DE2257426B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von SO tief 2 -haltigen Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von SO tief 2 -haltigen GasenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen von SC>2-haItigen Gasen mit
einer Temperatur entsprechend der Anspringtemperatur der folgenden katalylischen Umwandlung zu SCh.
SCh-haltige Gase werden in der Regel durch Verbrennen
von Schwefel mit Luft erhalten.
Bei derartigen SO2-Erzeugungsverfahren ist es erforderlich,
einen wesentlichen Teil der Verbrennungswärme aus dem Gas zu entfernen, da die folgende katalytiiche
Umwandlung der SCh-Anteile zu SCh zweckmä-Big
bei der jeweiligen Anspringtemperatur der Katalysatormasse beginnt. Die Anspringtemperatur liegt in
der Regel bei 400 bis 4500C.
Es ist bekannt, die SCh-Erzeugung derart durchzuführen,
daß der eingesetzte Schwefel und die Luft in einem Brenner gezündei werden und die Flamme dann
in einem Verbrennungsofen, der ausgemauert ist und für wirtschaftliche industrielle Anlagengrößen einen
Druchmesser von 3 m und mehr und eine Länge von 10 m und mehr hat, zur vollen Ausbildung kommt. Dietem
Verbrennungsofen folgt in der Regel ein Abhitzekessel zur Dampferzeugung, in welchem das heiße Gas
bis auf eine Temperatur unterhalb 4500C abgekühlt
wird.
Um bei den herkömmlichen Verbrennungsofen nur geringe Wärmeverluste zu erhalten, werden sie zum
einen mit einer starkwandigen isolierenden Ausmauerung und zum anderen mit einer zusätzlichen Außenisolierung
um den Stahlmantel versehen. Infolge der großen Abmessungen des Verbrennungsofens werden
beträchtliche Investitionsmittel erforderlich.
Die Verbrennung wird in der Regel mit solch einem Luftüberschuß, der bei λ ungefähr 2,3 liegt, durchgeführt,
daß die Verbrennungsgase den Verbrennungsofen mit einer Temperatur unterhalb 1000° C verlassen.
In dem Abhitzekessel, der dem Verbrennungsofen nachgescheitet ist, steht dann eine Temperaturdifferenz
von man. 1000 - 450 = 5500C zur Dampferzeugung zur
Verfugung. Infolge dieser geringen Temperaturdifferenz
sind erhebliche Wärmeaustauscherflächen erforderlich. Der hohe Luftüberschuß resultiert einmal aus
der bereits bei der Verbrennung erfolgenden Zugabe des Reaktionssauerstoffs in Form von Luft für die später
folgende SCh-Reaktion und auf der Zugabe von weiterer Luft zur Senkung der Gastemperatur im Verbrennungsofen.
Nach der DT-OS 19 48 754 wird versucht die Temperatur
der den Verbrennungsofen verlassenden Gase bis auf etwa 16OO°C anzuheben durch unterstöchiometrische
Verbrennung des Schwefels mit Lufi als Sauerstoffträger. In einem Abhitzekessel nach dem Verbrennungsofen
werden die SO2- und schwefeldampfhahigen Gase auf etwa 75O0C abgekühlt. Danach erfolgt bei
weiterer Luftzugabe die Verbrennung des restlichen Schwefeldampfes unter Temperaturerhöhung. In einer
folgenden Mischvorrichtung wird die für die SOi-BiI-dung erforderliche Luftmenge zugegeben und dadurch
die Temperatur auf 45O0C gesenkt. Nach dieser Veröffentlichung
wird im Abhitzekessel nur die Verbrennungswärme eines Teils des eingesetzten Schwefels
teilweise ausgenutzt.
