DE2257463B2 - Verfahren zur wiedergewinnung von natriumhydroxid bei der verbrennung alkalischer zellstoffablaugen - Google Patents
Verfahren zur wiedergewinnung von natriumhydroxid bei der verbrennung alkalischer zellstoffablaugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Natriumhydroxid aus der Schmelze, die bei
der Verbrennung der Ahlauge des alkalischen Zellstoffkochprozesses
anfällt, durch Pyrolyse von Natriumcar- > bonat mittels Metalloxiden.
Auf dem Gebiet der Zellstoff- und Papierindustrie, insbesondere dem alkalischer, Kochen und dem
haibchemisehen neutralen Sulfitkochen auf Natriumbasis, enthält die Abfallflüssigkeit von der Kochstufe und
<> der Stufe des Waschens des Ganzzeuges eine große
Menge von kostspieligen Chemikalien (Soda, Schwefel; Die Wiedergewinnung diese- Stoffe kann bei der
Herstellung vor. Zellstoff nieiv. außer ach; gelasser
werden. Es ist auch notwendig, diese Chemikalien vom <
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Kochstufe und der Waschstufe des Zellstoffs gebildet und gesammelt wird, wiedergewonnen wird, durch einen
Evaporator konzentriert wird und schließlich mit Aufbereitungschemikalien in einem chemischen
Wiedergewinnungsofen gebrannt wird. Hierin werden die organischen Stoffe (Lignin, Hemicellulose, Harz
eta), die in der Schwarzlauge enthalten sind, vollständig
verbrannt und die gebildete Wärme wird zur Bildung von Wasserdampf oder von elektrischer Kraft verwendet Die darin enthaltenen anorganischen Chemikalien
(im allgemeinen als Schmelze bezeichnet, da sie bei der hohen Temperatur in dem Wiedergewinnungsofen sich
im Schmelzzustand befinden) werden in eine Auflösungseinrichtung eingeleitet und kaustifiziert, indem
Calciumhydroxid zugefügt wird. Sodann werden diese Chemikalien zu Weißlauge regeneriert
In der DT-OS 21 23 201 wird ein Verfahren zur Behandlung von Abfallauge aus einem Sodabasis-Aufschlußverfahren
beschrieben, bei dem die Lauge mit Aluminiumoxid, Tonerdehydrat oder Aluminiumhydroxid
versetzt wird, um dem Natriumgehalt in Natriumaluminat zu überführen. Durch die Verwendung von
Aluminiumverbindungen soll verhindert werden, daß sich die Feststoffe in eine klebrige Schmelze umwandeln.
Mai erhält eine feste, stückige Masse, die dann bei einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des
Natriumaluminats verbrannt wird, wobei ein Schmelzen der Masse vermieden und ein Teil des Natriumaluminats
zurückgeführt wird. Während in der genannten DT-OS ein Verfahren zur Behandlung von Abfallauge bei einem
SulfitzellstoffAufschlußverfahren beschrieben wird, gibt diese DT-OS keine Hinweise zur Behandlung von
Abfallauge aus einem alkalischen Zellstoff-Aufschlußverfahren unter Verwendung von Na2S und NaOH. Aus
der genannten DT-OS läßt sich keine Lehre zur Behandlung der beim alkalischen Zellstoff-Aufschlußverfahren
anfallenden Schwarzlauge entnehmen und es werden dort keine Hinweise gegeben, durch welche
Metalloxide Natriumcarbonat in der Schmelze durch Kaustifizieren als NaOH zurückgewonnen werden
kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung von Natriumcarbonat als
Rohmaterial leicht Natriumhydroxid herzustellen und damit Natriumhydroxid wirksam aus Zellstoff-Aufschluß-Abfallauge,
die bei der Herstellung von verschiedenen Arten von Zellstoff bzw. Pulpen anfällt,
wiederzugewinnen.
