DE2264231B2 - Schnellösliche, bleichend und desinfizierend wirkende Tablette - Google Patents

Schnellösliche, bleichend und desinfizierend wirkende Tablette

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DE2264231B2
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Vlado Dipl.-Chem. Ilc
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/395Bleaching agents
    • C11D3/3951Bleaching agents combined with specific additives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
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Description

Es sind Reinigungs-, Bleich- und Desinfektionsmittel in Form von Tabletten bekannt, die aktivchlorhaltige Verbindungen, insbesondere Dichlorisocyanursäure und deren Alkalimetallsalze enthalten. In der Mehrzahl der r-avfe, z. B. den amerikanischen Patentschriften 33 38 836, 33 42 674 und 33 61675, den britischen Patentschriften 1090 166 und Π 51 822, dem französischen Patent 14 41 189 und dem österreichischen Patent 2 39 738, handelt es sich um Wasch- bzw. Reinigungsmitteltabletten, die in der Hauptsache anorganische Reinigungssalze, insbesondere Polymerphosphate, sowie Tenside enthalten. Der Anteil an chlorierter Isocyanursäure bzw. deren Salze ist im Vergleich zu den übrigen Tablettenbestandteilen verhältnismäßig gering, weshalb auch die wesentlichen Eigenschaften der Tablette, nämlich Tablettierbarkeit, Lagerbeständigkeit, Bruchfestigkeit und insbesondere die Zerfalls* und Löslichkeitseigenschaften in Wasser, in erster Linie von den Waschmittelbestandteilen bestimmt wird. Derartige Tabletten, die nicht Gegenstand des vorliegenden Schutzrechtes sind, zerfallen in kaltem, d. h. eine Temperatur von 15—200C aufweisendem Wasser nur sehr langsam und sind wegen ihrer auf einen speziellen Verwendungszweck abgestimmten Zusammensetzung, insbesondere wegen des Gehaltes an Phosphaten, nicht universell anwendbar. Da bei derartigen Tabletten überdies die Gefahr besteht, daß sich die aktivchlorhaltige Verbindung während der Lagerung der Tablette zersetzt, werden vielfach spezielle Schutzmaßnahmen, z. B. das Überziehen der Tablette oder der aktivchlorhaltigen Verbindungen mit Hüllsubstanzen vorgeschlagen.
Tabletten mit hohem Gehalt an Dichlorisocyanursäure bzw deren Alkalisalze haben den Nachteil, daß sie in kaltem Wasser verhältnismäßig langsam zerfallen. In der US-Patenischrifl Jl 20 378 wurde deshalb vorgeschlagen, solchen Tabletten als .Sprengmittel Gemische aus Alkalicarborwiten oder Dicarbonaten und festen organischen Säuren zu/umisehen. Bei Zugabe von
30
40 Wasser wird Kohlendioxid frei, welches den Zerfall der Tablette begünstigen solL Anstelle einer zusätzlichen Säure kann auch die Dichlorisocyanursäure selbst verwendet werden, In der Patentschrift sind nur die Zerfaflszeiten in SOfC warmem Wasser angegeben, wo sie zwischen 11 und 30 Sekunden betragen. Testversuche haben jedoch ergeben, daß die Zerfallszeiten in 15 bis 200C kaltem Wasser auf mehr als zwei Mannen ansteigen. Ein weiterer schwerwiegender Nachteil besteht darin, daß die Tablette nach der Pressung noch einige Zeit bei Temperaturen zwischen 50 und 2000C nachgetrocknet werden muß, wobei Verluste an Aktnrchktr eintreten können.
Es bestand daher die Aufgabe, eine Tablette zu entwickeln, die hohe Anteile an Aktivchlorverbmdung enthält, einfach herzusteilen ist und insbesondere im Anschluß an die Pressung keiner Nachbehandlung bedarf, während der Lagerung kenne Aktivdukverinste erleidet und bereits in kaltem Wasser innerhalb kurzer Zeit zerfällt Gegenstand der Erfindung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist eine schnellösliche, bleichend und desinfizierend wirkende Tablette mit einem Gehalt an Alkalidichlorisocyanurat, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 80 bis 98Gew.-% an Natrium- und/oder Kaliumdichlorisocyanurat, 1,7 bis 18 Gew.-% eines in Wasser quellbaren wasserhaltigen Magnesiumaluminiumsilikats, 0,2 bis l,5Gew.-% an Magnesium- und/oder Caldumseifen von gesättigten, 16 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisenden Fettsäuren.