Nach der DT-OS 16 67 421 werden zur Erzeugung von Schwefeldioxyd schwefelhaltige Rohstoffe bei
einem Luftüberschuß-Koeffizienten von λ = 1,0 bis 1.6
verbrannt und in den Strom der Verbrennungsgase zusätzliche Luftmengen eingeführt, damit das für die Oxydation
zu Schwefeitrioxyd erforderliche Schwefeldioxyd-Sauerstoff-Verhältnis
erreicht wird. Die Abfuhr der Verbrennungswärme der ersten Oxydationsstufe erfolgt in einem der Brennkammer räumlich nachgeordneten
Abhitzekessel.
Aus der DT-OS 22 10 773 ist bekannt. Schwefel unter Druck und stöchiometrisch zu verbrennen. Dem die
Verbrennungszone verlassenden Gemisch wird sofort Sekundärluft zugemischt. Durch diese Maßnahme wird
das hohe Temperaturniveau der Verbrennung erniedrigt ohne optimal genutzt worden zu sein. Die Brennkammer
weist eine dickwandige Außenmauerung auf und am Brennkammerausgang schließt ein Wärmeaustauscher
an.
Zusammenfassend ergibt sich, daß in bekannten Verfahren bei überstöchiometrischer Verbrennung, d. h.
02-Überschuß, die Verbrennungsgase mit einer Temperatur von unterhalb 10000C in den Abhitzekessel eintreten
und bei unterstöchiometrischer Verbrennung unverbrannter Schwefel den Abhitzekessel durchströmt
und der verfügbare Teil seiner Verbrennungswärme nicht zur Dampferzeugung, sondern zur Aufheizung
der zugeführten restlichen Verbrennungsluft dient. Die bei der Erzeugung von SO2 aus der Verbrennung des
gesamten eingesetzten Schwefels mit einem sauerstoffhaltigen Gas anfallende Verbrennungswärme läßt sich
mittels bekannter Verfahren nicht bei optimaler Temperaturdifferenz gewinnen, bzw. die bei unterstöchiometrischer
Verbrennung verbleibende Verbrennungswärme der Rest-Schwefelmenge ist nicht zur Dampferzeugung
nutzbar.
Es wurde gefunden, daß sich diese Nachteile vermeiden lassen, wenn das Verfahren zur Erzeugung von
SO2-haltigen Gasen mit einer Temperatur entsprechend der Anspringtemperatur der folgenden katalyti-
sehen Umwandlung zu SCh, wobei die SCh-haltigen
Gase drrch Verbrennen von Schwefel mit Sauerstoff oder stark sauerstoffhaltigen Gasen gebildet werden,
derart durchgeführt wird, daß der gesamte, zur SO:-Erzeugung
notwendige Schwefel stöchiometrisch oder nahstöchiometrisch und unter einem Druck von mindestens
3 atü verbrannt wird und die Abfuhr derjenigen Verbrennungswärmemenge, die obeihalb der Anspringiemperatur
liegt, teilweise im Bereich der Verbrennung und teilweise im direkt anschließenden Bereich
erfolgt.
Unter stark sauerstoffhaltigen Gasen sind solche mit einem Sauerstoffgehalt von mehr als 50% und einem
Stickstoffgehalt von weniger als 50% zu verstehen. Der Stickstoff kann auch ersetzt werden durch ein anderes
inertes Verbrennungsgas.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient eine Vorrichtung, welche gekennzeichnet ist
durch einen länglichen Druckbehälter, in dem an einer Stirnwand eine Brennereinrichtung angeordnet ist und
in dem die Flamme und die abströmenden Heißgasc von einer im wesentlichen zylindrischen Rohrwand als
Wärmetauscher umgeben sind, wobei die Rohre längs angeordnet und miteinander dicht verbunden sind.
