DE2262705B2 - Einrichtung zur kontinuierlichen herstellung eines elektrokabels - Google Patents
Einrichtung zur kontinuierlichen herstellung eines elektrokabelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Elektrokabels aus miteinander
verseilten Leiterdrähten, die jeweils schraubenförmig mit periodischer Änderung des Drehsinns um die
Kabellängsachse verlaufen und zum Verseilen einzeln oder gruppenweise durch eine stationäre Halterung,
durch mehrere biegsame Führungen und durch eine reversierend um die Kabellängsachse drehbare Halterung
geführt werden.
Eine Einrichtung dieser Art ist z. B. aus der DT-PS 31929 bekannt. Bei dieser Einrichtung kann die
drehbare Halterung über mehr als 360" reversierend gedreht werden. Der so gebildete Verseilwinkel darf
jedoch nicht beträchtlich über 360° liegen, denn die Führtintcri für die Leiterdrähte sind SlshlEoirsilen, deren
einzelne Windungen sich bei einer Verseilung um mehrere vollständige Umdrehungen voneinander abheben,
was zur Folge hat, daß die Spiralen sich ineinander verhakein. Dadurch ergibt sich eine nur geringe
Herstellungsgeschwindigkeit insbesondere bei Kabeln
mit einer großen Anzahl von Leiterdrähten.
Gleiches gilt auch für eine Einrichtung nach der IT-PS 7 26 565, bei der gleichfalls spiralenartige Führungen
vorgesehen sind, die jedoch uur zur Herstellung von
Stahlseilen nach einem Verfahren vorgesehen sind, das nicht kontinuierlich, sondern mit Unterbrechungen
abläuft Die besonderen Anforderungen, die an die schnelle Herstellung eines Elektrokabels mit vielen
Leiterdrähten zu stellen sind, kann diese bekannte Einrichtung nicht erfüllen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht dann, eine Verseilung um mehrere vollständige Umdrehungen
möglich zu machen, so daß die Herstellungsgeschwindigkeit auch unabhängig von der Anzahl der Leiterdrähte
erhöht werden kann.
Eine Einrichtung eingangs genannter Art ist zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß derart ausgebildet
daß die Führungen durch Schläuche mit glatten, einen geringen Reibungswiderstand aufweisenden Innen-
und Außenoberflächen gebildet und derart bemessen sind, daß die drehbare Halterung mehrere
vollständige Umdrehungen reversierend gedreht werden kann und daß an die drehbare Halterung ein die
Schläuche umschließendes Rohr angesetzt ist.
Im Gegensatz zu der bekannten Einrichtung sind bei der Erfindung als Führungen keine dehnbaren Stahlspiralen,
sondern die genannten Schläuche vorgesehen. Diese Schläuche werden zwar beim Verseilen sehr stark
in beiden Richtungen geschleudert weil ihre Länge im wesentlichen der maximalen Verdrallung angepaßt ist.
Dennoch verschlingen sie sich untereinander nicht, weil an die drehbare Halterung das Rohr angesetzt ist. Die
glatten Innenoberflächen der Schläuche vermeiden dabei eine Beschädigung einer evtl. vorhandenen
Isolierung der Leiterdrähte. Die glatten Außenoberflächen vermeiden eine gegenseitige Beschädigung der
Schläuche beim Reversieren, denn bei einer Einrichtung nach der Erfindung sind sehr hohe Drehzahlen,
verbunden mit einer großen Anzahl jeweils gleichsinniger Umdrehungen möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Figuren beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Anordnung zweier verdrallter Drähte, deren Verdrallungsrichtung wechselt
F i g. 2 eine Anordnung zweier verdrallter Drähte mit anderer Richtungsumkehr der Verdrallung,
Fig.3 eine Vorrichtung zur Verdrallung zweier Drähte,
F i g. 4 eine Einrichtung zur Herstellung eines Bündels
aus drei Drahtgruppen,
F i g. 5 eine Einrichtung zur Herstellung eines Kabels,
F i g. 6 eine weitere Einrichtung zur Herstellung eines
Kabels,
F i g. 7 eine weitere Einrichtung zur Herstellung eines Kabels,
F i g. 8 den Querschnitt eines mit der Einrichtung nach F i g. 7 hergestellten Kabels und
F i g. 9 eine Einrichtung zur Herstellung eines Kabels, das aus Gruppen miteinander verseilter Drähte besteht
welche nicht immer parallel zueinander verlaufen.
in Fig. i ist ein Drahtpaar 20 dargestellt, das au« Drähten 21 und 22 besteht und an der Stelle 23 eine
Umkehrung der Verdrallung aufweist. Der Teil 2<la hai
eine Rechtsverdrallung, der Teil 24b eine Linksverdral lung.