Als Chlorträger kommen Natrium- oder Kaliumdichlorisocyanurat oder deren Gemische in beliebigem Verhältnis in Frage. Da hinsichtlich der Lagerstabilität der tablettierten Salze kein Unterschied besteht, wird vorzugsweise das kostengünstigere und einen höheren Aktivchlorgehalt aufweisende Natriumsalz verwendet Insbesondere soll der Gehalt an Natriumdichlorisocyanurat 90—97 Gew. "h betragen.
Bei dem in der Tablette vorliegenden wasserhaltigen Magnesiumaluminiumsilikat handelt es sich um ein kolloidales Mineral mit vorwiegend bänder· bzw. röhrenförmiger Anordnung der Silikat- bzw. Aluminat-Gruppen. Sie unterscheiden sich hierin von den überwiegend in Schichtgitterstruktur vorliegenden Montmorilloniten und Bentoniten. Sie können als feinteilige Pulver, Flocken oder sprühgetrocknete Körner vorliegen. Ihr Anteil an der Tablettenmasse beträgt vorzugsweise 3,5 bis 9 Gew.-%.
Als Plastifiziermittel, das in Mengen von 0,2 bis 13, vorzugsweise 03 bis t Gew.-% anwesend ist, kommt in erster Linie Magnesiumstearat in Frage. Weitere geeignete Mittel sind die Palmitate und Arachinate des Magnesiums und Calciums sowie deren Gemische untereinander bzw. mit Magnesiumstearat.
Als weitere Komponente kann die Tablettenmasse in Mengen zu 13 Gew.-%, vorzugsweise 03 bis I Gew.-% feinteilige bzw. kolloidale Kieselsäure enthalten. Dieser Zusatz wirkt sich günstig auf die Tablettierbarkeit und die Zerfallseigenschaften der Tablette in wäßriger Lösung aus.
Gegebenenfalls können die Substanzen noch geringe Mengen weiterer, in Tabletten üblicherweise verwendeter Hilfsstoffe enthalten. Hierzu zählen Netzmittel, beispielsweise Alkylsulfate, Alkansulfonate, Dialkylsulfosuccinate, Olefinsulfonate oder Alkylbenzolsulfonate, die in Mengen bis zu 2 Gew.-% anwesend sein können, sowie Farbstoff bzw. Pigmente, mit denen den Tabletten eine auffällige Färbung oder Sprenkelung verliehen werden kann, um einer Verwechslung mit medikamen
tosen Tabletten vorzubeugen. Es können sowohl chJorstabile als auch durch Chlor in Gegenwart von Wasser entfärbbare Farbstoffe verwendet werden.
Das Mischen der vorgenannten Bestandteile und Verpressen erfolgt in üblicher Weise, ahne daß eine Vorbehandlung bzw. ein Granulieren des Aktivchlorträgers erforderlich ist Der Preßdruck bei der Tablettierung beträgt im allgemeinen zwischen 100 und 1000 kg/cm2, vorzugsweise 150 bis 750 kg/cm2. Ein Durchmesser der Tabletten von 10 bis 30 mm und eine Dicke von 2 bis 20 mm hat sich als zweckmäßig ei in, da Tabletten dieser Größe gut zu handhaben sind und mit der erwünschten hohen Geschwindigkeit in kaltem Wasserzerfallen.
One Nachbehandlung, insbesondere ein Nachtrocknen oder Oberziehen mit einem Schutzfilm ist nicht erforderlich.
Die Zusammensetzung der Tabletten ist so gewählt, daß sie einen hohen Gehalt an Aktivchlor aufweisen, also nur wenig inerte Stoffe enthalten. Sie weisen eine hohe LagerstabiSHät auf, d. h. der Verlust an Aktivchlor ist während einer mehrmonatigen Lagerzeit nur minimal. Ihre mechanische Stabilität entspricht den an solche Präparate üblicherweise gestellten Anforderungen. Besonders hervorzuheben ist ihre geringe, ca. 10 bis 25 Sekunden betragende Zerfallszeit in Wasser von 15 bis 200G
