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Vorrichtung zur Beseitigung des sich an Straßenrändern bildenden
Bewuchses Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beseitigung des sich an Straßenrändern
bildenden Bewuchses, die an einen Ackerschlepper od. dgl. ansetzbar ist.
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An den Straßenrändern bildet sich mit der Zeit ein wilder Bewuchs
dadurch, daß Schmutz und Erdreich vom Regen von der Straße gespült werden und dann
am Straßenrand
angesammelt den Boden für den Bewuchs bilden. ;amit
das Abfließen von Regenwasser durch diese Bodenansammlung und den darauf gebildeten
Bewuchs nicht behindert oder gar unmöglich gemacht wird, muß der Bewuchs zusammen
mit dem Boden von Zeit zu Zeit entfernt werden. Dies geschieht bisher von Hand,
was eine sehr mühsame und zeitraubende Arbeit ist. Besondere Schwierigkeiten entstehen
aber insbesondere dann, wenn, wie bei Autobahnen und vielen Schnellstraßen, an den
Straßenrändern Leitplanken entlanggeführt sind, unter denen die genannte Säuberung
ebenfalls durchzuführen ist.
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Man hat zwar versucht, des Problems mit asenmhern Herr zu werden.
Diese gestatten jedoch nur die Entfernung des Bewuchses, so daß die Schichtstärke
des Erdreiches am Straßenrand immer größer wird, bis dann ein Zeitpunkt erreicht
ist, zu dem man mit dem Rasenmäher nicht mehr unter die Leitplanken kommt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, mit der
sich der Bewuchs zusammen mit dem angesammelten Frdreich maschinell auf einfache
Weise entfernen läßt, und zwar insbesondere auch unter an den Straßenrändern aufgestellten
Leitplanken. Dabei soll die Vorrichtung einfach im Aufbau sowie in der Handhabung
sein und damit ein sehr wirtschaftliches Arbeiten ermöglichen.
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Diese Aufgabe ist bei einer an einen Ackerschlepper od. dgl. ansetzbaren
Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine Kette waagerecht
über der Ebene der Straßendecke über zwei Umlenkräder mittelbar oder unmittelbar
durch den Ackerschlepper angetrieben umlaufend angeordnet ist, daß die gemeinsame
Achsebene der Umlenkräder im wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung steht, daß
die Kette mit sich waagerecht von ihr radial nach außen erstreckenden Messern derart
bestückt ist, daß die Messer der Straßenebene näher als die Kette sind, und daß
die Kette sich auf der Arbeitsseite in Richtung auf die Straße bewegt.
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Durch diese erfindungsgemäßen iraßnahmen wird am Straßenrand der Boden
zusammen mit dem Bewuchs mit Hilfe der esser abgetrennt und vermöge der angegebenen
Umlaufrichtung der Kette unmittelbar an den Straßenrand gefördert und dort angesammelt,
von wo er durch ein nachfolgendes Transportfaarzeug aufgenommen und fortgeschafft
werden kann.
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Um insbesondere im Hinblick auf starken oder hohen Bewuchs noch eine
weitere Zerkleinerung zu ermöglichen, können die Messer am unteren Ende von senkrecht
an der Kette befestigten Platten sitzen und es können die Platten mit Abstand oberhalb
der Messer ein weiteres, sich waagerecht erstreckendes Messer tragen.
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Das zuletzt genannte Messer trennt dann den Bewuchs
noch
vom Erdreich.
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Insbesondere im Hinblick auf die Reinigung des Straßenrandes unterhalb
von Beitplanken hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Umlenkräder gemeinsam
in Richtung der Achsebene waagerecht derart verschiebbar sind, daß wenigstens eines
der Umlenkräder außerhalb der Fahrspur des Ackerschleppers liegt, und daß der Antrieb
über das andere Umlenkrad erfolgt. Durch diese Maßnahmen ist es möglich, die Fahrtrichtung
des Ackerschleppers ohne Ausweichvorgänge entlang der Straße bzw. dem Straßenrand
beizubehalten, da sich durch die seitliche Verschiebbarkeit der Umlenkräder zusammen
mit der Kette um die Stützen der Leitplanken herumfahren läßt.