Außerdem ist es wünschenswert, die Kaustifizierungswirksamkeit
an 100% anzunähern und die Konzentration der Natriumhydroxidlösung zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man zu einer Schmelze, welche aus einem
Abiaugenverbrennungsofen herausfließt. Titandioxid hinzugibt, das Gemisch auf eine Temperatur im Bereich
von etwa 900 bis 15000C erhitzt und das daraus erhaltene Produkt in Wasser auflöst und das dabei aus
der Lauge quantitativ ausgefallene Titandioxid abtrennt
Durch Anwendung dieser Methode können die Kläreinrichtung, der Absetztank, die Weißlaugetanks
und ähnliche Einrichtungen, die gewöhnlicherweise in einer Weißlauge-Regenerierungsanlage des alkalischen
Kochens erforderlich sinn, mit geringer Kapazität ausgestaltet werden ode ein Teil der genannten
Einrichtungen kann sogar weggelassen werden. Weitere Vorteil·· ergeben sich aus der nachfolgenden Beschallung.
Bei dem ni'i-.i'rchen Kochverfahren enthält die
Schmelze hauptsächlich Natriumcarbonat (im Falle von Soda-Kochen) oder ein Gemisch von Natriumcarbonat
und Natriumsulfid (im Falle von Kraft-Kochen und von neutralem halbchemischem SulfitkcJien auf Natriumbasis), so daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung
auf die Kaustifizierung der Natriumcarbonatkomponente ohne eine Modifizierung angewendet werden kann.
Ein trockener Kaustifizierungsprozeß oder ein direkter Kaustifizierungsprozeß auf dem Wege der
Pyrolyse der Schmelze gemäß der vorliegenden Erfindung steht in Beziehung zu einem Verfahren der
direkten Herstellung einer wäßrigen Natrium-hydroxidlösung von hoher Konzentration aus Natriumcarbonat,
bei welchem Titandioxid (TiCh) oder ein Gemisch von Titandioxid und Siliciumdioxid (SiCh) zu Natriumcarbonat zagegeben werden und auf eine Temperatur
zwischen 900 und 15000C, vorzugsweise zwischen 1100
und ?200°C, erhitzt werden, so daß eine Aufschmelzung
erfolgt, und ein Mischoxid erhalten wird. Dieses wird in
Wasser gegeben, wobei das in dem Mischoxid enthaltene Natriumoxid aufgelöst wird, während das
Titandioxid oder das Siliciumdioxid in der wäßrigen Lösung in Form von kleinen Teilchen suspendiert wird.
Letztere können durch Ausfällung und Abtrennung entfernt werden. Die Erfindung steht weiterhin mit der
Anwendung dieses Verfahrens für die Zellstoff- und Papierindustrie in Beziehung, und zwar insbesondere
der Schmelze, die in einer chemischen Wieder^ewinnungsanlage des alkalischen Kochens gebildet wird.
Als Decarbonisierungsmitte! bei einem Prozeß der direkten Kaustifizierung von Natriumcarbonat durch
eine Decarbonisierung werden Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Eisenoxid und dergleichen, wie es durch
Analogie bei der Glasbildung bekannt ist, angesehen. Die obengenannten Decarbonisierungsmittel wurden
genau untersucht. Die Erfindung baut sich auf diesen Ergebnissen auf. Es wurde festgestellt, daß die
Konzentration des Natriumhydroxids, das in der Schmelze oder in der wäßrigen Lösung in dem
Weißlaugetank enthalten war, oftmals einen abnorm hohen Wert zeigt, welcher jedoch nicht kontinuierlich
war. Dieser Wert ist beachtlich höher als die Abweichungen der Qualitätswerte, die beim Anfahrbetrieb
üblich sind. Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, daß das Silikat von neu ausgekleideten
feuerfesten Ziegeln auf dem Ofenbett sich zu einer Schmelze verflüssigte, welche durch das Ofenbett des
Wiedergewinnungsboüers strömte und als Decarbonisierungsmittel wirkte, so daß das Natriumcarbonat in
der Schmelze zu Natriumoxid umgewandelt wurde. Der Effekt des Siliciumoxids als Decarbonisierungsmittel ist
durch Laboratoriumsversuche bestätigt worden. Daher kann der obige Schluß als richtig bezeichnet werden.
