DE286561C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVs 286561 KLASSE 60. GRUPPE
Styling. ISAK ISAACHSEN in KRISTIANIA.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1914 ab.
Hydraulische Bremsregler für Kraftmaschinen, bei welchen ein Pumpwerk als Bremse
dient und Flüssigkeitsströmungen vom Pumpwerk erzeugt und durch eine Drosselvorrichtung
mehr oder weniger gehemmt werden, sind bekannt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun eine Vereinfachung dieser bekannten Bremsregler
dadurch, daß der von der hydraulischen
ίο Bremse selbst erzeugte Flüssigkeitsdruck zum
Verstellen des Drosselorgans benutzt wird.
Eine Verstellung des Drosselorgans einer rotierenden Pumpe durch den von der Pumpe
selbst erzeugten Flüssigkeitsdruck ist an und für sich bekannt, aber für eine andere Regelungsmethode,
wo die Pumpe zur Erzeugung von Flüssigkeitsdruck für die Verstellung einer Krafteinschaltersteuerung,· nicht als Bremsregler
dient.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der
Zeichnung dargestellt.
Fig. ι stellt einen Schnitt durch einen
Bremsregler dar. Ein Kapselräderpaar a b wird von der zu regelnden Maschine angetrieben
und erzeugt einen durch Pfeile angedeuteten Flüssigkeitsstrom, der durch einen Kolbenschieber c gedrosselt wird.
Denkt man sich jetzt bei unveränderter Umdrehungszahl der Kapselräderpumpe den
Kolbenschieber c in verschiedenen Stellungen festgehalten, so wird jeder Schieberstellung
ein ganz bestimmter Druckunterschied zwischen den Räumen e und g entsprechen. Es
läßt sich nun erreichen, daß die dadurch auf den Kolbenschieber ausgeübten Kräfte in allen
Stellungen durch eine Feder f aufgenommen werden. Die Kräfte, welche eine Feder aufnimmt,
sind im allgemeinen der Zusammendrückung der letzteren proportional, während die
Zunahme des Flüssigkeitsdruckes durch das allmähliche Schließen des Ringkanals h
bei einem einfach zylindrischen Schieber erst langsam und dann immer rascher erfolgt.
Aber es gibt ja verschiedene bekannte Mittel, um trotzdem in jeder Schieberstellung Gleichgewicht
zwischen Flüssigkeitsdruck und Federkraft zu erzielen. Man kann die Feder mit verschiedener Ganghöhe in den verschiedenen
Windungen ausführen, so daß sich die Windungen der Reihe nach aneinanderlegen und
die Feder beim Zusammendrücken immer steifer wird; oder man kann, wie in Fig. 1
angedeutet, die Erzeugende des Kolbenschiebers in demjenigen Teil desselben, der zum
Verengen des Ringkanals h dient, kurvenförmig ausführen, so daß die Druckzunahme
dem Verschiebungsweg proportional ist, den widerstehenden Kräften einer gewöhnlichen
Feder entsprechend.
Man kann also auf diese Weise erreichen, daß der Schieber in neutralem Gleichgewicht
stehenbleiben würde an jeder beliebigen Stelle, wo man ihn hinschiebt.
Macht man jetzt die Feder eine Kleinigkeit steifer, als diesem neutralen Gleichgewichtszustand
entsprechend, z. B. so, daß zum Verschieben des Schiebers von ganz geöffnetem Kanal h bis zu der stärksten in Frage kommenden
Verengung des letzteren eine Zunahme der Umdrehungszahl der Kapselräderpumpe um 5 Prozent notwendig ist, so ist
damit erreicht, daß jeder zwischenliegenden
Drehzahl eine ganz bestimmte Schieberstellung und damit ein ganz bestimmter Bremswiderstand
der Kapselräder entspricht.
Der Apparat ist in dieser Form also vollständig geeignet, als Bremsregler zu dienen,
ohne daß ein Tachometer oder Reglerpendel notwendig wäre.
Anstatt den Kolbenschieber mit einer kurvenförmigen Erzeugenden auszuführen, kann
ίο man natürlich auch das Schiebergehäuse mit
kurvenförmigem Längsprofil ausführen, wie in Fig. 2 angedeutet, oder Schieber und Gehäuse
ein kurvenförmiges Längsprofil geben.
