DE1436267C3 - Rückspülfilter für flussige Medien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen aus der US-PS 2 835 390 bekannten Rückspülfilter für flüssige Medien, der mindestens einen zylindrischen, feststehenden, die Filterfläche in Fenster unterteilenden, radial von innen nach außen durchströmten Stützkäfig mit abströmseitig angeordneten Sieben aufweist, in dessen Innern eine die Filterrückstände abführende Einrichtung in Richtung der Zylinderachse verschiebbar angeordnet ist, an der eine abdichtend durch das Filtergehäuse zur Zylinderachse koaxial geführte Verstellstange befestigt ist und die während der Rückspülung über einen radialen Kanal in der Filterrückstände abführenden Einrichtung, deren Eintrittsöffnung in axialer Richtung entsprechend der axialen lichten Weite der Fenster bemessen ist und über ein mit der Einrichtung verschiebbares Rohr, das durch den Boden des Filtergehäuses führt, mit einem unter geringerem Druck stehenden Raum in Verbindung gebracht wird.

Bei diesem bekannten Rückspülfilter sind die Fenster im zylindrischen Stützkäfig entlang einer Schraubenlinie angeordnet und die Filterrückstände abführende Einrichtung besteht aus einer entlang der Zylinderachse des Stützkäfigs auf- und abbewegbaren und drehbaren Abflußtülle, deren Mundstück entlang einer Schraubenlinie von Fenster zu Fenster des Filtereinsatzes bewegbar ist. Die Abflußtülle erstreckt sich — ausgehend von seinem an der Innenseite des Käfigs anliegenden Mundstück — über einen radialen Kanal bis zur Zylinderachse des Stützkäfigs und dann senkrecht nach unten. Das nach unten weisende Teil der Abflußtülle ist

ίο in einem ortsfesten Rohr teleskopierbar geführt, das mit dem Raum geringeren Druckes beziehungsweise mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Durch das zwischen der Sauberseite des Rückspülfilters und der Abflußtülle bestehende Druckgefälle drückt die gefilterte Flüssigkeit gegen das Siebteil des angeschlossenen Fensters des Stützkäfigs und bewirkt eine Spülung des vor diesem Fenster befindlichen Siebteiles. Die Filterrückstände werden dabei durch die Abflußtülle abgeführt.

ao Dieser bekannte Rückspülfilter hat den Nachteil, daß die schraubenlinienförmige Anordnung der Fenster im Stützkäfig aufwendig ist und daß eine nach einer Schraubenlinie verlaufende Führung des Mundstückes f der Abflußtülle notwendig ist. Trotz einer derartigen Führung ist eine dichte Anlage des Mundstückes an der Innenseite des Stützkäfigs schwierig. Ferner hat dieser Rückspülfilter den Nachteil, daß blinde Fenster, d. h. abgeschlossene Fenster im Käfig vorgesehen werden müssen, damit die Abflußtülle in eine Stellung gebracht werden kann, in der keine Rückspülung stattfindet. Diese blinden Fenster verringern die wirksame Oberfläche des Filtereinsatzes.

Bei einer anderen aus der US-PS 2 835 390 bekannten Ausführungsform eines Rückspülfilters sind die Fenster des Stützkäfigs gruppenweise in Stufen übereinander angeordnet und jede Stufe ist durch einen horizontalen Führungsring von der anderen Fenstergruppe getrennt. In den horizontalen Führungsringen sind Ausnehmungen versetzt zueinander angeordnet, durch die die Abflußtülle mit ihrem Mundstück hindurchgeschoben werden kann, wenn die Fenster einer anderen Gruppe gespült werden sollen.

Bei dieser Ausführungsform ist zwar der Stützkäfig des Rückspülfilters etwas einfacher gestaltet wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform, jedoch ist hier die Steuerung der die Filterrückstände abführenden Einrichtung komplizierter.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rückspülfilter der eingangs beschriebenen Art so zu gestalten, daß eine partielle, aber fortschreitende Rückspülung des zylindrischen Filterelementes unter Vermeidung einer schraubenlinienförmigen Bewegungsbahn der Filterrückstände abführenden Einrichtung möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Filterrückstände abführende Einrichtung einen im zylindrischen Käfig ringsum dichtend geführten, scheibenförmigen Schieber aufweist, in dessen Zylinderfläche eine mit dem radialen Kanal in Verbindung stehende, die Eintrittsöffnung bildende Umfangsnut angeordnet ist und die Verbindung zwischen dem radialen Kanal und dem Rohr durch ein Verschlußstück absperrbar ist, das mit der Verstellstange gekuppelt ist, die ihrerseits um eine Schaltstrecke in axialer Richtung frei beweglich im Schieber gehalten ist.

