DE22863C - Verfahren, die Revision von Dampfkesseln durch verschiebbare oder zerlegbare Einmauerungen zu erleichtern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Dampfkesseleinmauerungen haben im allgemeinen den Nachtheil, die Dampfkessel für den Fall einer vorzunehmenden Reparatur oder einer Revision derartig unzugänglich zu machen, dafs nicht selten bei einer solchen Gelegenheit die Einmauerung theilweise abgetragen und dann wieder erneuert werden mufs.

Dieser Uebelstand soll durch die nachstehend beschriebene Einrichtung beseitigt werden.

Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung soll nur als Beispiel dienen; die Construction selbst ist der verschiedensten Modificationen fähig und richtet sich lediglich. nach dem gegebenen Falle.

Die gemauerten Wände α a¹, welche den Kessel k umgeben, ruhen ihrer Länge nach dicht über dem Fufsboden auf gufseisernen starken Platten cc¹. Diese Platten sind mit Ohren d d¹ und mit an diesen gelagerten Rollen oder Rädern e e¹ versehen. Die Breite der Platten entspricht der Dicke der einzelnen verticalen Wände. Auf untergelegten Schienen, Platten u. s. w. können deshalb die Wände vom Kessel weg- und wieder an diesen heranbewegt werden. Die betreffende Wand braucht nur so weit vom Kessel abgerückt zu werden, dafs ein Mann bequem in den Raum zwischen Kessel und Mauerwerk hineingelangen und darin arbeiten bezw. eine Revision vornehmen kann.

Fig. ι zeigt diese Vorrichtung in einem Querschnitt, während Fig. 2 die theilweise Vorderansicht der einen fahrbaren Seitenwand der Kesseleinmauerung veranschaulicht. Die Decke der Ummauerung besteht aus Platten h b¹, welche mittelst der daran befestigten Ringe h h¹ abnehmbar sind. Sobald man diese Platten b b^x entfernt und die Seitenwandungen α a¹ in der durch Fig. 1 und 2 veranschaulichten Weise vom Kessel k abrückt, so ist der letztere freigelegt und kann infolge dessen leicht · revidirt oder reparirt werden.

Statt der fahrbaren Seitenwände werden auch feststehende Wände aus Platten //' von feuerfestem, porösem oder nicht porösem Material hergestellt, bei denen die Platten einzeln entfernt werden können, wie Fig. 5 und 6 im Querschnitt zeigen. Diese Platten sind an ihren verticalen Stofsflächen mit Nuthen und Federn versehen, welche entweder in Form von Eisenbeschlägen an den Platten//¹, Fig. 6, befestigt oder direct in die Platten eingearbeitet sind, wie Fig. 5 zeigt. Die Platten ff¹ werden mit Hülfe dieser Federn und Nuthen durch entsprechendes Zusammenschieben verbunden und so ohne Mörtel und mit oder ohne metallene Armirung zu Wänden zusammengebaut. Wenn hiernach auch die Verwendung von Mörtel möglichst vermieden werden soll, so ist doch nicht ausgeschlossen, dafs in besonderen Fällen eine solche von Vortheil sein kann. Die Abdichtung der Platten gegen einander kann im allgemeinen für die horizontalen Fugen lediglich mit trockenem Sand erfolgen, während die verticalen Stofsfugen event, mit Lehm ausgestrichen oder mit Schlackenwolle ausgestopft werden. Die auf solche Weise hergestellten Kesselummauerungen werden schliefslich mit einem eisernen Rahmen umgeben und entsprechend verankert. Die

Platten ff¹ lassen sich in diesem Falle behufs einer vorzunehmenden Revision des Kessels bequem einzeln entfernen, so dafs der Kessel dadurch an jeder beliebigen Stelle zugänglich gemacht werden kann. Die Fahrvorrichtung, wie sie oben beschrieben wurde, ist daher für diese Art Mauern unnöthig.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Das Verfahren, die Emmauerungen von Dampf-, Heiz- oder Kochkesseln behufs Erleichterung der Revision verschiebbar oder leicht zerlegbar zu machen, darin bestehend, dafs man entweder die Wandungen der Einmauerung, von einander getrennt, auf Rollen oder Rädern verschiebbar und die Deckplatten abnehmbar herstellt, oder dafs man die Wandungen aus einzelnen gröfseren Steinen, vorzugsweise ohne Mörtelverband, unter Umständen jedoch auch mit solchem derart zusammensetzt, dafs jeder einzelne Stein nach Bedarf leicht entfernbar ist.

   Hierzu ϊ Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.