DE2304343C3 - Regeleinrichtung für Flüssigkeitswirbelbremsen - Google Patents
Regeleinrichtung für FlüssigkeitswirbelbremsenInfo
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Description
45
Die Erfindung betriffi eine Regeleinrichtung für Flüssigkeitswirbelbremsen
mit einem den Auslaßquerschnitt verändernden Auslaßventil, das mit einem von der Bremsendrehzahl beeinflußten Steuerdruck beaufschlagt
wird.
Bei Flüssigkeitswirbelbremsen sollen Schwankungen der /uNicßcnden Flüssigkeitsmenge keinen Einfluß auf
die Bremsmomentenkennlinie haben. Dazu ist es erforderlich, den Füllungsgrad der Wirbelbremse, d. h. die
radiale Höhe des Flüssigkeitsrings konstant zu halten und Änderungen, die sich durch Schwankungen im Zulauf
ergeben, durch Veränderung des Auslaßquerschnitts auszugleichen. Dazu ist es bekannt (DT-PS
11 171, 7 44 509, 7 28 010), ein hydraulisch betätigbares
Auslaßventil, das den Auslaßquerschnitt der Flüssigkeitswirbelbremse
verändert, in Schließrichtung mit einem hydraulischen Druck zu beaufschlagen, der von
einer Kreiselpumpe erzeugt wird, die mit dem Rotor der Flüssigkeitswirbelbremse gekuppelt ist. Der Bauaufwand
dieser Bremsen ist hoch, insbesondere durch ^S die Notwendigkeit einer gesonderten Kreiselpumpe.
Weiterhin ist aus der DL-PS 91 752 eine hydraulische Bremse mit einem manuell gesteuerten Schieberventil
bekannt bei der eine Korrektur der Schieberstellung mit nur einem Flüssigkeitsdruck der hydraulischen Wirbelbremse
erfolgt. Dabei soll eine von der Drehzahl möglichst unabhängige Bremskraft der hydraulischen
Wirbelbremse erzielt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Regeleinrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß mit geringem Bauaufwand ein schnell ansprechender
Regelkreis zur Konstanthaltung einer vorgegebenen, beispielsweise quadratischen Bremsmomentenkennlinie
geschaffen wird.
Diese Aufgabe wird crfindungsgemaß dadurch gelöst, daß das Auslaßventil in Abhängigkeit vom Druckverhältnis
zwischen zwei auf unterschiedlichen Radien liegenden Punkten des in der Wirbelbremse umlaufenden
Flüssigkeitsrings gesteuert wird. Ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kreiselpumpe, die den
Steuerdruck für das Auslaßventil erzeugt, wird eine Konstanthaltung des Füllungsgrades und damit der
Bremsmomentenkennlinie erreicht. Da die Druckverhältnisse in der Bremse unmittelbar zur Steuerung des
Auslaßventils herangezogen werden, spricht der so gebildete Regelkreis auf Schwankungen sehr rasch an und
gleicht sie aus, bevor es zu wesentlichen Abweichungen vom Sollwert kommt.
In besonders bevorzugter Ausführungsform des Frfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß das Auslaßventil ein druckentlastetes Ventil ist. dessen Absperrorgan
mit zwei unterschiedlich großen Flächen verbunden ist. wobei die kleinere Fläche in Schließrichtung
des Ventils mit dem Druck beaufschlagt wird, der an dem auf größerem Radius liegenden Punkt des Flüssigkeitsrings
abgegriffen wird, und die größere Fläche in entgegengesetzter Richtung mit dem Druck beaufschlagt
wird, der an dem auf kleinerem Radius liegenden Punkt des Flüssigkeitsrings abgegriffen wird. Damit
wird erreicht, daß bei einem vorgegebenen Verhältnis
der mit Druck beaufschlagten Flächen die radiale Höhe des Flüssigkeitsringes unabhängig von der
Drehzahl konstant bleibt. Schwankungen der durchfließenden Wassermenge haben keinen Einfluß auf den
Verlauf der Bremsmomentenkennlinie, die in diesem Fall quadratisch verläuft.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der eben genannten Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan des druckentlasieten Ventils über eine Kolbenstange mit einem in einem Zylinder
beweglichen doppelt wirkenden Kolben mit unterschiedlich großen Kolbenflächen verbunden ist.