In Fig.2 ist ein Drahtpaar 20a mit Drähten 21a unc
22a dargestellt, wobei an den Stellen 23a und 23f>
die Verdrallungsrichtung umkehrt. Die Teile 24c und 24<
sind mit einer Rechtsverdrallung, der Teil 24emit einer
Linksverdrallung versehen. Bei diesem Drahtpaar 20a sind also zwei Umkehrpunkte 23a und 236 vorhanden,
die Stärke der Verdrallung der Teile 24c und 24d stimmt
überein und ist gegenüber der Stärke der Verdrallung des Teils 24 e unterschiedlich.
In Fig-3 ist eine Einrichtung zur Herstellung von
Kabeln dargestellt, die rohrförmige Führungen 2 aus
einem Material mit geringem Reibungswiderstand enthält, sie bestehen beispielsweise aus Polyamid. Die
Führungen sind mit einem Ende in einem Gehäuse 3 angeordnet, das in einem Lager 4 zur Schwingungsbewegung
gelagert ist. Mit ihrem anderen Ende sind die Führungen 2 in einem Gehäuse 5 angeordnet
Das Gehäuse 3 hat eine zylindrische Wand 6 und eine Seitenwand 8, an seinem einen Ende ist es offen.
Die Seitenwand 8 ist mit Bohrungen 10 versehen, durch die die rohrförmigen Führungen 2 hindurchgeführt
sind.
Das Gehäuse 5 ist ein Block 11, der mit Bohrungen 12
zwischen seinen Seitenwänden 13 und 14 zur Aufnahme der rohrförmigen Führungen 2 versehen ist
Die rohrförmigen Führungen 2 sind durch die Bohrungen 12 des Gehäuses 5 und durch die Bohrungen
10 des Gehäuses 3 geführt. Jede Führung 2 ist an ihren Enden mit abgeflachten Flanschen 15 und 16 versehen.
Die Flansche 15 und 16 liegen an der Seitenwand 13 des Gehäuses 5 bzw. an der Seitenwand 8 des Gehäuses 3 an
und halten die Enden der Führungen 2 außerhalb der Gehäuse 3 und 5 fest
Beim Betrieb dieser Vorrichtung werden elektrische Leiter 17 durch die Führungen 2 geführt Beim Austritt
aus dem Gehäuse 3 können sie einer Haltevorrichtung zugeführt werden, die je nach Art der Drähte ein
Schließwerkzeug (nicht dargestellt) sein kann, welches die Drähte 17 in der Konfiguration hält, mit der sie aus
dem Gehäuse 3 austreten. Wenn das Kabel umhüllt werden soll, können die Drähte auch einer entsprechenden
Verfahrensvorrichtung zugeführt werden, in diesem P2He werden die Drähte durch ihre Umhüllung in der
Konfiguration gehalten, mit der sie aus dem Gehäuse 3 austreten. Während des Durchganges der elektrischen
Drähte 17 durch die rohrförmigen Führungen 2 wird das Gehäuse 3 in seinem Lager 4 um die Achse 18 um einen
Winkel von mehr als 360° gedreht. Diese Drehung des Gehäuses 3 bewirkt eine Verdrehung der rohrförmigen
Führungen 2 innerhalb des Gehäuses 3 miteinander, so daß die elektrischen Leiter 17 bei ihrem Austritt aus
dem Gehäuse 3 verdrallt sind.
Wenn das Gehäuse 3 mehrmals in einer Richtung gedreht worden ist und eine Verdrehung der Führungen
2 sowie der elektrischen Leiter 17 bei derer· Austritt aus dem Gehäuse 3 erreicht wurde, so wird diese Drehung
hinsichtlich ihrer Richtung umgekehrt. Dadurch werden die rohrförmigen Führungen 2 wieder auseinandergedreht
und dann in der zur vorherigen entgegengesetzten Richtung verdreht.