An Stelle eines Schiebers kann man ein Ventil anwenden, wie in Fig. 3 angedeutet.
Wie in Fig. 4 dargestellt, kann auch die Ventilfeder selbst als Ventil oder Drosselorgan
ausgebildet sein, indem sie sich bei wachsendem Flüssigkeitsdruck mit einem immer größer
werdenden Bruchteil ihrer ganzen Länge auf den Ventilsitz auflegt.
Anstatt eben, wie in Fig. 4, kann der Ventilsitz z. B. auch zylindrisch sein, wie in Fig. 5
dargestellt.
An Stelle der Kapselräderpumpe kann auch jede andere Pumpe oder Bremse, die durch
Erzeugung einer Flüssigkeitsströmung einen Widerstand hervorruft, benutzt werden. Fig. 6
und 7 zeigen, wie die Anordnung getroffen werden kann, wenn ■ als widerstanderzeugende
Vorrichtung eine Wirbelbremse verwendet wird, die nach Art einer Turbopumpe Flüssigkeitsströmungen erzeugt.
Das Laufrad i (Fig. 6) ist auf der Welle k der zu regelnden Maschine fest aufgekeilt.
Durch die Schaufeln I des Laufrades und diejenigen m des feststehenden Leitapparatgehäuses
η wird in bekannter Weise ein Flüssigkeitsstrom, wie durch die Pfeile angedeutet,
hervorgerufen. Da die ganze in das umlaufende Laufrad i durch die Welle k hin-
• eingebrachte Arbeit verwendet wird, um Strömungsenergie in der Flüssigkeit zu erzeugen,
die ihrerseits wieder durch die Umlenkungen in den Schaufeln eine widerstehende Umfangskraft
am Laufrad hervorrufen, so ist es klar, daß die bremsende Wirkung des Apparates um so stärker ist, je stärker der Kreislauf
der Flüssigkeit ist. Will man also die bremsende Wirkung verkleinern, so braucht man
nur den Widerstand, den die Flüssigkeit in ihrem Kreislauf zu überwinden hat, zu vergrößern,
und dies kann z. B. durch einen Ringschieber 0 im Spalt zwischen Lauf- und
Leitrad erreicht werden. Je weiter dieser Ringschieber in den Kreislaufkanal hineingeschoben
wird, desto mehr wird der Kreislauf gehemmt, desto geringer die bremsende Wirkung
des Laufrades.
Die Verstellung des Schiebers kann nun ebenfalls durch den Flüssigkeitsdruck selbst
bewirkt werden. Da die Schaufeln m außen radial gerichtet, innen am Spalt aber einen
großen Winkel gegen den Radius bilden, so ist ohne weiteres klar, daß der Gesamt querschnitt
des Flüssigkeitsstromes außen erheblich größer als am Spalt ist. Die Strömungsenergie,
die im Spalt vorhanden ist, setzt sich daher beim Übergang in den Raum p zum
großen Teil in Druckenergie um, und dieser Druck kann durch öffnungen q auf bewegliche
Zylinderböden r übertragen werden, die mit dem Ringschieber 0 fest verbunden sind.
Wie bei der Anordnung nach Fig. 1 kann der Flüssigkeitsdruck wieder durch Federn s aufgenommen
werden, und zwar, wie schon ausführlich erläutert, in der Weise, daß die Federn etwas steifer sind, als um bei unveränderter
Umdrehungszahl neutrales Gleichgewicht hervorzurufen. In ähnlicher Weise, wie bei der Anordnung nach Fig. 1, können
die Unterschiede in den Druckzunahmegesetzen der Flüssigkeit und der Federn dadurch ausgeglichen
werden, daß entweder die Federwindungen sich allmählich aneinanderlegen, so daß die Federn beim Zusammendrücken
immer steifer werden, oder dadurch, daß "der Rand des Ringschiebers gezackt oder gewellt
wird, wie in Fig. 8 angedeutet, so daß dessen drosselnde Wirkung, die bei einer ebenen
Kante nicht einem solchen Gesetze folgt, daß der Flüssigkeitsdruck bei den Öffnungen q
dem Verschiebungswege, also auch dem Federdruck proportional sich ändert, dem gewünschten
Gesetze folgt. .