Um die hohe Flammen- und Gastemperatur schnell
abbauen zu können, wird die Vorrichtung so betrieben, daß die Rohre des Wärmetauschers vom Kühlmittel in
Strömungsrichtung der Flamme und der Heißgase durchströmt werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der ausgemauerte Verbrennungsofen
nicht benötigt wird. Infolge der hohen Gastemperaturen ergeben sich verbesserte Wärmeübergangswerte,
wodurch die Wärmeaustauschflächen gering gehalten werden können. Die Schwefelverbrennungsanlage
wird dadurch kompakter. Die stöchiomctrische Verbrennung zu SO2 liefert mehr verfügbare
Abwärme, da kein Ballast-Sauerstoff aufgeheizt werden muß. Außer geringeren Wärmeverlusten treten geringere
Fundamentbelastungen und ein geringerer Platzbedarf auf. Weiterhin kann dieses Verfahren bei
senkrechter Aufstellung der Verbrennungsanlage durchgeführt werden.
Da das Verfahren bei einem Druck oberhalb 3 atü betrieben wird, lassen sich zum einen bessere Wärme-
S Übergangszahlen für die Wärmeabfuhr erzielen und zum anderen ergibt sich eine Reduzierung der Apparateabmessungen.
Überraschenderweise zeig· sich als weiterer Vorteil,
daß der NO-Gehalt der Verorennungsgase trotz der hohen Verbrennungstemperatur im gleichen ppm-Bereich
liegt wie bei herkömmlichen Verfahren. Da die erzeugte Gasmenge infolge Fehlen des Luftstickstoffes
und infolge der Verbrennung bei λ von ungefähr 1 jedoch geringer ist, ist die effektive NO-Menge ebenfalls
geringer. Die rasche Abkühlung der Verbrennungsgase unterbindet vorzeitig die Gleichgewichtseinstellung der
NO-Reaktion.
Die Verbrennung von Schwefel und Sauerstoff unter einem Druck von mindestens 3 atü, bringt darüber hinaus
den überraschenden Effekt, daß die Reaktionsflamme ein vermindertes Flammenvolumen aufweist und
dadurch das Brennkammervolumen unter Berücksichtigung der zulässigen Wärmestromdichten klein gehalten
werden kann.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, das erfindungsgemäße
Verfahren in der Weise durchzuführen, daß der gesamte zu verbrennende Schwefel und der Sauerstoff
oder die stark sauerstoffhaltigen Gase dem Brenner zugeführt werden. Die Verbrennung soll praktisch stö-
chiometrisch geführt werden, d. h. mit dem aus technischen
Gründen geringstmöglichen Sauerstoff-Überschuß. Die vor dem Brenner stehende Flamme ist von
einem Verbrennungsraum umgeben, der durch Wärmeaustauscherrohre gebildet wird, durch welche das Wär-
meübertragungsmedium, in der Regel Speisewasser oder verdampfendes Wasser, strömt. Die Wärmeabfuhr
erfolgt dadurch unmittelbar an das Wärmeübertragungsmedium. Die SO2-haltigen Gase verlassen mit
einer Temperatur um etwa 450°C die Verbrennungs- und Wärmeaustauschereinrichtung.
Claims (3)
1. Verfahren zum Erzeugen von SO'-haltigen Gasen
mit einer Temperatur entsprechend der An-Springtemperatur der folgenden katalytischen Umwandlung
zu SCb, wobei die SO2-haltigen Gase durch Verbrennung von Schwefel mil Sauerstoff
oder stark sauerstoffhaltigen Gasen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der ge- ίο
samte zur SCh-Erzeugung notwendige Schwefel stöchiometrisch oder nahstöchiometrisch und unter
einem Druck von mindestens 3 atü verbrannt wird und die Abfuhr derjenigen Verbrennungswärmemenge,
die oberhalb der Anspringtemperatur liegt teilweise im Bereich der Verbrennung und teilweise
im direkt anschließenden Bereich erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung aus einem länglichen Druckbehälter besteht, die Brennereinrichtung an einer Stirnwand
angeordnet ist und die Flamme und die abströmenden Heißgase von einer im wesentlichen zylindrischen
Rohrwand als Wärmetauscher umgeben sind, wobei die Rohre längs angeordnet und miteinander
dicht verbunden sind.
3. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre
des Wärmetauschers vom Kühlmittel in Strömungsrichtung der Flamme und der Heißgase durchströmt
werden.
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