Um mehrere Bremsmomcntenkennlinien einstellen zu können, kann vorgesehen werden, den auf kleinerem
Radius liegenden Druckabgriffspunkt radial verstellbar auszuführen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels in der Beschreibung und der Zeichnung
näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Wasserwirbelbrcmse im Schnitt. Das Gehäuse 1 ist über Kugellager 2 in zwei Lagerbökken
3 pendelnd gelagert und mit einer nicht dargestellten Einrichtung zum Messen des auf das Gehäuse übertragenen
Drehmoments verbunden, beispielsweise einer außermittigen Abstützung auf einer Waage oder
einer anderen Kraftmeßeinrichtung. Das Gehäuse 1 ist mit dem Stator 4 einstückig ausgeführt und weist einen
Innenraum 5 auf, der den Rotor 6 aufnimmt.
Der Rotor 6 ist auf einer Welle 7 befestigt, die über Kugellager 8 im Gehäuse 1 drehbar gelagert ist. An
beiden Enden weist die Welle 7 jeweils einen Flansch 9
If»
04
/um Anschluß der Antriebsmaschine auf. deren Leistung gemessen werden soll. Beispielsweise kann über
eine Zwischenwelle, vorzugsweise als Gelenkwelle ausgeführt, ein Verbrennungsmotor angeschlossen werden.
Der Stator 4 und der Rotor 6 vcisen in ihren einander
zugekehrten Stirnflächen jeweils einen Kran/ von Schaufeln IO bzw. 11 auf, die Wirbeikammern 12 bilden,
in denen das Wasser in Richtung der Pfeile IJ imlüuft.
wenn der Rotor 6 gedreht wird.
Das für die Drehmomentübertragung /wischen Stator und Rotor notwendige Wasser wird den Wirbelkammern
12 zentral durch eine oder mehrere Leitungen 14 zugeführt. Um die Zentren der Wirbclkammern
12 auf Atmosphärendruck zu halten, führt mindestens eine Leitung 15 von dort zur Außenseite des Gehäuses
I Aus dem Innenraum 5 des Bremsengehiiuses 1 strömt
das Wasser über eine Leitung 16 und drrch ein Auslaßventil 17 ab. Die Rückseite des Rotors 6 isi mit einer
Beschaufelung 18 versehen.
Das Auslaßventil 17 ist als druckentlastetes Doppelveniil
ausgeführt. Zwei Ventilteller oder -kolben 18 sind auf einer gemeinsamen Kolbenstange 19 in gleichem
Abstand angeordnet wie zwei Ringkörper 20 im Ventilgehäuse 21, deren Innendurchmesser annähernd
gleich dem Außendurchmesser der Ventilkolben 18 ist.
Wenn die Ventilkolben 18 nach einer Seite verschoben werden, geben sie jeweils /wischen sich und dem
benachbarten Ringkörper 20 einen Durchtriitss;alt für
das ausströmende Wasser derart frei, daß sich der eine Ventilkolben 18 vor und der andere Veniilkolben 18
hinter dem jeweiligen Ringkörper 20 befindet (gesehen in Strömungsrichtung), so daß sich die an beiden Veniilkolben
oder -tellern 18 durch das ausströmende Wasser ergebenden Kräfte gegenseitig aufheben. Das Ventil ist
daher vom statischen und dynamischen Druck des ausströmenden Wassers entlastet. Das Wasser strömt
durch zwei Leitungen 22 ab, beispielsweise in einen Sammelbehälter, von wo es gegebenenfalls nach Kühlung
wieder in die Kinirittsleitung 14 gepumpt werden
kann.
