DE2257795C3 - Verfahren zum Braten von Fleisch oder Fisch sowie Bratofen zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Braten von Fleisch oder Fisch sowie Bratofen zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die !Erfindung betrifft ein Verfahren zum Braten von
Fleisch oder Fisch in einem geschlossenen Garraimi mittels umgewälzter Heißluft, wobei die Temperatur so
bemessen ist, daß das Bralgut nicht spritzt.
Es ist an sich bekannt. Nahrungsmittel mit einer Kombination von Warmluft und Intrarotstrahlungsimpulsen
?u behandeln. Schaltprogramm und Temperaturen sind dabei so eingestellt, daß sich eine möglichst
schnelle Aufwärmung ohne Überhitzung der Oberfläche ergibt. Dementsprechend liegen die maximal auftretenden
Oberflächen- bzw. Heißlufttemperaturen unter 110° C und somit weit unter den zum Braten,
to insbesondere zum Erhalt einer Bräunung der Bratgutoberfläche erforderlichen Wert. So wird bei einem
bekannten Verfahren zum Auftauen von Lebensmitteln (deutsche Auslegeschrift 14 92 616) die durch einen
Heizkörper auf die Bratgutoberfläche aufgebrachte Wärme durch umgewälzte Kühlluft ständig abgeführt,
wodurch sich eine sehr niedrige Temperatur der das Behandlungsgut umgebenden Luft ergibt. Ein Bratvorgang,
insbesondere eine Bräunung der Oberfläche, ist damit nicht erzielbar.
Auf der anderen Seite sind Bratverfahren bekannt, bei welchen die Bratgutoberfläche auf eine Temperatur von
wenigstens 2000C erhitzt wird. Nachteilhaft ist hierbei
der Umstand, daß bei einer solchen, über eine längere Zeit auf das Bratgut einwirkenden hohen Temperatur
das Bratgut spritzt und die Innenwände des Bratofens erheblich verunreinigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
sowie einen Bratofen zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, womit bei optimaler Garung des Bratgutes
eine Bräunung der Bratgutoberfläche ohne Verschmutzung des Bratofens ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Heißluft eine Folge von Wärmestrahlungsimpulscn
überlagert wird, die einen sägezahnförmigen Verlauf der Temperatur der Heißluft und der
Temperatur an der Oberfläche des Bratgutes bewirkt, dessen Grenzwert im Bereich zwischen 1100C und
2000C liegt. Versuche haben gezeigt, daß sich eine Verunreinigung der Innenwände der Muffel mit
Sicherheit vermeiden läßt, wenn man dafür sorgt, daß der durch die Strahlungsimpulse hervorgerufene sägezahnförmige
Verlauf der Temperatur der Heißluft um einen Mittelwert variiert, der auch während des letzten
Drittels der Bratzeit unter 15O0C liegt, wobei die Temperatur der Heißluft kurzzeitig sehr stark erhöht
wird, um einen ausreichend steilen Anstieg der Oberflächentemperatur des Bratgutes zu gewährleisten,
wodurch die wünschenswerte Bräunung und Krustenbildung an der Bratgutoberfläche erhalten wird, ohne daß
das Bratgut spritzt und die Muffel verunreinigt. Im Interesse der Reinhaltung des Bratofens ist es
vorteilhaft, die über das letzte Drittel der Bratzeit gemittelte Temperatur der Heißluft unter 1500C,
insbesondere bei 1400C ± 5°C zu halten.
Gute Ergebnisse lassen sich gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung erzielen, wenn die Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur der Heißluft während
der Strahlungsimpulse 20 ±10°C pro Minute und der
so Abstand der Strahlungsimpulse 15 ±5 Minuten beträgt.
Bei größcrem Abstand der Strahlungsimpulse wird man kurzzeitig entsprechend höhere Spitzenwerte
für die Temperatur zulassen können und umgekcrn. Man muß jedoch beachten, daß eine zu schnelle
1^"' Impulsfolge zu einer zu hohen Aufheizung und damit
zum Spritzen führen kann. Da der kürzest mögliche Abstand von der Art des Bratgutes und von der Lage in
der Muffel sowie von der Strahlungsintensität abhängig
ist, wird man bei der praktischen Durchführung des erhndungsgemäßen Verfahrens einen gewissen Sicherheitsabstand
von diesem bei ungünstigsten Verhältnissen auftretenden Mindestwert halten.
Ein Bratofen zur Durchführung des Verfahrens ist hinsichtlich Isolation und Auslegung der Heizkörper so
zu bemessen, daß die vorgenannten Temperaturen und Temperaturverläufe erreicht bzw. eingehalten werden.
