DE2261344B2 - Vorrichtung zum Ablegen von körnigem Saatgut im Erdreich in Verbindung mit Einzelkornsämaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ablegen von körnigem Saatgut im Erdreich in Verbindung mit Einzelkornsämaschinen, die mit einem zum Vereinzeln und Verteilen des körnigen Saatgutes drehbar gelagerten Zellenkörper versehen sind, der von oben belegbare Vertiefungen besitzt und mit einer an die Auswurföffnung des Zellenkörpergehäuses anschließenden und mit diesem synchron angetriebenen Transporteinrichtung, die die Körner einzeln nach unten zum Erdboden hinführt.

Sämaschinen für körniges Gut müssen mit ihrer Ablage möglichst nahe an das Erdreich herangeführt werden, um ein unkontrolliertes Ablegen der Körner zu vermeiden. Letzteres wird um so größer, je größer die Fallhöhe der Körner ist.

Eine bekannte Vorrichtung (SU-Urheberschein Nr. 2 81 928) besitzt zur Erzielung möglichst .niedriger Fallhöhen zusätzlich zu einem Zellenkörper eine Transporteinrichtung, die aus einem endlosen geriffelten Band besteht, das in einem Spalt geführt ist, der gerade der Größe der Körner entspricht. Diese Transporteinrichtung ist an den Zellenkörper (Zellenscheibe) herangeführt und übernimmt die Saatkörner unmittelbar aus den einzelnen Zellen. Das Ende dieses spaltförmigen Körpers soll unmittelbar über dem Erdreich geführt werden.

Einer solchen Einrichtung haftet der Nachteil an, daß bei einem dichten Heranführen an das Erdreich durch das geriffelte Transportband Erdkrumen mit nach oben geführt werden, die zu einer Verstopfung der Transporteinrichtung führen. Somit muß das Ende des Spaltes einen genügenden Sicherheitsabstand vom Boden aufweisen.

Moderne Sämaschinen werden jedoch mit einer relativ hohen Geschwindigkeit gefahren, so daß schon geringe Abslände vom Boden ausreichen, um das Korn unkontrolliert herauszuschleudern.

Die gleichen Überlegungen gelten für die bekannten Sämaschinen, die mit einem Ablegerad ausgerüstet sind.

Auch diese müssen einen Sicherheitsabstand vom Erdreich aus Gründen der Verschmutzung aufweisen.

Es ist ferner bekannt, eine Sämaschine mit einer Glocke in horizontaler Lage zu bestücken. Diese Glocke dreht sich unter Vibration und besitzt Innennuten, auf deren Sohlen Saugdüsen liegen. Durch Drehung der Glocke wird das Saatgut nach oben transportiert und hier durch Unterbrechung des Saugstromes fallen gelassen. Um das Herabfallen des Saatgutes zu dämpfen, ist zusätzlich im Innern der Glocke ein Elevator angeordnet, der aus einem Transportband besteht, das einzelne Zellen bildet, etwa in Form eines Schaufelbaggers. Das von der Glocke nach oben transportierte Korn soll nun jeweils in eine der Zellen des Transportbandes fallen. Hier wird es nun von dem Transportband mitgenommen, nach unten geführt und wenige Zentimeter über dem Boden unkontrolliert fallen gelassen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Einzelkornsämaschinen das austretende Korn unmittelbar nach seinem Austritt in das Erdreich zu bringen, und zwar auch bei Maschinen, die mit relativ hoher Geschwindigkeit über den Grund bewegt werden und deren Körner ebenfalls mit relativ hoher Geschwindigkeit transportiert werden müssen, um die vorgegebenen Ablegeabstände einzuhalten.

Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß bei einer Vorrichtung, wie sie eingangs beschrieben ist, die Transporteinrichtung aus einer in einer rohrförmigen Ummantelung umlaufenden Schnecke besteht, die direkt bis ins Erdreich geführt ist, wobei die Ummantelung tangential an das Zellenkörpergehäuse reicht und mit einer öffnung an die Auswurföffnung des Gehäuses anschließt.