Die Stärke der Verdrehung der rohrförmigen Führungen 2 hängt von dem Winkel ab, um den das
Gehäuse 3 gedreht wird. Es hat sich gezeigt, daß das Gehäuse 3 mehrmals in einer Richtung ohne Schwierigkeiten
gedreht werden kann. Die Länge des Gehäuses 3 ist von Wichtigkeit. Wenn der Abstand zwischen dem
Gehäuse 5 und der Seitenwand 8 vergleichsweise kurz ist, so ist die Länge der rohrförmigen Führungen 2, die
verdreht werden kann, entsprechend gering, so daß eine geringere Anzahl von Drehungen des Gehäuses 3 in
einer Richtung durchgeführt werden kann.
Die Stärke der Verdrallung der elektrischen Leiter 17
hängt von der Transportgeschwindigkeit der Leiter durch die Führungen 2 und von der Drehgeschwindigkeit
des Gehäuses 3 ab.
Die Flansche 15 und 16 an den Enden der Führungen 2 können an der Seitenwand 13 bzw. der Seitenwand 8
befestigt sein, in diesem Falle sollen die Führungen 2 so
stark durchhängen, daß sie mehrmals miteinander verdreht werden könnea Auch können die Führungen 2
aus einem elastischen Material bestehen, das dehnungsfähig ist und dadurch die Verdrehung erleichtert. Die
Flansche 15 und 16 können in einfacher Weise an der Seitenwand 13 und der Seitenwand 8 anliegen und
gegenüber diesen Seitenwänden frei beweglich sein.
Die Vorrichtung 1 ist mit zwei rohrförmigen Führungen 2 dargestellt, es können je nach Wunsch
auch mehr Führungen 2 vorgesehen sein, beispielsweise bis zu fünfundzwanzig.
Die rohrförmigen Führungen 2 bestehen vorzugsweise aus einem Material mit geringem Reibungskoeffizienten,
damit sie leicht aneinandergleiten können.
Es ist auch möglich, die elektrischen Leiter 17 um einen Drahtkern 19 zu verseilen. In diesem Fall wird der
Drahtkern 19 längs der Achse 18 durch die Kanäle 26 und 27 in den Gehäusen 5 und 3 geführt.
In Fig.4 ist eine Einrichtung zur Herstellung eines
Kabels dargestellt, bei der mehrere Drähte 30 kontinuierlich von Vorratstrommeln 31 mittels geeigneter
Anordnungen abgeführt und der Einrichtung 1 zugeführt werden. Diese kann gemäß F i g. 3 ausgebildet
sein, die Drähte 30 werden in Drahtpaare 32 mit wechselnder Verdrallung verseilt. Die verseilten Paare
32 laufen durch ein Formungswerkzeug 33, das die Paare 32 zu einer Einheit 34 zusammenführt. Dann wird
diese Einheit 34 zu einer Aufwickeltrommel 35 geführt. Diese kann wahlweise oszillieren oder in gleichbleibender
Richtung um eine radiale Achse gedreht werden, so daß die Drahteinheit 34 zu einer verseilten Einheit 36
wird, in der die Paare 32 miteinander verdrallt sind. Dabei kann eine wechselnde oder gleichbleibende
Verteilungseinrichtung vorgesehen sein.
Die Drahtpaare 32 können pro Längeneinheit unterschiedliche Verdrallungsstärke aufweisen, indem
die Schwingjngsgeschwindigkeit der Vorrichtung 1 entsprechend eingestellt wird. Die Drähte unterschiedlicher
Drahtpaare 32 liegen dann nicht parallel zueinander. Die Verdrallung eines Drahtpaares 32 kann
gemäß F i g. 2 geändert werden, indem die Schwingungsgeschwindigkeit der Vorrichtung 1 geändert wird,
durch die die Drähte 30 eines Drahtpaares geführt werden.
Außerdem können die beiden beschriebenen Effekte kombiniert werden, so daß die Verdrallungsstärke
innerhalb eines Drahtpaares 32 und auch zwischen unterschiedlichen Drahtpaaren 32 sich ändert.