Wichtig ist vor allem, daß der Grillheizkörper zur Erzielung der Strahlungsimpulse schnell genug eine
Temperatur zwischen 700° und 900"C erreicht und deshalb auch an die volle Netzspannung angeschlossen
wird. Bei einem aus der US-Patentschrift 33 79 189 bekannten Umluftofeii wird nämlich der Grillheizkörper
während des Bratbetriebes nur zur Aufheizung der Heißluft verwendet und hierzu dauernd an halbe
Spannung gelegt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der E-findung werden die Strahlungsimpulse durch ein Zeitschaltwerk
unabhängig von der Temperatur der Heißluft ein- und ausgeschaltet, und es wird die mittlere Temperatur der
Heißluft durch einen nur den Luftheizkörper schaltenden Regler gesteuert, dessen Fühler unmittelbar die
Temperatur der Heißluft erfaßt. Die Ansprechgrenzen dieses Reglers, bei denen er ein- bzw. ausschaltet, sollen
nicht mehr als 15°C auseinanderliegen. Ein derartiger Regler kann gleichzeitig mit dem Luftheizkörper auch
das Gebläse ein- und ausschalten. Eine derartige Anordnung hat praktisch zur Folge, daß der Luftheizkörper
und gegebenenfalls mit ihm das Gebläse kurz nach dem Einschalten des Grillheizkörpers abgeschaltet
wird, da die Temperatur der Heißluft bei zugeschaltetem Grillheizkörper sehr schnell die relativ niedrig
liegende Ausschaltgrenze des Reglers überschreitet. Nach der vorprogrammierten kurzen Einschaltzeit des
Grillheizkörpers sinkt die Temperatur der Heißluft schnell unter den Einschaltwert des Reglers, so daß
dieser die Temperavur durch Zuschalten des Luftheizkörpers bis zum nächsten Strahlungsimpuls hält.
Eine besonders einfache Ausführungsform eines Bratofens nach der Erfindung erhält man dadurch, daß
man dem Grillheizkörper und dem Luftheizkörper einen einzigen Regler zuordnet, der beide Heizkörper
gleichzeitig ein- und ausschaltet. Der Fühler dieses Reglers kann dabei direkt die Temperatur der Heizluft
erfassen und ist vorteilhaft so eingestellt, daß er bei einer Temperatur der Heißluft zwischen 110°C und
1200C, insbesondere von 120° einschaltet und bei 18O0C
bis 220° C, insbesondere bei 180° C ausschaltet.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie ein Bratofen zur Durchführung des Verfahrens wird anhand der
Figuren erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Bratofen im Querschnitt und
F i g. 2 ein Diagramm des Temperaturverlaufes an verschiedenen Stellen.
Der Bratofen weist eine Muffel 11, eine Klapptür 12 sowie eine um die Wände der Muffel gelegte Isolation
auf, wobei Isolation und Abmessungen der Muffel im wesentlichen dem bei gewöhnlichen Haushaltsbacköfen
üblichen entsprechen; lediglich die Tiefe der Muffel ist etwas größer, da vor deren Rückwand 15 das Flügelrad
21 des Heißluftgebläses und ein konzentrisch um dieses KlüKelrad herumgelegter Luftheizkörper 27 angeordnet
ist. Luftheizkörper 27 und Flügelrad 21 sind vor direktem Zugriff durch ein parallel zur Rückwand 15
verlaufendes Prallblech 22 geschützt, da es sich im wesentlichen über die gesamte Fläche der Rückwand 15
erstreckt, jedoch seitlich, oben und unten einen schmalen Spalt zum Einblasen der Heißluft in den Raum
10 der Muffel frei läßt. Angesaugt wird die Heißluft durch eine zentrale öffnung 14 in der Mitte des
Prallbleches 22, das über Bolzen 23 mit der Rückwand 15 der Muffel verbunden ist. Das Flügelrad 21 sitzt auf
der verlängerten Welle 20 eines außerhalb der Muffel angeordneten Motors 13.
Unterhalb der Oberseite der Muffel 11 ist ein Grillheizkörper 16 angeordnet, der nach Ausführung
und Bemessung mit den üblichen Grillheizkörpern in Bra'öfen gewöhnlicher Haushaltsherde vergleichbar ist
und somit eine Leistung von mindestens 2000 W, insbesondere 2500 W hat. Die Leistung des Luftheizkörpers
27 beträgt hierbei vorteilhaft mindestens 1000 W, insbesondere 1250 W.
