DE2261820C3 - Verfahren zur Restaurierung von Holzbalken - Google Patents

Verfahren zur Restaurierung von Holzbalken

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Restaurierung eines Holzbalkens, der mit einem durch Fäulnis angegriffenen Ende ein Auflager in einer Mauer oder einer ähnlichen Abstützkonstruktion hat sowie einen in einem Gebäude eingebauten Holzbalken, der nach dem Verfahren restauriert ist.
In älteren Gebäuden kommt es oft vor, daß schwere Balken, wie insbesondere Unterzugsbalken, im Bereich ihres Auflagers auf Mauern oder ähnlichen Abstützkonstruktionen durch Fäulnis stark angegriffen sind. In den meisten Fällen befindet sich der übrige Balken noch in so ausgezeichnetem Zustand.
Durch Fäulnis ist oftmals das äußerste, ursprüngliche Balkenende vollständig zerstört, während ein auch noch in die Mauer ragender, angrenzender Teil unter Einfluß der Fäulnis stark angegriffen sein kann und dadurch faktisch nicht mehr tragfähig ist. Der im Mauerauflager noch vorhandene, unverletzte oder teilweise unverletzte Balkenteil wird dadurch viel zu schwer belastet Insbesondere wenn es sich um schwere Balken, wie Unterzugbalken handelt, die eine Decke oder weitere ω Balken, auf die sich eine Dachkonstruktion abstützt, tragen müssen, kann hierdurch eine gefährliche Situation entstehen. Durch Abscheren des Holzes im Auflagergebiet entsteht dann eine Einsturzgefahr.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs beschriebenen Art (GB-PS 10 16 761) werden die zerstörten Balkenteile durch aushärtenden Kunststoff ersetzt. Zu diesem Zweck wird entweder der Holzbalken im zerstörten Bereich mit einer wannenförmigen Aushöhlung versehen, die dann mit Kunststoffmasse unter Anordnung von Glasfaserschichten ausgegossen wird (Seite 2, Zeilen 49 bis 56), oder es wird nach völliger Entfernung des schadhaften Teils des Holzbalkens ein Ersatzstück aus Kunststoff vorgegossen, das dann unter Anwendung von Bandagen aus Glasfaser an den noch unzerstörten Balkenteil angebunden wird (Seite X Zeilen 71 bis 79). Das bekannte Verfahren ist insofern nachteilig, als die Restaurierung "on der Außenseite des Balkens her sichtbar ist, die zumindest vorübergehende Wegnahme eines Teils der den zu restaurierenden Balkenteil umgebenden oder benachbarten Bausubstanz des den Balken enthaltenden Bauwerks erforderlich ist und deshalb das Verfahren zeitraubend und umständlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Restaurierungsverfahren der eingangs erwähnten Art so vorzugehen, daß der Arbeitsaufwand verringert werden kann und keine sichtbare Verbindungskonstruktionen erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Gebiet des Auflagers eine Scherkräfte im Holz aufnehmende Bewehrung durch wenigstens ein im Holz angefertigtes Loch mit Spiel in dieses Loch eingesteckt wird, daß in diesem Bereich zum Ersatz des durch Fäulnis zerstörten Holzes und/oder zur Sättigung und völligen Imprägnierung des verrotteteo Holzes eine aushärtende Kunststoffmasse mit stark haftenden Eigenschaften injiziert wird und daß dabei das Loch für die Bewehrung derart ausgefüllt wird, daß die Kunststoffmasse mit der darin eingebetteten Bewährung das Loch vollständig ausfüllt Durch Anwendung dieses Verfahrens wird, ohne daß das Balkenende freigelegt werden muß, der Vorteil erreicht, daß der Balken im Bereich seines Auflagers eine beträchtliche Vergütung erhält, einerseits durch die angeordnete, die Scherkräfte aufnehmende Bewehrung, andererseits durch das Wiederauffüllen der fehlenden Teile des ursprünglichen Balkenprofils mit der ernärteten, injizierten Kunststoffmasse und durch die Imprägnierung des durch Fäulnis oder dutch andere Einflüsse zerstörten Balkenteils. Die Bewehrung ist durch die sie einbettende, injizierte Kunststoffmasse kräftig verankert im noch unangegriffenen, heilen Holz, zum Teil auch in dem durch die Imprägnierung vergüteten Holz sowie in der am Ende zum Ersatz des zerstörten Balkenteils als Ergänzung injizierten Kunststoffmasse, wobei die verschiedenen Teile dadurch auch besonders kräftig am nicht angegriffenen Holz des ursprünglichen Balkens verankert iind.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens findet das Injizieren der Kunststoffmasse durch das Loch für die Bewehrung statt Obgleich dieses Vorgehen dahingehend vorteilhaft ist, daß kein getrennter Eingang im Bauwerk zum mit der Kunststoffmasse auszufüllenden Raum selbst ausgebildet zu werden braucht, ist ein Injizieren durch das Aufnahmeloch für die Bewehrung natürlich nicht unbedingt notwendig. So kann es beispielsweise, wenn es sich um ein Auflager eines Balkens in einer AuQenmauer handelt, auch vorteilhaft sein, das Injizieren der Kunststoffmasse und das Einsteeken der Bewehrung durch im Auflagerbereich des Holzbalkens anzubringende Bohrungen in der Mauer bzw. Abstützkonstruktion von außen her vorzunehmen.
