DE226883C - UEberdruckoperationsapparat, bei welchem der Lunge des Patienten durch Mund und Nase die Atmungsluft unter moeglichst gleichbleibenden, geringem UEberdruck zugefuehrt wird - Google Patents
UEberdruckoperationsapparat, bei welchem der Lunge des Patienten durch Mund und Nase die Atmungsluft unter moeglichst gleichbleibenden, geringem UEberdruck zugefuehrt wirdInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61G—TRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
- A61G10/00—Treatment rooms or enclosures for medical purposes
- A61G10/02—Treatment rooms or enclosures for medical purposes with artificial climate; with means to maintain a desired pressure, e.g. for germ-free rooms
- A61G10/023—Rooms for the treatment of patients at over- or under-pressure or at a variable pressure
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur wirksamen Überdruckoperation, bei welcher den Atmungsorganen des Patienten
Atmungsluft unter einem geringen Überdruck zugeführt wird, ist ein möglichst großes Luftquantum
erforderlich, um die Druckschwankungen infolge schneller Einatmung oder anderer Ursachen (Husten, Hantierungen des
Narkotiseurs) möglichst gering zu machen. Aus diesem Grunde werden bisher rotierende
ίο Gebläse, z. B. Kapselgebläse oder Ventilatoren
angewandt. Dadurch und in Verbindung mit einer elektrischen Antriebsmaschine werden die
Operationsapparate nicht, nur sehr kostspielig, sondern auch schwer und unhandlich. Ist
dieser Nachteil auch für große Kliniken unerheblich, so stellen doch beispielsweise Feldlazarette
in erster Linie die Forderung der Handlichkeit.
Die vorliegende Erfindung benutzt zur Er-
zeugung der Überdruckatmungsluft die bekannte Saug- und Druckdüse, die von dem
handelsüblichen, in Stahlzylindern komprimierten Gas (Sauerstoff oder Luft) gespeist wird,
und die die zur Atmung erforderliche Luftmenge aus der atmosphärischen Luft ansaugt.
Der Erfindung gemäß ist der Überdruckoperationsapparat daher dadurch gekennzeichnet,
daß die Überdruckatmungsluft mittels einer durch ein Druckgas (gespannter Sauerstoff
o. dgl.) betriebenen Saug- und Druckdüse in einem die Atmungsorgane abschließenden Behältnis
(Kopfkasten, Gesichtsmaske o. dgl.) erzeugt wird, aus dem die Druckluft durch ein
Sicherheitsventil abbläst.
Es ist bereits der Vorschlag gemacht worden, eine Sauerstoffbombe als alleinige Druckquelle
zu benutzen. Für Apparate, die für Operationen an Menschen gebraucht werden
sollen, kann eine Sauerstoffbombe als alleinige Druckquelle aber nicht in Betracht kommen,
es müßte denn mit sehr großer Verschwendung gearbeitet werden. Der Überdruckoperationsapparat
erfordert bei genügender Luftspülung minutlich mindestens 50 Liter, wenn möglich aber mehrere Hundert Liter Luft.
Nimmt man 100 Liter Luft minutlich an,* so · würde ein Saxierstoffzylinder mit 1200 Litern
Sauerstoff nur 12 Minuten lang ausreichen. Für eine Operation von einstündiger Dauer
würde man daher fünf solche Sauerstoffzylinder brauchen.
Im Gegensatze hierzu wird durch die Anwendung
einer Saug- und Druckdüse als Mittel, um dem Sauerstoff noch atmosphärische
Luft von außen her zuzuführen, bei dem Erfindungsgegenstande die besondere Wirkung erzielt, daß keine Sauerstoffverschwendung
stattfindet, sondern schon mit einem einzigen Sauerstoff zylinder eine einstündige
Überdruckoperation durchgeführt werden kann, wobei nicht nur 100 Liter Druckluft minutlich
zur Verfügung stehen, sondern 300 Liter. Da also mit dem fünften Teil des verbrauchten
Sauerstoffes eine dreimal größere Wirkung hervorgebracht wird, so bedeutet dies eine bedeutend
bessere Ausnutzung des gespannten Sauerstoffes.