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Die Achsen der Umlenkräder können zweckmäßigerweise in einem vom Ackerschlepper
unmittelbar oder mittelbar getragenen Gehäuse gelagert sein, das wenigstens eine
oberhalb und unterhalb der Kettenlaufeberlc aneordnete Tragplatte aufweist. Dazu
kann das Gehäuse auf der in Fahrtrichtung hinten liegenden Seite eine senkrechte,
in Fahrtrichtung federnd gehaltene, die besser in sich aufnehmende Wand aufweisen,
deren Unterkante in der Arbeitsebene der messer liegt und die im wesentlichen bis
zur gemeinsamen Achsebene der Umlenkräder um das aus dem Bereich der Fahrspur des
Ackerschleppers bringbare Umlenkrad geführt ist. hierdurch können liegengebliebene
Reste, die von der Kette zusammen mit den essern nicht neben das angetriebene
Umlenkrad
verbracht worden sind, mitgenommen werden, da diese-esser die Reste entlang der
senkrechten Wand wieder nach außen und von dort zusammen mit dem neuabgetrennten
Material neben das angetriebene Umlenkrad fördern kann.
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Um zu verhindern, daß bei großen Mengen von Erdreich und Bewuchs sich
neben dem angetriebenen Umlenkrad eine derartige Ansammlung bildet, daß die Messer
bzw.
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die Kette von dort Material auf ihrem Rückweg wieder mitnehmen, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, daß neben dem angetriebenen Umlenkrad eine gemeinsam
mit diesem im gleichen Drehsinn angetriebene Räumscheibe um eine senkrechte, in
der gemeinsamen Achsebene der Umlenkräder liegende Achse umlaufend angeordnet ist
und daß sich die Peripherie der Räumscheibe oberhalb der der Straßenebene benachbarten
Messer bis dicht an die Kette erstreckt. Dadurch wird das zum angetriebenen Umlenkrad
geförderte Material von dort weiter in Richtung auf die Straße gefördert.
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Zur Anbringung der beschriebenen Vorrichtung am Ackerschlepper hat
es sich als zweckmäßig erwiesen, daß am Ackerschlepper ein Tragrahmen lösbar und
höhenverstellbar befestigt ist, daß der Tragrahmen zwei senkrecht und quer zur Fahrtrichtung
stehende Rahmenteile aufweist, daß die Rahmenteile durch zueinander parallele, sich
im wesentlichen in Fahrtrichtung erstreckende
und um senkrechte
Achsen schwenkbar an ihnen angelenkte Arme miteinander verbunden sind und daß das
dem Schlepper.abgewandte Rahmenteil auf seiner dem Straßenrand zugewandten Seite
das eine Ende des Gehäuses trägt. Durch diese Anordnung ist das dem Schlepper abgewandte
Rahmenteil parallel zum anderen Rahmenteil seitlich verschwenkbar, womit sich in
einfacher Weise die zum Umfahren der Stützen von Leitplanken erforderliche Verschiebung
der Räumvorrichtung bewirken läßt. Dadurch, daß der Tragrahmen höhenverstellbar
ist, ist außerdem die Anpassung an unterschiedliche Höhen von eventuell vorhandenen
Straßenrandsteinen möglich.
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Die Erzeugung der beschriebenen Bewegungen kann dadurch erfolgen,
daß mit einer Zapfwelle des Ackerschleppers mechanische Antriebsmittel sowohl für
die Kette als auch für die Seitenverschiebung des dem Schlepper abgewandten Rahmenteils
verbunden sind. Alw besonders einfach hat es sich jedoch erwiesen, daß eine am Tragrahmen
sitzende Druckmittelpumpe von einer Zapfwelle des Ackerschleppers antreibbar ist,
daß ein druckmittelgetriebener Motor mit einem der Umlenkräder in Antriebsverbindung
steht, daß die Saugseite der Druckmittelpumpe an einen Druckmittelbehält er und
ihre Druckseite an den Notor angeschlossen ist und daß die Abflußseite des rotors
gegebenenfalls über eine Kühlvorrichtung für das Druckmittel auf
den
Bruckmittelbehälter geht. Dabei kann in der Verbindung zwischen Pumpe und Motor
ein von Hand oder fernbedienbares Schaltventil sitzen, damit aus Sicherheitsgründen
die Räumvorrichtung nur im Bedarfsfalle arbeitet.
