DE2304210B2 - Expandierender und eine hohe Frühfestigkeit verleihender Zementzusatz - Google Patents
Expandierender und eine hohe Frühfestigkeit verleihender ZementzusatzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen expandierenden und eine hohe Frühfestigkeit verleihenden Zementzusatz.
Der herkömmliche Portlandzement hat zwar die geeignete Endfestigkeit, besitzt aber ein relativ geringes
Härtungsvermögen und eine geringere Festigkeit im frühen Stadium des Erhärtens als die anderen Zemente,
wie z. B. aluminathaltiger Zement.
Daher ist die Anwendbarkeit dieses Zements begrenzt. Ferner hat der herkömmliche Portlandzement
den Nachteil, daß der Zement während des Erhärtens schrumpft und dai,. daher in den Betonkonstruktionen
Risse gebildet werden.
Die Fortschritte der industriellen Technik in den letzten Jahren fordern aber eine rasche Fertigstellung
bei verschiedenen Arbeiten.
Es sind schon verschiedene Vorschläge hinsichtlich Zementexpandierungs.mitteln gemacht worden, weiche
aus Calciumoxid, Aluminiumoxid und Gips zusammengesetzt sind. Somit sind die bekannten expandierenden
Zemente, welche aus Aluminiumoxidzement, Gips und Portlandzement zusammengesetzt sind, hinsichtlich
der Expansionsrate immer noch nicht zufriedenstellend. Ferner ist ein Zementexpandierungsmittel, das hauptsächlich
aus einer Verbindung aus der Calciumsulfat aluminatreihe besteht, hinsichtlich der Expandierbarkeit
dem obigen Expandierungssystem überlegen. Da aber freies CaO in dem Expandierungsmittel der
Calciumsulfoaluminatreihe enthalten ist, welches gegenüber Feuchtigkeit sehr wenig beständig ist, verwittert
das Expandierungsmittel und die Expandierbarkeit des Mittels nimmt erheblich ab.
Weiterhin wird in der deutschen Auslegeschrift 1 929 684 ein die Frühfestigkeit erhöhendes Zusatzmittel
für Portlandzement beschrieben, das aus 1 bis 30% eines Calcium-Halogenaluminat-Minerals der
Formel 11 CaO · 7Al2Oa · CaX2 (X = Halogen) und
CaSO4 besteht. Jedoch sind die durch den bekannten Zementzusatz erhaltenen Expansionsraten noch nicht
zufriedenstellend.
Ein Zementexpandierungsmittel, das hauptsächlich aus Gips besteht, hat Probleme hinsichtlich der
Festigkeit und langer Alterungsperioden. Es ist für den praktischen Gebrauch immer noch nicht zufriedenstellend.
Es wurden nun Untersuchungen angestellt, um diese Nachteile zu überwinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Zementzusatz zu schaffen, welcher es bei Sekundärprodukten von Betonen gestattet, Formen wiederholt
drei- bis viermal täglich zu verwenden, sowie ein rasches Arbeiten beim Zusammensetzen von Maschinen
und Konstruktionen gestattet. Hierbei sollen insbesondere Risse im Mörtel und Beton vermieden
werden, welche durch ein Schrumpfen des Zementes beim Erhärten und Trocknen entstellen können.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Zementzusatz, der hauptsächlich aus einem Gemisch von
Calciumsulfat und Calciumfluoraluminat mit der chemischen Formel 3 CaO · 3 Al2O3 · CaF2 besteht.
Es handelt sich dabei insbesondere um einen expandierenden und eine hohe Frühfestigkeit verleihenden
Zementzusatz aus Calciumsulfat und Calciumfluoraluminat sowie dessen Verwendung in einer Zementmischung.
Das Calciumfluoraluminat wird hergestellt, indem gebrannter Kalk, Bauxit und Flußspat in einer solchen
Menge miteinander vermischt werden, daß die mineralische Zusammensetzung des resultierenden
Produktes 3 CaO · 3 Al2O3 ■ CaF2 wird, und indem
das resultierende Gemisch bei einer Temperatur von 1200 bis 1400°C gebrannt wird.
Wenn die Temperatur höher oder niedriger ist als der obige Bereich und die Abkühlungsgeschwindigkeit
des resultierenden Klirkers nicht richtig ist, dann treten Nebenreaktionen auf, so daß die angestrebten
Ergebnisse nicht erhalten werden.