Die an sich bekannte Saug- und Druckdüse hat bei Atmungsapparaten bislang nur den
Zweck gehabt, die Aufrechterhaltung eines
Luftkreislaufes sicherzustellen. Demgegenüber hat die Saugdüse an dem vorliegenden
Überdruckoperationsapparat die höhere Aufgabe, Druckluft von einem Druck von ungefähr
io cm Wassersäule in einem geschlossenen Behältnis zu erzeugen, aus dem die Druckluft
durch ein Sicherheitsventil dauernd abbläst. Bei den bekannten Vorrichtungen dient also
die Saug- und Druckdüse, lediglich der Luftbewegung in einem geschlossenen. Kreislauf,
während sie beim Erfiridungsgegenstand eine Art Druckkessel mit Druckluft zu speisen hat.
Der Apparat, der in Fig. ι und 2 der Zeichnung im Längsschnitt und in oberer Ansicht.
dargestellt ist, setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: α ist der Stahlzylinder mit dem
Druckminderventil b Und der Betriebsgasdruckleitung c. d ist die Saug- und Druckdüse mit
der Atmungsiuftzuleitung i. k ist der Überdruckkopfkasten, in welchem sich die Atmungsorgane des Patienten, im Zeichnungsbeispiel
der ganze Kopf, ; hermetisch am Halse gegen die Atmungsluft abgedichtet, befinden. I ist
die Atmungsluftableitung, die im Druckregelventil m endigt. Je mehr oder je weniger
dieses Ventil m belastet ist durch Gewicht oder durch Feder, um so höher oder geringer
ist der Überdruck im Kopfkasten k.
Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende:
Die Saug- und Druckdüse d, die durch das
. gespannte Gas (Sauerstoff oder Luft) als Triebkraft aus der Rohrleitung c gespeist wird,
saugt gewöhnliche atmosphärische Luft, und zwar eine vielfache Menge des Druckgasverbrauches
an und drückt diese Luft, vermischt mit dem expandierten Betriebsdruckgas, durch
■ die Leitung i in den Kopfkasten k. Die
Luftmenge muß so groß sein, daß der Patient auch bei tiefen und schnellen Einatmungszügen-nicht
nur genügend Luft zur Verfügung hat, sondern auch der Überdruck bei der Einatmung nicht wesentlich geringer wird.
Bei der Ausatmung öffnet sich das belastete Ausblaseventil m entsprechend weiter. Da
stets überschüssige Luft vorhanden sein soll, so wird dieses Aüsblaseventil nie völlig geschlossen
sein. Am Kopfkasten sind Handmanschetten p, p (siehe Fig. 2) vorgesehen, die
dem Narkotiseur gestatten, in das Innere des Kopfkastens zu fassen. Der Deckelverschluß
des Kopfkastens besteht aus Glas.
Die beschriebene erforderliche hohe Wirkung der Saug- und Druckdüse wird durch
dessen richtige Konstruktion erreicht. Vorausgesetzt, das erforderliche minutliche Luftquantum
betrage etwa 300 Liter, so ist ein Betriebsdruck von etwa 10 Atm. und eine
Druckgasmenge von etwa 20 Litern in der Minute erforderlich. Mit einem in Krankenhäusern
üblichen Sauerstoffzylinder von 10 Litern kubischem Fassungsraum, der etwa 1250 Liter
komprimierten Sauerstoff enthält, würde man den Apparat etwa 1 Stunde betreiben können.
Um nun sicher zu sein, daß infolge Druckgasmangels eine Störung der Operation nicht
eintritt, ordnet man zweckmäßig. zwei oder drei Sauerstoffzylinder nebeneinander an, die
dann nur nacheinander geöffnet zu werden brauchen.