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Zur Verschiebung des dem Schlepper abgewandten Rahmenteils kann ein
doppelt wirkendes Zylinder-Rolben-Aggregat einerseits an einem der Rahmenteile,
andererseits an einem der Arme schwenkbar angelenkt sein und es können sich die
Zylinderräume des Zylinder;olben-Aggregates über ein von Hand oder fernbedienbares
Ventil wahlweise mit dem von der Pumpe gelieferten Druckmittel beaufschlagen lassen,
wobei jeweils der nicht beaufschlagte Zylinderraum an den Rückfluß des Druckmittels
angeschlossen ist. Dabei kann das genannte Ventil an die Abflußseite des rotors
über einen engenregler angeschlossen sein, um die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens
des Zylinder-Kolben-Aggregates steuern zu können.
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Schließlich kann der Tragrahmen auf seiner dem Straßenrand abgewandten
Seite eine sich im wesentlichen in Fahrtrichtung erstreckende, bis auf die Straße
herabreichende Schürze aus elastischem material tragen, damit das von der Räumscheibe
in Richtung auf die Straße beförderte Erdreich sowie der Bewuchs dort
ordentlich
angehäuft werden, um nachfolgend möglichst schnell und einfach eingesammelt werden
zu können.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert, das auf der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 die Draufsicht auf eine an einem Ackerschlepper befestigte Räumvorrichtung; Fig.
2 eine perspektivische Seitenansicht der Räumvorrichtung, teilweise aufgeschnitten
und Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 1.
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Gemäß Fig. 1 ist an einen Ackerschlepper 1 in an sich üblicher Weise
über Stangen 2, von denen die mittlere längenverstellbar ist, ein Tragrahmen angehängt,
der ein senkrecht und feststehendes Rahmenteil 3 und ein dazu paralleles Rahmenteil
4 aufweist. Die Rahmenteile 3 und 4 sind durch an ihnen um senkrechte Achsen schwenkbar
angelenkte Arme 5 miteinander verbunden, wodurch sich das Rahmenteil 4 seitlich
verschieben läßt, ohne seine Parallelität zum Rahmenteil 3 zu verlieren.
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Am Rahmenteil 4 ist über einen Getriebekasten 6 das Gehäuse 7 einer
Räumvorrichtung mit seinem einen Ende befestigt. An beiden Längsenden sind im Gehäuse
7 Umlenkräder
8 drehbar gelagert, über die zwei Ketten 9 und 10
zueinander parallel und waagerecht in Richtung des Pfeiles 11 umlaufen, die sich
waagerecht erstrekkende Messer 12 tragen, die tiefer liegen als die untere Kette
9.
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Im Gehäuse 7 ist außerdem eine senkrechte Viand 13 in Fahrtrichtung
federnd befestigt, deren Unterkante auf der Ebene der Messer 12 liegt und die sich
bis zur gemeinsamen Achsebene der Umlenkräder 8 um die bezogen auf Fig. 1 rechten
Umlenkräder erstreckt.
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Wie insbesondere aus Pig. 5 ersichtlich, sitzen die Messer 12 am unteren
Ende-von senkrechten Platten 14, die ihrerseits mit den Ketten 9 und 10 verschraubt
sind. Mit Abstand oberhalb der Messer 12 sind an den Platten 14 weitere, sich waagerecht
erstreckende Messer 15 vorgesehen.
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Dem Antrieb der beschriebenen Räumvorrichtung dient ein Hydraulikmotor
16, dessen Abtrieb über ein im Gehäuse 6 enthaltenes Getriebe 17 auf die Welle 18
der bezogen auf die Zeichnung linken Umlenkräder 8 geht.
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Ebenfalls über das Getriebe 17 angetrieben ist eine waagerecht umlaufende
Räumscheibe 19, die in der gleichen Drehrichtung wie die Umlenkräder 8 umläuft,
im Bereich zwischen den Messern 12 und 15 arbeitet und sich radial so weit wie möglich
in-Richtung auf die
umlaufenden Ketten 9 und 10 erstreckt.
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Die Hydraulikflüssigkeit zur Speisung des Motors 16 wird von einer
Hydraulikpumpe 20 bezogen, die von einer Zapfwelle 21 des Ackerschleppers 1 angetrieben
wird und die Hydraulikflüssigkeit aus einem Sammelbehälter 22 ansaugt. Von der Pumpe
20 gelangt die H.ydraulikflüssigkeit über eine Leitung 23 zu einem Schaltventil
24, von wo sie bei Einschaltstellung dew Ventils 24 über eine Leitung 25 zum Rotor
16 fließt.