Der Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß die Schnecke bis in das Erdreich reicht und dadurch, daß die Schnecke in Richtung zum Erdreich hin dreht, eine Selbstreinigung entsteht, auch wenn das Schneckenende durch das Erdreich gezogen wird. Jedes einfallende Korn wird durch die Schnecke so nach unten transportiert, daß es unmittelbar im Erdreich abgelegt wird. Die beiden öffnungen in der Schneckenummante-

lung und im Zellengehäuse sind einander anzupassen. Je dichter der Zellenkörper an die Schnecke herangeführt ist, um so sicherer ist der Transport des körnigen Gutes, da die beschleunigten Körner damit unmittelbar bei ihrem Austritt abgebremst werden. Es ist zweckmäßig, mindestens den unteren Teil der Schneck; und ihrer Ummantelung flexibel auszubilden, um eine noch bessere Anpassung an das Erdreich zu erzielen.

Der Antrieb der Schnecke kann mittels einer Kette erfolgen oder durch einen Winkeltrieb mit Hilfe von Kegelrädern. Auch biegsame Wellen sind für den Antrieb geeignet Es wird hierbei die gleiche Antriebsquelle benutzt, die auch zum Antrieb des Zellenrades dient

Die Steghöhe der Schnecke muß so bemessen sein, daß das größte zu transportierende Korn nirgendwo hängen bleibt Es wird sich empfehlen, verschiedene Schnecken zum Einsatz zu bringen, die der jeweiligen Kornart angepaßt sind.

Die Erfindung ist in einem Zeichnungsbeispiel näher dargestellt und im Folgenden erläutert.

In der Fig. 1 ist eine Einzelkornsämaschine gezeigt, die ein vertikal umlaufendes Zellenrad besitzt. Das Zellenrad ί ist drehbar in einem Zellengehäuse 2 gelagert und hat Bohrungen zur Aufnahme des körnigen Saatgutes. Oberhalb des Zellenrades ist ein Vorratsbehälter 3 vorgesehen mit einem Zulauf 5. Vom Zulauf 5 gelangen die Körner in die Bohrungen des Zellenrades und werden hier mittels einer Luftdüse 4 aus diesen Bohrungen jeweils bis auf eines herausgeblasen. Zu jeder Einzelkornsämaschine gehört ein Schar 6, das die Furche im Erdreich zieht Das Zellenrad wird von einem bereits vorhandenen Antrieb 7 gedreht. Dieser Antrieb 7 wird gleichfalls benutzt, um über eine Kette 8 den Schneckentrieb 9 zu betätigen. Der Auswurföffnung 13 des Zellenrades ist eine Schnecke 10 zugeordnet, die in einem Schneckengehäuse 11 umläuft. Diese Schnecke 10 hat die Aufgabe, die Körner aus dem Zellenrad aufzunehmen und nach unten ins Erdreich zu transportieren. Das Ende der Schnecke 10 ist dementsprechend so weit huntergeführt, daß es direkt mit dem Erdreich in Verbindung steht. Infolge der Drehbewegung der Schnecke wird das Gut stets nach unten transportiert, womit auch die Gefahr des Eindringens von Sand in das Schneckeninnere vermieden ist, da diese stets selbstreinigend arbeitet

Zweckmäßig wird die Schnecke am unteren Ende ein Stück aus dem Schneckengehäuse herausgeführt; sie kann damit das körnige Saatgut gewissermaßen in das Erdreich schrauben. Eine unmittelbar nachlaufende Druckrolle 12 sorgt dann dafür, daß die Körner in das Erdreich gedrückt werden. Ein relativ festes Erdreich in unmittelbarer Nähe des Kornes bewirkt bessere Keimmöglichkeiten für das Korn.