6g Bei diesem Rückspülfilter kann durch eine einfache Auf- und Abbewegung des ringsum dichtend am Käfig anliegenden Schiebers die Rückspülung einer Gruppe von in gleicher Höbe sich befindender Fenster des

Siebeinsatzes erfolgen. Mit der Aufwärtsbewegung der Verstellstange wird stets der die Filterrückstände abführende Kanal im Schieber geöffnet, so daß eine Rückspülung stattfinden kann, während bei Abwärtsbewegung sowie in der unteren Ausgangsposition die Verstellstange den die Filterrückstände abführenden Kanal im Schieber schließt, so daß eine Rückspülung unterbunden ist. Das Verschlußstück, welches den die Filterrückstände abführenden Kanal im Schieber öffnet oder schließt, kann unmittelbar vom Ende der Verstellstange gebildet sein.

Zweckmäßigerweise ist die Verstellstange mit einem doppelt wirkenden Kolben verbunden, dessen Beaufschlagung in Abhängigkeit von Änderungen zwischen Filtereingang und Filterausgang herrschenden Differenzdrucke erfolgt. Auf diese Weise ist eine selbsttätig wirkende Steuerung des Rückspülvorganges möglich.

In der folgenden Beschreibung wird an Hand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Der im vertikalen Schnitt dargestellte ao Rückspülfilter weist einen stehenden, durch Zuganker 1 im Gehäuse 2 eingespannten zylindrischen Siebeinsatz auf. Dieser Siebeinsatz setzt sich zusammen aus einem inneren Stützkäfig 3 mit rechteckigen, jedoch horizontal sich erstreckenden Fenstern 4, die durch Längsstege »5 5 voneinander getrennt sind und aus einem am Umfang des Käfigs 3 anliegenden Sieb 6. Die zu reinigende Flüssigkeit tritt unter Druck durch den Einlaßstutzen 7 in das Gehäuse 2 ein, wird am Boden 9 des Filtergehäuses 2 nach oben umgeleitet, strömt von unten durch einen relativ weiten Kanal 10 in einem scheibenförmigen Schieber 11 in den Innenraum des Käfigs 3 und passiert den Siebeinsatz von innen nach außen und tritt gereinigt durch den Auslaßstutzen 8, der dem Einlaßstutzen 7 diametral gegenüberliegt, aus dem Filter aus.