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Steht hingegen das Ventil 24 in Ausschaltstellung, so kann die Hydraulikflüssigkeit
über eine Leitung 26 und eine Leitung 27 gegebenenfalls über einen Gebläsekühler
28 zum Sammelbehälter 22 zurückströmen. An die Rückflußleitung 27 ist auch der Motor
16 mit seiner Auslaßseite über eine Leitung 29 angeschlossen.
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Zur Seitenverschiebung des Rahmenteils 4 und damit der RäumvorYichtung
ist ein doppelt wirkendes Zylinder-Kolben-Aggregat 30 einerseits am Rahmenteil 3
und andererseits an den Armen 5 schwenkbar angelenkt. Die Druckmittelbeaufschlagung
der beiden Zylinderräume 31 und 32 ist über ein Ventil 33 wahlweise einschaltbar,
das das Druckmittel aus der Leitung 29 bezieht und es über Leitungen 34 und 35 auf
die Zylinderräume 31 und 32 gibt. Ist einer der Zylinderräume 31 oder 32 an die
Druckmittelzufuhr angeschlossen, so ist der jeweils andere Zylinderraum über das
Ventil 33 und
eine Leitung 36 zur Entlüftung mit der RückfluSleitung
27 verbunden. Um die Stellgeschwindigkeit des Zylinder-Kolben-Aggregates 30 zu bestimmen,
insbesondere nach oben zu begrenzen, ist dem Ventil 33 ein Mengenregler 37 vorgeschaltet.
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Zur Höhenverstellung des Tragrahmens und damit der Räumvorrichtung
zwecks Anpassung an unterschiedliche Höhen von etwa vorhandenen Bordsteinen dient
ein Stützrad 38, das über eine Stellspindel 39 am Rahmenteil 3 befestigt ist. Entsprechend
ist das Rahmenteil 3 über die Stangen 2 gelenkig mit dem Ackerschlepper 1 verbunden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt: Bewegt
sich der Ackerschlepper in Richtung des Pfeiles 40, so wird entsprechend der Seiten-
und Höheneinstellung der Räumvorrichtung am Straßenrand angesammeltes Erdreich und
darauf gebildeter Bewuchs durch die Messer 12 abgeräumt und entsprechend der Laufrichtung
11 der Ketten 9 und 10 in Richtung auf die Straße befördert. Soweit noch Reste liegenbleiben,
werden diese von der Wand 13 mitgenommen, an dieser entlang durch die rücklaufenden
Messer 12 wieder nach außen und um die rechten Umlenkräder 8 geführt, von wo sie
dann in Richtung des Pfeiles 11 abtransportiert werden.
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dadurch, daß die Wand 13 federnd nachgeben kann, ist sichergestellt,
daß die Raumvorrichtung über diese Wand nicht am Boden hängenbleiben kann, wenn
bei unterschiedlichen Höheneinstellungen eine geringfügige Verschwenkung der Räumvorrichtung
eintritt.
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Fallen große Mengen Erdreich und Bewuchs an, so kann die Gefahr bestehen,
daß sich bezogen auf Fig. 1 und 2 neben der linken Umlenkung der Ketten eine derartige
Anhäufung bildet, daß ein Teil des aterials über die Rücklaufseite der Ketten mitgenommen
wird. Um dies zu verhindern, ist die Räumscheibe 19 vorgesehen, die zumindest einen
erheblichen Teil des Materials weiter in Richtung auf die Straße fördert. Um dabei
eine ordentliche Ablage zu erreichen und insbesondere zu verhindern, daß die Räumscheibe
19 das Material zu weit nach links schleudert, kann am Tragrahmen ein Schurz 41
aus elastischem Material unten befestigt sein.
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Findet der Räumvorgang unter am Straßenrand aufgestellten Leitplanken
statt, so muß den Stützen dieser Leitplanken ausgewichen werden bzw. es müssen diese
Stützen umfahren werden. Dazu dient die seitliche Verstellbarkeit des Rahmenteils
4 mittels des Zylinder-Kolben-Aggregates 30 und des Ventils 33. ird eine solche
Stütze erreicht, so wird zunächst der Zylinderraum 32 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt,
so daß sich das Rahmenteil 4 zusammen mit der Räumvorrichtung nach links bewegt
solange, bis ein freies Passieren der Stütze möglich ist. Ist die Vorrichtung an
der Stütze vorbeigefahren, so wird der Zylinderraum 31 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt
und die Räumvorrichtung kann wieder in den Bereich unter den Leitplanken einstechen.