Das Injizieren der Kunststoffmasse kann gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausbildung durch eine rohrförmige Bewehrung stattfinden. Die Kunststoff-
masse kann ein Epoxyharz sein.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im nachstehenden zusammen mit mehreren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter erläutert.
Die Zeichnung ist ein Vertikalschnitt durch einen unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in seinem Auflagergebiet restaurierten Holzbalken.
Ein in der Figur mit der ß^zugsziffer 1 bezeichneter Holzbalken, von dem in der Zeichnung lediglich das rechte Ende abgebildet ist, erstreckte sich ursprünglich in eine Mauer 2 nach rechts so weit, wie mit den gestrichelten Linien 4 dargestellt Mit der Bezugsziffer 3 ist die Begrenzung des Aufnahmeloches in der Mauer für das Auflagerende des Holzbalkens 1 bezeichnet.
Der zwischen den unterbrochenen Linien 4 und 4' in der Figur liegende Bereich ist jener Teil des Holzbalkens 1, der bezüglich des ursprünglichen Zustanden des Holzbalkens 1 teilweise durch Fäulnis zerstört ist Auf der linken Seite, der gestrichelten Linie 4' benachbart, befindet sich ein Bereich la, der durch Fäulnis angegriffen ist und in der Figur mit einer durch unterbrochene Linien gebildeten Schraffierung näher angedeutet ist Diesem Bereich fehlen der Halt und der Zusammenhalt in der Struktur des Holzes des ursprünglichen Holzbalkens 1. Dieser Teil ist porös und wesentlichen Beanspruchungen nicht gewachsen.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung ist nun von der obenliegenden Seite Ifldes Holzbalkens 1 in einem Abstand a von etwa 50 bis 60 cm in der Figur links von der Mauer 2 unter geringem Neigungswinkel nach rechts unten ein Loch 5 durch den Balken gebohrt, das bei der strichpunktierten Linie 4' etwas unterhalb der Mitte der Höhe aus dem noch vorhandenen, an dieser Stelle bereits angegriffenen Holzmaterial la, ausmündet Mit der Bezugsziffer 6 ist eine Bewehrung bezeichnet, die als Stab ausgebildet ist, axial durch das Loch 5 hindurchragt und ein Stück in den Bereich, der in der Zeichnung durch durchgezogene Linien gekennzeichnet ist, eingreift
Der Spielrum des Bewehrungsstabes 6 im Loch 5 und der in der Figur mit durchgezogenen Linien schraffierte Bereich innerhalb der Begrenzungslinie 3 werden nun durch Injizieren unter Druck durch das Loch 5 mit einer Masse aus Epoxyharz ausgefüllt. Dabei wird der Bereich, der in der Zeichnung mit unterbrochenen Linien schraffiert dargestellt ist, ebenfalls völlig mit der Epoxyharzmasse imprägniert Nach Aushärtung des Epoxyharzes ist der Balken restauriert und dabei durch die im Epoxyharzmaterial eingebettete Bewehrung 6 verfestigt. Am in der Zeichnung rechten Ende ist das zuvor poröse und angegriffene Holzmaterial vergütet.