In F i g. 5 ist eine der Einrichtung nach F i g. 4 ähnliche Einrichtung dargestellt, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Aufwickeltrommel 35 durch einen oszillierenden Abzug 37 ersetzt ist, der eine Verdrallung der verseilten
Einheit 34 erzeugt. Ferner sind ein Bindekopf 38, ein Wickelkopf 39 und eine Spritzmaschine 40 vorgesehen.
In dem Bindekopf 38 wird die verseilte Einheit 34 mit
einem Binder 41 versehen, beispielsweise mit einer Schnur, die das gebildete Kabel fest zusammenhalt.
Der Wickelkopf 39 wickelt ein Band 42 um das Kabel 34. Das Band 42 kann aus einem Material bestehen, das
als elektrische Abschirmung wirkt, beispielsweise aus Aluminium. Ferner kann es auch ein anderes geeignetes
Schutzband für Kabel sein, beispielsweise Papierband
oder Polyäthylenband.
Die Spritzmaschine 40 bringt eine Umhüllung aus Isoliermaterial, beispielsweise aus Polyäthylen, auf die
bewickelte Einheit auf, wodurch das Kabel 43 fertiggestellt ist.
Die Stärke der Verdrallung pro Längeneinheit in den Drahtpaaren 32 kann geändert werden, ferner kann die
Stärke der Verdrallung unterschiedlicher Drahtpaare 32 geändert werden, wie es anhand der F i g. 4 beschrieben
wurde.
In Fig.6 ist eine Einrichtung dargestellt, mit der
Drähte 60 kontinuierlich von Vorratstrommeln 61 mit einer nicht dargestellten Anordnung abgezogen werden
und einer Vorrichtung 62 zugeführt werden, die ähnlich wie die Vorrichtung 1 in Fig.3 ausgebildet ist, jedoch
drei rohrförmige Führungen 2 aufweist. Die Drähte 60 werden mit Umkehrverdrallung in der bereits anhand
der Fig.3 beschriebenen Weise zur Bildung einer Drahtgruppe 63 verseilt, die dann einer Spritzmaschine
64 zugeführt wird, welche eine Umhüllung aus Isoliermaterial zur Fertigstellung eines Kabels 65
aufbringt.
In Fig. 7 ist eine Einrichtung zur Herstellung eines
Leistungskabels der Type S dargestellt, das beispielsweise in elektrisch betriebenen Werkzeugen verwendet
wird. Eine Vielzahl von Drähten 70a, 706 und 70c werden kontinuierlich von ihren Vorratstrommeln 71a,
716 und 71c mittels geeigneter, nicht dargestellter Anordnungen, z. B. durch Abzüge, abgeführt und
Vorrichtungen 72a. 726 und 72c zugeführt, mit denen sie zur Bildung von Drahtgruppen 73a, 736 und 73c mit
gegenläufiger Verdrallung verseilt werden.
Die Drahtgruppen 73a. 736 und 73c werden durch Spritzmaschinen 74a, 746 und 74c geführt, die jeweils
eine Umhüllung aus Isoliermaterial, beispielsweise aus Polyäthylen, aufbringen. Die isolierten Drahtgruppen
75a, 756 und 75c werden dann gemeinsam einer Spritzmaschine 76 zugeführt, durch die sie mit einer
Isolierumhüllung, beispielsweise aus Polyäthylen, zur Bildung eines fertigen Kabels 78 versehen werden.
Bei dem in F i g. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel sind verschiedene Abänderungen möglich Die Vorrichtungen
72a, 726 und 72c können gemäß F i g. 3 ausgebildet sein, jedoch eine größere Anzahl von Führungen 2
enthalten. Vorrichtungen dieser Art werden vorzugsweise eingesetzt, da sie eine größere Anzahl von
Verdrehungen in einer Richtung ermöglichen, bevor eine Umkehrung dieser Richtung erforderlich ist. Ferner
sind sie relativ einfach aufgebaut. Es können jedoch auch konventionellere Vorrichtungen eingesetzt werden,
insbesondere wenn die Anzahl der Richtungsumkehrungen pro Längeneinheit nicht zu wichtig ist
Bei der in F i g. 7 gezeigten Einrichtung ist es möglich,
ein Kabel 78 herzustellen, bei dem eine oder alle Drahtgruppen 73a, 736 und 73c eine unterschiedliche
Verdrallungsstärke gegenüber den anderen haben. Hierzu werden die Drähte 70a, 7Oi und 70c mit
übereinstimmender Geschwindigkeit transportiert, jedoch ist die Schwingungsgeschwindigkeit beispielsweise
der Vorrichtung 726 gegenüber derjenigen der Vorrichtungen
72a und 72cunterschiedlich.
