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S c h m u c k s t e i n Die Erfindung bezieht sich auf einen Schmuckstein
und Brillantimitation aus einem Oberteil und einem Unterteil aus verschiedenem Material,
bei welchem die Verbindungsfläche in der rundierten Ebene liegt und Ober-und Unterteil
miteinander verbunden sind, wobei Ober-und Unterteil Brillantschliff haben. Diamant-Brillanten
zeichnen sich durch eine außergewöhnlich gute Licht brechung und Dispersion, also
Farbzerlegung, und gleichzeitig durch größte Härte aus. Durch die gute Lichtbrechung
unQbispersion, also das Vermögen, das eingefallene Licht vielfach zu reflektieren
und dabei in Farbkomponenten zu zerlegen, erreicht ein Diamant-
Brillant
sein bekannt gutes Feuer. Die außerordentlich hohe Härte bewahrt dem Diamant-Brillanten
seine einmal geschliffenen, ebenen, das Licht reflektierenden Oberflächen (Facetten)
und macht ihn widerstandsfähig gegen Beschädigungen und Zerkratzungen. Da ein Diamant-Brillant
(kristallisierter Kohlenstoff) sich als Schmuckstein größter Beliebtheit erfreut,
jedoch durch seinen hohen Preis nicht für Jedermann erschwinglich ist, ist vielfach
versucht worden, ihn aus anderen Materialien nachzuahmen. Es gibt verschiedene Materialien,
wie Fabulit, ein Strontium-Titanat, oder Rutil, ein Titanoxyd, die eine noch größere
Lichtbrechung und Dispersion als Diamanten haben. Schmucksteine aus diesen Materialien
haben Jedoch den Nachteil, daß sie sich leicht zerkratzen, da sie eine nur geringe
Härte aufweisen. Die Härte ist auf der Mosvschen Härteskala etwa fünf, während der
Brillant die Härte zehn hat. Schmucksteine aus Fabulit oder Rutil sind daher nur
dort verwendbar, wo sie nicht zerkratzt werden und können daher nicht allgemein,
z.B. für Ringe, Halsbänder, Armreifen, od.dgl. angewendet werden, da SB dort unweigerlich
zerkratzen würden und in Kürze ihren Glanz verloren hätten. Man verwendet daher
auch Schmucksteine aus härterem Material, wie weißer Saphir (echt oder synthetisch)
das ist ein Korund. Dieser hat die Härte neun und besteht aus kristallisiertem Aluminiumoxyd,
oder weißem Spinell, (echt oder synthetisch) mit der Härte acht, ein kristallisiertes
Aluminiummagnesiumoxyd.
Diese Steine weisen eine große Härte au£,
haben jedoch den Nachteil einer geringeren Lichtbrechung und fast keine Dispersion.
Daher erreichen diese Steine nie die Brillanz eines Diamant-Brillanten. Sie sind
deshalb auch für den Laien leichter als Imitation zu erkennen.
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Es ist bekannt, zur Erreichung verschiedener optischer Effekte Doubletten
durch Verbinden eines Ober- und Unterteiles aus verschiedenem Material herzustellen,
wobei auch Material großer Härte vorgeschlagen wird. Es werden dabei jedoch andere
Effekte, z.B. durch Färbung der Verbindungsebene oder Anordnen eines Spiegels in
der Verbindungsebene oder Erzeugen eines Steinsaphires angestrebt. Eine preiswerte
Diamantimitation mit einer diamantähnlichen Lichtbrechung und einer harten tberfläche
wird nicht erreicht.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einem Schmuckstein,
der die Lichtbrechung und Dispersion eines Diamanten-Brillanten aufweist und zumindest
an der beanspruchten Oberfläche eine ausreichende Härte erreicht.