Die oben beschriebene ternäre Verbindung
3 CaO · 3 Al2O3 · CaF2
ist an sich bekannt und wurde von J. K. L e a r y (Nature 194 [482; 1962], 79) beschrieben.
Das Mischverhältnis des oben beschriebenen CaI-ciumfluoraluminats
und des Calciumsulfats ist 80 bis 10 Gewichtsprozent Ca'iciumhuoraluminat und 20 bis
90 Gewichtsprozent Calciumsulfat.
Wenn das resultierende Gemisch mit herkömmlichem Portlandzement in einer Menge von 1 bis
30 Gewichtsprozent kombiniert wird, dann kann die Abbindezeit des Zements in einer kontrollierbaren
Weise verkürzt werden, und der Zement entwickelt eine hohe Festigkeit nach dem Abbinden bzw. Erhärten.
Gleichzeitig entwickelt die Zementzusammensetzung eine wirksame Expandierung.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zemente schließen Eisenportlandzement. Flugaschezement und siliciumdioxidhaltigen
Zement neben herkömmlichem Portlandzement ein.
Ferner kann der Zementzusatz zusammen mit einem Dispergierungsmittel, einem LP-Bildner, einem Wasserbeständigkeitsmittel
u. dgl. verwendet werden.
Das Calciumsulfat kann bei der Erfindung in Form des Dihydrats, des Hemihydrats und des Anhydrats
verwendet werden.
Da der Gehalt an CaO in dem Zementzusatz gemäß der Erfindung sehr niedrig ist, tritt eine Verschlechterung
der Eigenschaften auf Grund einer Verwitterung kaum auf, und der Zusatz ist stabil.
Demgemäß ist die Expansionsrate des Zementzusatzes erheblich höher als diejenige der oben beschriebenen
Zementexpandierungsmittel, welche aus Tonerdezement und Gips oder aus 12 CaO · 7 Al2O3 und
Gips zusammengesetzt sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Expansionsrate des
Zementzusatzes reguliert werden kann, indem das Mischverhältnis von 3 CaO · 3 Al2O3 · CaF2 und CaI-
3 4
ciumsulfat variiert wird. Darüber hinaus kann, wenn 3 CaO - 3 Al8On · CaFe-Klinkers.
der Zementzusatz, der einen hohen Gehalt an
Die Erfindung wird weiter in den folgenden Bei-
3 CaO · 3 Al3O, · CaF8 spielen erläutert.
und einen niedrigen Gehalt an Calciumsulfat hat, mit Handelsübliches Calciumcarbonat, handelsübliches
Portlandzement vermischt wird, die Festigkeit des Aluminiumoxid und Flußspat wurden im folgenden
Portlandzementes erheblich erhöht werden. Dem- Ansatz miteinander vermischt:
gemäß kann der erfindungsgemäße Zementzusatz ι ο Gewichtsprozent
auch als Festigkeits- bzw, Härteverbesserungsmittel Calciumcarbonat (Reinheit 99%) ..... 43,8
für Zement eingesetzt werden. Wenn ferner das Aluminiumoxid (Reinheit 99,5%) 44,3
Mischverhältnis des Zementzusatzes zu Zement erhöht Flußspat (Reinheit 95,0%) 11,9
wird oder wenn die Teilchengröße des Zement- lÖÖ~Ö
Zusatzes vermindert wird, kann die gewünschte 15 '
Festigkeit bzw. Härte in einer kurzen Zeitspanne Das resultierende Gemisch wurde in einen Platinerreicht werden. Demgemäß kann der Zementzusatz tiegel gegeben und 2 Stunden in einem elektrischen auch als Schnellhärtungszusatz verwendet werden. Ofen bei 13503C gebrannt. Durch die Röntgenstrahlen-In diesem Falle kann, wenn Calciumhydroxid oder kurve gemäß der Figur varde bestätigt, daß der Natriumcarbonat zu dem Zementzusatz als dritte 20 Klinker die Zusammensetzung
Komponente zugefügt wird, die Ruschhärtungszeit τ r„r\ τ λι η r-„c
starker beschleunigt werden.