In F i g. 8 ist der Querschnitt eines Kabels 78 gezeigt, das mit der in Fi g. 7 gezeigten Einrichtung hergestellt
wurde. Es enthält die umhüllten Drahtgruppen 75a, 756
und 75c die durch eine gemeinsame Umhüllung 79 umgeben sind Da die Drahtgruppe 756 üblicherweise
ein Erdungsleiter ist, kann bei ihr in einigen Fällen die
Isolation weggelassen werden, so daß die zugeordnete Spritzmaschine 746 dann nicht erforderlich ist.
In Fig.9 ist eine Einrichtung zur Herstellung eines
Kabelkerns 100 dargestellt, die mit Verseilungseinheiten 90a, 906 und 90c arbeitet, die gemäß der in Fig.3
gezeigten Vorrichtung aufgebaut sind. Bei der in F i g. 9 gezeigten Einrichtung sind jedoch vier rohrförmige
Führungen 2 in jeder Einheit 90a, 906 und 90c vorgesehen, jedoch hängt die tatsächliche Anzahl der
Führungen 2 in jeder Einheit von der Anzahl der Drähte 91a, 916und 91 cab. Ferner können mehr als vier Drähte
91a, 916 und 91c vorgesehen sein, allgemein kann die Anzahl der Drähte 916größer als die Anzahl der Drähte
91a, die Anzahl der Drähte 91cgrößer als die Anzahl der Drähte916sein.
Mehrere Drähte 91a werden kontinuierlich von den Vorratstrommeln 92a mittels geeigneter, nicht dargestellter
Anordnungen abgeführt und der Verdrallungseinheit 90a zugeführt, mit der sie zur Bildung einer
Drahtgruppe 93a mit wechselnder Verdrallungsrichtung zusammengeführt werden.
Eine zweite Anzahi von Drähten 916 wird kontinuierlich
mittels geeigneter Anordnungen von den Vorratstrommeln 92a abgeführt und der Verdrallungseinheit
906 zugeführt. Die Gruppe 93a wird der Verdrallungseinheit 906 mit derselben Geschwindigkeit wie die
Drähte 916 zugeführt, jedoch ist die Schwingungsgeschwindigkeit der Verdrallungseinheit 906 gegenüber
derjenigen der Einheit 90a unterschiedlich, so daß in jeder Drahtschicht ein unterschiedlicher Drahtverlauf
entsteht. Die Gruppe 93a behält ihren Aufbau und wird zentral durch die Verdrallungseinheit 906 geführt.
während die Drähte 916 durch die rohrförmigen Führungen laufen, die ähnlich den Führungen 2 in F i g. 3
ausgebildet sind. Beim Austritt aus der Verdrallungseinheii 906 sind die Drähte 916 um die Gruppe 93a gedreht,
wobei die Verdrallungsrichtung sich ändern kann, dadurch bildet sich eine Gruppe 936, in der die Gruppe
93a der Kern ist.
Eine dritte Anzahl von Drähten 91c wird kontinuierlich
von Vorratstrommeln 92c mittels geeigneter Anordnungen abgeführt und der Verdrallungseinheit
90c zugeführt. Die Drahtgruppe 936 wird der Verdrallungseinheit 90c mit derselben Geschwindigkeit wie die
Drähte 91 c zugeführt, jedoch kann die Schwingungsgeschwindigkeit der Verdrallungseinheit 90c unterschiedlich
gegenüber derjenigen der Einheit 906 sein, so daß in jeder Schicht ein anderer Schlag auftritt.