Zur Temperaturregelung dient ein Regler 17, dessen als Ausdehnungsstab ausgebildeter Fühler 18 außen an
der Muffel angekoppelt ist und dessen Sollwert auf eine Temperatur zwischen 150° und 170°C, insbesondere auf
1600C eingestellt ist. Dieser Regler, dessen Kontakte
gleichzeitig im Stromkreis des Luftheizkörpers 27 und des Grillheizkörpers 16 liegen, ist bezüglich dieser
Energiequellen sehr lose angekoppelt, so daß sich die Temperatur der Heißluft sägezahnförmig zwischen
etwa 180°C und ca. 1200C ändert und die Temperatur
am Bratgut ebenfalls einen sägezahnfnrmigen Verlauf mit Spitzen unter 135°C und mit steilen Atistiegsflanken
aufweist, wie dies Fig. 2 zeigt. Dort ist zum Vergleich
gestrichelt der Temperaturverlauf der Heißluft, der Oberflächentemperatur des Bratgutes und der Innentemperatur
des Bratgutes bei einem gewöhnlichen Bratofen gezeigt.
Der Motor 13 des Gebläses ist vorzugsweise während des gesamten Bratvorganges eingeschaltet; ein Türkontakt
sorgt für eine Abschaltung des Motors und aller Heizkörper beim öffnen der Tür.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ein Braten und Bräunen des Bratens, ohne die Muffel zu
verschmutzen; durch einfaches Umschalten des Grillheizkörpers ist aber auch konventionelles Grillen
möglich. Zur Beseitigung der hierbei auftretenden Verunreinigung kann gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung ein an sich bekannter pyrolytischer Selbstreinigungsprozeß dienen, bei dem der Innenraum der
Muffel bei verriegelter Tür auf 480° bis 500°C
aufgeheizt wird. Bei einem Heißluftofen ist hierzu als zusätzliche Einrichtung im wesentlichen nur eine
Verriegelungsvorrichtung für die Tür und eine Einstellvorrichtung zur Änderung des Sollwertes des Reglers 17
erforderlich, dem ein Sollwert zwischen 4800C und 5000C vorzugeben ist. Bei der meist geringen Verunreinigung
der Muffel genügt ein einmaliges Aufheizen, wobei dieses Aufheizen mit der vollen installierten
Leistung des Bratoftns durchführbar ist; dadurch ergibt
sich eine sehr kurze Dauer des Selbstreinigungsprozesses und auch ein entsprechend niedriger Stromverbrauch.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Braten von Fleisch oder Fisch in
einem geschlossenen Garraum mittels umgewälzter Heißluft, wobei die Temperatur so bemessen ist, daß
das Bratgut nicht spritzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißluft eine Folge von
Wärmestrahlungsimpulsen überlagert wird, die einen sägezahnförmigen Verlauf der Temperatur
der Heißluft und der Temperatur an der Oberfläche des Bratgutes bewirkt, dessen Grenzwert im Bereich
zwischen 1100C und 200°C liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstiegsgeschwindigkeit der
Temperatur der Heißluft während der Strahlungsimpulse 20 ± 100C pro Minute beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
SirahJungsimpulse 15 ± 5 Minuten beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzenwerte der
Temperatur an der Oberfläche des Bratgutes am Ende der Bratzeit unter 145°C, insbesondere unter
135° C liegen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gradient des den Strahlungsimpulsen zugeordneten Anstieges der Oberflächentemperatur des Bratgutes
größer ist als 50C pro Minute, insbesondere größer als 10°C pro Minute.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Anstieges der sägezahnförmig verlaufenden Oberflächentemperatur des Bratgutes
100C bis 300C beträgt.
7. Bratofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, mit
einer Muffel, deren Beschickungsöffnung während des Bratvorganges durch eine Tür verschließbar ist,
mit einem Umlufigebläse, mit einem Grillheizkörper sowie mit einer Temperaturregeleinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grillheizkörper (16) zur Erzeugung der Strahlungsimpulse jeweils so
lange an die volle Netzspannung gelegt wird, daß er eine Temperatur zwischen 700° und 9000C annimmt.
8. Bratofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (17) so eingestellt ist, daß er bei einer Temperatur der
Heißluft zwischen 110°C und 120°C, insbesondere von 1200C einschaltet und bei 180°C bis 200°C,
insbesondere bei 18O0C ausschaltet.
9. Bratofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsimpulse durch ein Zeitschaltwerk unabhängig von der Temperatur der Heißluft
ein- und ausgeschaltet werden und daß die mittlere Temperatur der Heißluft durch einen nur den
Luftheizkörper (27) schaltenden Regler gesteuert wird, dessen Fühler (18) unmittelbar die Temperatur
der Heißluft erfaßt.
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Also Published As
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