Jedoch wird im Falle von Siliciumdioxid, wenn das durch
Erhitzen gebildete Mischoxid in Wasser aufgelöst wird,
das Siliciumdioxid teilweise in Form von Natriumsilikat in der Natriumhydroxidlösung aufgelöst, so daß bei der
Verwendung einer regenerierten Weißlauge, die das Silikat enthält, zum Aufschluß des Ganzzeugs die
Silikatverbindungen auf den Innenoberflächen der
ίο Aufschlußvorrichtung, der Zirkulierungsleitung der
Kochlauge und dem Wärmeaustauscher abgeschieden werden, wodurch sogenannte Abscheidungsprobleme
bewirkt werden. Daher wurde erfindungsgemäß die Aufmerksamkeit auf Silicium (Si) und Titan (Ti)
gerichtet, welche Elemente zur gleichen Gruppe IV de;
Periodensystems gehören. Als Oxid von Titan wurde zusätzlich zu reinem Titandioxid (Titanweiß) Hmeniterz
(FeTiOs) in Betracht gezogen.
Es ist bereits ein trockener Kaustifizierungsprozeß bekannt und manchmal technisch angewendet worden,
bei welchem Eisen(lII)-oxid verwendet wird. Bei diesem
Verfahren wird ein Gemisch von Natriumcarbona; und Eisen(WVoxid (Fe?O3) erhitzt und bei einer Temperatur
zwischen 900 und 10000C aufgeschmolzen. Das
-1S erhaltene Gemisch wird in Wasser aufgelöst, wodurch
eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid ei halten wird. Das suspendierte Eisen(III)-oxid wird durch
Ausfällung abgetrennt. Bei diesem Verfahren ist es möglich, eine hohe Kaustifizierungswirksamkeit, wie
95%, zu erhalten, doch hat das Verfahren den Nachteil, daß das in der wäßrigen Lösung suspendierte
Eisen(III)-oxid nicht leicht ausgefällt wird und schwer abgetrennt werden kann. Es hat sich gezeigt, daß
Titandioxid in jeder Hinsicht ein extrem gutes Decarbonisierungsmittel ist. Die Zugabe von Titandioxid
ergab keine Variierung der Fließfähigkeit der Schmelze und fast keine Alkaliverluste auf Grund der
Sublimierung von Natriumoxid, obwohl eine Hochtemperaturbehandlung
erfolgt. Es zeigte sich, daß die Kaustifizierungswirksamkeit praktisch 100% und der
Decarbonisierungseffekt quantitativ 100% betrug. Im Falle, daß das Mischoxid in Wasser aufgelöst wird, fallen
feine Körner von Titandioxid, das in der wäßrigen Lösung des Natriumhydroxids suspendiert ist, rasch aus,
wodurch eine extrem leichte Abtrennung von der flüssigen Phase erhalten wird.
Wie bereits ausgeführt, ist das Titandioxid als Decarbonisierungsmittel für Natriumcarbonat senr
geeignet. Die bei der Verwendung von Titandioxid ablaufende Reaktion kann durch folgende Gleichung
angegeben werden
Na,( O, +
Na1C) TiC), + CO,
Wiederverw
VsO TiO,
H,O
■ ΊιΟ,
Bei der Reaktion gemäß der Gleichung (U
Natriumcarbonat erhitzt und bei einer Temper,! m-9Ü0cC zusammen mit Titandioxid geschmoi/c
durch das Mischoxid Na^O ■ TiO: erhalten wird ι
gleichen Zeit el·-. r>ei-;;rbonisierunp erfolst. Sodanr
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- Bildung \on Natriumhydroxid um. idioxid als Niederschlag abgetrenr·1.
Weise ausgefällte und abgetrennte :·'??" '>nnen und ir: die vorherae
hende Stufe zur Wiederverwendung als Decarbonisierungsmittel
zurückgeführt. Die Dichte des Titandioxids beträgt 4,4 bis 5,4, was erheblich höher ist als 2,7 bis 3,0
von Calciumcarbonat, so daß die Ausfällung des Schlammes rasch erfolgt und dieser leicht abgetrennt
2NaH(X), t FiO,
und von der flüssigen Phase entfernt werden kann.