In der Figur rechts von der strichpunktierten Linie 4' ist der Hohlraum mit der Epoxyharzmasse ausgefüllt Dieses Material hat die Eigenschaft, sich stark haftend mit dem ringsum vorhandenen Mauerwerk zu verbiwden, so daß eine besonders kräftige Verankerung und ein starkes Auflager infolge der ausgeführten Restaurierung erzielt worden ist Die Bewehrung 6 verankert zugleich den durch das Epoxyharzmaterial gebildeten »neuen« Balkenteil am unangegriffenen Teil des
ίο Balkens.
Selbstverständlich ist es auch möglich, den Bewehrungsstab 6 erst nach erfolgter Injizierung der Epoxyharzmasse einzustecken.
An Stelle des im vorangehenden beschriebenen Ausführungsbeispiels ist es auch möglich, insbesondere wenn es sich um eine Außenmauer handelt in der der Balken mit seinem Endbereich ein Auflager hat ein Loch von außen her durch diese Mauer zu machen bis in den Raum, in dem das Holzmaterial verrottet ist, welches Loch sich dann über den größten Teil der Länge des in der Figur dargestellten Lochest im unangegriffenen Holz weiter erstreckt Das Injaieren des Epoxyharzmaterials kann dann von außen her stattfinden. Auch das EinstecKen der Bewehrung 6 kann von dort aus erfolgen.
Die Bewehrung kann aus mindestens einem Metallstab oder auch aus mindestens einem Rohr bestehen. Auch ist es möglich, hierfür anderes geeignetes Material zu benutzen, z. B. mit Glasfasern bewehrte Kunststoff· stäbe.
Je nach den Verhältnissen kann zuerst injiziert werden und dann die Bewehrung in dem dafür vorgesehenen Aufnahmeloch angeordnet werden oder umgekehrt vorgegangen werden, d. h., zuerst in das zur Aufnahme der Bewehrung gebohrte Loch oder die gebohrten Löcher die Bewehrung eingebracht werden und daran anschließend injiziert werden.
Besteht die Gefahr, daß beim Injizieren die injizierte Kunststoffmasse durch nicht abgedichtete Stellen der Mauer aus dem mit Kunststoffmasse auszufüllenden Raum austreten würde, ehe dieser Raum fest ausgefüllt ist, können derartige undichte Stellen erst durch ein F.poxyharzgemisch, dem Sand als Füllstoff zugesetzt ist, abgedichtet werden.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßeii Verfahrens können sehr große Balken an ihren Auflagerenden zweckmäßig restauriert werden. Eine besonders vorteilhafte Anwendung ergibt sich, wenn es sich um Balken mit Holzschnitzereien oder um bemalte Balken handelt, die man gern erhalten möchte, oder in solchen Fällen, wo das bisher angewandte Ersetzen eines Teils des Balkens zu riskant isi.
Hierzu 1 Blatt Zeichnnof en

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Restaurieren eines Holzbalkens, der mit einem durch Fäulnis angegriffenen Ende in einer Mauer oder ähnlicher Abstützkonstruktion ein Auflager hat,dadurchgekennzeichnet,daß im Gebiet des Auflagers eine Scherkräfte im Holz aufnehmende Bewehrung durch wenigstens"ein im Holz angefertigtes Loch mit Spiel in dieses Loch eingesteckt wird, daß in diesem Bereich zum Ersatz des durch Fäulnis zerstörten Holzes und/oder zur Sättigung und völliger Imprägnierung des zerstörten Holzes eine aushärtende Kunststoffmasse mit stark haftenden Eigenschaften injiziert wird, und daß das Loch für die Bewehrung derart ausgefüllt wird, daß die Kunststoffmasse mit der darin eingebetteten Bewehrung das Loch vollständig ausfüllt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Injizieren der Kunststoffmasse durch das Lieh für die Bewehrung stattfindet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Injizieren der Kunststoffmasse und das Einstecken der Bewehrung durch im Auflagerbereich des Holzbalkens anzubringende Bohrungen in der Mauer bzw. Abstützkonstruktion von außen her erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Injizieren der Kunststoffmasse wenigstens teilweise durch die im Bewehrungsaufnahmeloch aufgenommene, rohrförmige Bewehrung hindurch stattfindet
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, da£ die Kunststoffmasse ein Epoxyharz ist
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