Zusatzes vermindert wird, kann die gewünschte 15 '
Festigkeit bzw. Härte in einer kurzen Zeitspanne Das resultierende Gemisch wurde in einen Platinerreicht werden. Demgemäß kann der Zementzusatz tiegel gegeben und 2 Stunden in einem elektrischen auch als Schnellhärtungszusatz verwendet werden. Ofen bei 13503C gebrannt. Durch die Röntgenstrahlen-In diesem Falle kann, wenn Calciumhydroxid oder kurve gemäß der Figur varde bestätigt, daß der Natriumcarbonat zu dem Zementzusatz als dritte 20 Klinker die Zusammensetzung
Komponente zugefügt wird, die Ruschhärtungszeit τ r„r\ τ λι η r-„c
starker beschleunigt werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher hatte. Die nach der JIS-Norm R5202 durchgeführte
erläutert. Diese zeigt ein Röntgenstrahlen-Diffraktions- chemische Analyse erbrachte die in der Tabelle I
diagramm des erfindungsgemäßen 25 zusammengestellten Werte:
Glühverlusl | SiO2 | Fe2O3 | AI2O3 | CaO | TiO2 | MgO | CaF2 | Insgesamt | f. CaO |
0,8% | 7,4% | 3 80/ | 45,8% | 30,4% | 0,5% | 0,4% | 10,9% | 99,8% | 0,4% |
Der erhaltene Klinker enthielt 0,4 Gewichtsprozent freies CaO. Der Klinker wurde mit wasserfreiem
Calciumsulfat vermischt, welches erhalten worden war, indem Calciumsulfatdehydrat 1 Stunde bei
1000° C gebrannt worden war. Das resultierende Gemisch wurde zu einer spezifischen Oberfläche von
2930 cin2/g gemahlen. In dem obigen Gemisch waren
25 Gewichtsprozent des Klinkers
(3 CaO · 3 Al2O3 · CaF2)
und 75 Gewichtsprozent wasserfreies Calciumsulfat miteinander vermischt.
Der erhaltene Zementzusatz und herkömmlicher Portlandzement würden in einem Gewichtsverhältnis
von 11:89% vermischt, um einen angereicherten Zement herzustellen. Die Expansionsrate bzw. Expan- ^0
sionsgeschwindigkeit des angereicherten Zements wurde nach der JIS-Norm A1125 bestimmt. Die
Messung erfolgte wie folgt: Der angereicherte Zement und Sand wurde im Gewichtsverhältnis von 1 : 2
vermischt, um einen Mörtel herzustellen. Der Mörtel wurde mit einem Wasser-Zement-Verhältnis von 65%
verknetet und in einer Metallform mit den Abmessungen 4 χ 4 χ 16 cm verformt. Es wurde 1 Tag in
feuchter Luft gehärtet. Sedann würde das Produkt aus der Metallform herausgenommen. Die Länge der
Mörtelprobe wurde als Basislänge verwendet. Die Mörtelprobe wurde in Wasser übei eine vorbestimmte
Zeitperiode, wie in der Tabelle II gezeigt, bei 20" C weitergehärtet. Die Länge der Probe wurde mit der
ursprünglichen Länge verglichen. Auf diese Weise wurde die Expansionsrate der Probe gemessen. Die
einzelnen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Zu Vergleichszwecken wurde der obige Versuch wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle
des 3 CaO · 3 Al2O3 · CaF2-Klinkers gemäß der Erfindung
ein 12 CaO -7 Al2O3-Klinker, ein CaO · AI2O1-Klinker
und ein 11 CaO · 7 Al2O3 · CaFa-Klinker verwendet
wurden. Diese Ergebnisse sir.d auch in Tabelle II zusammengestellt.