Die obige Kaustifizierungsreaktion trifft nicht nur für
Natriumcarbonat, sondern in ähnlicher Weise auch für Natriumbicarbonat zu, d. h. es laufen folgende Reaktionen
ab:
Na,O TiO, + H,O + CO,
Na,() TiO, 4 H,O
2NaOH - TiO,
Auf Grund der obigen Gleichungen kann zu den folgenden wichtigen Schlußfolgerungen gekommen
werden. Bei der Herstellung von Natriumhydroxid gemäß dem Ammoniak-Soda-Verfahren wird bislang
zuerst Natriumbicarbonat gebildet, welches sodann erhitzt wird, wodurch Natriumcarbonat gebildet wird.
Zu der wäßrigen Lösung des auf diese Weise gebildeten Natriumcarbonats wird Calciumhydroxid gegeben und
es erfolgt eine Maß-Kaustifizierungsbehandlung. Jedoch
wird nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zuerst Natriumbicarbonat durch das Ammoniak-Soda-Verfahren
erhalten, wobei dieses Natriumbicarbonat als Ausgangsmaterial verwendet wird. Natriumhydroxid
wird in einer Stufe und sehr wirksam durch Schmelzpyrolyse
unter Verwendung von Titandioxid als Decarbonisierungsmittel hergestellt Ferner kann gemäß der
vorliegenden Erfindung eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid mit einer hohen Konzentration, wie
50 bis 60%, erhalten werden. Diese Konzentration ist fünfmal so groß wie die 10- bis 12%ige Konzentration
im Falle eines Naß-Kaustifizierungsverfahrens, welches
Calciumhydroxid verwendet Die auf diese Weise erhaltene wäßrige Natriumhydroxidlösung enthält keine
Verunreinigungen, wie Natriumcarbonat
Wie bereits ausgeführt ist es bei einem herkömmlichen Naß-Kaustifizierungsverfahrcn unter Verwendung
von Calciumhydroxid nach Beendigung der Kaustifizie rungsreaktion notwendig, feine Körner (Kalkschlamm)
von Calciumcarbonat auszufällen und abzutrennen, die in der wäßrigen Lösung dispergiert und suspendiert
sind, wozu eine Kläreinrichtung, ein Ausfällungstank und dergleichen verwendet werden. Bei der Erfindung
ist es gleichfalls nicht notwendig, die Ausfällung und die Abtrennung des Reagensoxids durchzuführen. Wenn
man die Menge des ausgefällten Schlamms vergleicht und dabei annimmt daß 1 kg Natriumcarbonat mit einer
Kaustifizierungswirksamkeit von 80% unter Verwendung von Calciumhydroxid kaustifiziert wird, dann muß
etwa 1,2 kg Calciumcarbonat entfernt werden. Andererseits
beträgt die Menge des Reagensschlammes, ausgedrückt als Ilmenit, beim Verfahren der vorliegenden
Erfindung etwa OJS kg je 1 kg Natriumcarbonat, was weniger als die Hälfte der erstgenannten Menge ist
Daher hat die Erfindung den großen Vorteil daß der RegenerierungsprozeB der Chemikalien erheblich vereinfacht
werden kann, indem ein Teil der Einrichtungen, wie der Absetztank, die Kläreinrichtung, ein Weißlaugetank,
ein Schlammfilter, ein Schlammofen und dergleichen, weggelassen oder hinsichtlich der Kapazität
relativ vermindert werden kann.