Man kann auch die Zunahme des Flüssigkeitsdruckes an den Zylinderböden r dem
Schieberwege proportional gestalten, so daß die Drücke ohne weiteres von Federn aufgenommen
werden können, indem man nicht den ganzen Druck im Räume p, sondern je
nach der Stellung des Ringschiebers einen . verschieden großen Bruchteil des Druckes
gegen die Zylinder boden r wirken läßt. Fig. 9
zeigt als Beispiel eine Anordnung, die zu diesem Zwecke angewandt werden kann. Die
öffnung q (siehe auch Fig. 6 und 7) ist zu einem Loch q' zusammengezogen, und am
Zylinderboden r sitzt ein Rotationskörper r', der das Loch q' in den verschiedenen Lagen
des Bodens r verschieden stark verengt. Da nun der Flüssigkeitsdruck auf den Boden r
bei gegebener Spaltgröße bei ν um so größer wird, je größer der frei bleibende Teil des
Loches q' ist, so hat man es in der Hand, durch die Formgebung des Körpers / das erwünschte
Druckzunahmegesetz für den Boden r herzustellen.
Wenn mit Ölfüllung der Bremse gearbeitet wird, kann es vorteilhaft sein, den Ringschieber
0 durch eine Gelenkgeradführung zu führen. Eine für diesen Zweck brauchbare
Gelenkgeradführung ist in Fig. io und i.i in
zwei Ansichten dargestellt. Die beiden Teile β und J1 die gegeneinander geradlinig geführt
werden sollen, sind durch zweimal zwei Lenker verbunden. Die beiden Lenker A B und B C
bilden ein dreigelenkiges Scharnier, die beiden Lenker D E und E F ein zweites solches,
dessen Drehachsen einen Winkel, in der Figur 90 °, gegen diejenigen des ersten bilden.
Wird nicht mit ölfüllung, sondern mit Wasser in der Bremse gearbeitet, so empfiehlt
es sich, die Geradführung des Ringschiebers nicht mit Hilfe von Gelenken zu bewirken,
weil letztere schwierig zu schmieren wären und im Wasser leiden würden, sondern man
kann die Lenker durch starr miteinander verbundene Blattfedern ersetzen, wie in Fig. 12,
13 und 14 angedeutet.
Fig. 12 ist ein Längsschnitt, in welchem der Deutlichkeit halber die Projektionen der
Federgruppen 8,. 7 und 5 weggelassen sind, diejenige der Gruppe 6 in die Papierebene hineingeklappt
und vom Winkelring 9 nur der Querschnitt gezeichnet ist, während Fig. 14
eine Abwicklung des Ringes 9, von innen gesehen, darstellt. Fig. 13 zeigt einen Schnitt
nach der Linie I-II.
Die Geradführung besteht hier aus zwei Systemen von Blattfedern, jedes aus vier
Gruppen, 1, 3, 5, 7 bzw. 2, 4, 6, 8, zusammengesetzt, die wieder je vier einzelne Blattfedern
enthalten. Das System i, 3, 5, 7 ist gegen das System 2, 4, 6, 8 um eine gewisse Strecke
verschoben, wie im Längsschnitt Fig. 12 gezeigt. Der zickzackförmige steife Ring 9 verbindet
die beiden Systeme in der Mitte.
Als Anwendungsgebiet kommt die Geschwindigkeitsregelung von Kraftmaschinen, besonders
Wasserturbinen, Windmühlen und Schiffsmaschinen in Frage, außerdem aber auch die
Geschwindigkeitsregelung beim Senken von Lasten, Aufzügen usw. und beim Bremsen
von Eisenbahnwagen, Automobilen u. dgl. während lang andauernder Talfahrten. Die
Verwendung für diese verschiedenen Zwecke wird aus den obigen Auseinandersetzungen
ohne weiteres klar sein, nur für Schiffsmaschinen soll noch folgendes hervorgehoben
werden.