Die Ventilkolbenstange 19 trägt an einem Knde
einen größeren Steuerkolben 23 und am entgegengesetzten Ende einen kleineren Steuerkolben 24. Beide
Kolben sind jeweils in einem Zylinder 25 bzw. 26 angeordnet, dessen kolbensiangcnseitige Kammer jeweils
zur Umgebung geöffnet ist. Die auf der Seite der freien Kolbenfläche 27 des größeren Kolbens 23 liegende
Kammer des Zylinders 25 ist über eine Leitung 28 mit dem Innenraum 5 des Bremsengehäuses ( verbunden,
und zwar mündet die Leitung 28 an einem Punkt 29, dessen radialer Abstand zur Achse des Rotors b geringer
ist als die gesamte radiale Ausdehnung des Bremseninnenraums 5. Die freie Kolbenfläche 30 des kleineren
Kolbens 24 ist einer Kammer des Zylinders 26 zugekehrt, die über eine Leitung 31 ebenfalls mit dem
Innenraum 5 des Bremsengehäuses 1 verbunden ist; die
Leitung 31 mündet an einem Punkt 32, der auf dem größten Innenradius des Bremseninnenraumes 5 liegt.
Die das Ventil 17 mit dem Bremsengehäuse 1 verbindenden Leitungen 16, 28 und 31 können als flexible
Schläuche ausgeführt sein, wenn das Ventil (7 ortsfest angeordnet wird; die Leitungen können aber auch starr
sein, so daß das Ventil 17 die Pendelbewegungen des Bremsengehäuses 1 mitmacht. Die letztgenannte Lösung
wird bevorzugt, um einen Kraftnebenschluß auf das Gehäuse 1 zu vermeiden.
Beim Betrieb der Wasserwirbelbiemse stellt sich im
Bremseninnenraum 5 ein Wasserring ein, dessen innerer
Spiegel 33 in der Kigur angedeutet ist. Um einen erwünschten quadratischen Verlauf der Bremsmoment-Drehzahl-Kennlinie
zu erreichen, muß der Füllungsgrad der Wasserwirbelbremse und damit der Innenradius
des Wasserspiegels 33 im gesamten Drehzahlbereich konstant gehalten werden. Diese konstanten Verhältnisse
stellen sich dadurch ein. daß die wegen der radial unterschiedlichen Lage der Punkte 29 und 32 auf
unterschiedlich große Kolbenflächen 27 b/w. 30 wirken. Der geringere Druck am Abgriffspunkt 29 mit geringerem
Radius beaufschlagt die größere Kolbenfläche 27 und sucht das Ventil 17 zu öffnen; der am radial
weiter außen liegenden Punkt 32 abgegriffene größere Druck wirkt auf die kleinere Kolbenfläche 30 in
.Schließrichtung des Ventils.
Das Ventil 17 vergrößert oder verringert den Ausirinsquerschnitt
so lange, bis sich ein Kräftegleichgewicht an den beiden Kolbenflächen 27 und 30 einstellt.
Von da ab wird die radiale Lage des Wasserspiegels 33 unabhängig von der Menge des zugeführten Wassers
und von der Drehzahl des Rotors h konstant gehalten,
so daß das Bremsmoment quadratisch mit der Drehzahl verlauf 1.
Zwischen dem Gehäuse 1 und der Welle 7 ist auf beiden Seiten des Gehäuses jeweils eine Dichtung vorgesehen,
die aus zwei Teilen 34, 35 besteht Mindestens der dem Bremseninnenraum zugekehrte Dichtungsteil
34 ist jeweils als berührungsfreie Spaltdichtung, beispielsweise Labyrinthdichtung, ausgeführt. Hin zwischen
beiden Dichtungsteilen 34 und 35 liegender Ringraum 36 ist über eine Leitung 37 entlüftet. Dadurch ist
die Möglichkeit zum Druckausgleich /wischen dem Breinseninnenraum nahe der Welle 7 und der Umgebung
geschaffen, um einen unkontrollierten Druckaufbau zu verhindern.