Die Filterrückstände abführende Einrichtung wird von dem scheibenförmigen Schieber 11 gebildet, der im zylindrischen Käfig 3 ringsum dichtend vertikal verschiebbar im Käfig 3 geführt ist und mittels einer zentralen Verstellstange 12 verstellt werden kann. Die Verstellstange 12 ist mit ihrem unteren als Verschlußstück 14 wirkenden Ende um eine Schaltstrecke a in axialer Richtung frei beweglich im Schieber 11 gehalten. Die vom Schieber 11 aufgenommenen Filterrückstände werden über ein im Hals 13 des Schiebers 11 befestigtes Rohr 15 abgeführt, das über einen zentralen und vom Verschlußstück 14 der Verstellstange 12 absperrbaren Kanal 16 und über einen radial verlaufenden Kanal 17 mit einer Umfangsnut 18 an der Mantelfläche des Schiebers 11 verbunden ist. Die Umfangsnut 18 bildet die Eintrittsöffnung für die rückgespülte Flüssigkeit mit den abgespülten Filterrückständen. Die Höhe b der Umfangsnut 18 ist etwas kleiner als die lichte Höhe der Fenster 4. Die Höhe cdes Schiebers 11 an seinem Umfang ist etwa drei- bis viermal höher als die Höhe eines Fensters. Durch Anheben der Verstellstange 12 wird zunächst das Verschlußstück 14 angehoben und somit die Verbindung zwischen den Kanälen 16 und 17 im Schieber 11 geöffnet. Bei weiterem Anheben der Versteljs,tange 12 wird der Schieber 11 zusammen mit dem durch den Boden 9 des Filtergehäuses 2 geführten Rohr 15 angehoben. Dadurch werden gruppenweise nacheinander die Fenster 4 des Käfigs 3 über die Umfangsnut 18 im Schieber 11 mit dem unter atmosphärischem Druck stehenden Innern des Rohres 15 in Verbindung gebracht. In jeder angesteuerten Fenstergruppe entsteht ein Druckgefälle zum Rohr 15 hin, wodurch die bereits gefilterte Flüssigkeit durch den die Fenster vor der Umfangsnut 18 abdeckenden Siebteil hindurchströmt und dabei spült. Hierbei werden die an der Innenseite des Siebes innerhalb der angeschlossenen Fenster abgelagerten Schmutzteilchen oder Filterrückstände mitgerissen und sie gelangen mit der rückgespülten Flüssigkeit in einen unterhalb des Rückspülfilters angeordneten Aufnahme- und Absetzbehälter 19, der ein Überlaufrohr 20 aufweist. Der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 19 ist durch einen Lochkranz 21 im Überlaufrohr festgelegt. Die Verschiebung der Verstellstange 12 erfolgt hydraulisch mittels eines in einem Zylinder 22 geführten doppelt wirkenden Kolbens 23. Die Verstellung des Kolbens 23 erfolgt selbsttätig in Abhängigkeit von der Höhe des zwischen Filtereintritt und Filteraustritt herrschenden Druckunterschiedes. Für den Anschluß dieser Steuereinrichtung weist der filterseitige Arbeitsraum 24 des Kolbens 23 einen Anschluß 25 und der obere Arbeitsraum 26 zwei Anschlüsse 27 und 28 auf, von denen der Anschluß 27 bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens 23 in seiner oberen Endstellung überfahren wird. In der unteren Ausgangsstellung des Kolbens 23 ist der Arbeitsraum 26 über den Anschluß 28 mit einem Druckmittel beaufschlagt. Erreicht der Differenzdruck zwischen Filtereintritt und Filteraustritt infolge zunehmender Verschmutzung einen bestimmten Wert, so wird das von oben auf den Kolben wirkende Druckmittel abgeschaltet und ein über den Anschluß 25 zugeführtes, von unten auf den Kolben wirkendes Druckmittel zugeschaltet, so daß der Rückspülvorgang des Filters einsetzt. Hat der Schieber 11 die obere Fensterreihe 4 des Käfigs 3 erreicht, dann überfährt der Kolben 23 den Anschluß 27, wodurch ein Umschaltvorgang ausgelöst wird, der den Kolben 23 zusammen mit dem Schieber 11 in die Ausgangslage zurückbewegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Rückspülfilter für flüssige Medien, der mindestens einen zylindrischen, feststehenden, die Filterfläche in Fenster unterteilenden, radial von innen nach außen durchströmten Stützkäfig mit abströmseitig angeordneten Sieben aufweist, in dessen Innern eine die Filterrückstände abführende Einrichtung in Richtung der Zylinderachse verschiebbar angeordnet ist, an der eine abdichtend durch das Filtergehäuse zur Zylinderachse koaxial geführten Verstellstange befestigt ist und die während der Rückspülung über einen radialen Kanal in der Filterrückstände abführenden Einrichtung, deren Eintrittsöffnung in axialer Richtung entsprechend der axialen lichten Weite der Fenster bemessen ist und über ein mit der Einrichtung verschiebbares Rohr, das durch den Boden des Filtergehäuses führt und mit einem unter geringerem Druck stehenden Raum in Verbindung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterrückstände abführende Einrichtung einen im zylindrischen Käfig ringsrum dichtend geführten, scheibenförmigen Schieber (11) aufweist, in dessen Zylinderfläche eine mit dem radialen Kanal (17) in Verbindung stehende, die Eintrittsöffnung bildende Umfangsnut (18) angeordnet ist und die Verbindung zwischen dem radialen Kanal (17) und dem Rohr (15) durch ein Verschlußstück (14) absperrbar ist, das mit der Verstellstange (12) gekuppelt ist, die ihrerseits um eine Schaltstrecke (a) in axialer Richtung frei beweglich im Schieber (11) gehalten ist.

2. Rückspülfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (14) von dem im Schieber (11) gehaltenen Ende der Verstellstange (12) gebildet ist.

3. Rückspülfilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellstange (12) mit einem doppelt wirkenden Kolben (23) verbunden ist, dessen Beaufschlagung in Abhängigkeit von Änderungen zwischen Filtereingang und Filterausgang herrschenden Differenzdrucke erfolgt.