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Faltbares Teil, insbesondere Faltschachtel, aus Pappe oder ähnlichem
faltbaren Material Die Erfindung bezieht sich auf ein faltbares Teil, insbesondere
eine Faltschachtel, aus Pappe oder ähnlichem Material, das aus einem Wandteil und
einer damit über eine Faltkante verbundenen, aus der Ebene des Wandteils abgewinkelten
Leiste besteht.
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Bei Behältern oder sonstigen Gegenständen aus faltbarem Material,
insbesondere Pappe, kommt es häufig vor, daß nach einer Seite freie Seitenwände
erheblichen Belastungen ausgesetzt sind, vor allem auch in Richtung normal zu diesen.
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Diese werden normalerweise durch die Festigkeit des Materials selbst
und durch Abstützung der Seitenwand an benachbarten Teilen, mit denen sie durch
Klebung, Steckverschluß oder sonstige Mittel oder über eine Faltlinie verbunden
ist, gehalten. Sind derartige Seitenwände jedoch verhältnismäßig schmal und lang,
so können sie an den Stirnseiten nur ungenügend abgestützt werden, und es ist kaum
zu verhindern,
daß sie sich aus der gewünschten Lage heraus verbiegen.
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Dies ist auch der Fall, wenn die Seitenwand in Form einer von einem
Wandteil abgebogenen Leiste zur Abstützung eines Gegenstands, z.B. eines in eine
Faltschachtel eingesetzten Teils, herangezogen wird. Das Verbiegen oder auch Ausbauchen
der Leiste wird normalerweise noch durch die Rückstellkraft des gefalteten Materials
begünstigt, wenn sie einteilig mit dem Wandteil hergestellt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile auszuschalten
und ein faltbares Teil zu schaffen, bei dem derartige Seitenwände oder Leisten einem
Verbiegen oder Zurückbiegen Widerstand entgegensetzen und auch zur Aufnahme von
größeren Lasten geeignet sind, ohne sich wesentlich durchzubiegen bzw. durchgedrückt
zu werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Wandteil und
Leiste innerhalb des von ihnen gebildeten 180° . ~ . Winkels kleinerlzumindest Im
Bereich der Faltkante mit einer ebenfalls mit einer Faltkante versehenen Verstärkung
aus Pappe oder ähnlichem faltbaren Material versehen sind, die mit der Leiste und
dem Wandteil bis auf die in unmittelbarer Nähe der Faltkanten befindlichen Bereiche
verklebt oder auf andere Weise zusammengeheftet ist.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Wände der-Verstärkung
im nicht verklebten Bereich um soviel gegenüber den entsprechenden Wandteil- und
Leistenbereichen verkürzt, daß der von den Verstärkungswänden im nicht verklebten
Bereich gebildete Winkel größer ist als der entsprechenvom de/Wandteil und der Leiste
gebildete Winkel. Durch die Verkürzung der die Leiste-haltenden Verstärkung wird
sowohl ein Durchhängen bzw. Ausbauchen der Leiste ohne Belastung vermieden als auch
ein Durchbiegen unter Last einwirkung verhindert, da der verkürzte Verstärkungsteil
die Neigung besitzt, die Leiste in eine den angreifenden Kräften (Rückstellkraft
des Materials, Lasteinwirkung, Schwerkraft) entgegengesetzte Richtung zu ziehen.
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In einer weiteren spezifischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist in den Wänden der Verstärkung, an mindestens einer der beiden Grenzstellen zwischen
dem nichtverklebten und den verklebten Bereichen eine parallel zu den Faltkanten
verlaufende Rillinie vorgesehen.
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In zwei weiteren Auführungsformen ist das faltbare Teil aus einem
einzigen Zuschnitt zusammengefaltet sowie verklebt oder auf andere Weise zusammengeheftet,
wobei bei der einen Ausführungsform die Verstärkung über eine Faltkante mit der
-Leiste verbunden ist, während sie bei der anderen Auführungsfarn über eine Faltkante
mit dem Wandteil verbunden ist.
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In einer speziellen Ausfürun,siorm ist der Wandteil des faltbaren
Teils gekrüramt, während die ins Innere des gekrümmten Teiles weisende Leiste mit
Linschnitten versehen ist und zur Unterstützung eines Bodenteiles dient ., dessen
Grundriß den Verlauf des Mantels bestirnmt. Auf diese Weise wird ein für Verpackungszwecke
geeigneter Hohlraum gebildet, der irgendein Füllgut aufnehmen kann und z.B.
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als Kuchenform geeignet ist.
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In einer letzten Ausführungsform wird die Erfindung schließlich als
Karton bzw. Kartondeckel verwendet, insbesondere als Karton odr Kartondeckel mit
besonders langen und niedrigen Seitenwänden. Das faltbare Teil wird wiederum aus
einem einzigen Zuschnitt zusammengefaltet sowie verklebt oder auf z.B.
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andere Weise zusammengeheftet, besitzt aber jetzt/zwei mit dem Wandteil
verbundene Leisten, die die Karton- bzw. Kartondeckelseitenwände bilden und mit
denen jeweils eine Verstärkung über eine Faltkante verbunden ist, so daß zwei doppelwandige
Leisten und zwei doppelwandige Wandteilabschnitte gebildet werden.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Steifigkeit der von der Wandteilebene abgewinkelten Leiste so erhöht wird,
daß die Leiste sich nicht von allein ausbaucht, nunmehr auch zur Aufnahme und von
größeren Lasten geeignet ist und mit /ohne Auflage einer Bodenplatte direkt zum
Untergreifen eineSkompakten
Füllgutes verwendet werden kann. Des
weiteren kann bei dem erfindungsgemäßen faltbaren Teil die Leiste in jedem beliebigen
Winkel zum Wandteil gegenüber diesem versteift werden, wenn der nicht verklebte
Verstärkungsteil entsprechend verkürzt ist.