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Dies wird dadurch erreicht, daß der Oberteil in an sich bekannter
Weise aus einem Material mit großer Härte, wie Saphir oder Spinell und der Unterteil
aus einem Material mit großer Lichtbrechung und Dispersion, wie Fabulit oder Titanoxyd
besteht und beide Teile mit einem lichtdurchlässigen Binder verbunden sind. Der
Oberteil
ist dabei der Teil, der bei einem Ring von vorne und von
oben sichtbar ist und an welchem auch die Befestigungsklarllmern angreifen. Dank
der Härte dieses Oberteils ist eine Beschädigung des Schmucksteines nicht möglich.
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Der Unterteil ist der Teil, der sich in der Schmucksteinfassung befindet
und daher keiner Beschädigung oder Zerkratzung ausgesetzt ist. Einfallendes Licht
gelangt durch den Oberteil mit geringe Brechungseffekt durch den Binder unQden Unterteil
aus einem Material, dessen Brechungseffekt den des Diamanten übertrifft, Die Summe
der Brechungseffekte kommt dabei dem des Diamanten sehr nahe.
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Man erhält daher einen Schmuckstein, der an der Oberseite eine höchstmögliche
Härte aufweist und der bei Betrachtung auch den Lichteffekt, bzw. das Feuer eines
Diamanten zeigt.
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Die Verbindung der Flächen kann mit einem Kunststoffkleber, wie Epoxydharz
od. dgl. oder einem anderen, die optischen Eigenschaften nicht verändernden Kleber,
durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, Ober-und Unterteil über eine Zwischenlage
eines dünnen Glasplättchens miteinander zu verschtreinen. Dabei wird ein dünnes
Glasplättchen zwischen Ober- und Unterteil gelegt und der Schmuckstein erhitzt.
Das Glasteilchen difundiert im Ober- und Unterteil und verbindet beide fest miteinander.
Dabei ist es möglich, zur Erzielung von Farbeffekten dem Glasplüttchen auch eine
Farbtönung
zu geben, urn etwa bläuliche oder gelbliche Brillanten
nachzuahmen. An sich sind auch kräftigere Tönungetn zur Erzielung von blauen, roten,
grünen oder anders genärbten Steinen möglich. Man bekommt auf diese Art einen Schmuckstein
niit hervorragenden Brechungs eigenschaften und einer guten Oberflächenhärte. Der
Brechun-gswert der Verbindungsschichte liegt dabei zweckmäßig zwischen dem Brechungswert
der zu verbindenden Steinteilé.
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Die Erfindung ist an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines fertigen Schmucksteines, Fig.
2 die Seitenansicht eines Schmucksteines vor der Verklebung.
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Gemäß dem Ausffihrungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Oberteil 1 mit
dem Unterteil 2 eines Steines mit dem üblichen Brillantrundschliff über eine Zwischenschicht
3 verbunden. Diese Zwischenschicht kann aus einem Epoxyharz oder einem anderen Kleber
bestehen, oder, wie in Fig. 2 gzeigt ist, aus einem dünnen Glasplättchen 4, welches
zwischen Oberteil 1 und Unterteil 2 gelegt wird.
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Durch Erhitzen wird über das Glasplättchen 4 die Verbindung zwischen
Ober- und Unterschicht erreicht.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen lediglich eine lIöglicll-Breit der
erfindung, die zahlreiche Variationen offen läßt. So können beispielsweise statt
undschliffbrillanten auch längliche Steine, quadratische Steine, ovale Steine, allgemeine
Steine beliebiger Form aus einem Oberteil und einem Unterteil unterschiedlicher
Härte, Lichtbrechung und Dispersion zusammengesetzt werden, um einen Stein mit einer
kratzfesten Oberfläche und einer guten Lichtbrechung und Dispersion zu erhalten.
Dabei sind sämtliche möglichen und bekannten Schliffarten möglich.
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Die Verbindung der beiden Steinteile kann z.B. mit Canada-Balsam oder
einem unter dem Markennamen "Eukitt" bekannten Kunststoffkleber erfolgen. tuch andere
Verbindungsarten sind möglich, wobei es zweckmäßig ist, daß die Brechungswerte des
Verbindungsmaterials zwischen den Werten der zu verbindenden Steinteile liegen,
damit zusätzliche, unerwünschte Reflexionen und Brechungen vermieden werden.