Gemäß der Erfindung | 1 | 12 CaO · 7 | 4erkömm!icher Zusat; | 1 | Il CaO · 7 AI1O1 · | |
Mischverhältnis | AI2O1: CaSO, | CaF1: CaSO1 | ||||
3 CaO · 3 AI2O3 | 25:75 | 25:75 | ||||
CaFa: CaSO4 | 0,034 | 0,025 | ||||
(G cwichtsprozent) | 25:75 | 0,025 | 0,029 | |||
Expansionsrate (%) 1 Tag | 0,053 | 0,022 | 0,012 | 0,031 | ||
3 Tage | 0,129 | 0,029 | 0,007 | 0,032 | ||
7 Tage | 0,247 | 0,031 | 0,013 | 0,033 | ||
14 Tage | 0,295 | 0,019 | ||||
28 Tage | 0,315 | 0,021 |
Aus dem in Beispiel 1 erhaltenen
3 CaO · 3 AI2O3 · Cal7 rKlinker
und wasserfreiem Calciumsulfat wurde wie in Beispiel 1
ein Zementzusatz hergestellt, mit der Ausnahme, daß 33 Gewichtsprozent Klinker und 67 Gewichtsprozent
Calciumsulfat miteinander vermischt wurden und daß das Gemisch zu einer spezifischen Oberfläche von
5200 cm2/g vermählen wurde. Der Zementzusatz und
herkömmlicher Portlandzement wurden in einem Gewichtsverhältnis von 7:93% zu einem Mörtel
vermischt. In der Tabelle III ist das Ergebnis des Festigkehstests des Mörtels nach der JIS-Norm
R 5201 zusammen mit dem Ergebnis im Falle eines Mörtels aus herkömmlichem Portlandzement allein
zusammengestellt.
.1 Tage | Tabelle TII | 28 Tage | 3 Tage | Druckfestigkei (kg/cm») 7 Tage |
28 Tage | |
30,3 36,7 |
Biegefestigkeit (kg/cm2) 7 Tage |
79,3 85,6 |
121 172 |
229 295 |
385 402 |
|
Herkömmlicher Portlandzement ... Gemäß der Erfindung |
49,5 65,7 |
|||||
Ein Zementzusatz wurde aus dem in Beispiel 1 erhaltenen 3 CaO · 3 Al2O3 ■ CaF2-Klinker und wasserfreiem
Calciumsulfat in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß 67 Gewichtsprozent
Klinker und 33 Gewichtsprozent Calciumsulfat miteinander vermischt wurden und daß
das Gemisch zu einer spezifischen Oberfläche von 5200 cm2/g vermählen wurde. Der Zementzusatz und
herkömmlicher Portlandzement wurden im Gewichtsverhältnis von 30:70% vermischt, um einen angereicherten
Zement herzustellen. Es wurde nach folgendem Ansatz ein Mörtel hergestellt:
Angereicherter Zement 520 g
Sand (Toyoura-Sand) 1040 g
Wasser 234 ecm
Die Druckfestigkeit des gebildeten Mörtels nach lstündigem Härten betrug etwa 50 kg/cm2. Nach
ltägigem Härten betrug sie 190 kg/cm2.
Zu Vergleichszwecken wurden die obigen Versuche zur Bestimmung der Druckfestigkeit wiederholt,
jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle des
3 CaO · 3 Al2O3 ■ CaF,-Klinkers
ein
11 CaO · 7 Al2O., · CaF,-Klinker
verwendet wurde. Die Druckfestigkeit des gebildeten Mörtels nach lstündigem Härten betrug etwa
52 kg/cm2; nach ltägigem Härten betrug sie etwa 186 kg/cm2.
Aus den obigen Beispielen wird ersichtlich, dafi
beim Vermischen des erfindungsgemäßen Zement-Zusatzes, welcher aus Calciumfluoraluminat der chemischen
Formel 3 CaO · 3 Al2O3 ■ CaF2 und Calciumsulfat
zusammengesetzt ist, mit Zement die Expansionsrate des resultierenden Zement ungefähr zehnma
oder mehr so groß ist wie im Fall, wenn ein herkömmlicher Zementzusatz verwendet wird. Weiterhir
wird ersichtlich, daß die Festigkeit der Zement· zusammensetzung um etwa 30% oder mehr erhöhi
werden kann. Diese Wirkungen konnten bislang ciurcl
herkömmliche Zementzusätze nicht erzielt werder
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Expandierender und eine hohe Frühfestigkeit verleihender Zementzusatz aus Calciumsulfat und
Calciumfluoraluminat, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus 20 bis 90 Gewichtsprozent Calciumsulfat und 80 bis 10 Gewichtsprozent
Calciumfluoraluminat mit der chemischen Formel 3CaO · 3Al2O3 · CaF3 besteht.
2. Verwendung eines expandierenden und eine hohe Frühfestigkeit verleihenden Zementzusatzes
nach Anspruch 1, in einer Zementmischung, die 99 bis 70 Gewichtsprozent Zement und 1 bis
30 Gewichtsprozent des expandierenden Zement-Zusatzes enthält.
Applications Claiming Priority (1)
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FR (1) | FR2169365B1 (de) |
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