Bei den in Betracht kommenden großen anzusaugenden Luftmengen stößt die Ausführung
einer einzigen Saug- und Druckdüse auf gewisse Schwierigkeiten. Durch Anordnung einer Reihe parallel arbeitender kleiner Saug-
und Druckdüsen (Fig. 3), welche gemeinsam die Überdruckatmungsluft liefern, können diese
Schwierigkeiten vermieden werden.
Der Kopfkasten k kann, falls die Ausführung des ganzen Apparates noch mehr vereinfacht
werden soll, fortfallen und an dessen Stelle eine Gesichtsmaske (Fig. 4) treten, die Mund
und Nase nach außen gut abdichtend umschließt und mit den beiden Atmungsluftleitüngsrohren
i und I in Verbindung steht.
Als Betriebsdruckgas verwendet man mit Vorteil komprimierten Sauerstoff, weil man den
physiologischen Nutzen der Atmung dadurch erhöht, da sowohl die Atmungsfähigkeit wie
auch die allgemeine Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Patienten, welche der schwierigen
Überdruckoperation . unterworfen werden müssen, in vielen Fällen während der Operation
erheblich vermindert ist.
Die Anordnung der Saug- und Druckdüse an dem Kopfkasten bzw. an der Gesichtsmaske
bringt den Vorteil, daß weite, bewegliche Zuleitungsrohre für die Atmungsluft entbehrlich
werden, die bei Anordnung der Düse beispielsweise am Druckminderventil wegen ihrer Weite und Schwere sehr störend empfunden
würden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Überdruckoperationsapparat, bei welchem der Lunge des Patienten durch Mund und Nase die Atmungsluft unter möglichst gleichbleibendem, geringem Überdruck zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckatmungsluft mittels einer Saug- und Druckdüse, die durch ein Druckgas (gespannter Sauerstoff 0. dgl.) betrieben wird, in einem geschlossenen Behältnis (Kopfkasten, Gesichtsmaske o. dgl.) erzeugt wird, aus dem sie durch ein Sicherheitsventil abbläst. .Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE226883T | 1908-12-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE226883C true DE226883C (de) | 1910-10-11 |
Family
ID=487393
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1908226883D Expired DE226883C (de) | 1908-12-03 | 1908-12-03 | UEberdruckoperationsapparat, bei welchem der Lunge des Patienten durch Mund und Nase die Atmungsluft unter moeglichst gleichbleibenden, geringem UEberdruck zugefuehrt wird |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE226883C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3786809A (en) * | 1972-09-07 | 1974-01-22 | Tecna Corp | Device for treating infants having breathing difficulties |
DE3536519A1 (de) * | 1985-10-12 | 1987-04-16 | Draegerwerk Ag | Kopfhaube zur aufrechterhaltung einer sauerstoff-konzentration |
WO2008056964A1 (en) * | 2006-11-09 | 2008-05-15 | Serik Markenovich Akhmetbekov | Conditioned air supplying device |
US8664257B2 (en) | 2010-01-26 | 2014-03-04 | Sanofi | Oxygen-substituted 3-heteroaroylamino-propionic acid derivatives and their use as pharmaceuticals |
-
1908
- 1908-12-03 DE DE1908226883D patent/DE226883C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3786809A (en) * | 1972-09-07 | 1974-01-22 | Tecna Corp | Device for treating infants having breathing difficulties |
DE3536519A1 (de) * | 1985-10-12 | 1987-04-16 | Draegerwerk Ag | Kopfhaube zur aufrechterhaltung einer sauerstoff-konzentration |
WO2008056964A1 (en) * | 2006-11-09 | 2008-05-15 | Serik Markenovich Akhmetbekov | Conditioned air supplying device |
US8664257B2 (en) | 2010-01-26 | 2014-03-04 | Sanofi | Oxygen-substituted 3-heteroaroylamino-propionic acid derivatives and their use as pharmaceuticals |
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