Bei der vorstehend beschriebenen Verfahrensweise wurde als Decarbonisierungsmittel für Natriumcarbonat
nur Titandioxid verwendet, doch kann bei der praktischen industriellen Durchführung auch feingepulvertes
Ilmenr erz verwendet werden. Wie in der Tabelle
der Ausführungsform 1 angegeben ist ist das Ilmeniterz aus Titanoxid und Eisenoxid in einem Verhältnis von
fast 50 :50 zusammengesetzt. Da Eisenoxid selbst ein Decarbonisierungsmittel, wie oben beschrieben, ist, ist
die Kaustifizierungsgeschwindigkeit bei der Verwendung von Ilmeniterz auf keinen Fall schlechter als bei
der Verwendung von reinem Titandioxid, wobei ferner das Ilmenit erheblich billiger ist
Es wurde auch schon beschrieben, daß Siliciumdioxid als Decarbonisierungsmittel eine gute Wirksamkeit
zeigt, die dem Titandioxid nicht unterlegen ist. Siliciumdioxid hat aber den Nachteil, daß es in der
wäßrigen Natriumhydroxidlösung teilweise in Form von Natriumsilikat aufgelöst wird. Es hat sich jedoch bei
dem erfindungsgemäi&en Verfahren gezeigt, daß, wenn ein Gemisch von Siliciumdioxid und Titandioxid in
einem vergleichbaren Verhältnis (ζ. Β
TiO2: SiC"2 = 1:1 bis 2 :1)als Decarbonisierungsmittel
verwendet wird, die Menge des gelösten Natriumsilikats in der wäßrigen Natriumhydroxidlösung als geringfügige
Verunreinigung für die praktische Verwendung betrachtet werden kann. Dies ist eine wichtige
Entdeckung hinsichtlich der Möglichkeit des gemischten Brennens von Holzrinde in einem Wiedergewinnungs
boiler, wie es nachfolgend beschrieben wird.
Diese Decarbonisierungsmittel werden in einerr
Bereich von 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Natriumcarbonat, eingesetzt
In den vorstehenden Ausführungen wurde zur Erläuterung ein Verfahren zur Herstellung von Natri
umhydroxid unter Verwendung von Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat als Ausgangsmaterial beschrie
ben. Nunmehr soll das Verfahren der vorliegender Erfindung in seiner Anwendung auf die Wiedergew ir
nung von Kochchemikalien aus Abfallflüssigkeiter beschrieben werden, welche bei der Herstellung vor
verschiedenen Zellstoffen bzw. Pulpen anfallen.
Zunächst soll ein Fall beschrieben werden, bei derr die Erfindung auf eine chemische Wiedergewinnungsan
lage des Sodakochens angewendet wird. In dei
Abfallauge, die mit der Kochstufe und der Stufe de! Waschens des Zellstoffs gebadet wird, liegt al:
Hauptbestandteil Natriumcarbonat sowie außerdem eine geringe Menge von Natriumhydroxid und eine
beachtliche Menge von organischen Stoffen, die au: Cellulosematerialien herausgelöst sind, vor. Die Schmel
ze, die in dem Widergewinnungsboiler erhalten wird umfaßt deshalb im wesentlichen nur Natriumcarbonat
Daher kann zur Regenerierung von Natriumhydroxic
als Kochchemikalie das Verfahren der Erfindung ohne eine Modifizierung angewendet werden.
Reduzierende Materialien, wie erhebliche Menger
von Natriumsulfid, geringe Mengen von Natriumsulfii
und Natriumthiosulfat, sind in der Schmelze dei Abfallauge des Kraft-Kochens oder des neutraler
halbchemischen Sulfitkochens vorhanden.
Diese reduzierenden Materialien werden durch Luftsauerstoff leicht oxidiert Bei der Anwendung dei
vorliegenden Erfindung auf diese Schmelze, die
zusammen mit dem Decarbonisierungsmittei in einem Schmelzpyrolyseofen, der in Ausrichtung mit dem
Wiedergewinnungsboiler angeordnet ist, erhitzt wird, wird genau das gleiche Verfahren wie im F:alle d'SS
Sodakochens angewendet, mit der Ausnahme, daß die Decarbonisierungsreaktion in einer nichtoxidierenden
Atmosphäre, wie in Kohlensäuregas oder Stickstoffgas durchgeführt werden muß. Es sollte beachtet werden,
daß, wenn reduzierende Materialien, wie oben beschrieben, oder elementarer Kohlenstoff in der Schmelze
enthalten sind, ein Teil oder ein erheblicher Teil des Titandioxids als Decarbonisierungsmittei zu metallischem
Titan reduziert wird, so daß es dann erforderlich ist, in das System das wiedergewonnene Reagens
zurückzuführen, nachdem das Reagens durch Erhitzen in Luft unter Verwendung der Abgabewärme vom
Schmelzpyrolyseofen oxidiert worden ist. In dieser Hinsicht bestehen einige Unterschiede im Falle des
Kraft-Kochens gegenüber dem Sodakochen.