Um die Lage der quadratischen Bremsmomenikennlinie
zu verändern, kann einer der beiden Druckabgriffspunkte 29 bzw. 32, vorzugsweise der Punkt 29, in
seiner radialen Lage geändert werden. Da/u kann die Leitung 28 als Sonde ausgeführt sein, die im Gehäuse 1
radial verschiebbar ist, oder die Leitung 28 kann wahlweise an mehrere Abgriffspunkte 29 angeschlossen
werden, die auf unterschiedlichen Radien liegen.
Weitere Veränderungen des Kcnnlinienverlaufs, insbesondere auch erwünschte Abweichungen vom quadratischen
Verlauf, können dadurch herbeigeführt werden, daß die Absperrorgane 18, 19 des Auslaßventils 17
in Schließrichtung mit einer Kraft beaufschlagt werden, die nicht dadurch erzeugt wird, daß der bei 32 abgegriffene
Druck auf die Kolbenfläche 30 wirkt, sondern beispielsweise ein Druck, der konstant ist oder nach der
Bremsendrehzahl geregelt wird. Die Kammer 26 ist dann über die Leitung 31 mit einer Druckquelle und
nicht mit dem Bremseninnenraum 5 verbunden. Es ist auch denkbar, daß die Kraft durch eine Feder od. dgl.
erzeugt wird. Statt der Kolben 23 und 24 können auch druckbcaufschlagte Membranen verwendet werden. Es
ist nicht unbedingt erforderlich, das Auslaßventil 17 als druckcntlastetes Ventil auszuführen; allerdings muß
dann die von dem abströmenden Wasser auf das Absperrorgan des Ventils ausgeübte Kraft bei der Bildung
des Kräftegleichgewichts berücksichtigt werden. Das Auslaßventil 17 könnte beispielsweise auch als verstellbare
Blende ausgeführt sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Regeleinrichtung für Flüssigkeitswirbelbremsen mit einem den Ausgangsquerschni'.t verändernden
Auslaßventil, das mit einem von der Bremsendrehzahl beeinflußten Steuerdruck beaufschlagt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auslaßventil (17) in Abhängigkeit vom Druckverhältnis zwischen zwei auf unterschiedlichen Radien
liegenden Punkten (29 bzw. 32) des in der Wirbelbremse umlaufenden Flüssigkeitsrings gesteuert
wird.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßventil (17) ein druckentlastetes
Ventil ist, dessen Absperrorgan (18) mit zwei unterschiedlich großen Flächen (27 b/.v.. 30)
verbunden ist, wobei die kleinere Fläche (30) in Schließrichtung des Ventils mit dem Druck beauf
schlagt wird, der an dem auf gröOercm Radius licgenden
Punkt (Ϊ2) des Flüssigkeitsrings abgegriffen wird, und die größere Fläche (27) in entgegengesetzter
Richtung mit dem Druck beaufschlagt wird, der an dem auf kleinerem Radius liegenden Punkt
(29) des Flüssigkeitsrings abgegriffen wird. 2S
1 Regeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrorgan (18) des druckentlasteten
Ventils (17) über eine Kolbenstange (19) mit einem in einem Zylinder beweglichen doppeltwirkenden
Kolben mit unterschiedlich großen KoI-benflächen verbunden ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrorgan (18) des druckentlastctcn
Ventils (17) eine sich nach beiden Richtungen erstreckende Kolbenstange (19) trägt, die an
einem Ende mit einem größeren Kolben (23) und am anderen Ende mit einem kleineren Kolben (24)
verbunden ist.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der auf kleinerem Radius liegende
Druckabgriffspunkt (29) radial verstellbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732304343 DE2304343C3 (de) | 1973-01-30 | Regeleinrichtung für Flüssigkeitswirbelbremsen | |
GB43874A GB1444311A (en) | 1973-01-30 | 1974-01-04 | Liquid eddy brake |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732304343 DE2304343C3 (de) | 1973-01-30 | Regeleinrichtung für Flüssigkeitswirbelbremsen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2304343A1 DE2304343A1 (de) | 1974-08-15 |
DE2304343B2 DE2304343B2 (de) | 1975-11-20 |
DE2304343C3 true DE2304343C3 (de) | 1976-06-24 |
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