Bei hohem Seegang treten bei einer Schiffsmaschine, die nicht geregelt wird, außerordentlich
große Geschwindigkeitsschwankungen ein; denn wenn der Propeller aus dem Wasser
herausgehoben wird, sinkt der Maschinenwiderstand fast auf Null. Das Regeln des Ganges von Hand ist natürlich ein sehr primitives
Mittel, und die automatischen Regler, die bis jetzt verwendet werden, besitzen einen
wesentlichen Nachteil. Sie wirken bei Dampfmaschinen nur durch Drosseln oder Absperren
der Zu- und Ableitung des Dampfes. Da aber in Rohrleitungen, Schiebergehäusen, Zylindern
und Zwischenbehältern verhältnismäßig große Dampfmengen aufgespeichert sind, die
eine Weile weiterarbeiten, nachdem die Dampfzufuhr und die Dampf abströmung nach dem
Kondensator abgesperrt sind, so können, selbst bei der raschesten Verstellung der Drosselapparate,
immer noch große Geschwindigkeitsschwankungen entstehen. Denn einerseits be-
sitzen die Schiffsmaschinen verhältnismäßig bedeutend geringere* rotierende Massen als die
Landdampfmaschinen mit ihren schweren Schwungrädern, und anderseits können die Drosselvorrichtungen erst anfangen zu wirken,
nachdem der Propeller schon teilweise aus dem Wasser ausgetaucht ist, weil nur eine
schon eingetretene Änderung der Geschwindigkeit oder des Wasserdruckes am Hintersteven
zur automatischen Verstellung der Drosselapparate benutzt werden kann.
Wird aber irgendeine der oben beschriebenen Reglerbremsen, z. B. nach Fig. 6 und 7, auf
der Propellerwelle angebracht und so eingestellt, daß bei normaler Umdrehungszahl der
Ringschieber 0 den Kreisstrom vollständig verhindert, so verzehrt die Bremse, die dann also
leer läuft, nur einen unbedeutenden Teil der Nutzleistung der Maschine. Sobald aber der
Propeller aus dem Wasser tritt und die Geschwindigkeit etwas zunimmt, öffnet der
Schieber 0 den Kreislaufkanal, und in außerordentlich kurzer Zeit wächst der Widerstand
der Bremse auf einen solchen Betrag, daß die Geschwindigkeit nicht mehr zunimmt. Die
großen Verstellkräfte, die man zur Verfügung hat, und die Kleinheit der Schiebermasse und
des Schieberweges bewirken, daß man es hier mit äußerst kurzen Verstellzeiten zu tun hat,
und da außerdem keine aufgespeicherten Energiemengen in Frage kommen, die nachträglich
schädliche Wirkungen ausüben wie die Dampfmengen in der Maschine bei der alten Regelungsart, so können die Geschwindigkeitsschwankungen
durch einen solchen selbsttätigen Bremsregler zwischen beliebig kleinen Grenzen gehalten werden.
Claims (4)
1. Hydraulischer Bremsregler für Kraftmaschinen, Fahr-, Transport- und Hebezeuge,
bei welchem ein Pumpwerk als Bremse dient und Flüssigkeitsströmungen vom Pumpwerk erzeugt und durch eine
Drosselvorrichtung mehr oder weniger gehemmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselorgan (c, Fig. 1) durch den
von der Bremse selbst erzeugten Flüssigkeitsdruck verstellt wird.
2. Hydraulischer Bremsregler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Verstellung des drosselnden Organes ein veränderlicher Bruchteil des von der
Bremse erzeugten Flüssigkeitsdruckes zur Wirkung gelangt, indem die Zuführung
gedrosselt und das Querschnittsverhältnis zwischen Zu- und Abführung der verstellenden
Flüssigkeit von der Stellung des drosselnden Organes abhängig ist.
3. Hydraulischer Bremsregler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das
drosselnde Organ durch eine Gelenkgeradführung geführt wird, bestehend aus zwei Lenkergruppen (Fig. 10 und 11) mit je
zwei Lenkern und drei um parallele Achsen drehbaren Gelenken.
4. Hydraulischer Bremsregler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das
drosselnde Organ durch eine aus Blattfedern (Fig. 12, 13 und 14) gebildete Geradführung
geführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
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|---|---|
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