Wenn die vorliegende Erfindung auf ein chemisches Wiedergewinnungsverfahren des Kraft-Kochens angewendet
wird, dann wird vorteilhafterweise das Natriumcarbonat in der Schmelze quantitativ zu 100% zu
Natriumhydroxid umgewandelt, so daß der größte Teil des Natriumcarbonats in der regenerierten Weißlauge
luf Null vermindert werden kann. Konsequenterweise wird der Strom des Natriumcarbonats in einer
Flüssigkeitszirkulierung, die wie folgt fließt: Aufschlußvorrichtung — chemischer Wiedergewinnungsprozeß
— regenerierte Weißlauge-Aufschlußvorrichtung, erheblich vermindert und die Belastung in dem Eindampfer
für die Schwarzlauge und einem Wiedergewinnungsboiler wird in einer Menge, wie oben angegeben,
vermindert Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß die Kapazität für die Behandlung der Abfallauge zunimmt.
Die Menge der Schmelze in dem Wiedergewinnungsofen wird um etwa 70% vermindert und die Kapazität
des Wiedergewinnungsboilers kann um etwa 3O°/o gegenüber dem vorgenannten FaIi gesteigert werden.
Davon abgesehen, wird noch bewirkt, daß bei der Konzentrierung der Schwarzlauge zu dem gleichen
Feststoffgehalt (50 bis 60%), wie zuvor vorgenommen. das Verhältnis von organischen Stoffen zu anorganischen
Stoffen relativ erhöht wird, so daß die Verbrennbarkeit der Schwarzlauge in dem Wiedergewinnungsofen
naturgemäß verbessert wird und so die Wärmeabgabe der Schwarzlauge gesteigert wird.
Gemäß der bislang vorherrschenden Anschauung hat ein Vorurteil gegenüber der gleichzeitigen Verbrennung
von Holzrinde mit SchwarzJauge in dem Wiedergewinnungsboiier bestandea Zur Verwendung von Holzrinde
als Brennstoff in einer Ganzzeugmühle wird die Holzrinde in einem speziellen Boiler (Rindenboiler)
gebrannt, nachdem sie in geeignete Stücke zerschnitten oder zerkleinert und getrocknet wurde. Der Grund,
warum es unmöglich war, Holzrinde in einem chemischen Wiedergewinnungsboiler zu verbrennen, ist
die relativ große Menge von anorganischen Komponenten, wie Silikaten, Aluminiumoxid und dergleichen, die in
der Holzrinde enthalten sind und die in der wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid sich in Form von
Calciumsilikat, Aluminocalciumsilikat und dergleichen in dem Schmelzauflösungstank, Kaustifizierungstank
oder der Kläreinrichtung auflösen, wodurch möglicher
Weise ÄbsCheidüngen auf de.i inneren Oberflächen der
Aufschlußvorrichtung, dem Flüssigkeitszirkulierungssyttem,
dem Wärmeaustauscher, dem Schwurzlaugeverdampfer
und dergleic en gebildet werder Diese Silikate sind gewöhnlich in der Form von Flocken in der
wäßrigen Natriumhydroxidlösung suspendiert und sie stören die Ausfällung des Kalkschlammes, wodurch es
extrem schwierig geworden ist, den Schlamm von der Mutterlauge abzutrennen und zu entfernen. Gemäß dem
Verfahren der Erfindung jedoch dient das Silikat in der Holzrinde als Mischreagens des TiO2-SiO2-SyStCmS in
der Schmelze, um die Decarbonisierung von Natriumcarbonat zu erleichtern, wobei die Auflösung des
Silikats selbst erheblich eingeschränkt wird, so daß es im Falle von Holzrinde ausnahmsweise gestattet ist, diese
gemeinsam mit Schwarzlauge in dem Wiedergewinnungsboiler zu brennen.
Auch dieser Umstand ist einer der Vorteile, der erfindungsgemäß erhalten werden kann.