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In den angefügten Zeichnungen sind drei verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt einer Ausführungstrm eines erfindungsgemäßen
faltbaren Teils; Fig. 2 stellt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer weiteren
Ausführungform der Erfindung dar, wobei der Wandteil eine gekrümmte Form aufweist;
Fig. 3 ist ein Querschnitt einer anderen Ausführungsform der Erfindung, die als
Karton bzw. Kartondeckel verwendet werden kann und zwei Leisten mit Verstärkungen
aufweist.
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In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes faltbares Teil dargestellt, das
aus einem einzigen Zuschnitt zusammengefaltet ist. Ein Wandteil 3 ist über eine
Faltkante 7 mit einer aus der Ebene des Wandteils 3 abgewinkelten Leiste 2 verbunden,
die wiederum über eine weitere Faltkante 8 mit einer Verstärkung 1 in Verbindung
steht. Die Verstärkung 1 weist
ebenfalls eine Faltkante 5 auf und
ist bis auf den Bereich in unmittelbarer Nähe der Faltkanten 5 und 7 mit dem Wandteil
3 und der Leiste 2 verklebt. Der nicht mit dem Wandteil 3 und der Leiste 2 durch
Verkleben verbundene Teil der Verstärkung 1 ist gegenüber den entsprechenden Bereichen
des Wandteils 3 und der Leiste 2 soweit verkürzt, daß der von den Verstärkungswänden
im nichtverklebten Bereich gebildete Winkel größer ist als der entsprechende vom
Wandteil 3 und der Leiste 2 gebildete Winkel. Infolge der Verkürzung des Verstärkungsteiles
setzt die verstärkte Leiste nunmehr einer sie nach unten drückenden Kraft einen
größeren Widerstand entgegen. Der parallel zum Wandteil 3 verlaufende Verstärkungsteil
6 schließt mit seinem oberen Ende mit dem Ende des Wandteils 3 ab.
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In Fig. 2 ist ein Teil einer anderen Ausführungsform der Erfindung
gezeigt, die ebenfalls aus einem einzigen Zuschnitt zusammengefaltet ist und bei
der der Wandteil 3 und der da-(z.B. Isreisform) mit verklebte Verstärkungsteil 6
eine gebogene/Form aufweisen. Mit dem Wandteil 3 ist ebenfalls ilber eine Faltkante
7 eine von der Wandteilebene abgewinkelte Leiste 2 verbunden, die bei dieser Ausführungsform
in gleichmäßigen Abständen Einschnitte 12 aufweist, die sich von der Endkante 8
der Leiste 2 in Richtung Faltkante 7 erstrecken. Die Verstärkung 1 ist bei dieser
Ausführungs der Erfindung mit dem Wandteil 3 über eine Faltkante 9 verbunden und
teilweise mit dem Wandteil 3 und der Leiste 2 verklebt, wobei der der Leiste 2
entsprechende
Verstärkungsteil II nahezu die gleichen Einschnitte 12 aufweist, wie.die Leiste
2 selbst. Durch den wiederum im nichtverklebten Bereich verkürzten Verstärkungsteil
wird eine ähnliche Seannwirkung erzielt wie bei der Ausfüilrungsform nach Fig. 1.
Eine solche Ausfü.hrungstrm der Erfindung mit gebogenem Wandteil 3 und mit Einschnitten
12 versehener Leiste 2, wobei die Enden des Wandteils 3 auf irgendeine Weise aneinandergeheftet
werden, kann vorzugsweise eine Corrllgebende Scheibe oder Bodenplatte, die von den
Leisten fingern getragen wird, aufnehmen und dadurch einen zur Aufnahme eines Füllgutes
geeigneten Hohlraum (z.B. Kuchenform) bilden.
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In Fig. 7 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen faltbaren
Teils gezeigt, wie sie als Karton oder als Kaffondeckel Verwendung finden kann.
Das faltbare Teil ist wiederum aus einem Zuschnitt hergestellt, weist aber jetzt.im
Gegen-.
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satz zu den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Beispielen zwei als
Karton- bzw. Deckelseitenwände dienende mit dem verstärkte Wandteil 3 über Faltkanten
7 verbundenq/Leisten 2 auf. Uber eine weitere Faltkante 8 ist jeweils mit einer
Leiste 2 eine Verstärkung 1 verbunden, deren einer Teil 4 in etwa parallel zur Leiste
2 verläuft und deren über eine Faltlinie 5 mit dem ersten Teil verbundener zweiter
Teil 10 sich etwa parallel zur Wandseite 3 erstreckt und in Form einer Klebelasche
ausgebildet ist. Beide Teile 4 und 10 sind bis auf einen Bereich in unmittelbarer
Nähe der Faltkanten.5 und 7 mit den entsprechenden Wandteil- bzw. Leistenbereichen
verklebt.
An der Grezstelle zwischen dem nicht-verklebten und dem
verklebten Bereich des VerstSrkungsteils 10 ist in der Verstarkllngsarand eine Rillenlinie
11 vorgesehen, die parallel zu den Faltkanten 5 und 7 verläuft. Durch die Verkürzung
der Verstärkungswände im nichtverkbbten Bereich relativ zu den entsprechenden Bereichen
des Wandteils 3 und der Leiste 2 wird die Leiste 2 am Ausbeulen bzw. Durchhängen
nach außen gehindert. Die als Klebelaschen ausgebildeten parallel zum Wandteil 3
verlaufenden Teile der Verstärkung erstrecken sich bei dieser Ausführungsform nicht
über den ganzen Wandteil 3 sondern enden bei 13.