brikettierung.dar und beruht auch
auf den Erwägungen 9 daß teleinexfaiffigasionierte Teilchen aus
dem Konverter mit dem Gasstrom ausgeblasen iverden. Solche
Teilchen sollten.also"vorzugsweise ein® Größe von ungefähr
4 mm haben.
Grobkörniger Flußspat liefert insbesondere nach dem Vermählen
auf eine verwendbare Größe eine größere Menge* d.h.
etwa 10 bis 20$, feinkörnigen Flußspats ο Dieser feinkörnige Flußspat kann dann in höchst wirtschaftlicher und vorteilhafter
Weise abgesiebt und in der geschilderten Weise
brikettiert werden.
Das folgende Beispiel soll das Verfahren gemäß der Erfindung
näher veranschaulichen.
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Zunächst wurden 100 kg feinkörnigen Flußspats wahlloser
Teilchenform einer Teilchengröße von höchstens 4 mm gründlich mit 4 kg Zuckersirup oder Melasse vermischt. Die erhaltene
Mischung wurde hierauf mit 2 kg Hochofenzement versetzt und gründlich durchgemischt. Das hierbei erhaltene Gemisch
wurde bei Raumtemperatur in einer üblichen Brikettpresse brikettiert. Der Preßdruck zwischen den Brikettierwalzen
betrug etwa 500 kg/cm · Die Zugabe einer geringen Menge Zement zu der Melasse/Flußspat-Mischung führte zu
einem praktisch sofortigen Abbinden der Mischung.
Einige Minuten nach dem Brikettieren besaßen die erhaltenen Briketts eine genügende mechanische Festigkeit, um
transportiert und gelagert werden zu können. Vermutlich werden die Briketts durch die Melasse etwas zäher gemacht,
so daß ein Brechen der Briketts beim Fallenlassen unmittelbar nach der Herstellung vermieden wird« Beim Fallenlassen
aus einer Höhe von etwa 8 m blieben zumindest die Briketts intakt. Nach 24-stündigem Aushärten an der Luft betrug die
Kaltdruckfestigkeit durchschnittlich 96 kg. Darüber hinaus
besaßen die erhaltenen Briketts offensichtlich eine hohe Quetschbeständigkeit.
Die (Stahl-) Beschickung für den Ofen wurde in einem Stahlkonverter
vorbereitet, wobei die erhaltenen Flußspatbriketts als Zuschlag verwendet wurden. Die abgewogenen Mengen an
Flußspatbriketts entsprach/der vorgeschriebenen Menge an stückigem Flußspat. Beim Vergleich mit den zehn Testbeschickungen
vorhergehenden und folgenden jeweils fünf Beschickungen zeigte es sich, daß sowohl die Ent".phosphorisierung
als auch die Entschwefelung in entsprechender oder noch günstigerer Weise vonstatten gingen. Dies läßt sich
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durch die geringere Menge an vorhandenem feinkörnigen Flußspat
und folglich durch den geringeren Verlust durch Ausblasen desselben erklären.
Die Verwendung.von Flußspat in Form von Briketts besitzt
folgende Vorteile:
Feinkörniger Flußspat ist weniger kostspielig als stückiger
Flußspat;
die Briketts sind weniger kostspielig als stückiger Flußspat;
beim Brikettieren des Flußspats läßt sich die Menge (an
Flußspat) genau dosieren;
der Wirkungsgrad des Flußspats läßt sich erhöhen, da weniger
Flußspat durch die Essen entweicht; es besteht praktisch keine Gefahr einer Umweltverschmutzung,
da praktisch kein Flußspatstaub ausgeblasen wird; die Zusammensetzung der vorzubereitenden Stahlcharge entspricht
besser dem erforderlichen Wert; eine zusätzliche Wärmebehandlung beim Brikettieren des
Flußspats ist nicht erforderlich;
die Teilchenform des Ausgangsmaterials ist nicht mehr kritisch; -
es lassen sich billige Bindemittel verwenden und man erhält einen Formkörper gleichmäßiger Größe und Zusammensetzung.
Selbstverständlich läßt sich das Verfahren gemäß der Erfindung auch auf andere Ausgangsmaterialien und nicht nur auf
Flußspat anwenden. So können beispielsweise andere Konverter- und Gießpfannenzuschläge-, wie Ferromangan, Ferrosilizium
und mögliche andere Nicht-Eisenmetalle, in derselben Weise brikettiert werden. Ferner können auch nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung Calcium/Flußmittel-Mischungen und Kohlemanit erfolgreich brikettiert werden.
—5—
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Claims (6)
1. Verfahren zum Brikettieren pulverförmiger Substanzen, insbesondere von feinkörnigem Flußspat, mit Hilfe eines
zementhaltigen Bindemittels, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bindemittel 0,5 bis 6 Gew.-/o Melasse und
0,5 bis 5 Gew,-% Zement verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine bestimmte Menge der pulverisierten Substanz,
insbesondere des feinkörnigen Flußspats, mit einer Teilchengröße von höchstens 4 mm zunächst gründlich mit
0,5 bis 6 Gew.-% Melasse und dann mit 0,5 bis 5 Gew.-%
Zement vermischt und daß man schließlich die erhaltene Mischung in einer Brikettiervorrichtung bei Raumtemperatur
brikettiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 4 Gew.-% Melasse und 2 Gew.-% Zement verwendet.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Mischung mit Hilfe einer Brikettierwalze brikettiert.
5. Briketts, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
6. Verwendung von Briketts, bestehend aus feinkörnigen Bestandteilen,
insbesondere feinkörnigem Flußspat, sowie 0,5 bis 6 Gew.-?ü Melasse und 0,5 bis 5 Gew.-# Zement
als Bindemittel, als Zuschlagstoff für Konverter oder Gießpfannen.
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