Die Drahtgruppe 936 behält ihre Struktur, indem sie zentral durch die Verdrallungseinheiten 90c geführt
wird, während die Drähte 91c durch rohrförmige
Führungen laufen, die ähnlich den Führungen 2 in F i g. 3 ausgebildet sind. Beim Austritt aus der Verdrallungseinheit
90c werden die Drähte 91c um die Gruppe 936 gedreht, wobei eine wechselnde Verdrallungsrichtung
vorgesehen sein kann. Auf diese Weise entsteht ein Kabelkern 100, in dem die Drahtgnippe 936 der Kern
ist.
Der Kabelkern kann durch weitere Stationen laufen, die beispielsweise anhand der Fig.5 beschrieben
wurden.
Die Verdrallungsstarke pro Längeneinheit, die durch
jede Verdrallungseinheit 90a, 906 und 90c erzeugt wird,
kann übereinstimmen oder unterschiedlich sein, sie kann
auch veränderlich sein, wie es anhand der F i g. 2 und 4 bereits beschrieben wurde.
Für eine Vorrichtung der in Fig.3 gezeigten Art
wurden beispielsweise vier rohrförmige Führungen 2
aus Polyamid verwendet, die eine Länge von 1,52 m und einen Durchmesser von 6,35 mm hatten. Die Führungen
2 wurden in einem rohrförmigen Stahlgehäuse 3 miteinander verdreht, das eine Länge von 1,20 m und
einen Durchmesser von 2,5 cm hatte. Isolierte elektrisehe Leiter 17 mit einem Durchmesser von 1,5 mm
wurden durch die Führungen 2 mit einer Geschwindigkeit von 91,5 m/min hindurchgeführt, das Gehäuse 3
wurde in einer ersten Richtung mit zehn Umdrehungen bei einer Geschwindigkeit von 360 U/min gedreht,
wonach es stillgesetzt und mit einer Geschwindigkeit von 360 U/min in der entgegengesetzten Richtung für
20 Umdrehungen gedreht wurde. Dieser Vorgang wurde für jeweils 20 Umdrehungen fortgesetzt.
Auf diese Weise ergab sich ein Kabel mit 1180/980 ,5
Verdrallungen pro Meter, d. h. mit einem Schlag von 25 cm. Der erste Teil des Kabels, d. h. der die Leiter 17
enthaltende Teil, der zuerst aus dem Gehäuse 3 austrat,
hatte die halbe Anzahl von Verdrallungen in der einen Richtung wie das nachfolgende Kabel, d. h. der erste Teil zo
des Kabels hatte η Verdrallungen in einer Richtung, der zweite Teil des Kabels 2n Verdrallungen in der
entgegengesetzten Richtung, darauf folgten nacheinander gleichbleibend 2n Verdrallungen in jeder Richtung.
Wie bereits beschrieben, können zwei oder mehrere Vorrichtungen der in F i g. 3 gezeigten Art, die jeweils
zwei oder mehr durchgeführte Drähte verdrallen und mehrere verdrallte Drahtgruppen bilden, eingesetzt
werden. Diese werden dann zusammengeführt und wahlweise zur Formung einer Kabeleinheit miteinander ^0
verseilt, ferner kann eine Anzahl solcher Kabeleinheiten wahlweise wiederum miteinander verseilt und dann zur
Bildung eines dicken Kabels umhüllt werden. In diesem Fall können die Drahtpaare oder Drahtgruppen jeweils
eine unterschiedliche Verdrallungsstärke aufweisen, so daß die Drähte unterschiedlicher Drahtpaare odf>r
Drahtgruppen einer Kabeleinheit nicht aparallel zueinander liegen. Dies ist für Fernsprechkabel vorteilhaft, da
bei parallel geführten Drähten ein Nebensprechen während der Fernsprechverbindung auftreten kann.
Wenn die Drahtpaare oder Drahtgruppen wahlweise nicht parallel geführt sind, so wird die Induktivität
zwischen den Drahtpaaren verringert und damit ein Nebensprechen vermieden.
Bei dieser Ausführungsform kann die mit jedem Drahtpaar beim Austritt aus dem Gehäuse 3 der
Vorrichtung 1 (Fig. 3) gebildete Verdrallung durch Aufbringen einer geringen Menge von Leim gehalten
werden, unmittelbar bevor die Drehrichtung des Gehäuses 3 und damit die Verdrallungsrichtung
geändert wird. Besonders günstig zur Haltung der Verdrallung vor der Verdrallungsumkehr hat sich
Polybuten erwiesen.
