DE229066C

DE229066C -

Info

Publication number: DE229066C
Application number: DENDAT229066D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 229066 KLASSE \2d. GRUPPE

PAUL DEHNE in HALLE a. S.

Filterkammern.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1908 ab.

Die Erfindung betrifft eine Filterpresse, die ein ununterbrochenes Filtrieren und Absüßen dadurch gestattet, daß beliebig viele Filterkammern um eine mittlere Säule drehbar angeordnet sowie mit einer gemeinschaftlichen Druckleitung zum Zuführen der zu filtrierenden Flüssigkeit versehen und einzeln ausschaltbar sind. Hierbei sind die Filterkammern mit der die Flüssigkeit herzuführenden Druckleitung so verbunden, daß der Pressenbetrieb während der Drehung der Kammern in die Lage, in der die jeweilig gefüllte Kammer vom Betriebe abgeschaltet, geleert und neu hergerichtet werden kann, nicht unterbrochen wird.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung, durch die das Ausschalten, Entleeren und Neueinsetzen einer Filterkammer erleichtert und ein ununterbrochener, bequemer Betrieb ermöglicht wird.

so Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar, bei der vier gleiche Filterkammern a, die kegelförmige Gestalt haben, um eine Säule b drehbar angeordnet sind. Die Kammern α sind an dem auf der Säule /; drehbaren Kopf c befestigt und an die mit einem Bock d drehbare Ringleitung e angeschlossen. In der Mitte der Ringleitung e ist eine gemeinsame Zuleitung f der zu filtrierenden Flüssigkeit angebracht, die gleichzeitig als obere Führung des Drehgestelles dient. Von dieser mittleren Leitung f führt ein Arm g oder deren mehrere zu der Ringleitung e. Die Kammern α bestehen aus zwei ineinandergeschobenen Hohlkegeln a¹, a², die an den einander zugekehrten Flächen in bekannter Weise geriffelt und mit gelochtem Blech und dem Filtertuche bedeckt sind. Man kann durch Einlegen von Kreisringen a^h von verschiedener Stärke zwischen die Dichtungen der Kegel den wirksamen Zwischenraum zwischen dem Innen- und Außenmantel vergrößern oder verringern. Die Kegel α¹,«² werden durch eine mittels Handrad k anzuziehende Spindel k¹ zusammengehalten. Die Spindel k¹ dreht sich in einem Gewinde des inneren Kegels a^% und stützt sich gegen eine in zwei Bügeln i¹ hängende Traverse i, die durch die Bügel mit dem äußeren Kegel verbunden ist.

Das sich unter den Filtertüchern ansammelnde Filtrat läuft in den Rinnen I¹,1² zusammen, aus denen es durch die Hähne I^s, I^ in eine um die Säule b konzentrisch angeordnete Kreisrinne m fließt.

In der Säule b befindet sich die Zuleitung b¹ der Absüßflüssigkeit, die durch eine für jede Kammer besondere Abzweigung δ² von dem drehbaren Rohrkopf d^l in den äußeren Kegelmantel a¹ der Filterkammern α eintritt.

Die zu filtrierende Flüssigkeit wird von einer Druckpumpe der Filterpresse durch den Stutzen f zugeführt, von dem die ringförmige Leitung e durch das Rohrstück g gespeist wird. Diese Flüssigkeit tritt aus dieser Ringleitung von oben her in die einzelnen Filterkammern ein, füllt den Zwischenraum zwischen dem inneren und dem äußeren Kegelmantel aus und verdrängt die im Apparate befindliche Luft, die durch den Entlüftungshahn p ent-

(2. Auflage, ausgegeben am 12. April igr/J

weicht. Der in der Flüssigkeit schwebende Rückstand wird von den Filtertüchern α³, α⁴ zurückgehalten, während die filtrierte Flüssigkeit in den Hohlräumen zwischen den Kegelmänteln und den Filtertüchern herunterläuft und sich in den Rinnen I¹,1² sammelt. Das Filtrat verläßt die Filterkammern durch die Ablaßhähne I^s, /⁴ und tritt in eine Sammelrinne m ein.

ίο Ist der Zwischenraum zwischen den beiden Kegelmänteln a¹, a² mit dem abzufiltrierenden Stoff gefüllt, so wird die Zuleitung der zu filtrierenden Flüssigkeit durch den Hahn h¹ abgeschlossen und die Absüßleitung b² durch Drehung des Hahnes b³ geöffnet. Die Absüßflüssigkeit verteilt sich auf der inneren Oberfläche des Kegelmantels a¹, dringt gleichmäßig durch den abfiltrierten Rückstand hindurch nach dem inneren Kegel a² und fließt in die Ringrinne I¹, aus der sie durch den Hahn Z⁸ in die Sammelrinne abgezogen wird. Der andere Hahn Z⁴, der während der Filtration geöffnet bleibt, wird während des Absüßens geschlossen.

Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zum Auseinandernehmen einer mit dem abzufiltrierenden Stoffe angefüllten Kammer und zur Einbringung eines neuen Filters besteht in einer beliebigen, in dem gezeichneten Beispiel hydraulisch betriebenen Hebevorrichtung n, die den inneren Kegel a² aufnimmt und ihn auf den mit zwei gabelartigen Tragarmen ausgerüsteten Drehtisch 0 niederläßt. Der zweite gabelartige Tragarm dient zur Aufnahme eines bereit gehaltenen, gereinigten Ersatzkegels, der nach dem Umschwenken des Tisches um 180 ° von der Hebevorrichtung in den äußeren Kegel a¹ eingesetzt werden kann.

Ist eine der Kammern mit dem Rückstand angefüllt, so dreht man die Filterpresse, bis diese Kammer über dem Abhebetisch η steht. Der Abhebetisch η wird gehoben, bis er den inneren Kegel a² berührt. Durch Drehen des Handrades k wird dann die Traverse i so weit angehoben, daß die Bügel i¹ zur Seite geschwenkt werden können, wodurch der Zusammenhang der beiden Kegel a¹, a² gelöst wird. Der Abhebetisch η wird nun mit dem Kegel a² heruntergelassen, bis sich dieser auf den Drehtisch 0 stützt. Der hydraulische Tisch η senkt sich noch weiter, so daß der Drehtisch über ihn hinweggeschwenkt werden kann. Auf der anderen Seite des Drehtisches 0 steht der bereit gehaltene Reservekegel, der nach dem Umschwenken des Tisches in die geöffnete Kammer a¹ eingeführt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Ununterbrochen arbeitendes Filter mit mehreren um eine mittlere Säule drehbaren Filterkammern, denen die zu nitrierende Flüssigkeit durch ein gemeinschaftliches Zuflußrohr unter Druck zugeführt wird und die einzeln ausgeschaltet werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern aus zwei ineinandergesteckten, mit ihrer Basis nach unten gerichteten, auf ihren einander zugekehrten Oberflächen mit Filterstoff belegten Kegeln gebildet werden, und daß in der Lage, in der die jeweilig gefüllte Kammer vom Betriebe ausgeschaltet, geleert und neu hergerichtet werden kann, die Verbindung der übrigen Filterkammern mit der Druckleitung nicht unterbrochen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.