DE227339C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B19/00—Other methods of shaping glass
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- Joining Of Glass To Other Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 227339 KLASSE 32^. GRUPPE
ALFONS TRASSL in WARMENSTEINACH.
Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. November 1909 ab.
Durchlochte Gegenstände wurden seither entweder in Formen gegossen oder gepreßt,
oder aber mittels Formzangen von wiedererweichten Glasstangen abgezwickt und gleichzeitig
geformt, z. B. die Lampenperlen und böhmischen Murkelperlen. Bei der Herstellung
der sogenannten bayerischen Glasperlen fährt der Arbeiter mit der Spitze seines Arbeitsstabes in die Glasmasse und bringt dadurch
ίο zunächst einen unregelmäßigen, für den eigentlichen
Zweck noch vollständig unbrauchbaren Glasklumpen über die Glasoberfläche. Dieser
Klumpen bleibt, nachdem der Arbeitsstab unter kräftigem Draufschlagen mit einem Klopfer aus der Glasmasse herausgerissen ist,
auf der Glasoberfläche liegen. Aus dem Klumpen zieht der Arbeiter mit dem Arbeitsstabe einen Glasfaden zurecht, den er dann
durch Drehungen ' unter gleichzeitigem Vor- oder Rückwärtsschieben des Stabes auf diesen
aufwickelt, wobei er auf einmal immer nur eine Perle fertigen kann. Alle diese Handgriffe
erheischen große Übung und Geschicklichkeit und es können damit nur ganz ungenaue
Erzeugnisse erzielt werden. Andere Gegenstände, wie Schmelzperlen und venetianische
Perlen, werden in der Weise hergestellt, daß zuerst Rohre gezogen und diese dann in
möglichst gleichmäßige Stücke zerschnitten werden, deren scharfe Kanten man in Venedig
dadurch abrundet, daß die Perlen (zur Vermeidung des Zusammenschmelzens mit Kalk- und Kohlenpulver vermengt) in beständig
in Drehung erhaltenen Trommeln erhitzt werden.
Augenscheinlich ist nun ein wesentlicher Unterschied zwischen allen seitherigen Verfahren
und der vorliegenden Erfindung, weil bei der letzteren durch irgendeine mechanische
oder automatische Vorrichtung aus der flüssigen Glasmasse in angemessenen Abständen
und unbeschränkter Anzahl Glasansätze von zweckentsprechender Größe und Form in einer Reihe in beliebig geeigneter Anordnung
herausbefördert werden, worauf diese Ansätze mit der Länge eines mehr oder weniger langen
geraden Eisen- oder Stahlstäbchens gleichzeitig berührt und durch Umdrehen des letzteren
fadenförmig auf den Arbeitsstab aufgewickelt werden, so daß mit einem Male so viele durchlochte
Gegenstände von gewünschter Form und Größe gebildet werden können, als Glasansätze
vorhanden sind. Auf welche Weise diese Glasansätze geschaffen werden, ob durch Drehung, Heben oder Senken der gewählten
Vorrichtung, durch Auspressen oder selbsttätiges Ausfließenlassen usw. ist nebensächlich,
wenn die Ansätze nur so angeordnet sind, daß sie dem vorstehend beschriebenen Verfahren
ohne weitere Zurechtrichtung zweckdienlich sind.
Natürlich können die auf diese Art erzeugten Gegenstände nur ringeiförmige, runde, ovale
oder röhrenförmige Gestaltung haben mit glatter Oberfläche. Aber infolge ihrer symmetrischen
Aneinanderreihung an der Eisenstarige können sie nachher in noch plastischem Zustand, z. B. durch Pressen in mehrteiligen
Formen, deren Entfernung voneinander . der Lage der Gegenstände an der Stange ent-
spricht, oder auf irgendeine andere Weise mit einem Male samt und sonders umgebildet
werden.
Eine Vorrichtung, welche zu dem neuen Verfahren beispielsweise angewendet werden
kann, ist auf der Zeichnung veranschaulicht. Hierbei ist (Fig. ι A und B) eine Eisenstange a
ins Auge genommen, welche mechanisch über die flüssige Glasmasse, hier also über den
ίο Glashafen h (Fig. 2 und 3) geführt werden
kann und welche in zweckentsprechenden Entfernungen mit Haken b versehen ist, die hinsichtlich
Form, Länge und Stärke (b1, δ2, b3,
b*) dem zu erzeugenden Gegenstande entsprechend
gewählt sind. Diese Eisenstange dreht sich durch mechanische Einwirkung über der Glasmasse um die eigene Achse, die
Haken b tauchen dabei (Fig. 2 und 3) in die flüssige Glasmasse c und bringen ohne
weiteres eine gerade Reihe von Glasansätzen d (d1, d2, d3, d^) von gewünschter Gestaltung über
die Glasoberfläche. Die Glasansätze d werden (Fig. 4) von der geraden, drehbaren Eisenstange
e gleichzeitig erfaßt und auf einmal durch Aufwickeln samt und sonders zu Körpern
gestaltet, die in Form und Größe den Glasansätzen entsprechen (Fig. 5 f1 bis fl).
Dadurch wird auf einfache und sichere Weise eine Massenherstellung ermöglicht, deren Neuheit
und Eigenart außer Zweifel steht.
Die Glasansätze können aber auch, wie angedeutet, durch irgendeine andere beliebige
Vorrichtung gebildet werden, z. B. durch Heben oder Senken eines in die flüssige Glasmasse
eingelassenen, zweckmäßig ausgemuldeten, feuerfesten Plättchens gg (Fig. 6) oder
sonst dergleichen. Der Eisenstab fängt hier das nach Emporbringen des Plättchens gg an den
äußeren Enden der Mulden g1, g2, g3, g4 haftende
Glas und dreht es auf. Daraus geht hervor, daß die Art der Vorrichtung erst in zweiter Linie in Betracht kommt. Das
Wesentliche ist, daß die Vorrichtung die Glasansätze derart aus der Glasmasse herausbefördert
werden, daß eine gerade Stange aus Eisen oder anderem passenden Stoffe diese Ansätze gleichzeitig fassen und aufdrehen kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern durch Aufwickeln einer bildsamen
Glasmasse auf ein stabförmiges Werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß mittels irgendeiner beliebigen Vorrichtung
aus der Glasmasse in beliebiger Anzahl und angemessenem Abstand in entsprechender
Anordnung in gerader Reihe herausbeförderten Glasansätze von einem geeigneten geraden Arbeitsstabe gleichzeitig berührt
und auf einmal samt und sonders aufgewickelt werden, wodurch aus jedem Ansatz ein auf der Stange sitzender Hohlkörper
entsteht.
2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die nach Anspruch 1 gebildeten Hohlkörper noch auf der Stange sitzend weiter geformt
werden.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen,
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE227339C true DE227339C (de) |
Family
ID=487805
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT227339D Active DE227339C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE227339C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1082707B (de) * | 1959-07-08 | 1960-06-02 | Huebel & Schoeler O H G | Vorrichtung zur Herstellung von aufgefaedelten Presskoerpern |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1082707B (de) * | 1959-07-08 | 1960-06-02 | Huebel & Schoeler O H G | Vorrichtung zur Herstellung von aufgefaedelten Presskoerpern |
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