Wenn die Verdrallung nicht durch ein besonderes Mittel gehalten wird, kann ein Aufdrehen der verdrallten
Drähte bei Richtungsumkehr der Verdrallung auftreten. Deshalb wird allgemein irgendeine Haltemasse
auf die Drähte aufgebracht, wenn nicht die verdrallten Drähte unmittelbar nach ihrer Verdrallung
einem weiteren Herstellungsprozeß zugeführt werden, beispielsweise einer Umhüllungsstation, die zusätzlich
auch als Halterung wirken kann. Das Erfordernis der Halterung hängt auch von der Art der Drähte ab.
Beispielsweise werden in der Fernsprechindustrie normalerweise mit Polyäthylen isolierte Kupferdrähte
verwendet. Diese zeigen praktisch keine Tendenz, bei wechselnder Verdrallung sich wieder aufzuwickeln.
Wird eine wechselnde Verdrallung jedoch mit relativ elastischen Drähten durchgeführt, so können diese mit
Band versehen, umwickelt oder anderweitig in beschriebener Weise gehalten werden, um ein Aufdrehen der
Verdrallungen zu vermeiden. Es können auch mehrere Führungen 2 in einem Gehäuse 3 derart vorgesehen
sein, daß die Bohrungen 10 in zwei oder mehr zueinander konzentrischen Kreisen angeordnet sind. In
diesem Falle wird eine erste Gruppe von Drähten 17 durch einen inneren Kreis von Bohrungen 10 geführt,
die mit wechselnder Verdrallung verseilt werden. Eine zweite Gruppe von Drähten 17 wird durch den nächsten
Kreis von Bohrungen 10 geführt, diese werden zusammen mit wechselnder Verdrallung um die erste
Drahtgruppe herum verseilt, die dann einen Kern für die zweite Gruppe bildet.
Auf diese Weise kann ein Kabel mittels einer einzigen Vorrichtung 1 hergestellt werden, das aus mehreren
Leiterschichten besteht, die mit wechselnder Verdrallung miteinander verseilt sind. Die Zahl dieser Schichten
ist nur durch die Anzahl der konzentrischen Kreise von Bohrungen 10 im Gehäuse 3 begrenzt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen 709 524/3
Claims (5)
1. Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Elektrokabels aus miteinander verseilten
Leiterdrähten, die jeweils schraubenförmig mit periodischer Änderung des Drehsinns um die
Kabellängsachse verlaufen und zum Verseilen einzeln oder gruppenweise durch eine stationäre
Halterung, durch mehrere biegsame Führungen und durch eine reversierend um die Kabellängsachse
drehbare Halterung geführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung durch Schläuche (2) mit glatten, einen geringen Reibungswiderstand
aufweisenden Innen- und Außenoberflächen gebildet und derart bemessen sind, daß die
drehbare Halterung (3) mehrere vollständige Umdrehungen reversierend gedreht werden kann und
daß an die drehbare Halterung (3) ein die Schläuche (2) umschließendes Rohr (6) angesetzt ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Anordnung aus einer stationären und einer drehbaren Halterung (5, 3)
jeweils ein Gehäuse für mehrere Schläuche (2) bildet,
daß das stationäre Gehäuse (5) auf seiner gesamten Länge die Anfänge der Schläuche (2) aufnimmt und
daß das drehbare Gehäuse (3) an dem dem stationären Gehäuse (S) abgewandten Ende des
Rohres (6) eine Halterung (8) für die dort endenden Schläuche (2) aufweist und in einem es umgebenden
Lager (4) drehbar gelagert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Anordnung der im drehbaren Gehäuse (5)
befestigten Enden der Schläuche (2) auf zueinander konzentrischen Kreisen, deren Mittelpunkt in der
Längsachse des zu bildenden Kabels liegt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Anordnungen mit
jeweils einem stationären und einem drehbaren Gehäuse (3,5) einander parallel- und/oder hintereinandergeordnet
vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (38)
zum Aufbringen einer Bewehrung auf das verseilte Elektrokabel vorgesehen ist
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