Die Tabletten können für sich allein zur Herstellung von Bleich- und Desinfektionslösungen bzw. zum Sterilisieren von Lösungen verwendet werden. Sie können darüber hinaus mit üblichen, zur Textilwäsche geeigneten Waschmitteln, Reinigungsmitteln, Spülmitteln, alkalischen Flaschenreinigern oder maschinellen Geschirrspülmitteln angewendet bzw. kombiniert werden.
Beispiele Beispiel 1
93,4 Gewichtsteile Natriumdichlorisocyanural wurden mit 5,3 Gewichtsteilen eines unter der Bezeichnung »Veegum F« im Handel erhältlichen kolloidalen Magnesiumaluminiumsilikats, 0,7 Gewichtsteilen Magnesiurostearat und 0,6 Gewichtsteilen kolloidalem Siliciumdioxid vermischt und bei einem Preßdruck von 350 kg/cm2 zu Tabletten verpreßt Der Durchmesser der Tabletten betrug 20 mm, die Dicke 5,5 mm und das Gewicht2,6g,
Zur Prüfling der Zerfallszeit wurden die Tabletten in ein 400 ml fassendes, mit 200 ml Wasser von 18° C und 16° dH gefülltes Becherglas eingeworfen. Nach einer Ruhezeit von 10 Sekunden wurde ein am Bodea des Becherglases liegender Magnetrührer (Länge des umhüllten Rührstabes 30 mm. Dicke 7 mm) mit einer Umdrehungszahl von 500 Touren/Min, in Gang gesetzt Nach insgesamt 15Sekunden, d.h. 5Sekunden nach Einsetzen des Rührens, waren die Tabletten zerfallen.
'5 Zum Vergleich wurde eine Tablette aus 91,7 Gewichtsteilen Natriumdichlorisocyanurat 48 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat 2JB Gewichtsteilen Weinsäure und 0,7 Gewichtsteilen Magnesiumstearat unter gleichen Bedingungen hergestellt Die Zerfallszeit betrug in diesem Falle 90 Sekunden.
Zur Prüfung der Lagerbeständigkeit wurden die Tabletten in einer verschlossenen Glasflasche bei 25° C aufbewahrt Der durch Titration bestimmte Gehalt an Aktivchlor betrug vor Beginn des Lagertests 58,0% (±0,1%) und nach 4 Monaten 563% (±0,1%), jeweils bezogen auf das Gewicht der Tablette, d. h. nur 1,9% des eingesetzten AktivcWors hatten sich während der Lagerung zersetzt
Beispiel 2
In gleicher Weise hergestellte Tabletten, enthalten 93,4 Gewichtsteile Natriumdichlorisocyanurat, 50 Gewichtsteile Magnesiumaluminiumsilikat, 0,7 Gewichtsteile Magnesiumstearat 0,3 Gewichtsteile Natriumlau- rylsulfat und 0,6 Gewichtsteile feinteiliges Siliciumdioxid mit einem Durchmesser von 20 mm, einer Dicke von 6 mm und einem Gewicht von 2,6 g wiesen in Wasser von 18° C und 16° dH unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen eine Zerfgüszeit von 14 Sekünden auf. Der Aktivchlorverlust während einer viermonatigen Lagerzeit betrug 1,9% des eingesetzten Aktivchlors.

Claims (1)

  1. PatentanspriJcbK
    J, Schnellösliche, bleichend und desinfizierend wirkende Tablette mit einem Gehalt an AJkaM-chlorisocyanurai, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 80 bis 98Gew.-% an Natriuro- und/oder Kalramdiehlorisocyanurat, 1/ bis 18 Gew.-% eines in Wasser quellbaren wasserhaltigen MagnesiumaluminiumsHikats, O^ bis 14 Gew.-% an Magnesium- und/oder Caldumseifen von gesättagten, 16 bis 20 Kohlenstofiatome aufweisenden. Fettsäuren.
    Z Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 3,5 bis 9 Gew.-% an Magneshnn-
    silikat.
    15
    3. Mitte] nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 03 bis lGew.-% an Magnesiumstearat.
    4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 03 bis 1 Gew.-% an x kolloidal !ösücbem Siliciumdioxid.
    5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Mengen bis zu 2 Gew.-% mindestens eines oberflächenaktiven Netzmittels enthält.
DE2264231A 1972-12-30 1972-12-30 Schnellösliche, bleichend und desinfizierend wirkende Tablette Expired DE2264231C3 (de)

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