Fi g. 2 ist ein Ausschnitt hinsichtlich der miteinander in Verbindung stehenden öffnungen.
; Entsprechend den Bohrungen im Zellenrad und entsprechend der öffnung 13 im Zellengehäuse ist der Durchmesser der Schnecke und damit auch der Durchmesser des Schneckengehäuses zu wählen. Die öffnung 14 des Schneckengehäuses muß annähernd

ίο gleich der öffnung 13 im Zellenradgehäuse sein. Besonders vorteilhaft wäre ein leichter, trichterförmiger Übergang. Je nach gefahrener Geschwindigkeit, d. h. je nach Drehzahl des Zellenrades, verlassen die Körner mit minderer oder größerer Geschwindigkeit das

ίο Zellenradgehäuse. Hier kann es zweckmäßig sein, sie zuerst auf eine Wandung aufprallen zu lassen, ehe sie der Schnecke zugeführt werden.

Die Schnecke ist so ausgeführt, daß der in ihrem Inneren entstehende Hohlraum hinsichtlich seiner Größe das größte mögliche Korn noch aufnehmen kann. Da infolge verschiedenen Saatgutes auch verschiedene Zellenräder zur Anwendung kommen, wird zweckmäßig jedem Zellenrad eine entsprechende Schnecke zugeordnet. Die verschiedenen Zellenräder

2ö laufen im gleichen Zellenradgehäuse; damit ist die Auswurföffnung nahezu konstant. Um nun Schnecken mit unterschiedlichem Durchmesser verwenden zu können, kann entweder die Wandstärke der Schneckenummantelung variiert werden, oder es wird ein Trichter zwischen Zellenradgehäuse und Schneckenummantelung eingefügt.

Es empfiehlt sich, zumindest das untere Ende der Schnecke und des Schneckengehäuses flexibel auszubilden. Damit kann es sich besser eventuellen Unebenheiten des Bodens anpassen.

Bisher war es erforderlich, für jede Saatreihe eines Bodenbearbeitungsgerätes jeweils einen Zellenkörper vorzusehen. Die Erfindung erlaubt die Anwendung nur eines Zellenkörpers für alle Saatreihen derselben

au Maschine. An diesem einen Zellenkörper, der mit mehreren Zellenreihen versehen sein kann, werden dann für jede Saatreihe eine Schnecke angeschlossen. Das vereinfacht das System erheblich. Dem Zt'lenkörper kann auch eine Ablenkvorrichtung zugeordnet werden, durch die die Körner abwechselnd den Schnecken zugeführt werden.

Die erfindungsgemäße Anordnung der Schnecke kann selbstverständlich auch mit horizontal umlaufenden Zellenrädern bzw. mit Transportbändern oder allen

so anderen bekannten Einzelkornsämaschinensystemen verbunden werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Ablegen von körnigem Saatgut im Erdreich in Verbindung mit Einzelkornsämaschinen, die mit einem zum Vereinzeln und Verteilen des körnigen Saatgutes drehbar gelagerten Zellenkörper versehen sind, der von oben belegbare Vertiefungen besiizt und mit einer an die Auswurföffnung des Zellenkörpergehäuses anschließenden und mit diesem synchron angetriebenen Transporteinrichtung, die die Körner einzeln nach unten zum Erdboden hinführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung aus einer in einer rohrförmigen Ummantelung (11) umlaufenden Schnecke (10) besteht, die direkt bis ins Erdreich geführt ist, wobei die Ummantelung tangential an das Zellenkörpergehäuse reicht und mit einer öffnung (14) an die Auswurföffnung (13) des Gehäuses anschließt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steghöhe der Schnecke (10) größer ist als das jeweils zu transportierende Korn.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens das untere Ende der ummantelten Schnecke (10) flexibel ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Schnecke (10) ein Stück aus der Ummantelung (11) herausragt.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswurföffnung (13) im Zellengehäuse (2) und die öffnung (14) in der Schneckenummantelung (11) mittels eines trichterförmigen Übergangsstückes verbunden sind.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar hinter dem Schneckenende ein Druckrad (12) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrreihigen Sämaschinen nur ein Zellenkörper (1) vorgesehen ist, an den für jede Reihe eine gesonderte Schnecke (10) anschließt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zellenkörper (1) mehrere Zellenreihen besitzt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zellenkörper (1) Ablenkvorrichtungen besitzt, die die Körner abwechselnd den Schnecken zuführen.