Obgleich die Gestalt des Heizofens, der bei der Durchführung der Erfindung verwendet wird, nicht
spezifisch definiert ist sollte doch das feuerfeste Material des Ofens von bester Qualität in bezug auf
Wärmebeständigkeit und Alkalibeständigkeit sein.
Im Falle, daß das Verfahren der Erfindung auf einen chemischen Wiedergewinnungsprozeß, wie Sodakochen
oder Kraft-Kochen, angewendet wird, kann ein kaskadenartiger Pyrolyseofen gemäß F i g. 1 und 2
angrenzend an den Schmelzauslaß des Wiedergewinnungsboilers verwendet werden. Der Ofen ist jedoch
nicht notwendigerweise auf diesen Typ begrenzt.
Die Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines kaskadenartigen Pyrolyseofens. Die F i g. 2 stellt einen
Längsschnitt dieses Ofens dar. Dieser Ofen ist mit einem kaskadenartigen Boden 3 innerhalb einer Kammer 2
versehen, die durch Wände 1 umgeben ist. In der Mitte der Kammer 2 ist ein Ablaß 4 vorgesehen, dessen
äußerstes Ende mit dem Schmelzauslaß des Wiedergewinnungsboilers verbunden ist Der Boden 3 hat
verschiedene Niveaus vom obersten Boden bis zu dem untersten Boden. Die Ecke des Bodens auf jedem
Niveau hat eine Abflußöffnung 5, durch welche die Schmelze nacheinander von der Oberseite zum Boden
strömt Auf der Seite des obersten Bodens 3 ist ein Aufnahmeboden 6 vorgesehen, der an eine Schmelzeabflußöffnung
des Wiedergewinnungsboilers angeschlossen ist Das Decarbonisierungsmittei wird dort der
Schmelze zugesetzt, die in den Boden 6 geflossen ist. Auf der Seite des Bodens 3 am untersten Niveau ist eine
Abflußöffnung 7 vorgesehen, welche mit einem Auflösungstank verbunden ist Dort sind ein Sichtloch 8
und Düsenlöcher 9 von ölbrennern zum Heizen der
Ofenwände vorgesehen, so daß die Innenseite des Ofens erhitzt wird.
Eine Soda-Koch-Abfallflüssigkeit, die Natriumcarbonat
und in einer sehr geringen Menge Natriumhydroxid enthielt, wurde konzentriert und gebrannt, wodurch
eine Schmelze erhalten wurde, zu welcher 20 Gew.-% Titandioxid gegeben wurde. Das Gemisch wurde durch
Erhitzen auf bis 1150° C ansteigende Temperaturen in
einem elektrischen Ofen geschmolzen. Die Schmelze wurde bei dieser Temperatur 5 Minuten gehalten, und
das Produkt wurde in heißem Wasser von etwa 900C aufgelöst Die in diesem Beispiel erhaltene Natriumhydroxidlösung
zeigte eine Kaustifizierungswirksamkeit von 99%.
Eine Kraft-Koch-Abfallauge wurde konzentriert und gebrannt wodurch eine Schmelze erhalten wurde, zu
709 522/184
welcher 30 Gew.-% pulverförmiges llmenitcrz gegeben wurden. Das Gemisch wurde geschmolzen, indem es auf
eine erhöhte Temperatur, ansteigend bis zu 11500C, in
einer nichtoxidierenden Atmosphäre erhitzt wurde, welche Stickstoffgas und Kohlendioxid in einem
Verhältnis von 4 : 1 enthielt. Die gebildete Schmelze wurde bei dieser Temperatur 5 Minuten gehalten und
sodann in Wasser aufgelöst. Die wäßrige Lösung wurde filtriert, um Umeniterz in Pulverform zu gewinnen.
Dieser Prozeß wurde zweimal wiederholt, wobei das wiedergewonnene Umeniterz als Katalysator verwendet
wurde. Die Kaustifizierungswirksamkeit in diesem Beispiel zeigte eine allmähliche Abnahme in jedem
Versuch des Verfahrens. Sie war 99% bei dem ersten Versuch, 93% bei dem zweiten Versuch und 85% bei
dem dritten Versuch.
Die mikroskopische Untersuchung des wiedergewonnenen llmeniterzes in Pulverform zeigte, daß es
metallisches Titan und metallisches Eisen enthielt, so daß der nach der dritten Kaustifizierungsbehandlur.g
wiedergewonnene Katalysator 10 Minuten in der Atmosphäre auf etwa 300°C erhitzt wurde und als
Katalysator bei dem vierten Versuch des Prozesses verwendet wurde. Das Ergebnis zeigte eine Zunahme
der Kaustifizierungswirksamkeit auf 99%. Diese Erscheinung ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß der
Katalysator teilweise durch reduzierende Materialien, die in der Schmelze der Kraft-Koch-Abfallauge
enthalten sind, reduziert wird und seine Wirksamkeit als Katalysator für die Decarbonisierungsreaktion verliert.
Die Ergebnisse dieses Beispiels zeigen an, daß es, wenn eine Schmelze einer Kraft-Koch-Abfallauge oder
dergleichen, die reduzierende Komponenten enthält, der katalytischen Decarbonisierungsbehandlung unterworfen
wird, erforderlich ist, den nach jeder Pyrolysebehandlung wiedergewonnenen Katalysator zu oxidieren.
Hier/u 1 Blatt Zeidiniiimeii
Claims (8)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Natriumhydroxid aus der Schmelze, die bei der Verbrennung
der Ablauge des alkalischen Zellstoffkochprozesses anfällt, durch Pyrolyse von Natriumcarbonat mittels
Metalloxiden, dadurch gekennzeichnet, daß man zu einer Schmelze, welche aus einem
Abiaugenverbrennungsofen herausfließt, Titandi
oxid hinzugibt, das Gemisch auf eine Temperatur im
Bereich von etwa 900 bis 15000C erhitzt und das daraus erhaltene Produkt in Wasser auflöst und das
dabei aus der Lauge quantitativ ausgefallene Titandioxid abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man der Schmelze ein Gemisch von Titandioxid und Siliciumdioxid zusetzt und nach dem
Ausfallen beide zusammen abtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf enthaltenes Natriumcarbonat, 20 bis 40 Gew.-% Titandioxid hinzugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf enthaltenes Natriumearbonat, 20 bis 40 Gew.-0· des Gemisches aus
Titandioxid und Siliciumdioxid hinzugibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Titandioxid und Siliciumdioxid in einem Verhältnis von 1 :' bis 2 : ! verwendet yo
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man das aus der Schmelze des Sodakochens von der erhaltenen Natriumhydroxidlösung
abgetrennte Titandioxid in den nächsten Versuch als Decarbonylierungskatalysator zurückführt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das aus der Schmelze des
Kraft-Kochens von der erhaltenen Natriumhydroxidlösung abgetrennte Titandioxid nach Erhitzen auf
etwa 3000C in der Atmosphäre in den nächsten
Versuch vollständig oxidiert zurückführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus Titandioxid und
der Schmelze des Kraft-Kochens in einer nichtoxidierenden Atmosphäre erhitzt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB5212672A GB1407276A (en) | 1972-11-10 | 1972-11-10 | Method for directly converting sodium carbonate into caustic soda and application of said method to pulp and paper industry |
DE19722257463 DE2257463C3 (de) | 1972-11-23 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Natriumhydroxid bei der Verbrennung alkalischer Zellstoffablaugen | |
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Applications Claiming Priority (3)
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DE2257463A1 DE2257463A1 (de) | 1975-06-19 |
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DE2257463C3 DE2257463C3 (de) | 1978-01-12 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2915907A1 (de) * | 1978-04-20 | 1979-10-25 | Australian Paper Manufacturers | Verfahren zur rueckgewinnung von alkalimetall- oder erdalkalimetalloxyden oder -hydroxyden |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2915907A1 (de) * | 1978-04-20 | 1979-10-25 | Australian Paper Manufacturers | Verfahren zur rueckgewinnung von alkalimetall- oder erdalkalimetalloxyden oder -hydroxyden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2209718B1 (de) | 1976-01-30 |
GB1407276A (en) | 1975-09-24 |
FR2209718A1 (de) | 1974-07-05 |
DE2257463A1 (de) | 1975-06-19 |
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